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Protestationskirche in Speier. Die Festlichkeiten zur Einweihung der Proteftations- kirche zu Speier begannen am Dienstag, vom Wetter begünstigt, mit der Enthüllung des in der Gedächtnishalle aufgestellten Riesenstand bildes Luthers. Die Festrede vor der Ent hüllung hielt der Vorsitzende des Kirchenbau vereins Prof. Guembel. Beim Fallen der Hülle stimmte die vor der Halle versammelte Menge das Lutherlied an. Zum deutsch-französischen Grenz- zwischenfall bei Groß - Moyeuvre wird ge meldet: Von der Schießerei im Grenzwalde weiß der ,Lorrain' zu berichten, daß der sranzö- fische Förster Noöl bei seiner Vernehmung aus gesagt habe, die Leute, die er beim Holzsammeln in dem Forst überraschte, hätten eine drohende Haltung gegen ihn eingenommen, so daß er zu seiner Verteidigung sein Jagdgewehr mit zwei Patronen geladen habe. Dabei sei ihm das Gewehr unversehens losgegangen und der Schuß habe einen jungen Menschen getroffen. Die Holzsammler hätten nun die Flucht ergriffen und dabei sei eine junge Frau so unglücklich gestürzt, daß sie ein Bein brach und nach Groß-Moyeuvre getragen werden mußte. Schußverletzungen seien bei ihr nicht festgestellt worden. Der Förster behauptet außerdem, daß er schon öfter von Holzdieben bedroht worden sei, so daß er in berechtigter Notwehr gehandelt habe. Die Aus sagen der Verletzten stehen den angegebenen allerdings schnurgerade gegenüber. Deutsche Sieger bei den „olympische« Spielen". Bei den olympischen Spielen in St. Louis erhielt Runge aus Braunschweig im Wettlauf den ersten und Weinstein aus Halle im Hochsprung den dritten Preis. Beim Rangieren geriet auf der Ebers walde benachbarten Station Werbellinsee der Zweigbahn nach Joachimsthal der Hilssbremser Lehmann zwischen zwei Wagenpuffer. Es wurde ihm der Brustkorb vollständig eingedrückt; er war sofort tot. Von schweren Ausschreitungen eines Marinesoldaten wird verschiedenen Blättem aus Köln berichtet. Ein Marinesoldat, der daselbst eine längere Festungshaft verbüßt hatte, wurde von einem Marineunteroffizier zur Bahn ge bracht, wobei der Soldat plötzlich seinen Vor gesetzten angriff und schwer mißhandelte. Ein Fußartillerift, zwei Zivilpersonen sowie zwei Schutzleute, die sich ins Mittel legten, erhielten gleichsfalls von dem wie wild sich gebärdenden Soldaten schwere Verwundungen. Schließlich gelang es einem Polizeiaufgebot, den Rasenden zu überwältigen und durch eine Militärpatrouille ins Militärgefängnis abzusühren. Auf fürchterliche Weise büßte auf dem Kaliwerke Hedwigsburg der Arbeiter Z. sein Leben ein. Z. war damit beschäftigt, einen Förderwagen auf die Förderschale zu schieben, ohne daß er bemerkte, daß die Schale noch nicht eingestellt war. Der Wagen stürzte in die gähnende Tiefe und riß den Mann mit hinab. Mit vollständig zerschmetterten Glied maßen ward der Verunglückte aufgefunden. Er hinterläßt eine Frau und drei Kinder. Folgen eines Bubenstreiches. In Jllkirch im Elsaß wurde bei dem Gastspiel einer Seil- tänzertruppe während des Auftretens eines Kindes das Sauptseil böswillig durchschnitten. Das Kind stürzte, die Stange schlug um und verletzte mehrere Personen. Der Täter wurde verhaftet. Eine erschütternde Familientrngödie wird aus Kattowitz gemeldet. Infolge von Ehezwistigkeiten tötete dort der Arbeiter Amtos seine Schwiegermutter, brachte auch seiner Frau tödliche Verletzungen bei und erschoß hierauf sich selbst. Hermione v. Prenschen abgestürzt. Wie aus Wien gemeldet wird, ist die Malerin und Schriftstellerin Hermione v. Prenschen von der Düsseldorfer Hütte im Ortlergebirge abgestürzt; eine Kniescheibe wurde ihr zerschmettert. Verschwundene Gletscher. Ein seltsames Phänomen wird im oberen Saviore-Tal un weit Bergamo infolge der tropischen Hitze beob achtet. Die starken Vergletscherungen am Pig Uda, an den Monti Venerocolo und Malonno und am Carvo del Miller find gänzlich abge schmolzen und als Eis- und Schlammlawinen in die umliegenden Täler gestürzt, wo sie stellenweise große Verheemngen anrichteten. Noch jetzt dauert der Lawinensturz fort. Die Valle Saviore ist damit wahrscheinlich für alle Zeiten ihres stolzen Gletscher- und Firnen schmuckes beraubt. Tod eines Erfinders. Im tiefsten Elend starb in Paris Charles Sargent, der 1868 das Patent auf die erste Velozipedkette und das erste Tandem erhielt. Sargent, der auch Er finder des Karussells für Kinder war, hat ein Alter von 80 Jahren erreicht. Der gefangen genommene Generalstab. Während der Manöver, die gegenwärtig in Preis bezahlen; sie erhielten pestkrankes Vieh und an Rotzlrankheit leidende Pferde. Wagen und Maulesel empfingen sie überhaupt nicht. Einer ihrer Wortsührer klagte gegenüber Kapitän Alison, ihrem ehemaligen Führer: „Wir haben gegen unser eigenes Fleisch und Blut gekämpft, unsre Kinder und Kindeskinder werden uns dafür verspotten und verfluchen; sie werden auf das Grab ihres Vaters spucken. Aus der Kirche sind wir verbannt; unsre Brüder Haffen und verachten uns. Wie Aussätzige werden wir be handelt. Die Strafe ist schwer aber gerecht." Ein Juwelendiebstahl in Ostende. In einem großen Strandhotel in Ostende ist zwei ungarischen Damen eine Anzahl Schmucksachen im Werte von 140 000 Frank gestohlen worden. Vorschau auf äas Xailermanöver 1904. Die diesjährigen Kaisermanöver finden in dem Dreieck Wismar, Lübeck, Hagenow statt. Das Haupt quartier des Kaisers wird sich in Schwerin befinden. In diesem Jahre werden nur zwei Armeekorps allerdings verstärkt durch andre Truppen, unter den Augen des Kaisers manövrieren. Die beiden Korps, das S. und das Gardekorps unter den komman dierenden Generalen von Kessel und von Bock und Polach, werden gegeneinander operieren. An einem Tage wird der Kaiser die beiden vereinigten Korps gegen einen markierten Feind führen. Von Truppen, die nicht zu den beiden Armeekorps gehören, nehmen an den Übungen teil: das Leibregiment Nr. 8 und das Dragoner-Regiment Nr. 2; beim 9. Korps das Husaren-Regiment Nr. 3, die 19. Feldartillerie-Brigade und die 37. Infanterie-Brigade. Jedem Korps wird eine Luftschifferabteilung, dem 9. außerdem die Maschinengewehr-Abteilung Nr. 7 zugeteilt. Zur Bildung von Proviantkolonnen werden Teile der Trainbataillone 2, 3, 4, 5, 6, 7, 10 und 11 mit herangezogen. Bei den Regimentern mit zwei Bataillonen, 5. Garde-Regiment z. F., 5. Garde- Grenadier-Regiment, Infanterie-Regiment 162 und 163 werden aus Reserven dritte Bataillone gebildet. Das kleine Hauptquartier wird sich in Lübeck be finden. England stattfinden, ereignete sich ein amüsanter Vorfall, indem nämlich der Vertreter des Kriegs ministers General Grierson mit seinem gesamten Stabe „gefangen genommen" wurde. Die „nationalen Spione", jene Buren, die für Geld im englischen Dienst gegen ihre Landsleute gefochten haben, erhalten nunmehr ihren verdienten Lohn. Die englischen Behörden, die ihnen während des Krieges goldene Berge versprochen haben, weigern sich jetzt, die einge gangenen Verpflichtungen zu erfüllen. Für dis gelieferten Waren mußten sie den doppelten Der vermeintliche Dieb hat sich augenscheinlich mit seinem Raube nach Frankreich gewandt. Zwei Personen, die anscheinend Helferdienste geleistet haben, find verhaftet worden. Über den Untergang einer dichtbesetzten Fähre wird aus Lodz gemeldet: An einer Übersetzungsstelle des Flusses Käme bei Uft- koswy ließen sich gegen 100 Personen auf das andre Ufer übersetzen. Der Lenker weigerte sich, mehr als 50 Personen auf einmal aufzu- uehmen, wurde aber gezwungen. In der Mute des Flusses sank die Fähre. Dreißig Personen wurden gerettet, die andern fanden in den Fluten den Tod. Unfall der „Präsident-Prinzest". Miß Mice Roosevelt, die Tochter des Präsidenten, wurde bei einem Zusammenstoß zwischen dem Automobil des Mr. Payne Thompson, in dem sie sich befand, mit dem Kraftwagen des Mr. Denavarro aus dem Wagen geschleudert. Die junge Dame blieb mehrere Minuten lang be wußtlos liegen. Sie trug jedoch keine Ver letzungen davon. Der Chauffeur wurde verhaftet. Die Schwarze Hand. Die Terrorisierung der amerikanischen Bevölkerung durch die italienische Geheimgesellschaft der „Schwarzen Hand" dauert fort. In Northbergen ging zwei Einwohnern die Aufforderung zu, an die „Schwarze Hand" 500 Dollar zu zahlen oder sich auf den Tod vorzube reiten. In Brooklyn wurde ein Schuhfabrikant auf gefordert, 250 Dollar zu zahlen, andernfalls würde sein Haus mit Dynamit in die Luft gesprengt werden. Er bat die Polizei um Schutz. In Neworchelle wurde ein Italiener, der die Zahlung der geforderten Summe an die „Schwarze Hand" verweigert hatte, dieser Tage ermordet aufgefunden. Dem Toten war das Herz herausgenommen und in zwei Stücke geschnitten worden. Die Polizei hat von den Urhebern dieses Verbrechens noch keine Spur. In derselben Zeit verwundete ein Italiener in New Jork bei einem Streit eine Frau durch einen Messerstich. Die Menge fiel über den Mann her und mißhandelte ihn. Die Polizei konnte ihn nur mit Mühe aus den Händen der Angreifer retten, die in ihm ein Mitglied der „Schwarzen Hand" ver muteten. Hunderte von Menschen verbrannt. Eine furchtbare Feuersbrunst vernichtete, wie aus Manila gedrahtet wird, die Stadt Binan in der Provinz Lagina. Mehrere Hundert Menschen kamen in den Flammen um. Gegen 5000 sind obdachlos. Der angerichtete Schaden wird auf 200000 Dollar geschätzt. Die Regierung sendet Lebensmittel und andre Unterstützung. GericktskaUe. Baireuth. Was die Trinkgelder in der Bay reuther Festspielzeit eintragen, zeigte kürzlich eine Gerichtsverhandlung vor dem Gewerbegericht. Eine Kellnerin aus Mainz war auf 4 Wochen von einem Weinrestaurateur engagiert worden, wurde aber nach einigen Tagen ohne Kündigung entlassen. Sie klagte gegen ihren Arbeitgeber auf einen Schadenersatz von 500 Mk. Um die Höhe dieses Anspruchs bemessen zu können, wurde der Oberkellner des Weinrestaurants vor daS Gericht geladen und eidlich vernommen. Er versicherte, während der vierwöchigen Festspielzett über 1000 Mk. an Trinkgeldern eingenommen zu haben. Die übrigen Kellner und die Kellnerinnen hatten an Trinkgeldern 500 bis 700 Mk. in der gleichen Zeit und in demselben Lokal verdient. Wenn man erwägt, daß die Festspielgäste eigentlich nur zwanzig Tage in Baireuth sind, so muß der betreffende Oberkellner durchschnittlich 50 Mk., das übrige Personal 25 bis 35 Mk. Trinkgelder täglich eingenommen haben. Die Klage der Kellnerin wurde übrigens als unbegründet abgcwiesen. Düffeldorf. Unter Ausschluß der Öffentlichkeit verurteilte die Strafkammer den Wirt H. Stein von hier wegen Mädchenhandels zu einem Jahr Zucht haus und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren. Kuntes Allerlei. WaS ein Panzerschiff jährlich kostet. In einer der letzten Verhandlungen des eng lischen Parlaments ist unter anderm auch mit geteilt worden, was der Unterhalt eines Kriegs schiffes jährlich kostet. Es ergab sich die respek table Summe von zwei Millionen Mark, von denen fast eine Million auf die Unterhaltung und Besoldung der Offiziere und auf andres Zubehör kommt, 370000 Mk. werden für die Ernährung der Mannschaft, 150 000 Alk. für Munition usw. ausgegeben. * * rtc Abwehr. Freundin: „Dein kleiner Wickel prinz schielt ja!" — Mutter: „Ach, das tut er nur, wenn er was sieht, das ihm nicht gefällt!" (Mrgg.q Brief aus der „Sommerfrische": „Lieber Papa! Hier gibt es viele Schweine. Mama und ich denlen ost an Dich . . lichen Häuser eines kleinen Dorfes erhoben. Als wir ein Jahr dort waren, starb meine Mutter." Willi machte eine Bewegung. Augenschein lich wollte er eine Frage tun, aber er besann sich und schwieg. Hartung hatte den letzten Worten eine kurze Pause folgen lassen, während welcher er nachdenklich vor sich nieder sah. Jetzt erhob er wieder das Haupt und begann: „An einem Herbsttage kam der Freiherr zur Jagd. Wie immer, war er auch dieses Mal nur von seinem Diener begleitet. Mein Vater erhielt die Aufforderung, sich an der Jagd zu beteiligen und hatte das Unglück, durch einen Schuß des Freiherrn verwundet zu werden. Da die Wunde gefährlich war, geriet der un vorsichtige Edelmann in nicht geringe Furcht und bot alles mögliche zur Pflege meines Vaters auf. Ich war bisher mit meinen Ge schwistern in die Dorfschule gegangen, denn die nächste Stadt lag zwei Stunden entfernt; wie erstaunte ich nun, als mein Vater, nachdem er genesen, mir eines Tages ankündigte, ich solle nach Dresden auf das Gymnasium kommen, der Freiherr habe sich vorgenommen, mich studieren zu lassen. Ich war kaum zehn Jahre alt, als ich nach Dresden kam. Anfänglich behagte mir das neue Leben durchaus nicht, angestrengtes Arbeiten war mir verhaßt, dazu kam, daß ich mich nur schwer in die neue Umgebung und in die Verhältnisse der Großstadt zu schicken wußte. Ich bekam Heim weh und wäre am liebsten wieder davongelaufen. Doch allmählich gewöhnte ich mich. Ich befand mich bei einer braven Frau 'N Pension, die mir eine zweite Mutter ward und es durch ihre liebevolle Fürsorge dahin brachte, daß ich mich baldheimischbei ihr fühlte. Auch die Schule besuchte ich nicht mehr verdrossen, sondern es erwachte ein glühender Ehrgeiz in mir. Allmählich entfremdete ich mich den heimatlichen Verhält nissen, Bruder und Schwester wurden mir weniger teuer, als meine auf der Schule er worbenen Freunde. Wir verstanden uns auch nicht mehr. Mich stieß die Unwissenheit, die Gleichgültigkeit ab, die mir daheim entgegen trat. Das soll kein Vorwurf gegen meine Ver wandten sein; sie lebten so, weil fie es nicht besser wußten, weil fie keine geistigen Genüsse und keine andere Auffassung des Lebens kannten. Meine Besuche wurden daher immer seltener und schließlich reiste ich gar nicht mehr nach Hause. Es war nur noch etwas rein Äußerliches, was mich mü der Heimat ver band, und dieses Gefühl der innersten Ab neigung machte sich nicht nur bei mir geltend, sondern ich konnte bemerken, daß ein solches in meinen Verwandten in noch viel stärkeren Maße. Ich war achtzehn Jahre all geworden, als ich das Gymnasium verließ. Da ließ mich eines Tages der Freiherr zu sich rufen, um meinen Studienplan festzustellen. Bevor er mich enüieß, machte er mich mit seiner Absicht bekannt, in dem Schlosse auf längere Zeit Wohnung zu nehmen und forderte mich auf, ihn zu begleiten und einige Wochen der Er holung dort zuzubringen. Ich weiß nicht mehr, welche Gründe ich zu meiner Entschuldigung anführte, genug, ich blieb in Dresden. Am andern Tage reiste er ab. Ich habe ihn nicht wieder gesehen. Kaum eine Woche nach der Abreise des Freiherrn bekam ich eines Morgens im Cafö- hause eine Zeitung zu Gesicht, in der ich eine mich bis ins innerste Herz erschütternde Kunde las." Hartung war bei diesen Worten au den Schreibtisch getreten, dem er aus einem ver borgenen Fache ein vergilbtes Zeitungsblatt entnahm, das er seinem Sohne mit den Watten reichte: „Lies diese Stelle," und er bezeichnete mit dem Finger einen blau angestrichenen Abschnitt. „Wir erhalten die folgende schreckliche Nach richt," las Willi mit leicht zitternder Stimme. „In dem bei dem kleinen Städtchen N. ge legenen Dorfe Lanken ist in der Nacht vom Montag zum Dienstag ein entsetzliches Ver brechen verübt worden. Das Schloß gleichen Namens wurde von seinem Besitzer, dem Frh. von Lanken, seit einigen Tagen bewohnt. Außer dem Freiherrn und dessen Kammerdiener Wilhelm Ribbeck befand sich nur der Verwalter mit seiner aus zwei erwachsenen Kindern be stehenden Familie in dem Schlosse. Am Montag früh erbat sich Ribbeck die Erlaubnis, seine in N. wohnende Schwester besuchen und Lis zum nächsten Nachmittag Lei dieser bleiben zu dürfen, welche Bitte ihm der Freiherr auch bereitwillig gewährte. Kurz nach Mitternacht wurden die Bewohner des Dorfes von Feuerlärm aus dem dem Schlafe aufgeschreckt. Das Schloß stand in Hellen Flammen und dasselbe brannte auch fast vollständig nieder, ehe aus N. Löschmann ¬ schaften anlangten. Der Verwalter hatte sich mit seinen Kindern aus dem brennenden Ge bäude gerettet und anfänglich glaubte man, auch dem Freiherrn würde das gelungen sein, obwohl ihn niemand bemerkte. Ms jedoch die Rettungsmannschaften am nächsten Morgen in den vom Feuer nicht völlig zerstörten Teil des Schlosses eindrangen, bot sich ihnen ein furcht barer Anblick. Im Schlafzimmer des Freiherm lag die halbverbrannte Leiche desselben auf dem Fußboden und bei näherer Untersuchung ergab sich, daß der Freiherr nicht den Flammen erlegen, sondem ermordet worden war. Das Verbrechen ist mittels eines schweren Spitzhammers ausgeführt, den man wenige Schutte von der Leiche entfernt auf dem Teppich des Zimmers liegend fand. Außerdem deutete der erbrochene Geldschrank darauf hin, daß hier ein Raubmord vorlag. Allem Anschein nach ist der Mörder beim Plündern des Geldschrankes von dem Freiherrn überrascht worden und hat diesen dann mit dem Hammer niedergeschlagen. Unzweifelhaft hat darauf der Verbrecher, um jede Spur seiner Tat zu vertilgen, das Schloß in Brand gesteckt. Wunderbarerweise ist aber gerade dieser Test des Gebäudes, und besonders das Schlafzimmer, vom Feuer nur wenig be schädigt worden und hat dieser glückliche Um stand dazu beigetragen, die Entdeckung des Schuldigen zu bewirken. Als des Verbrechens dringend verdächtig ist der Verwalter Grabow verhaftet und in das hiesige Untersuchungs gefängnis eingeliefert worden." FS- (Fortsetzung folgt.)