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Tas Rest. Eine Klndergeschichte mit dramatischem Attsqang von Kurt Schuber. (Nachdruck verboten.) Gr. — Klein Erita tollte im Garten umher. Mit einmal steht sie reglos da und starrt Vie Hauswand an. Dann schreit sie die Wand an. „Da ist ja ern Nest, und noch ein Nest ist da/' Aufgeregt laust sie zum Papa ins Zimmer und zerrt ihn erregt vor oie Haustür. „Papa, zwei Neste dort oben. Bitte hole mir die Neste herunter!" Papa holt eine lange Stange und lockert das Funda- men' der beiden Bogelwohnungen. Das eure, offenbar ein Fnilennefi, halt die ungefügen Stötze nicht aus unt landet in mehreren Zeilen auf der Erve. Das andere ist ern strammes Amsclnest, fest mit Erde zujammengesügt; es kommt unbeschädigt unten an, und Erika steckt ihre neu- gierige Nase in die wohlgerundete Mulde, die sehr gut erhalten ist. Tie Halme und Zweige, die im Frühjahr achtlos im Garten umherlagen, von einer besorgten Vogelmutter aufgelefen und in die Hohe getragen wurden, als hätten sie das Fliegen gelernt, die aus ihrem unbeachteten Dasein zu einer schönen Ausgabe berufen wurden, kleinen Kindern eine Stätte zu bereiten und an dein Kinderjubel und dem Kinderglück teilzunehmen, und die nun von einer ganz gewöhnlichen und ungebildeten Stange roh herunterge- rissen sind, sind in die Hand eines Kindes angekommen und wieder in eine Kindeswelt eingetreten. Erika staunt das Wunder des Nestes an, und nun muß Papa berichten. Und oie beiden Freunde setzen sich auf eine Bank, das Nest zwischen sich; oas Examen beginnt. „Was war in dem Nest drin?" „Die Eier." ! „Wo kommen die Eier her?" > „Bon der Bogelmama." „Woher bat sie die Bogelmama genommen?" „Die hat sie hineingclegt" „Hat sie die Eier auf dem Markt gekauft?" „Nein, die hat sie —." „Na, was denn?" „Die Bogelmama stellt die Eier selbst her und legt sie dann ms Nesi „Wie macht sie denn das?" „Also die Bogelmama hüpst in dem Garten herum und verspeist ein kleines Schneckchen und ein Käserchen und ein feines Körnchen; und das spaziert alles in das Bänchelchen hinein, lind da freut sich das Bäuchelchen und ist glücklich und sagt Wenn die Mama jo gut zu mir ist und mir immer so Schönes zu essen gibtj muß ich ihr auch einmal eine Freude machen. Ich werde ein kleines Bögelchen Herstellen und in das Ei stecken und der Mama schenken. „Also so ist das . . Und wo ist denn nun das kleine Bögelchens „Das steckt eben im Ei." ! „Wie ist denn das Bögelchen in das Ei gekommen?" „Da ist der Herr Papa gekommen, und der war sehr vergnügt und lustig und lang; er fragte: Mama, willst du eine kleine Erika haben?" „Ach, das Bögelchen heißt auch Erika?" „Ja Und Mama sagte Ja, und da nahm der Papa das Vögelchen und warf es, WUPP, mitten in das Ei hinein. „Das Bögelchen hat auch einen Papa, wie ich?" „Ja, Erikas „Und da hat der Papa das Bögelchen in das Bäuchel chen geworfen?': „Ach so, ja, also in das Ei, Erika/* „Aber das Ei ist doch in dem Bäuchelchen von der Mama?"* „Ja, freilich.^ „Und wie kommt das Ei nun in das Nest?" „Dre Mama sagt: Drück, da liegt es da." „Und wie kommt das Bögelchen nun aus dem Ei heraus?" „Das ist auch wieder sehr schön. Die Mama kommt geflogen, setzt sich aus die Lier, dreht sich einige Male im Kreise herum, und da wird es ganz, ganz warm, so warm, wie wenn du im Bett liegst. Und der kleine Bogel im Ei wird immer größer, und mit einem Male klopft er die Schale auf und tlettert heraus. „Was macht er mit der Schale?" „Die nimmt die Mama in den Schnabel und wirft sie weg. Und dann kriegt das Bogelkindchen jchönes Essen, Buttersemmel und Honigbrot. „Ißt es beim Brot auch die Kante mit?" „Ja, die Vogelkinder sind alle brav und essen die Kante mit." „Da muß ich die Kante wohl auch mitessen?"' „Freilich, die brave Erika ißt die Kante nun auch mit." „Deswegen sind die Vogelkinder wohl auch so glücklich?"^ „Ja, sie sind immer glücklich." „Weißt du, Papa, wir lassen das Nest hier liegen; Vielleicht kommen sie wieder und setzen sich hinein. „Die kommen nicht wieder. Sie sind groß geworden und haben ihr Nest vergessen. „Werde ich auch einmal so groß?" „Ja, Erika." „Dann habe ich sicher auch mein Nest vergessen, mein schönes Amselnest." Und Erika verstand noch nicht den doppelten Sinn ihrer. Worte, als Papa sagte: „Ja, Erika, die Kinder vergessen ihr Nest und ihre Eltern. Mama ruft zum Kaffee und Erika berichtet von dem Nest. Aber sie ist nicht so wild und lustig wie sonst und will abends früh zu Bett gehen. Jh^ Bett steht neben dem Wohnzimmer, und die Verbindungstür bleibt offen, bis Erika eiugeschlafen ist. Sie Hai abends immer noch viel zu fragen; heute Abend spielt sie Bogelmama; sie dreht sich mehrere Male in, Kreise herum, sehr vorsichtig und besorgt, wie eine richtige Mutter. „Papa, hat sich die Bogelmama auch so im Kreise herumgedreht, wenn sie sich auf ihre Eier gesetzt hat?" „Ja. Erika." „Und die Eier sind nicht zerbrochen, wenn sie sich darauf gesetzt hat?" WW j. sGM U Sonntag von nachmittag 5 Uhr an KriAMWrH Hierzu ladet freundlichst ein Wilhelm Ham«. SonnabM, Sen 6. Mär;, von sdenüs ö Udr ab in lämMchen l^Sumen «les Laslbsres zum M OnvM» AM WM" Karten für 1 Mk. sind in der Buchhandlung H. 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Im Bett ist ein unbeschreibliches Ehaos: fünf zerbrochene Eier liegen drin, und die Schalen schwimmen in dem Brei und haben Erika geschrammt; hemmungslose Tränen kullern in die zerstörte Pracht hinein, aus der Kleinerika ein Schöpfungs wunder Hervorrufen wollte. Nach einer halben Stunde ist alles in Ordnung; Erika schläft süß in ihrem Nest und hat ihren Kummer vergessen, daß sie die kleinen Bögelchen im Ei zerdrückt hat. Sie hat aber noch mit ihrem Papa gescholten, daß er ihr so etwas Dummes erzählt hat, daß die Eier nicht zerbrechen. Mama sieht den Papa ironisch und mitleidig ichelnd an. „Da Hal einer wieder neuartig erziehen wollen/t ' „Ja, verehrte Frau Mutter." -U „Und was denkst du, was dabei herauskommt?" „Zerbrochene Eier und heiße Kindertränen." „Und die Seligkeit des Kindes." „Wieso? Wend es so hemmungslos traurig ist?" „Ja, Herr Papa, weil oie Mütter vielleicht doch noch as klüger sind, als die Herren Väter. Ich beobachtete, Erika sich die Eier ins Bett trug, und bedauerte, daß ucses Glück nicht sahst. „Und du hast es ihr nicht verboten'?" „Nein. Ich kann doch oas Glück nicht verbieten. Papa sitzt eine Weile nnncnd da, dann steht er auf küßt Mama, die ihr Kind gewähren läßt, auf die n — - — — Lovoabellck, cksn 27. I'edruni' SehlaHtfest Von nachmittags 6 Uhr Wessfleisch, Hrutze- u. Matwurfl, später frische hausschlachtene Wnrfl. Hierzu ladet freundlichst ein Lermann Hausdorf. rrLLM-Vvrvw. Dienstag, den 2. März abends 8 Uhr findet im Gasth. z. schwarzen Koß die keimsIMz«nl!imz statt. Um recht 'zahlreiches Erscheinen bittet Iran K. Schiffk, Vors. Kuston 8is7 und kaufen -<3i8eM so ver säumen Sie die von Millionen täglich gebrauchten Linsers Lrusl-Osrn- mellen! Sie helfen Ihnen bei Küken, Keiserkeit, Katarrh, Werschleimung,Kramps und Aenchynste«, daher hochwillkommen jedem. flsM Zeugnisse von /OuU Aerzten und Pri vaten. 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