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S- kehr bc- >werk Z" .äst er- egründer rung , durch Berg' geändert dann Z" rrch de" her Än- E. ent' crtcidigt ungsocr- i Teller aale c>" auf, b-s atz düs crstoste-t Nächste 1 Uhr. Kurze Mitteilungen. 30. Juni 1926 Die Zahl der männlichen Arbeitslosen in Deutschland hat sich von 1 420 000 auf 1 419 000 er mäßigt, die der weiblichen von 324 000 auf 330 000 er höht. Es ist also eine Erhöhung von 0,3 Prozent einge treten bei einer Gesamtzahl der Arbeits losen von 1749000. Der Ministerialdirektor im Reichsministerium des Innern, Geheimer Regierungsrat Dr. Hamel, ist zum Präsidenten des Reichs gesund he i t sa m t" s, anstelle des wegen Er reichung der Altersgrenze ausscheidenden, seit 1906 ver dienstvoll tätigen Präsidenten Dr. Bumm ernannt worden. Der deutsche Botschafter in Moskau Graf Vrock- dorff-Rantzau tritt einen zweimonatigen Urlaub an. Er wird über Finnland nach Berlin reisen. Vor seiner Abreise wurde Graf Vrockdorff-Rantzau von Tschitscherin empfangen. Wie die Tägliche Rundschau aus Bromberg meldet, ist der Schriftleiter der Deutschen Nachrichten, Alfred Loake, vom Kreisgericht wegen eines vor zwei Jahren in seiner Zeitschrift veröffentlichten offenen Briefes zu drei Monaten zwei Tagen Gefängnis ver urteilt worden. Das spanische Königspaar trifft morgen M einem 14tägigen Aufenthalt in London ein. Wie die Vossische Zeitung aus Paris meldet, beab sichtigt die französische Regierung, sobald die Marokko- "erhändlungsn mit Spanien beendet sein werden, direkte Verhandlungen mit der italienischen Regierung über die abessinische Frage einzuleiten. Deutscher Reichstag. Sitzung vom 29. Juni 1926. Das Uebereinkommen mit Oesterreich über die Durch führung der Sozialversicherung im zwischenstaatlichen Verkehr wird in allen drei Lesungen angenommen, nach dem Abg. Rädel (Komm.) ähnliche Abkommen mit an deren Staaten gefordert hat. — Ls folgt sodann die zweite Lesung des Gesetzentwurfes über die ver- mögensrechtliche Auseinandersetzung zwischen den deutschen Ländern und den vormals regierenden Fürstenhäusern. Abg. Dr. Pfleger (B. Vp.) berichtet über die Ver handlungen des Rechtsausschusses. — Der Präsident schlägt dann vor, von einer Generaldebatte abzusehen und gleich in die Einzelberatung einzutreten. Die Gene raldebatte soll erst bei der dritten Lesung stattfinden, nachdem man weist, ob und was aus dM Gesetz in der zweiten Beratung geworden ist. Der Präsident schlägt weiter vor, bei der Einzelberatung die Vorlage in neun Gruppen einzugliedern und jeder Fraktion für jede Gruppe eine Viertelstunde Redezeit zuzugestehen, so datz die Beratung insgesanu 18 Stunden dauern würde. - Abg. Stöcker (Komm.) verlangt Verlängerung der Redezeit. — Der kommunistische Antrag wird abgelehnt und das Haus tritt in die Beratung des 8 1 ein,, «der "in Reichssondergecicht für die Verniögensauseinander- sehung zwischen den Ländern und den Fürstenhäusern Vorsicht. Der Sitz des Gerichtes ist Leipzig. Es ent scheidet in der Besetzung von 9 Mitgliedern. "Vier von den Mitgliedern müssen Mitglieder von ordentlichen oder Verwaltungsgerichten sein. — Abg. Dr. Barth (Dnat.) beantragt, dast vier von den Mitgliedern dem Reichs gericht, den obersten Gerichten, Verwaltungsgerichten, dem Rcichsfinanzhof oder dem Reichswirtschaftsgericht ange hören müssen. Die vier anderen Mitglieder dürfen nicht Parlamentarier oder Minister sein oder gewesen sein. Der Redner erklärt, die Teu'schnationalen hätten stets ihre Bereitwilligkeit gezeigt an der Vorlage mitzuarüeiten, um den Konfliktstoff zu beseitigen. Man habe aber die Zusammenarbeit mit den Deutschnationalen nicht ge wollt. Tic Ausschustverbandlungen hätten gezeigt, dast wan den Gesetzentwurf mit den Soizaldemokraten machen wolle. Man habe den Entwurf sogar im Ausschuh weiter radikalisiert. Unter dein Druck der Straste habe wan wesentliche Grundsätze des Rechtsstaates preisge- geben. Das Privateigentum werde der Willkür über liefert. (Lärm der Kommunisten. Abg. Hollein erhält einen Ordnungsruf.) Der Redner tritt für ein unab hängiges Sondergericht ein, das von polit'schen Ein flüssen frei sei. — Abg. Rosenfeld (Soz.) erwidert, dast seine Partei bestrebt war, ein Unrecht wieder gut zumachen. Es handele sich nur darum, Volkseigentum, das von den Fürsten geraubt worden ist, dem Volke zurüchugeben. Tie Fürsten müssen den anderen Staats bürgern gleichgestellt werden, das sei der Zweck der sozialdemokratischen Anträge. Der Redner beantragt, dast die Mitglieder des Sondergerichts vom Ne'chstag gewählt werden. Reichsinnenminister T r. Külz erklärt, die Regierung stehe geschlossen hinter dem Gesetzentwurf, wie er letzt dem Reichstage vorliegt. Die Unterstellung, dast der Entwurf unter dem Druck der Straste entstanden sei, müsse er entschieden zurückweisen. Allerdings sei er zustandegckommen auf Grund der Bekundung des Volks willens. Die Regelung einer solchen Frage bringe immer Konzessionen von beiden Seiten mit sich. Wer das Gesetz ablehne, nehme eine groste Verantwortung auf sich. Aus einem Nichtzustandekommen des Gesetzes werde die Regierung die Konsequenzen ziehen. Es handele sich hier sowohl um eine Rechtsfrage wie um eine staalspolitische Frage, darum müsse auch der Ge richtshof eine entsprechende Zusammensetzung aufweisen. Man dürfe sich nicht daran stosten, datz Rechtsformen, an die wir gewöhnt sind, in dem Entwurf nicht enthalten sind Man müsse dabei bedenken dast wir wohl ein bürgerliches Gesetzbuch haben aber nicht ein Gesetzbuch über Fürstenrecht. Die Staatsumwälzung habe zweifel los die Rechtsgrundlagen verschoben. Die Vorlage suche einen Ausgleich zwischen den staatspolitischen Notwendig keiten und den Forderungen des Rechts. Das ganze deutsche Volk wünsche nichts aufrichtigeres, als dast möglichst schnell und geräuschlos das unheilvolle Thema aus der politischen Debatte verschwinde. Abg. Schulte-Breslau (Ztr.) hebt hervor, datz die ordentlichen Gerichte nicht die geeigneten Stelle^ zur Entscheidung in dieser Frage sein könnten. Dassel war ein Sondergericht notwendig. — Abg. von Gräfe (Dvölk.) nennt die Vorlage ein parteipolitisches Streit objekt. Sie sxi auch durch Aenderungen nicht zu ver bessern. Die Völkischen werden sich daher der weiteren Mitwirkung enthalten. — Abg. Neubauer (Komm.) erinnert an das Ergebnis des Volksentscheids, dem durch diese kümmerliche Vorlage nicht Rechnung getragen werde. — Abg. Alpers (Wirtsch. Vereinig.) stimmt der Vor lage zu, wenn auch nicht in allen Punkten eine befrie digende Regelung erreicht sei. — Abg. von Lind- e in er-Wildau (Dnat.) verkennt nicht, dast besondere Umstünde vorliegen. Man müfse aber unterscheiden zwi schen politischen und parteipo.itischen Momenten. Die Teutschnationalen trieben keine Sabotage sondern machten den ehrlichen Versuch, staatspolitische Momente unter Ausschaltung parteipolitischer Wünsche zur Geltung kom men zu lassen. Wenn die Fürsten aufgehört haben, souverän zu sein, so haben sie doch nicht aufgehört, Staatsbürger zu sein und sie können den gleichen Rechts schutz wie die anderen Staatsbürger beanspruchen. (Bei fall rechts.) — Damit schlicht die Aussprache. Die so zialdemokratischen und deutschnationalen Anträge werden abgelehnt. Der § 1 wird mit den Stimmen der Negierungsparteien und der Wirtschaftlichen Vereinigung angenommen. Dagegen stimmen die Völkischen und Kommunisten. Deutschnationale und Sozialdemokraten enthalten sich der Abstimmung. Es folgt die Beratung der 88 2 bis 4, die von der Zuständigkeit des Sondergerichts handeln. Das Sondergericht kann eine nach der Umwälzung von 1918 vorgenommene GesamtAuseinandersetzung nur auf über einstimmenden Antrag beider Parteien, des Landes und des Fürstenhauses, neu aufrollen. — Abg. Lands berg (Soz.) beantragt, datz der Antrag des Landes allein genügen soll. — Abg. von Richt Hofen (Dem.) wendet sich gegen den Antrag, weil er zur Folge haben würde, dast auch in Ländern, wo schon eine befrie digende Lösung vorhanden ist, wie z, B. in Sachsen, die Frage neu aufgerollt werden würde. — Abg. Schneller (Komm.) wirft den Sozialdemokraten vor, sie trügen mit ihren Anträgen noch zur Bereicherung der Fürsten bei. — Abg. Dr. Bredt (Wirtsch. Vereinig.) bedauert, dast man die ganze Frage nicht schon in Weimar gelöst habe. Damals hätte man bestimmen sollen, dast das Reichsgericht oder ein anderes oberstes Gericht die Streitfrage nach billigem Ermessen lösen solle. — 8 2 wird darauf mit den Stimmen der Deutschnationalen, der Sozialdemokraten, der Völ kischen und Kommunisten ab gelehnt. Die Abstim mung bei 8 bleibt zweifelhaft, da die Sozialdemo kraten dagegen stimmen und die Deutschnationalen sich enthalten. Es mutz Auszählung erfolgen. 8 3 wird mit 142 gegen 138 Stimmen bei 79 Enthaltungen an genommen, mit der gleichen Mehrheit auch 8 4. — Abg. Neubauer (Komm.) hält die ganzen wei teren Verhandlungen für überflüssig, da dis Bestim mungen über me Zuständigkeit des Sondergerichts ab gelehnt seien. E- fordert Abbruch der Verhandlungen und Auflösung des Reichstages. (Beifall bei den Kom munisten und aus der Tribüne.) — Der Präsident be lehrt den Abg. Neubauer, dast die Verhandlungen nur abgebrochen werden könnten, wenn alle Teile der Vor lage abgelehnt seien. — Es foigt die Beratung der 88 3 bis 7. Nach 8 5 stellt/das Reichssondergericht fest, was von den zur Auseinandersetzungsmasse gehörigen Vermögensstücken Staatseioentum und was Privat eigentum ist. Nach 8 6 bindet eine Auseinandersetzung, die nach der Staatsumwälzung erfolgt ist oder nur ein zelne Vermögensstücke betrifft, das Reichssondergericht nicht. 8 7 setz; fest, dast, wenn bei einzelnen Ver- mögcnsstücken die Eigentumsverhältnisse nur unter großen Schwierigkeiten festgestellt werden können, von der Feststellung abgesehen werden. Diese Vermögens stücke werden zu einer Strcümasse zusammengefastt. — An der weiteren Aussprache beteiligen sich die Abg. Dr. Rosenfeld (Soz.) und Landsberg (Soz.). Als der Ab geordnete Landsberg das Wort erhält, ruft der völ kische Abg. Weidenhöser: Der zweite Jude! Er wird dafür vom Vizepräsidenten Dr. Bell zur Ordnung ge rufen. Weidenhöfer erhob dagegen Einspruch mit der Begründung, datz eine wahrheitsgemäße Feststellung keinen Anlast zu einer Maßregelung biete. — 8 5 wird gegen Deutschnationale, Völkische und Kommunisten an genommen. Ein deutschnationaler Antrag zum 8 6 wonach rechtskräftige Urteile, Schiedssprüche, Ver träge, Vergleiche maßgebend bleiben sollen, wird mit 301 gegen 108 Summen bei einer Enthaltung, ab ge lehnt. Die 88 6 und 7 werden angenommen. Bus aller Welt. 30. Juni 1926 * Absturz eines Verkehrsflugzeuges. Wie die D. A. Z. aus Königsberg meldet, ist das Dienstag nach mittag um 4 Uhr zwischen Königsberg und Danzig ver kehrende Flugzeug bei dem Dorfe Liep in der Nähe von Kahlberg abgestürzt. Drei Passagiere sind getötet; der Flugzeugführer schwer verletzt. * Mit dem Auto in einen Abgrund gestürzt. Aus Belgrad wird gemeldet: Ein Automobil, auf dem sich 20 Personen befanden, stürzte auf der Straste Letinje— Njeguschi in einen Abgrund. Zehn Passagiere kamen dabei ums Leben. Die übrigen wur den verletzt. * Die verheerenden Erdstöße auf Sumatra. Wie die Morgenblätter aus Batavia melden, wurde bei dem Erdbeben auf Sumatra die Stadt Padang-Pandjoug grösstenteils verwüstet. Fast alle Gebäude sind einge stürzt. Ueber 100 Personen, darunter auch ein Euro päer wurden getötet und viele Menschen verletzt. - Schwere Erdbebenschäden in Kreta. Nach den letzten Nachrichten hat das Erdbeben in Kreta überaus großen Schaden angerichtet. Zahlreiche Dörfer sind voll ständig zerstört. Auch das berühmte Museum für Alter tümer in Kandia ist schwerbeschädigt. Zahlreiche Kunst schätze fielen der Vernichtung anheim. Die Erschütterung, die sich nicht wiederholte, dauerte 5 Minuten lang an und verursachte unter der Bevölkerung eine gewaltige Panik. Der heilige Berg. - Roman von Wilhelm Hagen. 7P (Nachdruck verboten.) Und mahnend, drängend, mitfortreihend entwickelte er nun seinen Plan von der Siedlung, schilderte nochmals ein gehend die Lage und die HerzliOeit ihrer Bewohner, be richtete über seine Verhandlungen mit dem Wildenreuther Großbauer und schloß mit einem warmen Appell an die Freunde, der sie bat, der staubigen Stadt den Rücken zu keh ren und in der Freiheit der Bergwclt Erholung zu suchen. Seinen drängenden, aufreizenden, beinahe etwas ge waltsamen Worten folgte minutenlanges Schweigen, die Überraschung rings im Kreise war so groß, der Vorschlag kamst Zu unvorbereitet, als daß er eine sofortige Stellungnahme, gestattet hätte; selbst Ruth Marlow blickte ein wenig unsicher; "n Fernleitner vorbei ins Leere. Horst Rutland, der Ästhet, war.der erste, der sich der*? n^u-cn ließ. „Ich weiß nicht/ sprach er mit seiner ner»t ' 'i, cin wenig müden Stimme, „ich kann einem solchemß " atnamen Burschentum nicht viel Geschmack abgewinnen. cck> bin nun einmal abhängig von gewissen Fortschritte!» unserer Kultur und ziehe ein modern eingerichtetes Schlaf-Z Zimmer jedem Idyll einer primitiven Blockhütte vor. „Weil sich bei dir/ fiel ihm Fernleitner grollend ins-: Wort, „Natur und Kultur bereits so weit voneinander ent-E 'ernt haben, daß du gar nicht mehr fähig bist, die Frischei und Kraft eines solchen Berglebens entsprechend zu ge nießen!" „Möglich/ versetzte Rutland lakonisch. „Ich will dirF ?uch gerne zugeben, daß ich bereits etwas überkultiviert und« sn folge dessen im Absterben bin, wie Lu zu sagen Pflegst. Aber > uh glaube, so wie ich, werden noch mehr Menschen; empfinden!" „Auch mir liegt es nicht sonderlich/ bekannte sich Eva Borden, die Sängerin zu ihm, „wochenlang auf Strohsäcken Zu schlafen und gewisse Dinge zu entbehren, deren Seg- uunaen man in den Almhütten noch nicht kennt!" „Ihr seid doch ein entnervtes, verweichlichtes Ge schlecht!" brach nun Volkner entrüstet los. „Seid ihr wirk lich so abhängig von euren Daunenkissen uns den tausend Schönheitsmitteln eures Waschtisches, daß es euch gar nicht mehr lockte, so etwas zu erleben wie Fernleitner? Denn dieser wilde Jäger muß wirklich ein fabelhafter Geselle sein, wenn er unseren alten Bergsteiger und Dichter so in die Ekstase versetzen kann. Und wenn dem so ist, dann hat dieser Berg nicht nur dir, dem Poeten, etwas zu erzählen, sondern ganz gewiß auch mir, dem Maler und manchem andern von uns. Um es kurz zu sagen: ich halte mit! Ich ziehe mit dir nach dem Wilden Jäger, heute, morgen, wann du willst!. Und es lockt mich von ganzem Herzen, unserer gerühmten Kultur einmal für lange Wochen und so gründlich als mög lich Valet zu sagen." „Das soll ein Wort sein!" rief Fernleitner überlaut und schlug herzlich in Les Malers dargebotene Rechte. „Wir beide wollen den Grundstock bilden der kleinen Künstlergo- meinde, die sich am Herzen Les wilden Jägers, meines heili gen Berges, versammeln soll. Gezwungen wird niemand, der nicht freiwillig kommt, aber einmal ergeht die Anfrage an euch: „Seid ihr bereit, mitzumachen?" „Ich komme mit/ nickte Wildenbrunner, der Komponist und trat neben Volkner. Ihm folgte Völker, der Zoologe und Emma Dierks, die Medizinerin. Die übrigen blieben abseits, unschlüssig oder abgeneigt, unfähig MM Entschluß oder zu feige für das Wagnis. Fernleitners Mick flog Wer sie hin; er war ihnen nicht gram, daß sie sich ausschlossen; denn er wußte, daß ihre blassen Seelen höchstens Lie Stimmung gestört hätten. Nur eins tat ihm weh: Laß auch Ruth sich nicht entschied, sondern unschlüssig in der Mitte des Zimmers stand, unsicher von Fernleitner und seiner Gruppe auf Rutlands Anhang blickend. „Nun, Ruth/ klang feine mahnende Stimme, auch du willst dich ausschließen?" „Ich weiß nicht recht/ entgegnete Lie Tänzerin, „Lu kennst mich doch: ich bin keine Heldin im Klettern und Berg steigen, und was du da vorhin erzähltest von dem Aufstieg, das erschreckt mich eher, als es mich anzieht!" „Du kleiner Hasenfuß!" lächelte Fernleitner und reckt« seine Hünengestalt. „Ich werde dich aus meinen Schulterr die Wänse hinaustragen und dich oben auf der Höhe wie eir Kind in Lie lachende Sonne setzen!" „Ist viel Sonne dort oben?" forschte sie voll kindliche! Neugier. „Solange es Sommer ist, fast nur Sonne," nickte Fern- leitner. „Sie liegt prall ans den schwellenden Matten durch, glüht den Fels und strahlt vom Morgen bis zum Abend ir verschwenderischer Fülle." „Das ist herrlich!" jubelte Ruth und klatschte in di« Hände. „Und der Gletscher? Kann man nicht auf dein Gletscher tanzen?" „An gewissen Stellen," lächelte der Gefragte, „kannst dr auch auf dem Gletscher tanzen, auf spiegelnden Eisflächen, in denen sich die Sonnenstrahlen brechen, oder in glitzerndem Schnee, der hart gefroren ist, daß du darüber wandeln kannst, wie über festgefügtem Stein." „Das ist wundervoll!" jauchzte die Tänzerin. „Wann fahren wir?" Robert Volkner verhinderte die Antwort. „Was dielet der Berg an malerischen Eindrücken?" forschte er. „Eine unermeßliche Fülle von Farben und Formen," be richtete Fernleitner, „Föhnstimmungen, wie ich sie sonst nir gend beobachten konnte, Gewitterbildungen, wenn die Nebel um das Haupt des Wilden Jägers ziehen, daß du nie müde werden kannst, zu schauen und zu malen." „Uud was bietet er mir?" forschte Joses Wilden brunner. Fernleitner lächelte. „Es war einer mit mir," berichtete er dann, „der meinte, du würdest Harmonien und Akkorve hören, die du nur mit eigens konstruierten neuen Instrumen ten wieserzugeben vermöchtest." Nun drängte der Komponist: „Wann fahren wir?" Fernleitners Antlitz strahlte in glücklichem Leuchten: „Morgen, übermorgen, wann ihr wollt!" rief er überlaut. „Und ich weiß, ihr werdet mir danken, daß ich euch siescn Weg gewiesen habe: Denn wer von uns etwas in sich trägt, eine ungeborene, menschenbefreienve Großtat — dort drau ßen wird er sie vollenden." (Forts, folgt.)