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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Diese Leitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen de» Brmeinderatr» Du Ottendorf-Okrilla. MU 25. Jahrgang. Nummer 26 Mittwoch, den 3. März 1926 d«t VtUa-m „Reue Illnstrlerte" ,M»d« „d Kri»* md „Der Kobold". SchrifÜetdms, Druck und Berlog Hermann Rühl«, OtUndorf-vkrilla. Postscheek-Kontv Leipzig Nr. 2S14S. Gemeinde- Giro. Koni» St» tM ü SU« ,ON«»t»rtrr Zettuim' «rschrvü Li»»»« t«e. rvd S»m»b««d. E N« »Kd »tt S.gtm, » j«d« vt»»at» d«»a«ü g»s»d«». S 8» F«I< höher« 8«w»ü (Krieg »d. s»»p. " L ilU»»v»«tch« Stdnmg« d« Betrted«» der H ülInhlNl»;. .A, M AMM Diele Tieituna veröffentliLt die amUieden Bekanntmackunaen 8 dir als dir vo^uckLi-vsi'bMcsi befiuzinöeMnÄe» llikbsf-KoveniIiei''. 1923 , 1M.V0??ÜN 1924 YMW?ÜM. 1925 UNI»LM. ZAu und dem MM. Aphorismen von Oscar Klein. Versetze dich in seine Anschauung, aber verlange nicht von ihm, daß es sich in die deinige versetze. Und wisse, daß dein Kind dir einst die Erabschrift schreiben wird. Freue dich mit ihm, aber begehre nicht, daß es mit trauern soll. Verlange von zehn Jahren nicht tausend Wochen. Erlaube nicht abends, was du morgens verboten hast. Sorge, dass dein Kind deinen Unwillen mehr fürchtet, die Strafe. Strafe dein Kind nicht lächelnd. Vergiss nie, dass deine Kinder einst den ihrigen von erzählen werden. OertlicheS und Sächsisches. Dttendorf-Vkrilla, den 2. März (92S. — W ir der März bringt. D r März kommt ins Land gezogen und die Tage werden merklich länger. Von Jägern kann man manchmal nicht nur für die Jahre«- zrit, sondern für den Monat allein den Ausdruck „Lenzing" hören; sein ältester Name ist aber Mürz, aus dem römischen „Martius mensis" gebildet. Der Frühlingsmonat, mit dem da« römische Jahr begann, war dem FlühIingSMt Mar«, der erst späte', al« Beschützer der Aecker und Fluren, folge« richtig auch zum KrtegSgotte erhoben worden war, geweiht. Ueber die uralten, dec Freude über da« Ende des Winters geltenden Volksbrüuche, die sich, wenn sie nicht gleichzeitig auch an das Osterfest gebunden find, in diesem Monate ge« radezu hüusen, ist der Landmann von heute wohl schon so ziemlich hinau«. Seine Aufmerksamkeit ist auf die Be stellung de« Bodens gerichtet. Am 21. März ist Frühlings- Anfang, und schon zeigt die Natur, dass sie an der Arbeit ist. Das Wetter wirkt augenblicklich frühling-belebend und so können wir uns in diesen Tagen keine bessere Witterung wünschen. Wenn wir den „Hundertjährigen Kalender" nach dem März de« Jahres 1926 fragen, erhalten wir allerdings leine günstige Auskunft. Da ist vom 1. bis 7. das Wetter kalt rauh und windig, vom 8. bi» 17, sogar sehr kalt. Am 19. gibt es Wind mit Schnee und Regen, vom 20. bis 23. wieder Külte und vom 25, bis zu Ende des Monats in der Frühe Eis und am Tage Tauwrttrr. Das erweckt wenig Hoffnung, denn der März muß warm und trocken sein, wenn er de: Vegetation besonders nützen soll. „Ocult, da kommen sie!" In diesem Jahre kommen sie also am 7., die „Vögel Mil dem langen Gesicht", und mit ihnen eine der größten Freuden de» WaidmauuS. Der Abschuß aus dem Schnepfen- strich soll vorerst nur aus dem Abendanstand geschehen, das Buschieren überhaupt noch ganz vermiesen werden. An Jagerfreuden ist kein Mangel; die Auer, und Bt khahnbalz naht heran Haselhühner und Wildtauben sowie die ersten jetzt schon anMefsenden Junghasen lassen das Beste für die künftigen Jrgdsreuden erhoffen. Auch für den Angler ist die Zeit gekommen, seine Geräte für di» kommende Fangzeit wieder tnstandzusctzen und zu ergänzen, und, statt mit Er folg selbst zu fischen — hierfür käme jetzt nur Lach» und Merrforelle mit der künstlichen Fliege in Betracht — vor allem den Raubfiischrn zuleide zu gehen, namentlich den tu die Forelleugkwäffer etngedrungenen Frühjahrslaichnn: Hecht, Barsch, Rapfen und Döbel, sowie auch den jetzt ankommenden Reiher mit Hals- und Tellereisen zu empfangen. Am 25. März ist Palmarum, der Tag der Konfirmationen, im Schullebeu fallen in den Monat die Prüfungen und Ent lassungen. Die Osterferien beginnen am 27. März und dauern bi« mit 10. April, An größeren Veranstaltungen in diesem Monat wäre wohl bloß das „Oberbayrische Volksfest de» Turnverein» „Jahn" am 6. März zu er« wähnen, dessen Besuch infolge seiner Dekoration und Dar bietungen nur empföhle» werden kann. Radeberg. Einen Motorradunfall erlitt am Frei- tass nachmittag gegen */, 6 Uhr Herr Büchsenmacher Böß- weiter durch Anfahren an einem Baum in der Pulsnitzer Straße. Er erlitt ftarkblutende Kopfwunden und wurde in bewußtlosem Zustand nach dem Krankenhaus gebracht; doch scheinen die Verletzungen glücklicherweise nicht ernster Natur zu sein. Bautzen. Zu einem Zusammenstoß zwischen dem großen Persouenautoomnibus der Krastwagenlinie Bautzen- Kamenz und einem Privatkraflwagen de« Gutsbesitzers Hell wig aus Kaditz bei Bautzen kam er am Sonnabend vormittag an der Strehlaer« und Stieberstraße. Der Omnibus suhr dem Krastwagen, einer Limousine, in die Flanke; er wurde herumgeschleudert und sehr schwer beschädigt. Der Omnibus ist ohne großen Schaden davongekommen- Menschen sind keine verletzt worden. Kohlmtthle (Sächs. Schweiz). In der Keffelschen Fabrik hatte ein junger Arbeiter das Unglück, eine Steck nadel zu verschlucken. Zum Glück spießte sich die Nadel im Halse fest. Der hubeigerusene Arzt konnte sie noch mit einem Instrument erfassen und entfernen. Heidenau. In der Angelegenheit der unberechtigten Zuschüsse für Notstandsarbeiten (produktive Erwerbtlosen- sürsorge), worüber wir bereits seinerzeit berichtet haben, ist durch Beschluß de» Untersuchungsrichter» beim Landgericht Dresden vom 22. d. M gegen den ersten Bürgermeister Gröger, via «erwaltungsoiteitor Kreisel und den Ber- waltungsfekretär Singer die Voruntersuchung eröffnet worden. Sämtliche drei Beamten find auf Grund zwingender gesetz licher Bestimmungen vorläufig von ihren Aemtern enthoben worden. Freital. Bei strömenden Regen und unter starker Beteiligung de« Reichtbanners au» ganz Ostsachsen fand am Sonntagmittag hier die Enthüllung eine« Friedrich-Ebert- Steine» statt. Von der sächsischen Regierung waren die sozialdemokratischen Minister Hermann Müller, Max Müller und Elsner anwesend. Nach der Weiherede der sozraldemo- kratischen Bürgermeister« Kimpel und de« Innenministers Max Müller wurde der schlichte Stein mit einer Gedenktafel der Oeffentlichkeit übergeben. Rüben au i. Erzg. In der Raubmordsache an dem Gutsbesitzer Buschbeck erläßt die Staat«anwaltschast Steck briefe aus zwei Brüder Heinrich Meichrl und Anton Meichel aus Brüx. Heinrich Meichel hat vor Weihnachten drei Wochen lang bei dem ermordeten Gutsbesitzer Buschbeck ge arbeitet, wurde dann ziemlich sicherer Annahme zufolge von seinem Bruder Anton abgelöst und Buschbeck dann von diesem bestohlen. Die tschechoslowakische Gendarmerie hat festge- stellt, daß sich beide bis zuletzt in der Tschecho-Slowakei Herumgetrieben haben. Die letzten Spuren führen nach Rathenhau«, wo sie bei alten Leuten um Nachtquartier ge beten haben und auch beherbergt worden find. Einer von beiden weist starke K^atzwundm im Gesicht auf. Der bereits vor längerer Zeit in der Raubmordsach» verhaftete Felsen- kellerwirt in Kallich soll zwar mit dm beiden Meichel in Verbindung gestanden haben, Teilnahme am Mord war ihm bis jetzt nicht nachzuweisen. Er hat aber so viel ander» Sachen auf dem Kerbholz, da« er die Nummer Sicher nicht gleich wieder verlassen dürfte. Hohenstein-Ernstthal. Die seit hundnt Jahren bestehende Firma Joh. Aug. Voß ist in Konkurs geraten. Die allgemeine ungünstige wirtschaftlich» Lage macht vor dem ältesten, oft festgefügtesten Unternehmen nicht Halt. Zu Anfang der neunziger Jahr» wurde der Name de: Firma in Hohensteiner Seidenweberei umgewandelt, die ihre Waren in alle Weltteile verschickte und deren Inhaber Lotze vielfacher Hoflieferant war. Die Firma beschäftigte mehrere hundert Arbeiter beiderlei Geschlechts. so wie Lu bist, dann brunchst du nie Lu («gen, wer du seist. Ds-u gehört Mut und Festigkeit und Ausdauer. » «>» )38 fiiMeMf kl" vmcfi. Met ossmWefe lili-NFeMt bsI-rZFt bei: vünerea filnksner Sport. Sonntag, den 28. Februar 1926. (Fußball.) Tv. Weißer Hirsch III. - „Jahn", Ottendorf-Okrilla 2:5. Tv. „Jahn" hatte am Sonntag vorm. 10 Uhr da» erste Psttchtfpirl auf dem Platz» di» Tv. W»iß»r Hirsch. Tv. W«iß«r Hirsch hau« Anstoß „Jahn" konnte da« Leder bald fass»» und war nach 3 Minuten da» erste Mal erfolg reich. Nach dem ersten Tore waren die Gegner gleichwertig; beide Seil»» strengten sich ohne jeden Erfolg an. Nach 20 Minuten fiel da« 2. Tor für „Jahn". Noch einmal pafsttrle der Ball vor der Halbzeit das Tor und zwar bei „Jahn". Halbzeit 1:2. Nach der Halbzeit konnte sich „Jahn" nicht recht zusammen finden. Da« 2. Mal war Weißer Hirsch erfolgreich. Ohne jeden Erfolg ging es nun hin und her. Erst die letzten 10 Minuten sah man „Jahn" in der Verfassung wie es von Anfang au fein sollte. Die Erfolge blieben nicht au«. Die letzten 5 Mtnutrn war „Jahn" noch 3 Mal erfolgreich und gewann damit da« Spiel und di« Punkte. Dresdner Lchlachtviehmarkt. 1. März 1926. Auftrieb: 187 Ochsen, 206 Bullen, 275 Kalben und Küh», 850 Kälber, 688 Schafe, 2120 Schweine. Goldmarkpreise für 50 Kg. Lebendgewicht: Ochsen 27—52, Bullen 35—52, Kalben und Kühe 20—49, Kälber 44—69, Schaf» 34-58, Schweine 60—81. Die Stallpreise find nach de« neuen Richtlinien der Landesprei«prüsuugrstelle für Rinder 20 »/., für Kälber und Schafe 18 °/a und für Schweine 16 »/. niedriger al» di« hier aufgeführteu Marktpreise. Produktenbörse. 1. März 1926. Weizen 24,1—24,6. Roggen inländischer 14,5—15. Sommergerste 18,2—19,2. Hafer 16—17,5. Mat« 19— 19,5. Raps 33—34. Erbsen 27,5—28,5. Ctnquanltn 21,5— 23,5. Trockenschnitzel 10—10,25. Kartoffelstöcken 16-16,5. Weizenklete 9,8—10,9. Roggeukteie 9,6—10,8. Wetzen- mehl 37—38,5. Roggeumehl 23,5—25. Die Preise verstehen sich für 100 Kilo in Goldmark. Rotklee, Mehl, Erbsen, Peluschken, Wicken und Lupinen tu Mengen unter 5000 Kilogramm ab Lager Dre»dru, alle» andere in Miudcstmrvgen von 10000 Kilogramm wgfr. Dresden. Hierzu eine Beilage.