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16 Menschen verunglückt. Aus Braunen burg wird gemeldet: Bei der Auferstehungs feier in der Schloßkirche am 2. d. stürzte das Empore ein; 16 Personen wurden teils mehr, teils weniger verletzt; die Kirche wurde amtlich geschlossen/ Ein verhängnisvoller Irrtum. Eine etwa zwanzigjährige Dame und ein junger Mann, die auf der Zwischenstation Scheven den Zug 740 Köln—Call (Eifel) in der An nahme verlassen hatten, daß sie bereits ihr Reiseziel errreicht hätten, stiegen, als sie ihren Irrtum bemerkten, wieder in den bereits fahren den Zug. Hierbei stürzte die Dame so unglück lich, daß sie an den erlittenen Verletzungen als bald verstarb. Eine Liebestragödie spielte sich in Stol berg (Harz) ab. Dort erschoß aus Eifersucht der Waldausseher Penzler seine jugendliche Wirt schafterin, die ihn verlassen wollte, und tötete sich darauf selbst. Zu dem Familiendrama in Nürnberg, bei dem ein angeblicher Freiherr v. Arnim sich schwer verletzt und seine Gattin und sein Kind getötet haben sollte, kommen jetzt nähere Mit teilungen. Der Polizeibericht sagt: In einem Hotel erdrosselte ein zugereister junger Rechtskandidat, Vizewachtmeister der Reserve eines süddeutschen Artillerie-Regiments, den halbjährigen .Knaben seiner Begleiterin, einer 23 jährigen Kellnerin ans Engelfangen (Reg.- Bezirk Trier), erschoß diese und brachte sich selbst einen lebensgefährlichen Schuß in den Kopf bei. Nach Privatnachrichten ist der Mörder der Rechtskandidat Frh. v. Wapper aus Ant werpen, der seiner Militärpflicht jn Deutsch land genügte. Die Kellnerin ist aus Saar brücken. Frh. v. Wapper wird nach dem ärzt lichen Befund mit dem Leben davonkommen, doch die Sehfähigkeit auf beiden Augen ver lieren. Frh. v. Wapper wurde Karfreitag schon gerichtlich vernommen. Es fand sich bei ihm ein Brief, den das Gericht an sich ge nommen hat. Nach einem Brande, der bald gelöscht war, wurden in Eldagsen unter der Scheune des Hofbesitzers D. die Überreste der Leiche des vor etwa sechs Jahren verschwundenen Vaters des Besitzers, des Leibzüchters D, ge funden. Hunde hatten Knochen aus dem Boden gescharrt und dadurch auf die Spur gelenkt. Schon früher war der Verdacht entstanden, daß der alte D. von seinem Sohne beseitigt worden sei. Hofbesitzer D. ist nunmehr, als der Er mordung seines Vaters verdächtig, verhaftet worden. An dem noch deutlich erkennbaren Oberkörper des alten D. find dem ,Hann. Cour/ zufolge Spuren der Erdrosselung wahrgenommen worden. Am Polterabend. Der Rottenführer P. wurde am Abend des ersten Feiertages auf dem Ritterhäuser Bahnhofe, wo er mit dem An- züuden der Laternen beschäftigt war, von einem vorüberfahrenden Personenzuge ersaßt und völlig zerrissen. Der Verunglückte wollte andern Tages seine Hochzeit feiern. Ende einer Lustfahrt. Die sechzehn jährigen Lehrlinge Sieber und Salau machten Montag abend eine Luftfahrt im Kieler Kriegs hafen. Während der Fahrt kenterte das Segel boot, in dem sie sich befanden. Beide junge Leute ertranken. Einen Revolveranschlag auf den Chor direktor der Wiener Hofoper, Wondra, verübte Dienstag nachmittag in dessen Wohnung in Wien der Bruder einer jüngst entlassenen Choristin des Hofoperntheaters Loebl. Die Kugel durchbohrte die Lunge des Getroffenen, die Verletzung ist schwer. Loebl stellte sich selbst der Polizei. Zu dem Raubansall gegen Hofrat Ernst Fuchs aus Wien wird aus Rom gemeldet, daß die Strolche, die den Gelehrten in der Nähe von Palermo überfielen und beraubten, ver haftet worden find. Der Polizei war es vor her gelungen, den Knaben zu finden, der den Hofrat auf den Hügel Castellaccio begleitet hatte. Er wurde verhaftet und, in die Enge getrieben, nannte der Knabe den Namen eines der fünf, der sogleich verhaftet wurde und seine Gefährten verriet. Alle haben die Tat gestanden. Herwegh-Denkmal i« ver Schweiz. Am 1. Mai wird in der Schweiz in allen Städten durch die Arbeiterorganisationen eine Sammlung zur Errichtung eines Denkmals aus der Grabstätte des Dichters Georg Herwegh in Liestal veranstaltet. Ein großer Silberfund wurde in Nord jütland gemacht. Man sand eine Urne mit mehreren hundert alten Silbermünzen, massiven Armbändern und Brustnadeln. Über Erdbeben liegen verschiedene Mel dungen aus den Balkanländern vor. So meldet ein Belgrader Telegramm: Jn zahlreichen Kostbare Menschenhant. Ein Arzt in New Jork, der in einer Annonce 3 Zoll ge sunder Haut einer Brünette suchte und dafür eine Entschädigung von 1200 Mk. bot, wurde von 150 brünetten Frauen sormlich bestürmt, die ihre Haut zu Markte tragen wollten. Der Arzt wählte eine berufsmäßige Pflegerin aus. Die Haut soll eine Wunde bedecken, die eine reiche Dame aus dem Westen erhalten hatte. Die Kindermorde in Philadelphia. Die Untersuchung gegen die Inhaber und Leiter der „Kinderbewahranftalt" nimmt einen schrecklichen Umfang an. Der bethlehemitische Kindermord soll übertroffen sein. Die Mörder verfügten sogar über auswärtige Filialen mit Krematorien. Zahlreiche Familien des ganzen Landes ver bebirgsformation im nörälicken Korea. Wenn man einen Blick auf die wild zerklüfteten Gebirge von Korea wirft, kann man es verstehen, daß die Annäherung der beiden feindlichen Land armeen so lange Zeit in Anspruch nimmt. Auch dem einzelnen Fußgänger würde es unendlich schwer werden, auf den pfadlosen Pässen eine größerere Strecke zurückzulegen. Man darf nicht vergessen, daß der Troß einer Armee mit allem Zubehör schließlich im Kriege ebenso wichtig ist wie diese selbst, und in diesen Gegenden ist es un säglich schwierig, alle Bedürfnisse für ungezählte Tausende von Menschen und Tieren mitzuführen. Korea ist ein Bergland, zwischen den Bergzügen meist schmale Täler, die Pässe verbinden; die be deutendste Kette ist das von den Bergen der Mandschurei sich abzweigende Sjo-paik-san oder „kleine weiße Gebirge", das steil zur Ostküste ab fallend von dieser 40 bis 60 Kilometer entfernt nach Südosten streicht, zahlreiche Gebirgszüge nach der Ostküste entsendend. Der höchste Punkt des Ge birges, der „Paik-tu-sand", Weißtopfberg, 2440 Meter, liegt an der Stelle, wo sich die Bergkette von dem mandschurischen Gebirge trennt. Während der Steil- abfall nach der Ostküste sehr schwer zu überschreiten ist und einen wilden Gebirgscharakter trägt, ver flachen sich nach der Westküste die Bergzüge allmäh lich und finden gewissermaßen ihre Fortsetzung in den zahlreichen vorgelagerten Inseln, die an der Ost- küste gänzlich fehlen. Ortschaften des Landes wurden Montag vor mittag mehrere Erdstöße verspürt. Ein besonders starkes Erdbeben, wodurch Beschädigungen an den Häusern angerichtet wurden, wird aus Wranja gemeldet. — Montag zwischen 12 und 1 Uhr mittags wurden auch in Bukarest zwei starke Erdstöße in der Richtung von Nordosten nach Südwesten verspürt. Jn Krajowa wurde das Gerichtsgebäude beschädigt. — Das Erd beben, von dem am Montag das Fürstentum Bulgarien heimgesucht wurde, ist namentlich im südwestlichen Teile stark verspürt worden. Größeren Schaden erlitten die Ortschaften um das Kloster Riko. muten, daß in dem Institut ihre spurlos ver schwundenen Töchter untergegangen find. Große Überschwemmungen haben, wie aus New Jork berichtet wird, in den letzten Tagen im nordwestlichen und nördlichen Ohio viel Unheil an gerichtet. Vier Menschen sind umgekommen. Ob gleich alle Arbeitsfähigen an den Dämmen des großen Sammelbeckens arbeiteten, der größten künst lichen Wasscranlage in der Welt, war doch bereits ein 30 Fuß breiter Riß entstanden, und man fürchtete, daß die ganze Einschließung fortgerissen werden könnte. Starker Wind vermehrte die Gefahr der Überflutung. Das Sammelbecken bedeckt einen Flächenraum von 30 000 Morgen. Die Dämme find 10 bis 25 Fuß hoch. Das Sammelbecken ist auf der Wasserscheide zwischen dem Ohio und den Seen angelegt und speist die Kanäle nach beiden Seiten. Eine Anzahl von Städten hatte keine Kraft für ihre Wasserwerke, ihre Beleuchtung und für den Be trieb der elektrischen Trambahnen. Viele Fabriken mußten die Arbeit cinstellen. Die Schienenwege waren streckenweise unter Wasser, besonders im nördlichen Teile des Staates Indiana. Die Kohlen bergwerke sind durch das Wasser beschädigt, die Brücken durch die Fluten weggerissen. Der östliche Teil der Stadt Marion liegt in Trümmern. Der Schaden wird auf 2 Mill. Dollar geschätzt. Amerikanische Eisenbahnräuber. Bei Copley (Kalifornien) hielten drei Räuber einen Zug der Southern Pacific-Bahn auf, töteten den Beamten des Sonderwagens, sprengten dessen Stahlkammern mit Dynamit und flüchteten dann mit ihrer wertvollen Beute. 6erict)tsbaUe. 88 Berlin. St. und Gen. waren angeklagt worden, indem sie eS unterlassen hatten, die Ge schäftsbücher vorschriftsmäßig zu führen. Die An geklagten waren für den Verband deutscher GasthofS- gehilfen tätig. Der Verband bezweckt insbesondere das Gasthofsgewerbe und den Stand der GasthofS- qehilfen zu heben, die Interessen der Mitglieder zu fördern und ihnen Rechtsschutz und Unterstützung zu gewähren. Jn Berlin befindet sich auch ein Stellen vermittelungsbureau, welches St. und Gen. leiten. Durch das Bmeau erhalten nicht nur Vereins mitglieder, sondern auch Nichtmitglieder Stellen nachgewiesen. Seit einigen Jahren waren die Mitglieder des Verbandes von der Zahlung von Gebühren für Vermittelung befreit, Nichtmitglieder hatten hingegen für die Vermittelung 4—15 Mark zu entrichten. Überschüsse waren an die Kontroll stelle des Verbandes in Dresden abzuliefern; bisher waren aber noch keine Überschüsse aus der Stellen vermittelung erzielt worden. Dem Zweigverein in Berlin mußte sogar ein Zuschuß bewilligt werden, obgleich mehr Nichtmitgliedern wie Mitgliedern deS Verbandes Stellen nachgewiesen waren. Vom Land gericht waren die Angeklagten freigesprochen worden, da es sich nicht um eine gewerbsmäßige Stellenver mittelung gehandelt habe. Es komme hier ein gemeinnütziges Unternehmen in Frage, welches auf Gewinn und Verlust keine Rücksicht nehme; eS wurde vor allem bezweckt, die Stellensuchenden vor Ausbeutung durch gewerbsmäßige Stellenvermittler zu schützen. Diese Entscheidung focht die Staats anwaltschaft durch Revision beim Kammergericht an, welches auf Zurückweisung des Rechtsmittels er kannte, indem ausgeführt wurde, der Vorderrichter stelle ohne Rechtsirrtum fest, daß eS sich nicht um eine gewerbsmäßige Stellenvermittelung gehandelt habe, da auf Gewinn und Verlust keine Rücksicht ge nommen worden sei. buntes Allerlei. Den größten Silberklumpen, der jemals in einem Bergwerk gesunden wurde, hat man in der sogenannten Schmuggler-Grube in Aspen in den Ver. Staaten zutage gefördert. Während ihrer Arbeit stießen die Bergleute auf einen mächtigen Block, der sich bei näherer Untersuchung als reinstes Silber erwies. Nur mit größter Mühe gelang es, diesen riesigen „Nugget" (wie die Bergleute die gediegen vor kommenden Metalle nennen), auszulösen und ans Tageslicht zu bringen. Er wog 1650 Kilo gramm und ist somit das größte Stück, das je erwähnt worden ist. Durch ihn ist der vor einigen Jahren in den Gibsongruben gefundene Klumpen, der 150 Kilogramm wog, völlig in den Schatten gestellt. Aus der Schule. Ein kleines Schul mädchen, sieben Jahre alt, steht, wie der ,Straßb. Pofst erzählt wird, in einem Geschichts buch eine Abbildung der Schlacht von König- grätz, im Vordergründe die Gestalten König Wilhelms und Bismarcks. Nachdem das Kind mühsam die darunter stehenden Worte „König Wilhelm bei Königgrätz" entziffert hat, deutet es mit dem Fingerchen auf Wilhelm I. und sagt: „Das ist König Wilhelm" und „das — auf Bismarck deutend — ist König Grätz". * 4- * Zerstreut. Professor (zu einem Patienten, den er einige Jahre nicht gesehen): „Halten Sie früher nicht bloß einen Arm?" (M-ggmv.-) Verblümt. „. . . Das soll Moselwein sein?! Der hat die Mosel entweder gar nicht oder zu viel geseh'n!" — Ausgaben abgehen. Der Rat des Herrn Oberst leutnants war gar kein so übler, und wenn es auch nicht die schweren Lederhosenträger waren, in die ihre Schwester leider den Namenszug ihres Gatten unaustrennbar eingestickt hatte, so würde Pch in einer so großen Wirtschaft, wie die ihre war, schon noch etwas anderes finden, was verwendet werden könnte und den Zweck erfüllen würde. Inzwischen wurde die unglückselige kleine Haselnuß samt ihrem verwachsenen Kern nicht minder lebhaft von dem Leutnant Tucholski verwünscht. Er machte daheim, die tiefsten Falten seines Portemonnaies durchsuchend, ein über das andere Mal Kasse und berechnete, was er noch für Wäsche und Miete und für den Mittagstisch vom vorigen Monat schuldig war, und was er für den Ankauf eines Viel liebchengeschenkes für die Gemahlin des Oberst leutnants tatsächlich — nicht übrig hatte. „Solch Reinsturz!" brummte er vor sich hin. „Und was die Sektstimmung nicht alles tut! Es ist nicht zu glauben! Nicht zu glauben ist es, daß man nun um die Alte so und so lange krumm liegen soll!" Sein einziger Trost war es, daß es in der Stadt billige Bazare gab, wo man zu kleinen Preisen allerhand Dinge bekam, denen es auf den ersten Blick nur ein sehr geübtes Auge ansehen konnte, wie wertlos sie waren. „Das muß genügen," meinte er. „Ich stelle auch keine Ansprüche an sie und verzichte gern auf ein Gegengeschenk." Indes, dazu kam er doch. Das ließ sich Frau von Reiherschweif denn doch nicht nehmen. Dazu war sie doch zu sehr eine Frau, die wußte, was sich gehörte, und eines Tages ward Herr Tucholski mit einem Gegengeschenk von ihr beglückt, mit dem er spornstreichs in die Kammer seines Burschen lief, um es diesem an den Kopf zu werfen. „Da," rief er, „hast du den Plunder! Ein Dutzend zusammengelesene wollene Strümpfe, die vielleicht ihrem Alten nicht mehr Passen, die sie aus Gott weiß welchen Gründen sonst ausrangiert hat! Schau zu, Friedrich, ob das zerlegens Zeug nicht auch schon von Motten zerfressen; wenn nicht, zieh es dir zu Gemüte und auf deine Beine! Laß mich den Kram aber niemals mehr sehen, oder ich zerknacke dir den Schädel, wie ich an dem Festabend in dem Kasino der Haselnuß, der ich diese Bescherung verdanke, die Schale zerknackte!" Gleichwohl griff der Leutnant ungesäumt nach Tinte und Feder und bestätigte der Ge mahlin seines Vorgesetzten den Empfang der Strümpfe mit einem Schwall von Dankes- worten, als ob sie ihm einen Teil aller Schätze Indiens eingesandt hätte, oder als wäre er gerade so abgerissen an Strümpfen gewesen, daß er ohne ihre gnädige Fürsorge für unab sehbare Zeiten sockenlos hätte durch die Welt ziehen müssen. Er war eben auch ein Mann, der wußte, was sich gehörte. Damit aber war die Vielliebchen-Affäre für ihn erledigt, abgesehen davon, daß er sie im Kasino des neuen Regiments, in das er bald nach diesem Zwischenfall versetzt wurde, zu Nutz und Frommen und zum Gaudium seiner neuen Kameraden noch manches Mal zum besten gab. Jn erheblich unliebsamerer Weise aber kam die Sache der Frau Oberstleutnant noch einmal in die Erinnerung. Nach dem Manöver des Jahres war der Diener des Herrn Oberstleutnants, der so lange in dem Reiherschweifschen Haushalt seinen Staatspflichten genügte, zur Reserve über getreten, und der Friedrich des aus dem Regi ment ausgeschiedenen Herrn Leutnants Tucholski sein Nachfolger geworden, nun ging dieser mit Frau Oberstleutnant mit einem großen Henkel korbe über dem Arm auf den Markt, putzte Messer und Gabeln, und hatte sich bald in so hohe Gunst bei Frau von Reiherschweif einge arbeitet, daß ihm von seiner Herrin und Ge bieterin sämtliche Speisereste aus Küche und Speisekammer überantwortet wurden. In An erkennung seiner großen Verdienste wurde ihm sogar von der güiigen gnädigen Frau die Er laubnis zuteil, sich sein bißchen Wäsche in der Waschmaschine der Herrschaft mitwaschen zu lassen. Da fiel Frau Oberstleutnant, als sie eines Tages die Waschküche besuchte, der in gar keinem Verhältnis zu seinen sonstigen Habselig keiten stehende Reichtum Friedrichs an wollenen Strümpfen auf, und als ordentliche Hausfrau, die von allen Dingen in ihrem Haushalte wissen mußte, wie sie zugingen, stellte sie ihn auf der Stelle über den Punkt zur Rede. „Ich habe immer gedacht," meinte sie, „daß einem Soldaten vom Regiment nur Fußlappen geliefert werden, aber keine Strümpfe —" Friedrich grinste. „Nee, gnädige Frau!" sagte er, „weiter gibt es auch allerdings nichts. Aber die, die ich habe, habe ich auch nicht vom Regi ment —" „Von wem find sie denn, Friedrich?" „Von dem vorigen Herrn Leutnant, bei dem ich Bursche war, gnädige Frau! Von Herm Leutnant Tucholski, der sie wieder, wie er sagte, von solcher alten Scharteke geschenkt gekriegt hatte, von der es ihm zuwider schien, ein Geschenk anzunehmen, so daß ich, gnädige Frau —" Der ziegelrote Teint, der gnädigen Frau ward lohende Glut. Sie' hob abwehrend beide Hände in die Höhe. „Friedrich!" rief sie, „hören Sie auf! Ich will kein Wort weiter hören! Was geht es mich auch an, wo Sie Ihre Strümpfe her haben. Danach habe ich gar nichts zu fragen." Und damit hielt sie sich die Hände an die Ohren und stürmte mit einer Lebhaftigkeit da von, die bis an das Ende seiner Tage Friedrich ein Rätsel blieb. Ende. Selbsterkenntnis. Professor der Physik: „Fräulein Else, wollen Sie mir mal definieren, was man unter Licht versteht ?" — Else: „Licht ist alles das, was man sehen kann." — Pro fessor: „Das dürste doch nicht ganz stimmen. Sie sehen doch zum Beispiel mich, und ich bin doch gerade kein Licht!" (,Dorjb.') Vereinfachung. „Sie . . . Sie . . . Na, ich werde Ihnen ein Naturgeschichtsbuch schicken." »» i