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Die Schnellfahrversuche mit neuen Eil- zvgslokomotiden haben nunmehr vorläufig ihren Abschluß gefunden. Aus dem Wettkampfe ist die zweisünftel gekuppelte 4 Cylinder-Vcrbund-Schnell- zugSmaschine der Hannoverschen Maschinenbau- Aktiengesellschaft als Siegerin hervorgegangen. Die in Konkurrenz getretenen Lokomotiven waren eine fünfachsige der Grafenstadener Maschinenfabrik und eine vierachsige Schnellzugsmaschine aus der Borsig- schen Maschinenfabrik in Berlin. Außer diesen drei Bauarten war bei den ersten Versuchen auf der Militäreisenbahn noch eine vierte beteiligt, die für die Weltausstellung in St. Louis bestimmte Riesenlokomotive aus der Henschelschsn Maschinen fabrik in Kassel. Diese letzgenannte Maschine erlitt gleich bei ihren ersten Versuchen auf der Militär- eisenbahn allerhand Mißgeschick, weshalb sie bei den letzten großen Versuchen auf der Strecke Berlin-Hannover nicht in die engere Wahl kam. Da die Maschine, die den Sieg davontrug, bis zu 143 Kilometer in der Stunde fuhr, so kann damit ein Erfolg verzeichnet werden, der die deutsche Industrie weit über die bisherigen Erfolge der englischen und amerikanischen Maschinen hinaushebt. Eine Schlangenjagd im Postamt. Eine aufregende Schlangenjagd spielte sich in dem Postamte in Hohenelbe in Böhmen ab. Aus einer vom Postillion der Schwarzenthaler Fahr post in den Postwagen gebrachten Kiste kroch eine große Schlange heraus, die sich um den Arm des Postillions wand. Der erschrockene Mann ließ die Kiste zur Erde gleiten, worauf daraus eine andre Schlange zum Vorschein kam, die das Weite suchte und quer über die Straße unter eine Laube schoß. Im Postamts gebäude war, mittlerweile eine dritte armdicke Schlange unter den dort befindlichen Paketen entdeckt und durch den geschickten Griff eines Beamten, der das Reptil hinter dem Genick packte, unschädlich gemacht worden. Derselbe Beamte unternahm auch das Wagnis, die andern Schlangen zu fangen und in die Kiste zu bringen, worauf diese gut vernagelt wurde, um an ihre Adresse, einen Sammler, befördert zu werden. Wie sich später herausstellte, waren die Schlangen amerikanischer Herkunft und nicht giftig- Auf frischer Tat ertappt. Der Eisen bahn-Oberkondukteur Gadomski bemerkte auf der Fahrt von Krakau nach Dziditz, daß eine elegante Dame mit einer Reisetasche im Begriff war, vom Trittbrett abzuspringen. Als der Zug zum Halten gebracht war, erklärte die Dame, sie sei unwohl geworden und habe frische Luft schöpfen wollen. In dem Coupö, in dem sie gesessen, lag ein Herr im tiefem Schlaf. Es stellte sich heraus, daß der Passagier betäubt und seiner Barschaft in Höhe von 8640 Kronen beraubt war. Santos Dumonts Ballon. Eine sen sationelle Wendung hat die Affäre des Luft schiffers Santos Dumont genommen, dessen Ballon in St. Louis zerschnitten vorgefunden wurde. Der Polizeikommissar der Weltaus stellung von St. Louis hat nämlich die formelle Anklage gegen Santos Dumont erhoben, daß der brasilianische Luftschiffer selbst die Ballon hülle zerschnitten habe, um eine Niederlage in der Luftschifferkonkurrenz zu St. Louis zu ver meiden. Gegen diesen ungeheuerlichen Vorwurf wehrt sich Santos Dumont energisch. Er leugnet, den Ballon selbst zerschnitten zu haben, und arbeitet an der Wiederherstellung des Ballons, um an der Konkurrenz teilzunehmen. Ein fürchterliches Ende nahmen, wie aus London berichtet wird, zwei deutsche See leute, die gezwungen waren, ihrem zollweise herannahenden Tode ins Angesicht zu sehen. Die Mannschaft des deutschen Schoners „Hans", der jüngst in den Hafen von Kings-Lynn ge schleppt wurde, berichtete, daß der 35 jährige Kapitän Karl Jensen und der Matrose Ludwig Hanningsen unterwegs ertrunken seien. Als der Schoner beim Longsand vor Anker lag, um die Flut abzuwarten, gingen der Kapitän und Hanningsen, begleitet vom Schiffsjungen Ernst Hansen, in einem Boot aus Land, um See hunde zu schießen. Hierbei brach das festge machte Boot mit Hansen los, und der Junge war außerstande, es gegen die Strömung zum Lande zurückzubringen. Der Kapitän und Hanningsen liefen verzweifelt und Hilfe rufend auf der Sandbank auf und ab, wurden aber zollweise von der Flut überwältigt und er tranken. Der Schiffsjunge trieb die ganze Nacht auf dem Meere umher und wurde am nächsten Morgen von Fischern aufgelesen. Jensen hinterläßt sechs Kinder. Eine verhängnisvolle Baccaratpartie. Vor einiger Zeit erschien in dem Londoner .Daily Expreß^ ein Inserat folgenden Inhalts: „Ein 33 jähriger Graf, der dem österreichisch-ungarischen Hofe fehr nahesteht, wünscht sich mit Dame mit 200000 Pfund Vermögen zu verehelichen. Die be treffende Dame erlangt Zutritt bei Hofe. Anträge an E. Bergmann, Wien." Diese Annonce hat folgende interessante Vorgeschichte. Ein junger ungarischer Magnat hat vor kurzem eine auf 800000 Kronen geschätzte Erbschaft gemacht und eine ebenso hohe Summe im Wiener Jockeiklub im Baccarat wenigen Tagen Diebe in denselben Dom ein brachen, wobei sie die Grüfte der gräflichen Familie Spalletti öffneten, um sich die in den Särgen befindlichen Kostbarkeiten anzueignen. Die Diebe schnitten den Leichen die Arme ab, um in den Besitz der wertvollen Ringe zu kommen. Zahlreiche Verhaftungen sind bereits vor genommen worden. Ein schweres Unwetter in Messina richtete dort große Verwüstungen in der ganzen Gegend an und hat zahlreichen Personen das Leben gekostet. Eine ganze Reihe von Menschen find in den überschwemmten Stadtteilen er trunken. Durch den Wolkenbruch wurden große Teile der Stadt in wenigen Minuten fußhoch unter Wasser gesetzt. Viele Häuser am Ring- ist im Berliner Tiergarten enthüllt worden. Das selbe ist eine Schöpfung des Professors Dr. Rudolf Siemering. Das Denkmal ist 11 Meter hoch und charakterisiert sich als ein Tempelbau aus penthe- lischem Marmor. Sämtliche Gestalten sind über ¬ lebensgroß. Die Grundform ist dreiseitig mit ab gestumpften Ecken. Das Denkmal, das am Gold fischteich, einem der schönsten Punkte des Tiergartens, zur Aufstellung gelangte, bildet eine anmutige Zierde dieses großen Naturparkes. spiele in einer Nacht verspielt. Der betreffende Magnat erklärte, die Spielschuld binnen kurzem be gleichen zu wollen. Tatsächlich sei auf das obige Inserat ein Antrag eingekaufen, in dem eine noch höhere als die geforderte Mitgift in Aussicht ge stellt wurde. Die Familie des Mädchens hatte jedoch inzwischen davon Kenntnis erhalten, daß die Mitgift bloß zur Tilgung der Spielschuld bestimmt sei, und ihren Antrag zurückgezogen. Wie verlautet, ist der betreffende Magnat inzwischen seiner Kämmerer würde für verlustig "erklärt worden. Beraubung einer italienische» Kirche. Der Dom von Pienza, einem Städtchen in der Nähe von Siena, ist von Dieben schwer heim gesucht worden. Die Einbrecher rissen fünfzig unschätzbare Miniaturen aus berühmten alten Chorbüchern heraus. Die Chorbücher waren ein Geschenk des Papstes Pius II. Der Raub ruft um so mehr Aufsehen hervor, als erst vor Ufer sind zerstört, die nach dem Meere zu gelegenen Gärten völlig verwüstet, wie auch alle Weingärten der Umgebung. Mädchen als Walfischjäger. In der Mestings-Bai in den Schetlands-Jnseln kam es am 29. Juni zu einer ungewöhnlich erfolg reichen Walsischjagd, die 24 Stunden dauerte. Etwa 60 Walfische von 10 bis 25 Fuß Länge waren am Montag abend in die Bai gekommen, und am nächsten Tage bewaffnete sich alles, was Waffen tragen konnte, um in Booten aus die Jagd zu gehen. Da die Männer zum großen Teil abwesend waren, weil sie auf der hohen See fischten, wurden die Boote zum Teil von den Mädchen bemannt, die hauptsächlich den Auftrag erhielten, durch Werfen mit Steinen die Walfische zu verhindern, die Bai zu ver lassen. Vierzig der scheuen Tiere wurden schließlich auf dn Strand getrieben und dort entweder harpuniert oder erschossen. GerickrsdalLe. Nürnberg. Der Techniker Beck hatte falsche Zehnpfennigstücke angefertigt, um sie als Einwurf in Automaten zu benützen und Gegenstände aus ihnen zu entnehmen. Die Geschworenen verneinten die auf Münzverbrechen gerichtete Frage und nahmen lediglich Diebstahl an. Der Angeklagte wurde zu 1 Monat Gefängnis verurteilt. Budapest. Der Führer und Organisator des ungarischen Eisenbahnstreiks Koloman Margulit hatte sich wegen Aufreizung vor dem hiesigen Schwur gericht zu verantworten. Er hatte in einem Artikel die Streikenden zum Kampf und Widerstand gegen die Regierung aufgerufen. Die Geschworenen ver neinten die Schuldfrage, so daß Margulit freige sprochen wurde. Zus Okicago. Eine wilde Jagd hinter einem flüchtigen Mörder findet seit elf Tagen in der Grafschaft Jackson (Wisconfin) statt. Eine starke be waffnete Macht, bestehend aus einer vollen Kompanie Miliz und einer großen Abteilung berittener Polizei sucht mit einer Meute Blut hunde nach „Lou" Smith, einem berüchtigten Verbrecher, der eine Anzahl Morde auf dem Gewissen hat. Die Verfolger haben Befehl, Smith niederzuschießen, sowie er ihnen zu Gesicht kommt. Am Dienstag suchte der Ver folgte in den Wäldern bei der Stadt Milton Zuflucht und schoß von seinem Versteck aus zwei der verfolgenden Bluthunde nieder, die ihn aufgespürt und angegriffen hatten. Seine Spur wurde jedoch von den nachkommenden Hunden ebenfalls ausgenommen, welche die Verfolger in den Wald führten. In den Wald selbst hinein ging niemand. Es wurde viel mehr von nahezu tausend Bewaffneten ein Kordon um den Wald gezogen und dann Feuer angelegt, um Smith aus seinem Versteck herauszutreiben. Er kam auch heraus, schlüpfte durch die Postenkette, stahl auf einer nahen Farm ein Pferd und ritt davon. Smith ist bis an die Zähne bewaffnet. Er hat erklärt, falls seine weitere Flucht sich unmöglich ge stalten sollte, würde er so viele seiner Verfolger wie möglich erschießen und dann Selbstmord begehen. Er wurde vor einigen Wochen wegen Ermordung seiner Frau, seines Kindes und eines Polizeibeamten verhaftet, entsprang aber aus dem Zuge, der ihn ins Gefängnis führen sollte, nachdem er den begleitenden Scheriff durchs Herz geschossen hatte. Er zwang dann daS Zugpersonal und die Passagiere, sich zurück zuziehen, und flüchtete. Seitdem wird er unab lässig verfolgt. Jede Ortschaft, die er auf seiner Flucht passierte, hat er völlig terrorisiert, überall nahm er Pferde und Wagen weg, wenn es darauf ankam, den Verfolgern zu entgehen." Kuntes Allerlei. Unsre findige Post. Die Beziehungen unsrer Reichspost zur Literatur find recht gute. Dieser Tage traf in Berlin ein aus England abgesandter Brief ein mit folgender Adresse: Herrn Wilhelm Meyer-Förster Verfasser von „Alt-Heidelberg" Die werte deutsche Reichspost weiß wo?? bitte, bitte!! Die „werte deutsche Reichspost" hat Wilhelm Meyer-Förster denn auch richtig gefunden, indem sie den Brief seinem Verleger zur weiteren Be förderung übergab. * * * Verfehlter Berns. „Warum haben Sie denn Ihren neuen Hausknecht schon wieder ent lassen, Herr Wirt?" „Der Mensch hat zu große Hände und hat deshalb alle Damenschuhe bis zur Unbrauchbarkeit ausgeweitet." (M-gg.-; Unwiderlegbar. „Herr Kommerzienrat, ich bitte Sie um die Hand Ihrer Tochter." „Können Sie sie denn auch ernähren ?" — „Aber, welche Frage, Herr Kommerzienrat! Ihr Schwiegersohn wird doch seine Frau ernähren können!" (.Lach. Jahrh.q Überdies hatte er das Glück, daß seine beiden dienstbaren Genossen sich als einträgliche Erwerbsquellen erwiesen, da sie dem ver schiedenartigen Geschmacke der neugierigen Zu schauer entsprachen. Diejenigen Leute, die eine Vorliebe für das Komische hatten, ergötzten sich an den Grimassen des Affen; andre hingegen, namentlich die wohlhäbigen Frauen und zarten Jungfern, ließen sich von den blassen Wangen und zitternden Lippen des Knaben rühren und legten mit unterdrücktem Seufzer gerne ein Stückchen Kuchen oder ein sonstiges Geschenk in den herumwandelnden Teller. Der große Haufe jedoch bleibt sich stets gleich: wie ein Kind ist er von der Sucht nach neuen Anblicken und neuen Ereignissen be herrscht und bald wird er des neuen Spielzeugs überdrüssig. Es war nicht möglich, daß der Knabe im bunten Wettbewerbe der verschiedenartigsten Schaustellungen die Aufmerksamkeit der Massen dauernd mit seinem Affen fesseln würde. Gab es ja doch fliegende Drachen und tanzende Bären zu sehen — ein Dutzend Schreier verkündeten, daß das große Schaustück „Das Geheimnis des Joseph von Arimathia" aufgeführt werde und zwar von einer Gesell schaft, die sogar in Paris vor seiner allergnädig sten Majestät dem Könige erschienen war. So kam es denn, daß eine Stunde vor Sonnenuntergang der Sammelteller begann leer zu dem Manne im Panzer zurückzu kehren. Die Zahl der Zuschauer wurde immer spär licher. Die wenigen, die noch dem Knaben Beach tung schenkten, schickten sich an, zu einer Komö diantenbude zu eilen, aus der brüllendes Ge lächter hervorschallte. Die Ernte des Tages schien somit vorüber zu sein, aber Meister Schlaukopf kannte sein Geschäft besser. Bevor seine Chancen sich gänzlich erschöpft hatten, faltete er am Fuße des Baumes einen Klappstuhl auseinander und breitete ein rotes Tuch über denselben. Er nahm dabei eine der artige Grandezza an und warf sich mit so stolzer Gebärde in die Brust, daß die letzten Säumigen erwartungsvoll stehen blieben. Der Mann rührte mit lautem Rasseln die Trommel, dann sah er mit feierlicher Miene zu gleich nach zwei Richtungen und rief, indem er auf den Knaben deutete: „Ich bitte! Seine Exzellenz, der Seigneur de Baust wird jetzt die Güte haben, von seinem Seile herabzusteigen." Die Umstehenden lachten, und lockten damit eine Anzahl Neugieriger herbei, aber der Knabe tat auf seinem Seile, als habe er nichts ge hört. Er schaukelte sich und blickte mit entschlossener Miene und rebellischem Glanze in den Augen gerade vor sich in die Weite. Er schien etwa zwölf Jahre alt zu sein; die dicht anliegende Hülle seiner Kleidung zeigte einen wohl und geschmeidig gebauten Körper. Aus dem sonnverbrannten Gesicht sahen ein paar blaue Augen hervor, deren Helle Farbe um so mehr auffiel, als der Kopf von dichten schwarzen Haaren umrahmt war. Sobald der Affe die Stimme des Trommlers vernahm, schmiegte er sich erschrocken an seinen kleinen Freund und sah den Knaben blinzelnd mit tiefernstem Gesichtsausdruck an, als wollte er sagen: „Höre mal, wenn du auf meinen Rat etwas gibst, dann gehst du hinunter." Und dennoch rührte sich der Knabe nicht vom Flecke. „DenW!" rief der Gaukler wieder und aus seiner Stimme klang scharf der Ärger. „Ich bitte meine Damen und Herren! Seine Exzellenz der Seigneur de Bault wird sofort die Güte haben, zu uns herabzusteigen, um seine Ge schichte zu erzählen. Passen Sie auf, meine Herrschaften, passen Sie auf! Auf mein Wort, es wird sich euch lohnen!" Diesmal blickte der Knabe trotzig in die Tiefe. Er wollte sich wohl überzeugen, ob ihn die Peitsche des Meisters auf seinem Sitze würde erreichen können und als er zu der Schlußfolgerung kam, daß die Wahrscheinlichkeit dafür spreche, begann er langsam herabzusteigen. „Schnell! schnell!" rief der Meister. Jedoch der Knabe schien bei dieser Er mahnung seine Bewegungen eher zu verlang samen als zu beschleunigen. Sobald er den Boden erreicht hatte, machten ihm die Zuschauer, deren Zahl sich etwa bis auf zwanzig vermehrt hatte, willig Platz. Der Knabe schaute mit einer Schüchternheit um sich, die mit seiner Be schäftigung im seltsamen Widerspruche stand. Er stieg auf den Stuhl und bot somit den Um stehenden gute Gelegenheit, ihn genau zu be trachten. Die Frauen sahen jetzt deutlicher als vorher die tiefen Höhlen in den blassen Wangen, den traurigen Ausdruck der Augen und den schlanken Bau der Glieder und scheuten sich nicht, ihrem Mitgefühl in lauten Rufen Aus druck zu geben; die Männer jedoch starrten den Kleinen teilnamslos an und knabberten der Sitte der Zeit nach an ihrem Zuckerbrote, da die Gewohnheit des Rauchens noch nicht bis nach Fecamp vorgerückt war. „Hört! Hört! Hört!" rief der Mann mit der Trommel, „lauscht der wunderbaren und den noch wahren und beklagenswerten Lebens geschichte Seiner Exzellenz des Herrn von Bault, der jetzt in eigener Person vor euch steht. Hört, hört!" Man räusperte sich in der Runde und schien große Dinge zu erwarten. Der Knabe warf einen trotzigen Blick auf die Masse und dennoch lag in diesem Blick etwas, wie eine Bitte um Erbarmen. Aber das half ihm nichts. „Hört!" grölte der Meister und seine stechenden Augen suchten sich wie Dornen in den Knaben zu bohren. Endlich rührte sich der Kleine. Er streckte den Kopf empor und in die Ferne blickend, hinweg über die Köpfe der Zuschauer, rief er in singendem Tone: „Ich bin Jehann de Baust, Seigneur von. . . ich weiß nicht, welchem Ort, und Herr von siebzehn Domänen in der Grafschaft von . . . ich habe den Namen vergessen. Ich gehöre zu einem edlen und mächtigen Ge schlechte, dem die Gerichtsbarkeit über Hoch und Riedrich zusteht. In meinen Adern fließt Ro lands Blut und drei meiner Vorfahren waren Marschälle von Frankreich!" ZP r (Fortsetzung folgt.)