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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Vemedck» Diese Zeitung veröffentlicht die des Gemeind erstes nd WtzMt emtlichen Bekanntmachungen pl Ottmdors-OkriLa. MU h« Beilvge« ,Neve Illustrierte*, Mode »h Hei«* «st ,D«r Koh»lhE. Lchriftleikmg, Druck mrd Verlag Herma«» Stühle, vtt«ck«chOkrtlla. »» » Vt« ,OU«>s»rf»r Ticki»««' ersK^rü Vi««» t«S, v»»««»»!! »--» » v« »vt »8 »qp« » f«ds« Mo»»-« x-g-i«». 2 I« yaL« Ws'1-iv «rirg s»«K. » 2 ««««»«la« SiLt«üj,«a i>« S«tr<«»« d« » S ». »». d. z s b«l V«z!ch« »UW« «»- " » s»r»ch ««f vt«l«»«4 -d« StvLN-frn»- ö« » 8 S-U-«, »» RkL»-!,r»»« ». »«^sspr-if«. 2 »»»>»»««»»»» Postscheck-Konto Leipzig Nr. 2S14L Nummer 59 Freitag, den 2^. Mai ^926 25. Jahrgang Oertliches und Sächsisches. Dttendorf-Dkrtlla, den 20. Mai <92s. — Am 1. Pfinastjeiertaa früh 8 Uhr wird der Männer« G-saug-Verein im Oclüteil CuunerSdolf im Gauen des veidensttckecschrn Gasthofes sein allbekanntes alljährliches Vfingstfingen abhalten und einige Lieder zu Gehör bringen. Jedermann ist dazu herzlich ringelnden, der Eintritt ist frei. — Am 2 Pfingstfeiertag veranstaltet der hiesige Molar- radclub „RödeUal" seine erste große Ausfahrt und zwar in den Spreewald. Abfahrt früh */, 5 Uhr, nur bei schönem Wuter, ab Klublokal. — In verschiedenen Tageszeitungen ist anläßlich der Neuregelung der AufwerlungSsteuer durch die Notverordnung vom 30 März 1926 (GBl. S. 81) darauf hingewieseu worden, daß di« Befreiung einer Wohnung von der Auf- vntungssteuer nach § 4 des Gesetzes über den Geldeni- wertungsausgleich bei bebauten Grundstücken in der Fassung der Bekanntmachung vom 15 April 1926 auf Anttag dann einzutretrn habe, wenn dar Jahreseinkommen des nutzungs berechtigten Wohnungsinhabrr« und der seinen Haushalt teilenden Personen weniger al« 2800 Mark beträgt. Diese Auffassung ist rrrig. N;ch der Notverordnung sind viel mehr diejenigen Wohnungen frei, deren Bewohner zusammen nur ein Einkommen haben, das lohnsteuerfrei ist oder lvhnfteuerfret wäre, falls sie Lohnempfänger wären. Diese Rtgel erfährt jedoch ein« Ausnahme, wenn anzunehmen ist, daß das Jahreseinkommen 2800 Reichsmark übersteigt. In diesem Falls tritt die Befreiung selbst dann nicht ein, wean nach den Vorschriften des Lohnsteuergesetzes Lohntzeuerfreiheit beucht. Dre Vorschrift rst also z. B. in solchen Fällen anzuwenden, in denen der Nutzungsberechtigt« zwar wegen besonderer Umstände vorübergehend kein oder nur ein ver Einkommensteuer (Lohnsteuer) nicht unterliegendes Ein kommen gehabt hat, so daß an sich für «inen Monat oder V« Jahr Befreiung auszusprechen wäre, trotzdem aber für erne Besreiung kein Grund volliegt, weil nach der Art feiner Beschäftigung mit Sicherheit darauf zu rechnen ist, daß er im Lause eine« Jahre« 2800 Einkommen hat. — Die kalten Nächte der letzten Woche haben doch verschtedenfach erheblichen Schaden angerichtet. Bei vielen Erdbeeren ist di« erste Blüte erfroren, ebenso auch bei den spätbltthenden Obftäumen. Auch die Tomatenpflanzen haben unter dem Frost sehr gelitten, rbenso wir der eben erst aus geschlagene Wein häufig Schaden davongetrugen hat. Auf- fällig ist, daß c« hier überhaupt keine Maikäfer gibt. Wenn man von Lnoeiea Orten liest, daß diese Schädlinge zentnerweise gesammelt werden, so muß sestgestrllt werdin, daß hier die Schuljugend häufig schon gar nicht weiß, wie rin Maikäfer aussieht, weil seit Jahren diese Tiere völlig ver schwunden stud. — Verlängerte Gültigkeitsdauer der Sonntagskarten zu Pfingsten. Der Verkehr«au«schuß de« Dresdner Ver« kehrsverem« teilt mit, daß zu Pfingst«n die Sonntagskarten der Etsevbrhn bereits ab Freitag vor Pfingsten mittags 12 Uhr und bi« einschließlich Pfingstmontag (2 Feiertag) gelten. Außerdem besteht noch die neuere Vergünstigung, di« Rückfahrt am ersten Werktag nach dem Fest», also am Pfingstditnslag (sog. 3. Feiertag) mit einem Zuge ausführen zu dürfen, der Zielstatton der Karte spätestens vormittag» 9 Uhr verläßt. — 5 X M E- Meggeudorfer mit Mai machen munter l Die M«ggendorser - Blä ttrr, da« Familienwitz, blatt, dem Tausende und Abertausende wöchentlich Freude und Erheiterung verdanken, bringen da» ganz« Jahr immer neue Witze, Anekdoten, Humoresken und Gedichte, deren Humor und Satire trübe Stunden erhellen und graue Tage sonnig machen. Rüstet nun die Jahreszeit selber zu Tagen und Wochen, die mit Blüten und Blättern auch alle f-öhlichen Geister in Herz und Gemüt der Menschen neu beleben, dann hat rin; Wochenschrift, dre Witz und Laun- pflegt, doppelten Erfolg, wenn ihre Gobea frohberette Stimmung finden. Wer trüb gestimmt, wird heiter, wer gut gelaunt, dec wird durch die „Meggtndorfer" erst recht mit echter Fröhlichkeit beschenkt. In allen seinen Situationen — mit Ausnahme der Politik — wird das tägliche Leben glossiert und karikier! Und mit heiteren Glanzlichteru ausgestattet. Das Abonne- tnent aus die Meggendorfer-Blätter kann jedirzrtt begonnen werden. Bestellungen nimmt jede Buchhandlung und jedes N-a »,. y —in d-r M Wstnck-n. N . u - > 4,1 r . erschimenen Nummern werden neuen Abonnementen auf Wunsch nachgeliefert. Radeberg. Dienstag mittag geriet da« städtische Krankentransportauto, das nach Arnsdorf gerufen worden war, um einen bei einem Neubau verunglückten Maurer lehrling nach dem Krankenhaus zu bringen, bei Wallroda in- Schleudern, streifte einen Baum, stieß gegen einen zweiten der ebenso wie der Kilometerstein, glatt wrgbrach, und blieb aus der Ueberbrückung des Straßengrabens liegen. Die beiden Fahrer und ein Begleiter blieben dabei glücklicher weise unverletzt, während das Auto erheblich beschädigt wurde und an Ort und Stelle abmontiert werden muhte. Kamenz. Eiu Unglückrfall ereignete sich in Hallsbachr Strinbruch auf Brrnbrucher Flur. Dort geriet ein im Bruche beschäftigter junger Mann au« Lückersdorf zwischen zwei Lori« und erlitt dadurch linksseitig Quetschungen der Hüftr und des Oberschenkel«. Meißen. Am Sonntagabend kentert« in der Nahe der Rehbockinsel, b«i dem Versuch, an einen Schleppzug anzuhängen, ein mit zwei jungen Männern besetzte« Boot dr« Faltbootvereins Meißen. Einer der Insassen konnte sich durch Schwimmen retten, während dir Vordermann, der 22 jährige Mechaniker Ludwig au« Meißen ertrank. Riesa. Im Zusammenhang« mit der Veruntreuung des Stadtbankbeamten Walther find nun auch der Kauf mann Fleischhauer, dessen Teilhaber Sickert und der Pro kurist Schirmer verhaftet worden. Die Fehlbeträge bei der Stadtbank sollen über 40 000 Mark betragen. Zschopau. Drei junge Leute von hier wollten auf ihren Fahrrädern nach Schandau fahren. In Freital kam der im 19. Lebensjahre stehende Mechaniker Hellmuth König mit seinem Rade so unglücklich zu Fall, daß er an den schweren Verletzungen, die ihm der Sturz verursachte, nach wenigen Stunden verschied- Leipzig. Der bekannte Kunst- und Sportflieger Paul Knapf au« Hall« erlitt auf seinem Rückfluge von Oderschlesirn zwischen Leipzig und Halle einen schweren Un fall. K. geriet plötzlich mit seinem Flugzeug in eine Nebel- bank, so daß er die Orientierung verlor. Da« Flugzeug streifte mit s«in«u Tragflächen einen Hau«giebel, wobei e« sich überschlug uud abstürzle. Di« Maschine wurde voll» ständig zertrümmert. Drr Flieger ist wie ein Wunder am Leben geblieben, jedoch hat er erhebliche Verletzungen erlitten. — Ein blutige« Familiendrama spielte sich Dienstag vormittag im Haufe Mockaner Straße 7 ab. Dort stürzt« die Frau des Werkmeister« Otto Schmelzer au» dem Fenster der tm vierten Stock gelegenen Wohnung auf die Straße und blieb tot liegen. Gleich darauf hörten die Nachbarn einen Schuß fallen. Büm Betreten der Wohnung fanden sie den Werkmeister tot vor. Er halte sich mit seinem Jagdgewehr erschossen. Bevor die Frau au« dem Fenster stürzte, hatte man sie um Hilfe rufen hören. Der Grund der Familientragödie ist in Eifersucht der Frau zu suchen. Sie glaubte Grund zu drr Annahme zu haben, daß der Rann ihr untreu war. Sie hatte de«w«gen in letzter Zeit häufig mit ihrem Gatten Auseinandersetzungen, die bi»- wrtlen sehr lebhafte Formen annahmen. Da» so jäh aus dem Lcben geschiedene Ehepaar hinterlaßt eine zehnjährige Tochter, die während d«r Ereignisse in der Schule war. Wechselburg. Beim Auswechseln einer elektrischen Birne erhielt ein Fleischergehilse «tn«n derartigen elektrischen Schlag daß er an deu Folgen verstarb. Vom deulschen Zeehondel. Der Eewaltvertrag von Versailles hat uns bekannt lich nicht nur zu Lande in unerhörter Weise ausgeraubr, sondern auch zur See völlig herabgewirtschaftet. Die Cchiffsablieferungen, durch die die Schiffe über 1600 To. restlos, die Schiffe von 1000—1600 To. in starkem Mage betroffen wurden, haben unseren Überseeverkehr, der vor dem Kriege sehr erheblich war und während des Krieges naturgemäß völlig eingestellt werden mußte, so gut wie vollkommen vernichtet. Die wirtschaftlichen Schwierig keiten der Nachkriegszeit haben naturgemäß auf unseren Ueberseehandel und dessen Neuentwicklung größten Ein fluß gehabt. Es ist um so erfreulicher, M erfahren, daß deutscher Fleiß und die berühmte deutsche Zähigkeit auch auf diesem wichtigen Wirtschaftsgebiet es verstanden haben, gewissermaßen aus dem Nichts eine neue Handelsflotte zu schaffen, Kie heute bereits wieder recht stattlichst und. die deutsche Flagge so gut wie auf allen Meeren kn Ehre« zeigt. Der Tonnengehalt der deutschen Handelsflotte be trug nach Ratifizierung des Friedensdiktates im Iah« 1920 406 000 Br.-R.-T., bereits am 30. Juni 1921 konnte» wir über 621000 To. verfügen. Die Tonnenzahl stieg bi« zum 30. Juni des folgenden Jahres auf 1783 000 To. mck vermehrte sich bis zum 30. Juni des Jahres 1924 mck 2 856 000 To. Am 30. März d. I. waren wir ans 3 240 000 To. gekommen und haben damit einen große» Teil der von uns verlorenen Tonnenzahl wieder aufge holt, denn die insgesamt 4270 deutschen Seehandelsschiffe standen in ihrem Naumgehalt gegen 4 539 Schiffe mit 2 539 000 To. oder — für den Umfang des jetzigen Reichs gebietes berechnet — 4721 Schiffe mit 5177 000 To. am 1. Januar des Vorkriegsjahres 1914. Der Bestand blieb also der Schiffszahl nach nur um 13,5 bzw. 9,6 Proz» dem Raumgehalt nach um 39,5 oder 38,8 Proz. hinter der Vorkriegszeit zurück, was unter den uns allen ja sattsam bekannten außerordentlich schwierigen Wirtschaftsverhält nissen als eine bedeutende Leistung gewertet werden muß. Den weitaus überwiegenden Teil des Eesamtrauminhalte« der deutschen Kauffahrteiflotte bilden nach wie vor di« Dampf- und Motorschiffe, die ebenso wie im letzten Vor kriegsjahre '/„ des Eesamtbestandes ausmachen. Obwohl wir gerade in letzter Zeit wieder des öfteren von Passagier- und Handelsgroßbauten gelesen haben, kann man dies« jedoch nur als Ausnahmen bezeichnen, da die größ ten Klassen sich erheblich gegen diejenigen der Vorkriegs zeit verringert haben. Eins allgemeine rückläufige Be wegung tritt vor allem im Bestand der größeren Segel schiffe sowie auch der Seeleichter zutage. Auch ist zu be merken, daß der Wiederaufbau der deutschen Handelsflotte nicht allein auf eine in diesem Falle fast normal erscheinend« Vermehrung der Arbeitstätigkeit auf unseren deutsche« Werften zurückzuführen, sondern zu einem, -wenn auch nicht allzugroßen Teil aus dem Rückkauf ehemaliger deut scher Schiffe zu erklären ist. Nur in den letzten zwei Jahren ist im Verhältnis zum Eesamtzugang der Anteil des Zu ganges durch Ankauf gegenüber ver Vorkriegszeit wesent lich gestiegen, der Zugang durch Neubauten anteilmäßig gesunken. Es ist nicht allgemein bekannt, daß unsere deut schen Werften unter der allgemeinen wirtschaftlichen Not lage sehr zu leiden Haden. Der Weltschifsbau ist im Jahre 1925 mit 2,19 Millionen To. oder um 20 Proz. gegen da» Vorjahr zurückgegangen. Auf den ersten Blick hat Deutsch, land gerade in dem genannten Rechnungsjahr besonders günstig abgcschnitten, da der Schiffsraum, der 1925 in Deutschland von Stapel ging, mehr als den doppelten Um fang von 1924 erreicht. Damit ist jedoch der größte Teil der überhaupt im Bau befindlichen deutschen Schiffe bereits vom Stapel gelassen und der Baubestand auf Ven Helgen gegen frühere Jahre außerordentlich vermindert worden. Trotz der dauernden Schwierigkeiten werden unsere treuen deutschen Mannen an der Wasserkante weiter ihre Pslicht tun und das für die gesamte wettere Entwicklung unseres Wirtschaftslebens so wichtige Instrument der Handelsflotte derart weiter ausbauen, daß wir in den nächsten Jahren bei einer hoffentlich sich auch erweiternden Möglichkeit überseeischer Absatzgebiete unseren Handel ausbreiten können und damit die so notwendige, zur Zeit durch andere wirtschaftstechnische Maßnahmen nicht ohne Mühe erreichte Aktivität unserer Handelsbilanz auch fernerhin gewähr leisten können. 8:1 ^5 siiettenLitMe; IM vetdUedemim: mrosa-- VStzggO""'» Hierzu eine Beilage.