Volltext Seite (XML)
Amhorser Zeitung M AyeigM Wt MMMWEVYN SchüMtMiZ, Drück Mld BrMg Hexmauv NLHle, OMMAOKüDs. M OÄWdschDKMs. »sd HrlW" WH »Der Ketrw* 8 Kmch «sf »L» AsLKsfr-MrZ d« » A A»Uwq RLL^tzÄmg d. w »«NIS»«I»S«»«»«»«SI««»L«SrSS8L!§ Postschrck-Konts Nr. M W. des Grm^RdersLss dm Drikrss» „Rs«e ZklAftriertr", »Wsde vt. ^Oli«»d»rs« «rsch-rki! M«»- A t«4, D»«»Wrrs- »a G»»irsSKch. O« B«s»r»»P»«t» «Ä> >«L ErHtM « j«d« Wv«U» x^«r«L. 8« F*L« HSHrrrr SiNsA »d. s*«?. » «8«»»<ich« V»Si»»^4 ViÄickA brr L YStkltzliMßS' Mess WkME yKöffwWcht dir F Lokal-Anzeiger für OLLendorf-OKMa und Nummer 84 Mittwoch, den 2*<. Iuli ^926 25. Jahrgang OertlrcheS «red Sächsisches. Gttendorf-Vkrtlla, der« 20. Juli zyrs. — Im nächste Jrhr wud es in Deutschland geschehe«. Was vernünftige Leute schon lange angesichts der verücktcn Verhältnisse, die wir haben, vorausgeschcn Haber. Wollen:! Er wird dreizehn schlagen. Allerdings wird dieser Vorgang« weniger drn verdrehten Zeitzuständm als dem Umstande zu- s zuschretben sein, daß man ab 1. Mri 1927 offizkll bei Post und Bahn die Vicrundzwauzigstundenzeit einsühren will, dies schon seit langem in anderen Ländern üblich ist. Diese Neuerung, die man wohl bald auch ins Privatleben mit Übernehmen wird, eröffnet allerlei Perspektiven Go wird brispielrweise in Zukunft keine Dame mehr zum 5-Uhr-Tee, sondern nur zum 17-Uhr.Tsr gehen. Die Theater werden nicht mehr um 8 Uhr, sondern um 20 Uhr ihres Vorstellung beginnen und um 23 Uhr beendigen. Die energische Ehefrau wird ihrem ausgehenden Gatten Nachrufen: „Komm mir ja nicht erst um 24 nach Hause. Sonst geh dir- schlecht." Vielleicht kommt er aber gar am nächsten Nachmittag um V» 14 nach Hause. Die holde Maid wird sanft dem Verlobten zuflöten: „Schatz, wir treffen uns doch heut« um V»21 Uhr auf der Wilhelmstraße f Laß mich bitte nicht wieder bis 22 warten. Verschiedene Lieder und Nedensarten müßten auch eine entsprechende Aenderung er. fahren So würde man in dem berühmten Babylied, falls e» bi« dahin nicht schon von einem anderen Schlager ver drängt ist, fingen: „Baby wo warst du die vorletzte Nacht, Wischen 23, zwischen 24 usw" Wo noch ein Nachtwächter mit Spieß und Horn durch die Straßen wandelt, wird er mehr - laut al« schön singen müssen- „Hört ihr Herm und laßt euch sagen, die Glocke hat 23 geschlagen. Allmählich würde man sich aber auch an diese Seltsamkeiten der neuen Uhr- ieitrechnung gewöhnen. Man würde bald gar nicht mehr Nissen, daß e« früher einmal ander« war, denn die Gewohn heit ist bekanntlich alle«. Stelenvergnügt würde man fingen »In Venedig um 24" und sich garnichts dabei denke«, daß die Geisterstunde zwischen 24 und 1 liegt. Man würde fich sreuen, daß die Tagesstunden nicht mehr in zwei separierten Hälften, sondern im Ganzen gegeben würden und würde auch konstatieren, daß 24 Stunden ebensoschuell vergehen Wie zweimal 12 Stunden. Daß es dreizehn schlägt würde dann garnicht mehr ungewöhnlich sein. Man mßtüe sich also irgend etwa« anderes Ungewöhnliches ausdcnken, wenn Wan eine erstaunliche Nachricht oder eine sonderbare Lage drastisch bezeichnen wollte. Allerdings braucht man da gar nicht lang« zu suchen. Man müßte nur dem Uhrzeiger folgen, auf den Tisch hau-n, das aller nur so wackelt, und mit Stentorstimme brüllen: „Jetzt schlägt« aber 25". — Ende August versammeln sich in Bremen die leitenden Männer der Deutschen Turnerschaft zum Deutschen Turntag, der über dis Geschicke der Deutschen Turner schäft in den kommenden Jahren weittragende Beschlüsse zu fassen hat. Welchen Umfang der Geldbedarf der DT- angenommen hat, zeigt der Entwurf de« neuen Hourhaltplane« für die Jahre 1927 und 1928 dessen Feststellung einer der wichtigsten Punkte für den Bremerturntag ist. Der Plan ist für beide Jahre faßt gleichlautend ausgestellt. Danach be- Mert sich der jährliche Geldbedarf der DL. auf nicht weniger al« 1052000 Mk. womit zum ersten Male die Million überschritten wird. Welchen Umfang der Betrieb in der DT angenommen hat, zeigt fich allein schon beim Punkt Verwaltungskosten, für den tu-gesamt annähernd 200000 Mk. eingesetzt find. Davon entfallen etwa 90000 Mk. auf den Vorstand und die Arbrits- und Vrrwalmngs- «U-schüsse. Die Geschäftsstelle erfordert einschließlich ihrer Au»land«abt«ilung fast 95000 Mk. während der Rest für ionstige VerwaltungSzwecke benötigt wird. Den gesamten Bedarf von 1052000 Mk. bringt die DT. aus eigenen Mitteln auf. Allerdings ist hierzu ein« Erhöhung der bis- Origen Jahres-Beiträge nicht zu umgehen. Während bis- her 50 Pfg. je Kopf der über 14 Jahr« alten Mitglieder erhoben wurden, erfordert dir Deckung des neuen Haushalt planes einen jährlichen Beitrag von 70 Pfg. Dazu kommen Nie bisher noch je 10 Pfg. von allen DT.-Angehörigrn olr Beitrag für die Haftpflichtversicherung und die Dr.» dötz-Stistung. Herm » d 0 rf. Am Montag nachmittag scheuten die Mde eines Heuwagens und raßen die Straße entlang.! Dabei wurde der Kutscher überfahre» und erheblich verletzt,! Maß sich seine Uebersührung in die Klinik nach Klotzsche Notwendig machte. Der Wagen wurde vollständig zer- Kümmelt. B 0 hra. Bei dem in der Donnerstag-Nacht über die hiesige Gegend niedergegangenen schweren Gewittern schlug der Blitz in die Scheune des Gutsbesitzers Richard Menzel. Die Scheune brannte mit den in ihr enthaltenen Vorräten an Heu, Stroh und Kartoffeln nieder, jedoch gelang es, das Wohnhaus zu retten, wozu der günstige Wind beitrug. Der Brandgeschädigtr hat versichert. Dresden. Beim Immrlmann-Sedächtnisfliegen auf dem Kaditzer Flugplatz ist am Sonntag nachmittag in brr 7. Stunde der bekannte Dresdner Kampfflieger und frühere Staffelführer beim Richthosengeschwader Fliegeroberlcutnant a. D. Wüsthoff beim AuLführen von Kunstflügen aus einer Höhe von ungefähr 150 Meter abgestürzt. Wüsthoff, der beim Absturz aus dem Apparat geschleudert wurde, hat lebensgefährliche Verletzungen davongetragen. Am Montag mußten ihm beide Beine amputiert werden. Dis neue Ehlorodont-Moschine, di« nach Abschluß der Kunstflüge ge tauft werden sollte, ist vollständig zerschmettert Kesselsdorf. Am Sonntag früh »/«7 Uhr fuhr der 6,19 Uhr von Freital abfahrende Prrsouenzug der Klein- hahnstrecke Potschapprl—Wilsdruff—Nossen auf den in hiesiger Station haltenden Personenzug. der 6,25 Uhr von Wilsdruff abgefahren war, auf. Beide Lokomotiven wurden seitlich beschädigt, eine Maschine sowie der Post- und ein Personenwagen aus dem Gleise gehoben. Personen wurden nicht verletzt. Der Bekehr wurde durch umstrigen aufrecht« erhalten, doch war die Strecke für dis Mittagszüge wieder frei. Wilsdruff. Ein dreister Diebstahl wurde in der Nacht zum Montag verübt. Noch unbekannte Täter drangen in eine Wridekoppe! ein und stahlen drei Kühe und ein Kalb. Aus vorhandenen Spuren ist zu schließen, daß dir Tiere mit einem Wagen fortgeschafft worden fiud. Tr«bsen. Die Schäferei de« Rittergute«, ein zirka 70 Meter lange« Gebäude, wurde von einem Feuer heim- gesucht. Mit viel Mühe gelang es, die im Stalle unter, gebrachte» mehrere hundert Schafe und die Maschinen in Sicherheit zu bringen. E« scheint Brandstiftung vorzu liegen. Leipzig. Zu einer schweren Bluttat kam er in der Nacht zum Sonntag in der Rathenau - Straße in L. - Leutzsch. Ein Trupp junger Leute, die aus der Richtung des Lnna.Parks kamen, geriet mit dem Former Fritz B- aus Leutzsch in einen Wortwechsel. Plötzlich zog B. sein fchstrh-nder Messer und stach damit wild um sich. Hierbei traf er den Arbeiter Paul V. in Plagwitz, Naumburger Straße wohnhaft, so unalücktich, daß er bald darauf verstarb. B. stellte sich nach der Tat selbst der Polizei und wurde in Haft behalten. — Bei Ausfahrt aus dem Bahnhof L.'Plagwitz ent gleiste wohrscheiulich infolge falscher Weichenftellung der Zug 2026. Dieser Zug befördert vornehmlich Arbeiter in der Richtung nach Lausen. Lokomotive und Triebwagen sprangen aus den Schienen und ve-schieden« Wagen schoben sich in einander. 6 Personen wurden leichter verletzt und 1 ge tötet. — Ein furchtbares Verbrechen ist am Monlagmorgen in der Siedlung Bahnhof Kieritzsch bei Leipzig endeckt worden. Al« die in der Linvenflraßt wohnhafte Frau Nickel MS ihrem Schlafzimmer im 1. Stockwerk in die im Erdgeschoß gelegene Küche trat, sand ste dort die Braut ihres Sohnes ermordet am Boden liegend auf. Das junge Mädchen, die 20 jähiige Ella Fahr, war mit einer Schnur erdrosselt worden. Als Täter komm« der 20 jährige Bräutigam, der Bergarbeiter Otto Ewald Jacob, der Sohn der Frau Nickel in Betracht. Der Mörder ist flüchtig. Die Mordkommission der Leipziger Krimminalpolizei begab fich am Montagvormittag an den Tatort drs Verbrechens. Es iß ein Steckbrief über den flüchtigen Mörder erlassen worden. Hohenstein-E. Am Freitagabend, in der 7. Stunde stand das mit Bier vollbeladene Auto der Stadt brauerei Hohenstein am Restaurant „Eiche" an der Schubert- straße, wo Birr abgeladen wwdr. Plötzlich setzte sich das führerlose Auto an der abschüssigen Straße in Bewegung Mld fuhr nach der Bahnunterführung zu, wo es dann ca. 1 Meter ab stürzte. Der gerade des Wege» kommende 72 Ichre alte Strumpfwirker Hermann Gallin wurde vom Auto erfaßt und ihm beide Beine abgefahren. Auf drn Transport ins Chemnitzer Krankenhaus starb Gallin. Chemuitz. Der hier wohnende Ingenieur Raschnik und sein« Frau find gestern beim Paddelbootfahren in der Nähe von Kriebstcln in der Zschopau ertrunken. Da da« Boot umschlug, konnten fich dir beiden schwtmmkundigen In- fassen nicht rttten. — Die Polizei in Oederan verhaftete einen 23 jährigen Burschen, drr, in die Enge getrieben, nicht nur mehrere schwere Einbrüche, sondern auch «inen vor vier Jahren be gangenen Mord «ingestand. Sein damal« gleichaltriger Frtund hatte seinen Eltern 15 000 Mark veruntr«ut. Um in den Besitz diese« Geldes zu gelangen, ermordete er seinen Freund und verpraßte das Geld innerhalb drei Tugen in Berlin. Der Mörder stammt aur Kelbra bei Eisleben. Annaberg. Von dem etwa acht Meter Hohm Felsen gegenüber dem Bahnhofsgebäude stürzt« der 56 Jahre alt« Malergthilf« Georg Z«nk«r ab und erlitt so schwere Ver letzungen, daß er bald darauf starb. Geyer. In der Emaillefabrik Scheithauer brach eia Brand aus, der großen Schaden anrichtete. E« ist da« der drittr Brand in diesem Jahre in diese: Fabrik. Die MM-kiMMM« 1925. Die WpwMfM Zn Htnileum betrugin 1ÜWZrMl8Zrre1» Mkt) r 75S000 k!Mv 112000 KullkMMll WAE« ..... Dresdner Schlachtviehmarkt. 19. Juli 1926. Auftrieb: 66 Ochsen, 137 Bullen, 200 Kalb«» uud Kühe, 645 Kälber, 974 Schafe, 1885 Schwein«. Soldmarkpreise sür 50 Kg. Lebendgewicht: Ochsen 25—55, Bullen 40—58, Kalben und Kühe 24—56. Kälber 44-68, Schaf« 25—63, Schweine 60—77. Die Stallpreise find nach den neuen Richtlinien der Landespreisprüfuugsstell« für Rinder 20 °/., sür Kälber und Schafe 18 °/» und für Schweine 16 °/. nirdrigsr als die hier aufgeführten Marktpreise. Produktenbörse. 19. Juli 1926. Weizen 32—32,5. Roggen inländischer 19,5—20. Wintergerste 17,5—18,5. Haser 21,7—22,5. Mais 18,5— 19. Raps 36,5—37,3. Erbsen 33,5—34,5. Cinauantin 22-23. Wicken 33-34. Trockeuschnitzel 12,5—13. Kartoffelstöcken 25—25,5. Weizenktete 10,7—11,3. Roggen kleie 12,3—13,5. Weizenmehl, Type 70 "/., 45—47. Roggenmehl, Type 70»/«, 30,5- 33. Die Preiss verstehen fich für 100 Kilo in Goldmark. Rotklee, Mehl, Erbsen, Peluschken, Wicken und Lupinen in Mengen unter 5000 Kilogramm ab Lager Dresden, alle» anders in Rindrstmeugen von 10000 Kilogramm wgfr. Dresden. ein« PeilsF.«.