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wtthMW. «mtlichM BekMntmachungM M Ottendorf-Okrilla. Postscheek-Konto Leipzig Nr. 2S148. MU d« Beüags» »Neue Ittvstriert«", M»d« »»d K«i»^ Wd ,v«r Kod»A^. Schristleflung, Dmck und Derlog Herman« NLHl«, Ottmdvrf-OLrilk». Diese Leitung veröffentlicht die des Gemeinderates I vk ,Ott«»d«rsrr Zrttuio- »rsch«t«l Vie»- - ta», «» E»imad«>ck. D« B»t»a»>P,«t, »otrd »tl » j-d« d-tiemü srgeinu - 2« Fal« HSHee«, Tr»«V <Krt»g »d. s»^8. 8 » »«w»'lch« Strnm,« »« d« L Gemeinde - Giro - KonM Nr. Ml Lokal-Anzeiger für Ottendorf-OKMa und Umgegend Nummer Mittwoch, den 7. April ^926 25. Jahrgang. OertlicheS «nd Sächsisches. Gttendorf-Vkrilla, den r. April zyrs. — In unserer Gemeinde wurden im ersten Viertel jahr 1926 26 Kinder und zwar 20 Mädchen und nur 6 Knaben geboren. — Am Dienstag morgen gegen 5 Uhr ertönte in unserem Orte Feueralarm. In einrr Glasbütte der Firma A. Walther L Söhne, A.-G. war durch Gasexplosion br- trächilicher Sachschaden entstanden, der auch eine Arbeitseinstellung zur Folge hatte. Die OttSseuerwehren brauchten nicht in Tätigkeit treten, da die BrtriebSwrhr in diesem Falle genügend Feuerschutz bot. — Die nächste Nummer unserer Zeitung gelangt Sonnabend mittag zur Ausgabe. » — Triumph de« menschlichen Willens. Viel, sehr viel vermag der menschliche Wille zur Steigerung des Wohl befinden» und darüber hinaus zu leisten. — Ein sehr in struktiver Aussatz in der neuesten Nummer der illustrierten Zeitung „I. Z.", Stuttgart, weist darauf hin, bis zu welchen Triumphen er vielleicht fähig sein kann. — Ein launiger Aufsatz „Immer noch der Bubikopf" stellt den Damen den Erfinder und Hauptpropagandisten de« Bubikopfes nebst einigen hübchen Varianten dieser modernsten, immer noch so heiß umstrittenen Frisur vor. — Auf einer originellen Sportseite begegnen wir dem sogenannten „Favoriten" d. h., jenem von Hellen Glanz de« Tageeruhmes umstrahlten Helden, ohne den das passiv: Sportpublikum von heute in allen Ländern der Erde nicht zuleben vermag. — Das „Ge- sicht de« Tieres", ein für die Menschheit immer interessantes Problem, findet in verschiedenen prachtvollrn Aufnahmen eine markant« Würdigung. — Zu den wenigen zitierten Titeln, die allein schon eine großartige Btlderbeigabe ver heißen, gesellt sich ein weiteres erlesenes Material, wie „Ostern des deutschen Volke«", eine geschloffene vierseitige Beilage über den „fünften Erdteil" u. a. — Besonder« fällt schließlich noch der gesunde befreiende Humor der reich haltigen Kupfertiefdrvckzeitschrift auf. (Verlag Rtngier öc Co., G. m. b. H., Stuttgart. Preis 20 Pfg.) Rähnitz. Wie bereits gemeldet, brannte am Morgen dl« 22. März die Scheune de« Meißnerschen Gute« mit dem gesamten Inhalt vollständig nieder. Unter dem Ver dacht, da« Schadenfeuer vorsätzlich angelegt zu haben, wurde am Tage darauf der im Meißnerschen Gute beschäftigte Knecht Willi B-rthold feflgenommen. Er leugnete hart näckig, dieses Verbrechen begangen zu haben, legte aber in den letzten Tagen ein volles Geständnis ab, daß er der Täler sei. Geringfügige Vorhalle die Pferde doch besser zu putzen, seien angeblich der Grund gewesen, da« Schadenfeuer anzulegen. Dresden. Am zweiten Osterfeiertag morgen« von 2 Uhr ab, verkündete ein gewaltiger Feucrschein von den Pillnitzer Höhenzügen herab den Ausbruch eine« großen Schadenfeuer«. In Schönfeld stand der altbekannte.Gast hof zum Erbgericht in Hellen Flammen, er brannte bis auf die Umfassungsmauern vollständig nieder. Hierzu wird noch gemeldet: Der Männergesangvsrein „Eintracht" zu Schön feld hatte am ersten Osterseiertag im Erbgericht ein Konzert Mit anschließendem Ball veranstaltet. Nach Eintritt der Polizeistunde entfernten sich die Besucher, während der Wirt Und fein Personal noch mit den üblichen Aufräumungs- arbeiten beschäftigt waren. Als der Besitzer einen Posten Kaffeegeschirr usw. in den Fahrstuhl setzte, sauste dieser plötzlich in die Tiefe, da das Seil bereit« durchgesengt war Zugleich wurde auch ein stärkerer Brandgeruch wahrgenommeu. Bald bemerkten die Wirtsleute und da» Gasthosspersonal, daß der Dachstuhl in Brand geraten war. Bevor aus reichende Löschhilse eingetroffrn war, stand das umfängliche Grundstück vollständig in Flammen. Ein starker Sturm fachte da« Feuer lebhaft an, die Windrichtung war aber un gewöhnlich günstig, die Flammen wurden nach den dahinter liegenden Gärten getrieben, sonst würden unzweifelhaft noch mehrere angrenzende Grundstücke mit niedergebrannt sein. Im Gasthof znm Erbgericht befanden sich noch eine Fleischerei Und die Geschäftsräume der Sparkasse zu Schönfeld. Die Sparkassenbücher und verschiedener Mobiliar konnten gerettet werden. Al« Entstehuugrursache dürste ein Effevdefekt in Frage kommen. — Drei bekannte Dresdner Künstler: die Pianistin Dera Schapira, deren Gatte, der Pianist Kaufmann und Kammersänger Dr. Slaegemann, gerieten anläßlich rincs Osterautfluge« in höchste Lebensgefahr. Während sie im Auto fuhren, fing dieses plötzlich Feuer. Der erschrockene Chauffeur sprang ab und überließ den Wagen seinem Schick sal. Da die Stelle abschüssig war, begann der Wagen rück- wärt« zu rutschen. Im letzten Augenblick gelang es den Passagieren »och, sich durch einen Sprung aus dem brennen den Auto zu retten. — Der 37 Jahre alte Wachtmeister der Landespolizei Clemens Thiele, der sich in der Nacht zum Karfreitag in der Polizeikaserne Dresden-Nord eine schwere Schußverletzung beigebracht hatte, ist seinen Verletzungen erlegen. Geising. In der Nacht zum Ostermontag drangen drei Spitzbuben in da« Schuhwarenhau« Höhnel ein. Mittelst einer großen Brechstange und eine« Beiles wuchteten sie den Türrolladen hoch und zertrümmerten die Scheiben der Ladentür. Ein Nachbar erwachte von dem Lärm, schlich sich zur Hintertür heraus und holte au« „Stadt Dresden", wo gerade Ball war, Hilfe. Beim Nahen der Leute er. griffen die Gauner die Flucht und liefen nach Zinuwald zu, ihr Werkzeug zurücklafsend. E« gelang wohl einem der sie verfolgenden jungen Leute, einen der Diebe zu fassen, doch mußte er ihn wieder fahren lassen. Der Inhalt der Laden- wechselkaffe und einige Paar Schuhe sind ihnen in die Hände gefallen. Pirna. Sonnabend vormittag sprang ein etwa 33 Jahre alter Mann oberhalb der Pirna-Postaer Fähre in die Elbe. Rettungrversuche blieben erfolglos. Bad Schandau. Am Ostermontag verunglückte in den Vormittagsstunden der 32 jährige Drogist Voigt länder aus Leipzig tödlich. Er hatte eine Kletterpartie auf den Falkenstein im Schrammsteingebiet unternommen. Er erlitt dabei eine schwere Gehirnerschütterung, sowie einen Wirbslsäulenbruch und verstarb wenige Stunden nach seiner Einlieferung in« Stadlkrankenhaus. Bautzen. Während am zweiten Ostertag« im nahen Bolbritz die Eltern in der Kirche zu Göda weilten, spielten die Kinder des Zimmermanns Opitz mit Streichhölzern und verursachten einen Zimmerbrand. Da« Feuer ergriff auch das Bett eines einjährigen Mädchen«, da« schwere Brand wunden erlitt. Dr« Kind konnte von herzueilenden Nach barn nur noch al« Leiche geborgen werden. Anscheinend war es bereits durch Rauch erstickt, bevor e« di» Flammen erreichten. Zittau. Mit einem Fehlbeträge von 533 588 Mk. schließt der Hauehaltplan des Bezirk«verbands Zittau für 1925—1826 ab. Am meisten wird der Verband durch die enormen Ausgaben für die Wohlfahrtspflege und davon be sonders durch die Sozial- und Kleinrevtuerfürsorge belastet. Für die Sozialrentner sind 225000 Mark, für die Klein rentner 189000 Mark aufzubringen. Für sonstige Unter- stützungrzwecke werden 174000 Mark gefordert. Da« außer ordentlich wohltätig wirkende Watzdorf-Wöchnerinnen- und Säuglingsheim weist 95000 Mark Ausgaben und 46500 Mark Einnahmen auf. Leipzig. Die 9 jährige Erna Hertel, deren Kleider !am Ostersonntag in der Bahnhosswartehalle in L-Conne witz durch ein achtlos weggeworfenes brennendes Streichholz Feuer fingen, ist am Dienstagsrüh im Stadtkcankenhaus ihren schweren Brandwunden erlegen. — Am zweiten Feiertag nachmittags fuhr auf der Landstraße Leipzig—Pegau bei Großstorkwitz ein Berliner Kraftwagen bei dem Versuche einen anderen zu Überholen, in den Straßengraben. Di? Insassen de« Auto« wurden herausgeschleudert. Der Justizrat Danziger erlitt einen schweren Schädelüruch, dem er bald darauf e-lag. Seine Frau wurde schwer vrrletzt, während der am Steuer fitzende Industrielle Hubert Wolff unversehrt blieb. Chemnitz. Vermutlich infolge von Brandstiftung brannte in Gersoorf die zum Gute von Richard Schwalbe gehörige Scheune mit reichen Grtreidevoiräten und sämt- lichen Maschinen vollständig nieder. Die angrenzenden Ge- bäude konnten gerettet werden. Plauen. Die Bewohner eines Hauses tu der Seumestraße wurden recht unsanft aus ihrem Feiertags- frieden aufgerüttelt. Ein 32 Jahr« alter Gartenarbeiter er litt plötzlich einen Tobsuchtranfall. Dabei warf er eine An zahl Wirtschoftegrgenstände, darunter auch einen Kinder wagen, zum Fenster hinau« und zertrümmerte alle«, wa« ihm in den Weg kam. Hinzugerusenen Poltzeibramten ge lang re, den Tobenden zu beruhigen, worauf dessen Ueber- führuug nach dem Krankeuhause erfolgt». Me MeWle französische Entdeckung. Frankreich, das auf der einen Seite immer vor den Gefahren deutscher „Luftrüstungen" zu warnen pflegt, um seine eigenen geschickt zu verschleiern, das jedoch bei jeder passenden und''unpassenden Gelegenheit auch die deutsche Flugzeugindustrie als minderwertig bezeichnet, aber nicht davon ablassen möchre, in unseren Konstruktionsbüreaus herumzujchnüffeln; dieses Frankreich hat nun eine fabel hafte „eigene" Entdeckung auf dem Gebiete der Luft fahrt gemacht, über die sich der „Temps" eingehend äußert. Das Land der „Grande Nation" hat nämlich sage und schreibe die „Patentlösung" des Nachtfluges für den plan mäßigen Nüchrflug entdeckt. Es hat weiter dabei festgestellt, daß der Nachtflug bedeutende Vorzüge gegenüber dem Tagessluge habe und daß Lie Einrichtungen dafür in Frankreich geradezu hervorragend, in England aber noch lange nicht auf der Höhe seien. Lächerlich fast wirken die vom „Temps" für den Flug nach London verkündeten Er gebnisse: der Ueberflug ist Tag und Nacht gleich sicher, die wirtschaftlichen Leistungen der gleichen Maschine find bei Nacht höher als bei Toge, uno die Orientierung ist bei Tag und Nacht gleich leicht. Bescheiden wird nebenbei be merkt, da allerdings die Bezeichnung der Nachtlandestellen jenseits des Kanals bester iei, obwohl frühere Nachtflug versuche der Engländer auf der gleichen -trecke zweifelhafl, wenn nicht ergebnislos, verlaufen seien. Der Artikel weist zum Schluß aus das phänomenale Endergebnis auf dieser klassischen Nachlstrecke hin und auf die Inbetrieb nahme einer regelmäßigen Nachtlmie in einigen Monaten. Wir möchten bei dieser Gelegenheit nur bemerken, daß bereits seit einem Jahr der planmäßige Luftpostverkehr nach Hamburg bzw Kopenhagen vom „Deutschen Äero- Lloyk" und von Berlin über Warnemünde nach Stockholm vom ..Junkers-Luftverkehr" mit Erfolg bei Nacht durchge führt wurde Diese Maßnahme wurde auch von der „Deut schen Luft-Hansa" übernommen, die in Gemeinschaft mit der „Deruluft" bereits in dieser Saison den Personenver kehr aus der Nachtlinic nach Moskau betreiben wird. Nach der französischen Feststellung leuchtet allerdings ein, daß unsere westlichen Nachbarn ein deutsches Postflugzeug ken nen wollen, welches gepanzert sein soll Wer weiß, vielleicht haben sie ein Panzerflugzeug zum Nachtfluge von Paris, bzw Le Bourget nach London benutzt und möchten uns dafür einmal, wie schon io on. zum Sündenbock machen. Dem gewohnten Noteuhwall des „Temps" halten wir das Wort „Die Tat ist stumm!" entgegen! Unsere immer noch geknebelte, schwerringende Flugzeugindustrie hat und wird — ohne damit in der Oesfentlichkeit -u prahlen — an dem Problem oes Nachnluacs :ni Interesse Ler Allge» neinbcn im stillen unentwegt und zähe weiterarbeiten. Dresdner Gchlachtviehmartt. 6. April 1926. Auftrieb: 18 Ochsen, 64 Bullen, 123 Kalben und Kühe, 425 Kälber, 188 Schafe, 632 Schweine. Goldmarkpreise für 50 Kg. Lebendgewicht: Ochsen 30—51, Bullen 36—53, Kalben und Kühe 25—49, Kälber 40-85, Schaf« 34—55, Schwtiue 70—84. Die Stallpreis« find nach d«n neuen Richtlinien der Landespreisprüfungrstcllc für Rinder 20 für Kälber und Schafe 18 «/» und für Schweine 16 °/, niedriger al« di« hier aufgeführten Marktpreise. Produktenbörse. 6. April 1926. Weizen 27,5—28. Roggen inländischer 16,7—17,2. Sommergerste 20—21. Hafer 19,2—20,5. Mais 19— 19,5. Raps -. Erbsen 28,5—29,5. Cinquantin 21— 23. Trockeuschnitzel 11,2—11,7. Kartoffelflocken 17,5-18. Wchcnkleie 10,1—11. .Roggenkleie 10,5—11. Weizen mehl 40—42. Roggenmehl 25—27,5. Die Preise verstehen sich für 100 Kilo in Goldmark. Rotklee, Mehl, Erbsen, Peluschken, Wicken und Lupine« in Menge» unter 5000 Kilogramm ab Lager Dresden, alle» andere in Miudestmengen von 10000 Kilogramm wgfr. Dresden. FiukWmÄLr ist ttie beste 8e!ke