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Vorsicht mit den Kindern! In der Küfergasse zu Saarbrücken fiel die zehnjährige Tochter des Wagenführers Schlaf mit ihrem kleinen Brüderchen, das sie auf dem Arme trug, rücklings in einen Kübel voll heißer Seifenlauge, den die unvorsichtige Mutter in der Küche auf den Boden gestellt hatte. Beide Kinder ver brühten so furchtbar, daß ihre Rettung ausge schlossen ist. — In Potsdam sind zwei kleine Kinder bei einem Brande in der Wohnung er stickt. Die Mutter war ausgegangen. Der Brand entstand dadurch, daß ein hinter einem stark geheizten Ofen gestellter Strohsack in Brand geriet. Ein feiner Graf. In Wien wurde Graf Edmund Heinrich Potocki, welcher erst im Vor jahr zu zwei Bionat Kerker verurteilt worden war, neuerlich verhaftet, da gegen ihn mehrere Betrugsanzeigen erstattet wurden. Es ist eine alte Geschichte. In einem Hotel zu Minzzuschlag hat sich der dem Mos kauer General-Konsulat zugeteilte österreichische Kosular-ANachs Dr. Fischmeister erschossen. Das Mmiv zu der unglückseligen Tat soll aussichts lose Liebe zu einer hochgestellten Dame sein. Leichenschändung aus Aberglauben. In der rumänischen Gemeinde Terpest im Biharer Komitat wurde vor einigen Tagen einLandwirt be graben. Einige Tage später verbreitete sich in der Gemeinde das Gerücht, daß ein Gespenst des Verstorbenen allnächtlich umhergehe und die Kühe verzaubere. Mehrere Landwirte schworen Stein und Bein, daß fie das Gespenst selbst gesehen hätten, und daß ihre Kühe blutige Milch gäben. Um Abhilfe zu schaffen, öffneten einige der abergläubischen Bauern zur Nachtzeit das Grab, sprengten den Sarg, schnitten der Leiche das Herz heraus und nagelten die Leiche ans Kreuz mitten auf dem Friedhof. Die Be hörde leitete eine strenge Untersuchung ein. Ein ergreifender Vorfall hat sich in diesen Tagen auf dem Friedhöfe zu Warnsdorf in Böhmen abgespielt. In einem Teiche zu Friedland war kürzlich die Gattin des dortigen Tierarztes tot aufgefunden worden. Die junge Frau, die einer Familie in Warnsdorf ent stammte, hatte seit drei Monaten mit ihrem Gatten in denkbar glücklichster Ehe gelebt. Wohl wurde sie des öfteren von Heimweh ergriffen, allein es lag nicht das geringste An zeichen dafür vor, das jenen verzweifelten Ent schluß der jungen Frau hätte rechtfertigen können. Die allgemeine Annahme ging dahin, daß die Bedauernswerte sich in einem Anfall von Geistes störung in das Wasser gestürzt habe. Die Beerdigung erfolgte in Warnsdorf. Dem un glücklichen Gatten, der sich nicht zu trösten ver mochte, wandte sich das regste Mitgefühl zu. Wenige Tage nach der Bestattung seiner Gattin wurde er besinnungslos und schwer röchelnd am Grabe der Toten aufgefunden. In seiner Ver zweiflung über den Verlust der Lebensgefährtin war er von Friedland nach Warnsdorf ge fahren, hatte sich sofort zum Friedhöfe begebeu und hier eine starke Dosts Morphium genommen. Nach vieler Mühe gelang es, den armen Mann wieder zum Bewußtsein zu bringen. Die Pariser Messe. Der Pariser Ge meinderat hat beschlossen, eine Ausstellung von Mustern und Pariser Artikeln unter dem Namen einer „Pariser Messe" zu gründen nach dem Vorbiloe der Leipziger Messe. Diese Messe soll vom 5. bis 30. März dauern, so daß die aus ländischen Käufer in der Lage find, auf der Rückkehr von Leipzig nach Paris zu kommen. Die M^fe sog auch die direkten Beziehungen mit den kleinen Fabrikanten fördern. Eine wilde Jagd im Gerichtssaale. Vor der Pariser Strafkammer spielte sich unlängst eine ebenso bewegte wie lustige Szene ab. Auf der An klagebank hatten drei Frauenspersonen Platz ge nommen, die sich wegen Landstrcichens und Bettelns verantworten sollten. Während der Richter einen als Zeugen geladenen Schutzmann vernahm, stießen die Angeklagten plötzlich ein lautes Geschrei aus und sprangen angsterfüllt auf die Bank hinauf. Als der Vorsitzende des Gerichtshofes sie zornig anherrschtc, warum sie einen solchen Lärm ver ursachten, riefen die Angeklagten wie aus einem Munde: „Eine Rattel Eine Ratte!" In der Tat sah man eines dieser häßlichen Nagetiere ungeniert vor der Anklagebank umhergehen. Der Richter, der anfangs bei dieseni unerwarteten und im Gerichtssaal doch wahrhaftig ungewohnten Zwischenfall die ruhige Überlegung verloren zu haben erschien, faßte sich bald wieder und befahl mit Würde: „Gerichtsdiener, töten Sie die Rattel" Die beiden neben der Anklagebank stehenden Diener zogen darauf ihre Säbel, und es begann eine wilde Jagd auf das Tier, das sich vor seinen Verfolgern in den Zuschauerraum geflüchtet hatte, wo das Publikum ebenfalls laut aufkreischte und auf die Bänke sprang. Endlich gelang es den Häschern, sich des unberufenen Eindringlings zu bemächtigen und ihn zur Strecke zu bringen. Die Ratte aber hatte den Gerichtshof zugunsten der Angeklagten beein flußt, die nun zu einer kleinen Strafe verurteilt wurden. Der Winter in Ruhland. Aus allen Landesteilen treffen Meldungen von außer gewöhnlichem Sinken des Thermometers ein. Munition für Japan. Vom Wiener Nordwestbahnhof gingen vor einigen Tagen drei Waggons voll Gewehrpatronen österreichi schen Fabrikats nach Japan ab. GsricktskMe. Königsberg. Der Arbeiter Rosenbaum wurde von der hiesigen Strafkammer zu drei Tage Ge fängnis verurteilt, weil er bei der Reichstagsstich wahl in Königsberg sich einer gefälschten Wahl einladungskarte als Ausweises bedient hatte. Chemnitz. Das 13 jährige Schulmädchen Anna Margarete Sch. aus Limbach, eine Waise, die von ihrer Tante erzogen wurde, hat diese durch Schwefel säure vergiften wollen, um von ihr, trotz guter Be handlung, wegzukommen. Sie wollte dann auch die Bonn aus auf Antrag der Landstände des Herzogtums Westfalen, das zu Köln gehörte, eine Verordnung, dergemäß der Handel mit Kaffee, sowie der Genuß dieses Getränkes allen Bürgers-, Bauers- und Arbeitsleuten bei Ver meidung harter Strafen verboten ward. Des gleichen wurde die Abschaffung alles Kaffee geschirrs strenge anbesohlen. Nur den höheren Ständen ward der Bezug von Kaffee aus dem Auslande und ein mäßiger Genuß gestattet. Dieses Verbot, wie auch ein wiederholtes von 1767 nützte nicht viel. Am 6. Oktober 1770 erlaubte man, um den Ankauf im Auslande zu hintertreiben, den Verkauf im Jnlande, auch den Genuß, aber es mußten die Wohlhabenden dafür jährlich vier Taler, jede andere Haushaltung ^eujakrstätigkeit im Kerlmer ^auptbriefpostamt. Der Neujahrstag ist für unsere Postbeamten das, was für den Soldaten ein Schlachtentag bedeutet. Alle Kräfte werden angespannt, jeder muß unent wegt auf seinem Posten stehen, Müdigkeit oder Er schlaffung darf der Beamte so wenig kennen wie der Posten vor dem Feinde. Was aber will alles in wenigen Stunden bewältigt sein, welch eine Arbeit muß von den Beamten erledigt werden I Allerdings kommen die oberen Postbehörden ihren Angestellten insofern zu Hilfe, als das Publikum schon mehrere Tage vor dem Neujahrsfeste darauf aufmerksam ge macht wird, daß alle postalischen Bestimmungen, was Aufschrift und Kuvertierung der Briefe anbe trifft, in sorgsamster Weise beobachtet werden müssen, wenn man nicht will, daß Verzögerungen in der Be stellung eintreten. Die Hauptarbeit besteht in dem Sor tieren der aus den Provinzen und dem Auslande ein treffenden Briefe, Postkarten und Drucksachen. Eine weitere Riesentätigkeit liegt in der Entwertung der Briefmarken, man hat in letzter Zeit sogar auto matische Maschinen für diese Arbeit eingcsührt, die sich bei uns aber nicht bewährt zu haben scheinen, weil sich das Publikum nicht an ein einheitliches Format der Briefumschläge gewöhnen will. Wenn aber alles erledigt ist, dann ist die Postverwaltung stolz, wenn sie die Millionenziffern der Briefschaften veröffentlichen kann, die sie zu Neujahr erledigt hat. Aus dem Norden kommen kolossale Eisberge nach der Küste. Das Zurücktreten des Asowschen Meeres, von dem vor einigen Tagen berichtet wurde, ist dadurch veranlaßt worden, daß vom 6. bis 20. Dezember ununterbrochen ein heftiger Nordwest wehte, der das Wasser immer mehr zurücktrieb, so daß der Meeresboden auf mehrere Werst freigelegt wurde. An Stelle der schäumenden Wellen erblickten die Bewohner der Stadt eine riesige Sandwüste, auf der man, ohne naß zu werden, gehen und fahren konnte. In kurzer Zeit wurde von dem starken Winde die riesige Sandfläche derart ausgetrocknet, daß sie sich in undurchdringliche Staubwolken hüllte. Diese Staubwolken wurden auch in die Stadt getragen, und ihre Niederschläge bedeckten die Straßen mit einer dicken Sandschicht. Die während des Sturmes auf dem Meere befind lichen Fischer wurden weit aus das Meer Hinausgetrieben, wo sie bei empfindlicher Kälte den schweren Kampf gegen die Wellen auf nehmen mußten. Wie groß die Zahl der Ver unglückten ist, weiß man noch nicht. Wohnung der Tante in Brand setzen, löschte aber das Feuer selbst wieder. Die Tante erkrankte, starb aber nicht. Die jugendliche Verbrecherin wurde zu 5 Monat Gefängnis verurteilt. Straubing. Die hiesige Strafkammer hat das kleinbäuerliche Ehepaar Greindl und deren 21jährige Tochter wegen Betruges und Urkundenfälschung zu je 1 Jahr Gefängnis verurteilt. Sie hatten der Tochter einer verstorbenen Bäuerin vorgeredet, ihre verstorbene Mutter befinde sich verschiedener Sünden wegen im Fegefeuer, sei im brennenden Gewände einer (fingierten) Klosterfrau erschienen und habe dieser gesagt, die Tochter solle sie durch Spendung von 5000 Mk. erlösen. Die Tochter gab den Be trügern 3000 Mk. bar und für 2000 Mk. eine nota rielle Urkunde. Der Tagelöhner Schaubeck hörte von der Sache und wollte die Tochter ebenfalls um 1000 Mk. prellen. Davon erfuhr die Gendarmerie und Schaubeck erhielt nun anderthalb Jahre Ge fängnis. VuMSS Allerlei. Zuchthausstrafe auf Kaffeetrinlen klingt heute unglaublich. Und dennoch erließ die kur fürstliche Regierung am 23. Dezember 1766 von vierteljährlich einen Taler bezahlen. Als aber dann das Kaffeetrinken sehr stark zunahm, kam am 17. Februar 1781 ein neuer Erlaß, der nicht nur allen Handel mit rohem und ge branntem Kaffee und alles Kaffeeschenken unter schweren Geldstrafen und Zuchthausstrafen ver bot, sondern auch untersagte, daß Kaffee vom Auslande in weniger als 50 Pfund bezogen werde. Diese 50 Psund dursten aber nicht ver teilt, nicht verschenkt, sondern nur von einem einzigen gebraucht werden. Hausfrauen, die den Dienstboten Kaffee geben, wurden ebenfalls schwer bestraft. * * * Ein hoffnungsvoller Jüngling. Dame: „Ihr bestes Zeugnis ist wohl das Jmpfzeug- nis?" — Student: „Wieso, gnä' Frau?" — Dame: „Run, es ist das einzige, das den Ver merk trägt: Mit Erfolg." c.Lmt. B>.o Besorgt. Frau Professor (zu ihrem Galten, der eine Ferienreise nach Rügen macht): „.. und dann, lieoer Alfons, nimm dich in acht, daß du mit dem guten schwarzen Rock nicht an den Kreidefelsen streifst." <M-gg-nd.-j Rosen wünschen die gnädige Frau auf einige Minuten in einer Angelegenheit von großer Wichtigkeit zu sprechen," unterbrach die Stimme der Haushälterin die Gedankenreihe der langsam Dahinschreitenden. Frau Falk blieb stehen, ohne im Augenblick etwas zu sagen. Sollte sie so plötzlich ganz ihren Grundsätzen zuwider einen Mann bei sich empfangen, zumal jetzt, da Vater und Kinder nicht daheim? Und wieder, es ist Rosen, ein Mann voll Edelmut und seltener Uneigennützig keit. Vielleicht kommt er gar von ihrem Gatten, hat ihn vielleicht gesehen und kann nicht ab warten, ihr seine lieben Grüße am Abend erst bei Millners zu bestellen! Ja, das kann es sein! „Führen Sie den Herrn hierher zu mir," befahl fie der Dienerin hastig, folgte dieser aber auf dem Fuße nach. Ungeduld lenkte ihren Schritt. Aber da trat auch schon Rosen in aufgeregter Hast ihr entgegen. Bestürzt blieb fie stehen. Nach flüchtigem Gruß und nachdem beide allein waren, begann er: „Gnädige Frau, schon zweifelte ich, Ihnen erfolgreich beistehen zu können, denn bis her durchschnitt eine unsichtbare Hand alle Fäden, die uns auf die Spur der Intrige hätten bringen können. Jetzt kenne ich diese Hand, habe festen Boden gefunden und den Feind entdeckt, den wir suchen!" Frau Falk hörte mit gespannter Aufmerk samkeit zu und indem sie durch eine Hand bewegung dem Assessor bedeutete, auf einer Gartenbanl Platz zu nehmen, antwortete sie ziemlich gelassen: „Mein Vertrauen zu Ihnen, Herr Assessor, ist unbegrenzt, also reden Sie!" Beide setzten sich und Rosen begann eifrig: „Heute sah ich die alte Ulrike aus Ihrem Hause kommen und erkannte in ihr nicht nur jene wieder, die ich damals, als das Gewitter an hob, mit Andreas Menscher unter der Buche gesehen, obgleich sie sich bemühte, ihr Gesicht zu verhüllen, sondern heute, wo ich fie ganz in der Nähe sah, lebte auch plötzlich eine andere, eine ganz eingefchlafene Erinnerung in mir auf." „Eine bloße Erinnerung — und diese hat Sie so ungewöhnlich erregt?" „Hören Sie mich an, gnädige Frau, und wenn Sie michst erst ganz verstehen, wird Ihnen diese Erinnerung als eine überaus wichtige er scheinen! — Sie werden wohl längst bemerkt haben, wie wenig sympathisch mir Herr von Werden ist, obgleich sich dieser glatte Weltmann sonst bei allen in Gunst zu setzen versteht, wie Ihnen und Ihrem Herrn Vater ja bekannt ist. Anderseits hatte ich bis jetzt keinen eigentlichen Grund, diesem Herrn zu mißtrauen. Nun aber bin ich berechtigt, mehr als Mißtrauen gegen ihn zu hegen. Ich weiß jetzt auf das be stimmteste, daß Herr von Werden nicht erst auf Grund gerichtlicher Aufforderung nach dem Tode seiner Tante auS Amerika nach Deutschland zurück kam, sondern daß er schon lange vorher hier, das heißt in Berlin war. Ich selbst sah ihn dort auf dem Potsdamer Bahnhof. Ich hatte einen Freund dorthin begleitet und stand noch plaudernd vor dessen Coupötür, als ich plötzlich ein ganz seltsames Paar heran kommen sehe. Ein jüngerer, auffallend statt ¬ lich schöner Mann, mehr gesucht nachlässig, als fein gekleidet. Den breitrandigen Hut in das gebräunte Gesicht gezogen, führte er eine alte Person am Arm, welche sehr stolz auf diese Ehre zu sein schien. Das Gesicht der Alten, in seiner abstoßenden Charakteristik, fiel beinahe noch mehr auf, als ihr Begleiter, zumal diese Person einen wunderlichen, altertümlichen Anzug trug. Der elegannte Herr half der widerlichen Erscheinung in den Wagen, reichte ihr die Reise tasche hinein und rief ihr noch gedämpften Tones zu: „Vergiß nichts; so wie wir es be sprochen haben, muß alles gelingen und glatt wie am Schnürchen gehen; daher halte dich wacker." — Die Alte nickte ihm verständnisvoll aus dem Fenster zu, worauf er den Bahnhof verließ, noch ehe der Zug abging. Die beiden waren niemand anderes, als Werden und Ulrike, was ich beeidigen kann, seitdem ich heute die Alte in demselben Anzuge aus Ihrem Haufe kommen sah. Ich irre gewiß nicht in der Annahme, daß jene beiden damals in Berlin den Plan zum Verderben Ihres Ge mahls verabredeten. Werden hat ihn ersonnen und Ulrike hat ihn ausführen müssen." Rosen schwieg; aber wie erschrak er, als er Frau Falk ansah, die schwer und tief atmend neben ihm saß. „Gnädige Frau, Sie find tief erschüttert I — Es war unbesonnen von mir, in meiner Auf regung Sie unvorbereitet hier aufzusuchen — aber ich glaubte —" „Herr von Rosen, fragen Sie jetzt nicht nach meinen Empfindungen, sondern sprechen Sie weiter", brachte Herta mühsam üoer die Lippen und war bleich wie Wachs. „Sie haben etwas ganz Ungeheuerliches ausgesprochen und haben einen Feuerbrand in meine Seele ge- wor;en, so daß ich mich nicht so schnell fassen kann. — Jede andere würde Ihre Anschuldi gungen zurückweisen und Sie fragen, was Herrn von Werden veranlassen könnte, meinen Mann zu verderben —" „Diese Frage würde ich in bestimmter Form keinem beantworten können, oenn in diesem Punkte stehe ich selbst noch vor einem Rätsel," sagte Rosen. Frau Falt saß mit gesenkten Augen da und schwieg; aber es war, als sei ihr die Brust zugeschnürt, so schwer atmete fie. Rosen fuhr fort: „Es kann Haß, es kann Habsucht, vielleicht auch Rache sein. Das letztere scheint mir das wahrscheinlichste." „Warum gerade das?" „Gnädige Frau, es ist Ihnen doch nicht unbekannt, wie sehr die verstorbene Frau Baronin Ihren Herrn Gemahl auszeichnete, so daß sie sogar ein Testament zu seinen Gunsten niederschrieb. Das alles mag die alte Ulrike, die bekanntlich all ihr Leblag in der Werden- scheu Familie gedient hat, aufgestachelt haben; fie sandte Mitteilungen darüber nach Amerika, worauf denn Herr von Werden die teuflischen Mittel ersann, sich des Nebenbuhlers bei der reichen Tante zu entledigen; denn die Falk angedichtete Tat mußte auch das Testament null und nichtig machen." F- l» (Fortsetzung folgt.)