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eilung, h der enknel id an lg. RapS- runde 17,00. ohne >2,40, Sack, oggen- 10,20. Artikel i sich nderen Malz, 0 Kilo) Heu >-28. N Achsen, lälber, >mmen je 50 Mk., i und -lacht- zewicht Mk-, hlacht- jewicht 0 bis Mk., x Die „Dttendorfer Zeitung" erscheint Dienstag, Donners- tag und Sonnabend abends. Bezugspreis vierteljährlich t Mark. Durch die Post bezogen y20 Mark. Lokalzeitung für die Ortschaften Ottendorf-Okrilla mit Moritzdorf und Umgegend. Mit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie der abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel", „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode". Annahme »an Inseraten bi, vormittag w Uhr. Inserate werden mit zo Pf. für die Spaltzeile berechnet. Tabellarischer Satz nach be sonderem Tarif. Druck und Verlag von Hermann Rühle in Groß-Okrilla. Für die Redaktion verantwortlich Hermann Rühle in Groß-Okrilla. Nr. 40. 2. Jahrgang. Freitag, den 3. April 1903. Oerlliches und Sächsisches. Dttendorf-Vkrilla, 2. April 1903. /V Die am Dienstag Abend im Saale des Gasthofs zum „schwarzen Roh" veranstaltete Oster-Schulprüfung der Kinder im Dirnen und Singen zeigte, was für eine Interesse die hiesige Einwohnerschaft an den Tag legt. Ter große Saal konnte kaum die Besucher fassen, welche gekommen waien, um sich die Leistungen der Schüler anzusehen. Die zum Vortrag ge brachten Lieder unter Leitung des Herrn Kantor Georgi wurden durchweg gut und stimmungs voll vorgetragen, es zeigte sich hierbei, was für gute Leistungen erzielt werden können, wenn sich die Herren Lehrer die Pflege des Gesanges angelegen sein lasten, und zwar mit vollem Rechte, denn die Lieder waren Leistungen, welche man bis jetzt von Kindern hier noch nicht gehört batte. Auch das Turnen fand un geteilten Beifall, denn die Herren Lehrer Pfeiffer und Angermann haben es sich ange legen sein lasten, hier den Knaben etwas Tüchtiges beizubringen, und zeigte es sich, daß das Vorurteil, welches bisher gegen das Turnen geherrscht hatte, sich in das Gegenteil verwandelte, denn die prompten und exakten Ausführungen fanden reichballigen Beifall. Der Abend aber wird gewiß allen anwesenden Kindern wie Er wachsenen noch lange in freundlicher Erinnerung bleiben und möge noch hier von dieser Stelle aus den Herren Lehrern und Lehrerinnen für ihre Mühe und Arbeit der herzlichste Dank ausgesprochen sein. f^s Am Palmsonntag beabsichtigt das Musik chor zu Moritzdorf mit verstärkten Orchester im Gasthof zum Hirsch ein großes Extra- Konzert zu veranstalten. Zur Aufführung sollen Orchestralmusik, Streich- und Blas- Quartette, Zithervorträge und Solos für Xylo phon gelangen. Der Abend verspricht sehr ge nußreich zu werden und dürste das Konzert die Besucher vollständig befriedigen. — Der gestern begonnene April führte sich mit cchiem Aprilwetter ein. Starkem Winde folgte mehrfach Regen, der kurze Zeil Mit Graupeln vermischt ivar. Doch fehlte im Laufe des Tages auch Sonnenschein Nicht. —* Der Aufbruch der Obstbaumblüten, und zwar in erster Linie die der Aprikosen- und Pfirsichbäume, sodann auch der Kirsch bäume erfolgt in diesem Frühjahr ungleich zeitiger als im Laufe der letzter, sieben Jahr zehnte regelmäßig, denn 1877, 1882 1887 und 1890 begann das Blühen der genannten Obslbaumsorten im Anfang April, 1885 Milte und 1880 Ende April, 1884, 1888 und 1896 Anfang Mai und 1892 sogar erst Mitte Mai. Eine einzige Ausnahme war im Frühling 1895 zu verzeichnen, in welchem Jahre die Kirschbaume allerdings schon Ende Februar zu blühen anfingen. Die Wahlvorbereitungen haben im 8. sächsischen Reichstags-Wahlkreise (Pirna) ihren Anfang genommen. Eine am Sonnabend unter dem Vorsitze des Erbgerichtöbesitzers Fischer-Rathewalde stattgefundene Versammlung setzte einen Wahlausschuß nieder, der für die. Wahl des Kartellkandidalen Lotze durch Veran staltung von Versammlungen usw. Sorge tragen soll. — Die vereinigten Ordnungs parteien haben als Kandidaten für den 13. Reichstagswahlkreis Leipzig-Land Herrn Dr. Med. Ferdinand Goetz in Leipzig-Lindenau auf- gestellt- Dr. Goetz hat den Wahlkreis bereiis in den Jahren 1887 bis 1890 im Reichstage vertreten. — Im 3. sächsischen Wahlkreise (Bautzen) ist die Aufstellung eines freisinnigen Sonderkandidatcn angeregt worden. — Das Klingeln der Radfahrer faßt ein Teil des Fußgängerpublikums immer noch falsch auf, und manche Zusammenstöße sind diesem Umstande zuzuschreiben.. Tas Glocken zeichen des Radfahrers soll dazu dienen, dem Fußgänger zu melden: „Vorn oder hinten kommt ein Rad, möglichst auf der rechten Seite des Weges gradeausgehen!" Viele Fuß gänger laufen aber natürlich dann meist nach )er verkehrten Seite und dem Radfahrer ge rade vor das Rad. Wie viel Aerger, Schimpfereien und gar Unglücksfälle sind da durch schon entstanden! Es ist für Fußgänger und Radfahrer ein Vorteil, wenn niemand beim Ertönen der Glocke nervös wird, sondern jeder ruhig, ohne sich umzusehen, möglichst auf der rechten Seite des Weges geradeaus weitergeht oder, wenn er quer über die Straße gehen will, einen Augenblick stehen bleibt und den Radfahrer an sich vorüberläßt. Königsbrück. Am Sonnabend Abend entleibte sich in der Cattlerstube der hiesigen Kaserne ein Artillerist. Die Beerdigung fand mler Teilnahme seiner Vorgesetzten und Kameraden am Mittwoch nachmittag statt. Königsbrück. In Zochau war in der Sonntagnacht in der Scheune des Maierschen Gutes Feuer ausgebrochen, daß außerordentlich rasch um sich griff und in der Strohdachung wie im Inhalt des Brandobjektes reiche Nahrung fand. Trotz der schnellmöglichst her beieilenden Hilfe konnte aus dem brennenden Gebäude nichts gerettet werden, auch konnte nicht verhindert werden, daß das Feuer weiter auf die benachbarte Scheune des Gutsbesitzers Karl Müller, die ebenfalls mit Stroh gedeckt war, Übergriff, und schließlich auch noch die massive mit steinerner Dachung versehene Scheune des Häuslers Fichte in Brand geriet. Auch in letzteren zwei Scheunen sind viele Vorräte und Inventar mit verbrannt. THilschdorf. In der Nacht zum Diens tag entstand hier ein giößcres Schadenfeuer, welches in einer Scheune anSgebrochen und in denkbar kürzester Zeit eine größere Ausdehnung erlangt hatte. Trotz der in großer Zahl zur Hilfe herbeigeeilten Feuerwehren konnte nicht verhindert werden, dazz zwei Bauergüter und zwei Häusleranwesen — den Besitzern Nau mann, Kuntzsch, Iakob Nnd Tr pte gehörig — bis auf die Umfassungsmauern eingeäschert wurden. Die Dresdner Feuerwehr wie auch mehrere andere Wehren konnten wegen Wasser mangels nicht erfolgreich eittgreifcn.' Außer dem Vieh konnte wenig gerettet werden. Ueber die Entstchungsursache des Brandes war etwas Bestimmtes nicht zu ermiteln. Dresden. In der Lohnbewegung der hiesigen Maurer ist noch immer kein Stillstand zu verzeichnen. Die Ausstände dauern auf den genannten Neubauten nicht nur fort, sondern haben sich im Laufe des Tages noch um zwei vermehrt. Da die von den Maurern gestellten Forderungen auch auf den Neubauten des Herren Baumeister Böhme, Münchner Straße, und Baumeister Müller, Trachenberger Straße, nicht bewilligt wurden, schlossen sich die hier beschäftigten Maurer ebenfalls insge samt dem Ausstande an. -- Tie Streikbewegung unter den Maurern Dresdens und seiner Umgebung nimmt immer mehr an Ausdehnung und Schärfe zu. Waren ursprünglich die Maurer beim Neubau des Spar- und Bauvereins in Löbtau nur in den Ausstand eingetreten, so haben am vergangenen Dienstag auch die Maurer am Neubau des Polytechnikums die Arbeit eingestellt. Ferner ruht die Arbeit am Neubau des Plauenschen Lagerkellers, an dem Landgerichtsneubau sowie bei den Baumeistern Wunderlich, Chemnitzer Straße, Müller, Anton- Graff-Strnße, und Lätzig u. Clares in Gruna. Dippoldiswalde, 31. Mörz. Einen Mordversuch unternahm in der Nacht zum Sonnabend in der Nähe von Schmiedeberg der früher im dortigen Eisenwerk beschäftigte Ar beiter Apelt an der Tochter eines Schmiede berger Einwohners, mit der er seither ein Ver hältnis (unterhalten Hatte. Apelt unternahm mit dem Mädchen in Begleitung ihres Bruders spät am Abend noch einen Spaziergang. Au der sogenannten langen Strecke zog Apel plötzlich einen Revolver aus der Tasche und Querte unter dem Ausrufe, er sei wahnsinnig, mehrere Schüsse ab. Während der Bruder mit dem Schrecken davonkam, drangen dem Mädchen zwei Kugeln in den Kopf, doch sind die Verletzungen anscheinend nicht lebensgefähr lich. Dem Mörder gelang es, zu entfliehen und bis heute fehlt von ihm jede Spur. Schandau, 31. März. Gestern Nach mittag löschte die hiesige freiwillige Turner- euerwehr einen im Entstehen begriffenen Waldbrand an der Elbseite auf Rathmanns dorfer Flurgebiet. Waltersdorf, 31. März. Da von dem verschwundenen Pastor Agsten bis jetzt noch immer keine Spur zu finden gewesen ist und die Stellvertretung durch Geistliche aus anderen Gemeinden für die Dauer nicht an gängig erscheint, so wurde am Sonntag durch den Oberkirchenrat Herrn Dr. Maier aus Bautzen für die hiesige Gemeinde der Predigt amtskandidat Herz, ein Sohn des Zittauer Pastors Herz, als Vikar eingewiesen. Oschatz, 1. April. Gestern Vormittag 1/211 Uhr waren dr Kutscher Vogel und der Drescher Winkler vom hiesigen Rittergute auf einem Felde mit Säen mittels der Drill maschine besckäftigt, als plötzlich die davor ge- pannten Pferde scheuten und durchgingen. Vogel sprang nach der Seite ab und blieb un versehrt, während Winkler nach hinten abzu teigen versuchte Er stürzte jedoch und trug einen Schädelbruch und eine Gehirnerschütterung davon. Mühlberg a. d. E-, 31. März. Ein Totschlag ereignete sich heute früh auf dem Felle des nahen Ritterguts Camitz. Der Hof meister des Rittergutes war mit einem Dienst- uechte, der von ihm eine Zurechtweisung er halten hatte, in Streit geraten. Im Verlaufe desselben ergriff der Dienstknecht die Rüben hacke des Hofmeisters, um mit derselben auf den Hofmeister einzuscblagen; dies wollte der Verwalter des Rittergutes, der sich in der Nähe der Streitenden aufhielt, verhindern; er sprang dazwischen, wurde aber unglücklicher weise von den niedersausenden Hacke so heftig am Kopfe verletzt, daß er auf der Stelle zu sammenbrach und nach kurzer Zeit seinen Geist aushauchte. Roda, 31. März. Von einem recht be dauernswerten Unfall wurde kürzlich hier ein alter 70er Veteran und Kriegsinvalide be troffen. Der Gutsbesitzer Franz Kittler in Roda war damit beschäftigt, von seinem Acker eine zweispannige Fuhre Boden nach Hause zu fahren. Das Unglück wollte es, daß er vor das li ke Wagenrad stürzte und ihm der schwer beladene Wagen über beide Beine wegging. Wenn auch zum Glück kein Knochenbruch ver ursacht worden ist, so sind die Verletzungen doch ziemlich schwer. Zschocken. In einer Scheune des Guts besitzers Albin Landrock hier war auf noch un ermittelte Weise Feuer ausgebrochen, das so schnell um sich griff, daß nicht nur die sämt lichen Landrockschen, sondern auch die benach barten Karl ScheibnerscheN Gutsgebäude bis auf ein Schuppengebäude völlig niederbrannten. Gerettet konnte nur wenig werden. Leider ist bei dem Brandunfalle auch ein Menschenleben zu beklagen. Die im 55. Lebensjahre stehende Ehefrau Scheibners, Ida geb. Ehrler, welche sich an den Rettungsarbeiten beteiligte, ist hierbei in den Flammen umgekommen. Kirchberg. Der unter dem Verdachte der Falschmünzerei im hiesigen Amtsgerichte in Untersuchungshaft befindliche Mühlenbesitzer Bachmann aus Hirschfeld ist in das Unter suchungsgefängnis in Zwickau übergeführt worden. Chemnitz. Das Königliche Gesamt- ministerium hat der hiesigen Stadtgemeinde zur Ausführung der von ihr für die weitere Wasserversorgung der Stadt geplanten Täl- sperranlageN bei Neunzehnhain und im Lauter- bah und Schwarzbachtal und der zur Ver ¬ bindung dieser Anlagen mit der Neuanlage bei Einsiedel erforderlicher. WafferleitungSanlagen das Enteignungsrecht verliehen. Olbernhau, 31. März. Den Tod durch Verbrennung erlitt in Kupferhammer-Grünthal das im 4. Lebensjahre stehende Töchterchen Martha des Postboten Brückner. Das Kind hatte während der Abwesenheit der Mutter die Ofentür geöffnet, wobei seine Kleider durch Funken in Brand gerieten. Als die Mutter zurückkehrte, fand sie das Kind mit Brand wunden bedeckt, denen es nach kurzer Zeit erlag. Werdau, 1. April. Ein Zwickauer Kur- ifuscher hatte in einem hiesigem Blatte sich empfohlen und dabei bemerkt, daß er fast alle Krankheiten sicher heile. Auf Antrag des ärzt lichen Bezirksvereins Zwickau wurde er wegen unlauteren Wettbewerbs zu 40 Mark Geld- trafe verurteilt. Plauen i. V-, 31. März. Ein rascher Anschluß der Plauener Güter an den täglichen Schnellverkehr Leipzig—Ostende—London ist etzt auf Ansuchen der Leipziger Speditions- irma Uhlmann u. Co. erreicht worden. In den Personenzug 8 Uhr 54 Min. vormittags wird jetzt ein Eilstückgut-Kurswagen eingestellt, der nur von Station Plauen i. V., oberer Bahnhof, nach Leipzig verkehrt. Eilgüter von Plauen sind bisher in den meisten Fällen bis Leipzig zwei Tage (!) unterwegs gewesen. Plauen, 28. März. Bedeutsame Knochen- unde sind wiederholt in den beiden Lößlagern — das eine befindet sich bei Zöbischs Fabrik, das andere in der Nähe des Glockenberges — gemacht worden. Am Mittwoch fand ein hie- iger Herr in dem Lößlager am Glockenberg einen Unterschenkelknochen, sowie vier gut er haltene Zähne eines Urpferdes, des Stamm- ieres des jetzigen Pferdes. Jenes unterschied ich von diesem dadurch, daß es zwei Hufe an einem Beine hatte. Zwei der Zähne sind un gefähr 8 om lang, während die übrigen etwas kleiner sind. Der I nder besitzt bereits eine hübsche Sammlung Knochenreste von Urtieren. Pößneck. Einen wertvollen Fund machte ein Einwohner von hier in dem Holzschuppen eines Hauses seiner Verwandten, wo er mii Aufräumungsarbeiten beschäftigt war. Als er verschiedene dort übereinander gebaute Kisten abnehmen wollte, fiel ihm besonders die Schwere einer derselben auf. Bei näherer Untersuchung fand er, daß in Reihen etwa 200 Zwanzigmarkstücke, sowie verschiedene Reihen Silber- und auch einiges Papiergeld darin aufbewahrt waren. Torgau. Einen Selbstmordversuch ver übte hier ein Soldat des 72. Infanterie-Re giments, indem er sich den Hals zu durch schneiden und die Pulsadern zu öffnen ver suchte Die Verletzungen sind erheblich, aber nicht lebensgefährlich. Leuerlös cH ordnun g für die einen Feuerlösch-Verband bildenden Gemeinden Ottenimf-Mmijdorf, Groß- und Klein-Vkrilla. 8 i. Die Gemeinden Ottendorf-Moritzdorf, Groß- und Klein-Okrilla bilden außer der Freiwilligen Feuerwehr noch eine Pflichtfeuerwehr, welcher alle selbständigen männlichen Einwohner vom vollendeten 22. bis mit 45. Lebensjahre an zugehören haben. 8 2. Im Monate November aller 2 Jahre ist ein Verzeichnis der feuerwehrpflichtigen Mann schaften vom Gemeinderate für die nächsten beiden Kalenderjahre aufzustellen und nach vorgängiger Bekanntmachung eine Woche lang ausznlegen. Von den feuerwehrpflichtigen Mannschaften sind neben den Führern 40 Mann durch das Los zu bestimmen, welche zwei Jahre aktiv der Pflichtseuerwehr anzugehören haben. Nach