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^ 103, 7. Mai 1910. Nichtamtlicher Teil. vertrag mit dem Residenztheater in Wiesbaden zum Werte von 6000 5. den Pachtvertrag mit dem Deutschen Theater in Han nover zum Werte von 6000 unter Anrechnung des Gesamt werts von 60 000 auf seine Stammeinlage. Berlin, den 26. April 1910. (gez.) Königliches Amtsgericht Berlin-Mitte. Abteilung 122. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 103 vom 3. Mai 1910.) Kunstanstalt Wilhelm Hoffmann, Aktiengesellschaft in Dresden. — Die dreizehnte ordentliche Generalversamm lung unserer Aktionäre soll Montag, den 23. Mai d. I., mittags 12 Uhr, Dresden, Blasewitzerstr. 25, im Sitzungszimmer der Gesell schaft abgehalten werden. Tagesordnung: I. Berichte des Vorstands und des Aufsichtsrats, Vorlage der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung auf das drei zehnte Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 1909. die Entlastung des Vorstands und Aufsichtsrats. II. Wahl zum Aufsichtsrat. Aktionäre, welche in der Generalversammlung das Stimm recht ausüben wollen, haben ihre Aktien spätestens am dritten Geschäftstage vor der Generalversammlung, den Tag der letzteren und den Tag der Niederlegung nicht mitgerechnet, bei der Ge sellschaftskasse oder der Allgemeinen Deutschen Creditanstalt, Ab teilung Dresden, in Dresden zu hinterlegen und in dieser Hinter legung bis nach der Generalversammlung zu belassen. Die von der Geschäftskasse der Gesellschaft oder der Allgemeinen Deutschen Creditanstalt, Abteilung Dresden, in Dresden hierüber ausge fertigte, die Anzahl der Stimmen beurkundende Erklärung legiti miert zur Stimmführung in der Generalversammlung. — An Stelle der Aktienurkunden können auch Depotscheine der Reichs bank oder eines deutschen Notars hinterlegt werden. — Jede Aktie gewählt eine Stimme. — Die gedruckten Geschäftsberichte nebst Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung liegen vom 9. Mai d. I. ab in unserem Geschäftslokal zur Einsicht der Aktio näre aus. Dresden, den 3. Mai 1910. Kunstanstalt Wilhelm Hoffmann, Aktiengesellschaft. Der Aufsichtsrat. (gez ) Otto Wienrich. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 103 vom 3. Mai 1910.) Gestohlene Bücher. — Gestohlen hier am 31 März 1910: 10 Bände: »Goethes Werke«, Band 12. Es wird um sofortige Nachricht ersucht, falls diese Bände be reits angekauft sind oder noch angeboten werden sollten. Leipzig, den 4. Mai 1910. Kr. V. B. Nr. 1420. Die Kriminalabteilung des Polizeiamts. * Dokumente zur Geschichte des deutsch-französischen Krieges 1870/71. — Der verstorbene Senator Arthur Ranc, der ein Mitarbeiter Gambettas und Deputierter der National versammlung war, hatte von sämtlichen Depeschen, die im Laufe des deutsch-französischen Krieges in der Zeit vom 4. September 1870 abends bis zum 3. Februar 1871 von der Regierung der veksngs Nationalo abgeschickt wurden, Kopien in Besitz, die einen umfangreichen Band bildeten. Sie waren genau klassiert und nach dem Datum geordnet. Die Witwe über gab sie dem früheren Ministerpräsidenten Georges Clemenceau einem Freunde ihres Mannes, und dieser hat sie kürzlich dem Staatsarchiv (^.reüivss llationg.168) überliefert, indem ec sie dessen Direktor Etienne Dejean persönlich überbrachte. Diese Doku mente werden zweifellos eine wertvolle Hilfsquelle für die Ge schichtschreiber des deutsch-französischen Krieges bilden. Sie können jedoch nach den Regeln des Staatsarchivs, die eine 50 Jahre lange Wahrung der Staatsgeheimnisse fordern, erst in zehn Jahren benutzt und veröffentlicht werden. Berliner Städtebau - Ausstellung. — Am 1. Mai wurde die Berliner Städtebau-Ausstellung im Gebäude der Akademischen Hochschule für bildende Künste in der Hardenberg straße in Charlottenburg unter sehr reger Teilnahme in Gegen- ,Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 77. Jahrgang. wart von Vertretern der staatlichen und der städtischen Behörden eröffnet. Die Eröffnungsrede hielt der Geheime Baurat March, dessen Anregung das Zustandekommen der Ausstellung zu danken ist. Der Oberbürgermeister Kirschner sprach hierauf den Dank des Ausstellungsausschusses aus, betonte die Beteiligung des Jn- und Auslandes und wies auf die Bedeutung der Ausstellung hin. Der Oberbürgermeister schloß seine Rede mit einem Hoch auf Seine Majestät den Kaiser und König und erklärte sodann die Ausstellung für eröffnet. Sie wird bis Mitte Juni dem Publikum zugänglich sein. Die sehr sehenswerte Ausstellung zerfällt in drei Abteilungen. In der ersten werden die Verkehrstechnik, die Hygiene und städte bauliche Ästhetik veranschaulicht; die zweite umfaßt Waldgürtel, Parkanlagen und -Wege, Spiel- und Sportplätze und Friedhöfe; die dritte ist dem Einzelhaus gewidmet. In der Verkehrsabteilung haben in erster Linie die preußische Staatsbahnverwaltung, ferner private Verkehrsgesellschaften und das Statistische Amt der Stadt Berlin ausgestellt. Neben Plänen, die den Verkehr in Groß. Berlin veranschaulichen, finden sich Pläne und Modelle über den Verkehr in anderen Großstädten, wie New dork, Chicago, London und Paris. In der zweiten Abteilung fesseln die Darstellungen der Wald- und Wiesengürtel in Wien und Boston, die groß artigen Chicagoer Spielplatzanlagen und die Darstellungen der ausgedehnten Gartenanlagen in einer Reihe anderer amerikanischer Großstädte. Weiteres Material veranschaulicht die Umwandlung ehemaligen Festungsgeländes in Parkanlagen. Sehr reichhaltig ist die Ausstellung einzelner Straßenzüge und Platzanlagen. Auch die Abteilung Einzelhäuser wird den Architekten viel Anregung bieten. Im Mittelpunkt des Interesses für den Berliner Besucher dürften naturgemäß die Entwürfe des Preisausschreibens Groß- Berlin stehen, die sämtlich in der Ausstellung vereinigt sind. (Deutscher Reichsanzeiger.) Bahnhofsbuchhandlunge«. — Im preußischen Abgeord- netenhaus hat der freikonservative Abgeordnete Brütt folgenden Antrag eingebracht: »Das Haus der Abgeordneten wolle beschließen, die könig liche Staatsregierung zu ersuchen, darauf Bedacht zu nehmen, daß die größeren Bahnhofsbuchhandlungen nach Ablauf der Verträge zur öffentlichen Verpachtung neu ausgeschrieben werden, daß die Verträge betreffend Verpachtung des Bahn hofsbuchhandels kurzfristig abgeschlossen werden, daß die Ver pachtungstermine rechtzeitig vorher bekannt gemacht werden und daß die Verpachtung öffentlich und zwar tunlichst an den Meistbietenden erfolgt.« (Vossische Zeitung.) Kunsthistorisches Institut in FlorenzIn Florenz hat in diesen Tagen im Kunsthistorischen Institut die jährliche Aus schußsitzung des Vereins zur Erhaltung des genannten Instituts stattgefunden unter dem Vorsitz des Botschafters z. D. Freiherrn von Stumm und unter Teilnahme der Herren Prinz Franz von und zu Liechtenstein (Wien), Generaldirektor vr. Bode (Berlin), Geheimrat von Tschudi (München), Geheimrat von Seydlitz (Dresden), F. von Marcuard (Florenz), Professor Max Georg Zimmermann (Berlin) und des Direktors ,Professor Brockhaus. Die Aufmerksamkeit wandte sich vor allem den Veröffent lichungen des Instituts zu. Es wurde bestimmt, daß auf den Band über den Schmuck des Florentiner Doms noch in diesem Jahre eine auf Urkunden- und Denkmälerstudium beruhende Geschichte der umbrischen Malerei des 15. Jahrhunderts folgen soll. (Deutscher Reichsanzeiger.) * Große Berliner Kunstausstellung. — Die diesjährige große Berliner Kunstausstellung am Lehrter Bahnhof in Berlin wurde am 30. April mit einem Festakt im blauen Saale der Haupthalle eröffnet. Nach einem von der Singakademie unter Leitung des Professors Schumann vorgetragenen Chor hielt der Präsident der Ausstellung Professor Kallmorgen die Eröffnungsrede, worauf im Aufträge des am Erscheinen ver hinderten Ministers der geistlichen usw. Angelegenheiten der Unterstaatssekretär, Wirkliche Geheime Rat vr. Wever mit einer Ansprache, die in ein Hoch auf Seine Majestät den Kaiser und König ausklang, die Ausstellung für eröffnet erklärte. 704