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Der deutsche Botschafter in Washington, von Maltzahn, sandte an den Kapitän der Westfa'Iia folgendes Telegramm: In stolzer Bewunderung Ihrer tapferen Seemannstat bitte ich Sie, die aufrichtigen Glückwünsche der deutschen Botschaft entgegenzunehmen. Der N eichsinn enmi nist er soll, wie wir aus politischen Kreisen hören, die Absicht haben, die Klagen über die beiden Flaggen in der Weise zu regeln, daß sowohl die Farben Schwarz-Not-Eold, wie Schwarz- Weiß-Nor Verwendung finden können. In Leningrad begann gestern ein Prozeß gegen 48 Spio ne. Unter diesen befand sich nur ein Aus länder. Ter amerikanische Senat hatte die Kongreß-Bibliothek beauftragt, alle verfügbaren Dokumente und sonstiges Material über den Ursprung des Weltkrieges zusammenzustcilen. Der umfangreiche Band wurde jetzt dem Senat zugcstellt. Aus parlamentarischen Kreisen wird uns mitge teilt, daß die Negierung beabsichtige, bas Gesetz zur Förderung des Preisabbaues zurückzu- ziehen und durch ein anderes Gesetz zu ersetzen. Sächsischer Landtag. Sitzung vom 2. Februar 1926. Vor Eintritt in die Tagesordnung der Sitzung er hoben sich die Abgeordneten von ihren Plätzen und Prä sident Winkler hielt folgende Ansprache: Nun hat die Befreiungsstunde für Köln und die übrigen Gebiete der ersten Besatzungszone geschlagen und ganz Deutsch land nimmt an der Freude der befreiten Gebiete teil. Auch der Sächsische Landtag teilt diese Freude und be glückwünscht die befreite Zone. Er tut dies mit dem herzlichen Wunsche, daß auch für. die noch besetzten Ge biete recht bald die Befreiungsstunde schlagen möge. Wäh rend der Rede blieb der linkssozialistische Abgeordnete Menke sitzen, während die Kommunisten ganz fehlten. Den ersten Punkt der Beratung bildet der Gesetz entwurf zur Aenderung beamtenrechtttcher Vorschriften. Abg. Schiffmann (D. Vp.): Das bisherige sächsische Beämtenrecht stütze sich auf die Gesetze von 1825 und 1876 Hie lehr reformbedürftig seien. Seine Freunde seien mit de'r Vorlage einverstanden, die im wesentlichen darauf hinauslaufe, die sächsischen Bestickmungen mit denen des Reiches in Einklang zu bringen, und sie legten unbedingten Wert auf die Erhaltung des Berufsbeamtentums und dessen wol?wrworbene Rechte. Redner beantragt Ueber- wcisung der Vorlage an den Nechtsausschuß. — Abg. Gündel (Dnat.): Auch seine Freunde seien mit der Ausschußberatung einverstanden. Soweit in der Vor lage Aenderungen im Sinne der Reichsgesetzgebung vor- gcschlagen würden, könne man dem zustimmen, Die Vorlage enthalte auch im übrigen eine Reihe begrüßens werter Verbesserungen. Einige Paragraphen dagegen be dürften sorgfältiger Prüfung und Besprechung im Ausschüsse. — Abg. Wehrmann (Dem,): Auch seine Partei begrüße die Vorlage und werde im Ausschüsse zu den einzelnen Punkten Stellung nehmen. — Die Vorlage geht hierauf an den Nechtsausschuß. — Es folgt die zweite Beratung über den Antrag Schiffmann und Gen. auf vierteljährliche Gehaltsvorauszahlung an Beamte und Lehrer. —. Der Ausschuß beantragt, den-. Antrag abzulehnen und die Negierung zu ersuchen, auf dH vierteljährliche Gehaltszahlung zuzukommen, sobald das Reich sie einführt. Das Haus stimmt dem Aus- schußantragc einstimmig und ohne Aussprache zu. Weiter steht zur weiteren Beratung der kommu nistische Anrrag betr. Wegfall des zehnprozeptigen Steuerabzuges. bei Lohn- usw. Einkommen von nicht über 4000 Mark - Abg. Schnirch (Soz.) beantragt namens des Aus schusses, den kommunistischen Antrag abzulehnen, dagegen die Regierung zu ersuchen, sich für eine den jeweils herr schenden Tcuerungsverhältnissen entsprechende Erhöhung 7rrende Herzen. Roman von Karl Siber. 411 « (Nachdruck verboten.) Sle richtete sich halb auf und sah ihn mit gespielter Ahnungslosigkeit an. „Was meinst du damit?" sagte sie gänzlich unbefangen Hans stieg der Ekel hoch über diese infame Heuchelei. Und diesem Weibe habe ich geglaubt? dachte er bitter. „Das weiht du so gut wie ich," entgegnete er zwischen den Zähnen „Aber lieber Freund —" „Nenne mich nicht mehr so! Ich war es nie!" „Was hast du denn nur? Bist du »och krank? Oder bist du mißgestimmt?" „Das bin ich erst gewcndeN, seitdem ich hier bin," preßte er hervor. „Und warum denn? Was ist denn geschehen?" „Verlangst du, daß ich dir deine Schmach ins Gesicht schleudere?" „Schmach? Was meinst du damit? Du sprichst in Rätseln, lieber Freund!" „Ich verbiete dir zum letztenmal, mich Freund zu Nennen! Ich war es nie, sage ich!" Die Wollonska kräuselte spöttisch die Lippen. „Daun begreife ich aber nicht, was du noch hier willst?" „Dir sagen, daß ich dich verachte!" stieß er hervor. Da änderte die Waüonska ihren Ton. „Mit welchem Recht beleidigen Sie mich, mein Herr?" „Mit dem. Recht des Genarrten, der sich von einer In trigantin, von einem schamlosen Frauenzimmer narren und zum Spielzeug' ihrer Laune und ihrer Eitelkeit Machen ließ!" ' Die Wallonska . fuhr empor. „Was? — Sie wagen rs, mich ein schamloses Frauenzimmer zu nennen? Was fällt Ihnen denn ein, Sie unverschämter Mensch? Sofort berlassen Sie meine Wohnung, oder ich rufe die Polizei!" . .Das habe» Sie nicht nötig," höhnt« nun Hans. des steuerfreien Ernkommenteils auch in Zukunft ein zusetzen und bei der Ausarbeitung der Landcssteusrge-i setze eine entsprechende Entlastung der Minderbemittelten, sich angelegen sein zu lassen. — Abg. Dr. Schmincke (Komm.) begründet hierzu einen neuerlichen Antrag seiner Partei auf Minderung der Lohnsteuer. Es scheine ein neuer Wind in der Sozialdemokratischen Partei zu wehen. Die Kommunisten verhielten sich aber denjgegen- über sehr skeptisch, denn der Wind komme nicht aus dem Osten. Es sei nichts als ein Bluff. Aber die Sozial demokratische Partei könne heute durch Zustimmung zu dem kommunistischen Anträge beweisen, daß sie ge willt ^ei, mit den Kommunisten eine Ein heitsfront zu bilden. — Das Haus beschließt ent sprechend dem Ausschußanirage und verweist den neuen kommunistischen Antrag an den Nechtsausschuß. Lin Antrag des Abg. Lippe und Gen. (D. Vp.) betr. die Regelung der Entschädigung von Wasserkraft inhabern und ein Antrag Völkel und Een. (Soz.) betr. die Aenderung des Wassergefetzes gehen an den Rechts ausschuh. Desgleichen ein Antrag des Abg. Pagenstecher und Gen. (Dnät.) auf Aenderung des Gesetzes über Ermäßigung der Gewerbesteuer und Aufwertungssteuer vom 20. Dezember 1924. Nächste Sitzung: Donners tag, 4. Februar, nachmittags 1 Uhr. Ein kommunistischer Antrag, auf die Tagesordnung dieser Sitzung den An trag auf Auflösung des Landtages zu setzen, wird ab- gelehnt, diesmal sogar von dm Linkssozialisten. Aus aller Welt. * Eine furchtbare Bluttat in Nürnberg. In der Wohnung des Kaufmanns Hans Vits in Nürnberg hörten die Einwohner des Hauses plötzlich einen Schuß fallen. Als die Polizei die Wohnung betrat, fand sie Hans Vits tot am Boden liegend, während der Schwa ger des Toten, Rudolf Marx, die Schußwaffe noch in der Hand haltend und selbst mit dem Tode ringend neben ihm lag. Marx war in dem Geschäft seines Schwagers Prokurist gewesen, war aber ab 1. Januar aus dieser Stellung entlassen worden, weil Vits sein Geschäft um stellen wollte. Im Verlaufe einer Aussprache hat Marx auf seinen Schwager geschossen. Der Mörder wurde in das Krankenhaus gebracht und ist dort noch im Laufe des Nachmittags seiner Verletzung erlegen. * Furchtbares Drama in einem schlesischen Ort. In Hußdorf bei Lähn, Kreis Löwenberg, zündete in der Nacht der in hohem Alter stehende Rentner Dittmann sein Besitztum an, nachdem er vorher seine Frau getötet hatte. Nach der Tat erhängte er sich in dem Wohn zimmer, wo ihn die Feuerwehrleute zusammen mit seiner Frau tot aufsanden. Der Grund der Tat ist unbe kannt. * Erdbeben auf den Salomon-Inseln. Ein heftiges Erdbeben auf den Salomon-Inseln zerstörte die Kirche der katholischen Mission in Tulagi. Personen sind, soviel bekannt, nicht zu Schaden gekommen. * Ein Sohn, der seine Mutter drei Jahre lang ein sperrt. Aus Preßburg wird berichtet: In Farmad bei Parkany in der Slowakei hatte der Landwirt Madarasch seine achtzigjährige Mutter seit drei Jahren im Viehstall eingesperrt, wo die alte Frau in einem ganz entkräfteten Zustand aufgefunden wurde, so daß sie sich kaum auf den Füßen zu erhalten vermochte. Madarasch und seine Frau wurden verhaftet. Der Grund ihrer unmenschlichen Handlung dürfte die Hoffnung auf das Erbe gewesen sein, das ihnen nach dem Tode der Greisin zufallen soll. " Liebesdrama. Die siebzehnjährige Gertrud Mews aus Zeitz und der zweiundzwanzigjährigs Elektrotech niker Erich Fischtau aus Gera waren zu ihrem Onkel nach Berlin auf Besuch gekommen. In der Nacht zum Dienstag vernahm man aus dem Zimmer, das den Be such beherbergte, kurz hintereinander zwei Revolver- schüsse. Man fand beim Nachsehen das Mädchen mit einem Kopfschuß tot auf dem Boden liegend vor. Der junge Mann hatte seine Braut erschossen und sich dann selbst eine Kugel in den Kopf gejagt. Unter den Händen des Arztes verstarb er nach kurzer Zeit. Motiv des Selbstmordes ist wahrscheinlich in einem Famrlimzer- würfnis zu suchen. Die Leichen wurden beschlagnahmt. „Wenn Sie Hilfe brauchen, fo rufen Sie doch Ihren Galan dadrinnen." „Hier befindet sich kein Galan!" schrie die Wallonska außer sich vor Wut. „Richt? — Durch Ihr Leugnen zwingen Sie mich, daß ich Sie Lügen strafe," entgegnete er ganz ruhig. Mit ein paar Schritten ging er durchs Zimmer und stieß die Tür zum Schlafzimmer auf. — Er hatte richtig vermutet. Als er öffnete, sprang plötzlich jemand mit einem Satz zur Seite. Doktor Pauli, der Dramaturg, stand vor ihm. Sein Gesicht zeigte halb Verblüffung, halb höhnische Schadenfreude. Nun, nachdem er sich entdeckt sah, suchte er Haltung zu gewinnen. „Was wollen Sie von mir?" fragte er im Tone des Gekränkten. „Fürchten Sie nichts — ich tue Ihnen nichts," sagte Hans hohnvoll zu ihm. „Aber meine Indiskretion war notwendig, da die Dame Ihre Anwesenheit leugnete. Ver zeihen Sie die Störung. Ich habe die Ehre." Roch ein leichtes, spöttisches Kopfnicken gegen den Dramaturgen. Dann verließ er festen Schrittes das Zim mer, ohne die Wallonska noch eines Blickes zu würdigen. Hans wußte nicht, wie er die Treppen hinunterkam. Tausend Gedanken stürmten auf ihn ein. Wie hatte er sich nur von diesem Weibe so hintergehen lassen können? Wie tölpelhaft kam er sich jetzt vor! Wie ein dummer, unerfah rener Junge hatte er sich von der Schauspielerin hinters Licht führen lassen! Die Laune dieses Weibes hatte ihn beinahe das Leben gekostet! Es war ein unverzeihlicher Leichtsinn von ihm! Was nun? Er blieb stehen und überlegte. Daß die Wallonska nun die Rolle der Frau Thekla nicht mehr spielen konnte, war klar! Es hieß alsck schleunigst mit dem Regisseur wegen Übergabe der Rolle an eine andere Schau spielerin zu verhandeln. Ja, das mußte geschehen und zwar auf der Stelle. Und Hans von Nesselbrunn lenkte seine Schritte direkt zur Theaterkanzlei des Stadttheaters. * . * * Ueberfall auf die Schloßgärtnerei in Cochem. Aus Eochem wird gemeldet: Abends drangen mehrere mas kierte Männer in die Schloßgärtnerei ein und schlugen den Gärtner Hansen mit einem schweren Hammer nieder. Dann mißhandelten die Eindringlinge die Frau des Gärtners und verletzten sie schwer au beiden Augen. Auch ein Lehrling Hansens wurde von ihnen durch Messer stiche verletzt. Hansen ist seinen Verletzungen bereits er legen: seine Frau liegt hoffnungslos darnieder. Der Grund zu dem Ueberfall ist nicht bekannt: auch über die Täter konnte noch nichts ermittelt werden. Lohnbewegung. Der Konflikt bei der Reichsbahn. Der Reichstagsausschuß für die Prüfung der Rechtsverhält nisse bei der Reichsbahn beschäftigte sich gestern mit den Schwierigkeiten, die durch die Nichtdurchführung des vom Reichsarbeitsministerium für verbindlich erklärten Schiedsspruchs seitens der Hauptverwaltung der Deut schen Reichsbahngesellschaft entstanden sind. Der Aus schuß gab einmütig der Auffassung Ausdruck, daß die eingetretenen Streitigkeiten der Eisenbahnarbeiter lediglich im Wege des Schlichtungsverfahrens zu er ledigen seien, daß die Verbindlichkeiiserkläcung des Schiedsspruches nicht durch die Reichsregierung, sondern durch den Reichsarbcitsminister als Instanz des Schlich tungswesens erfolge, daß es sich im vorliegenden Falle also nicht um einen Streitfall zwischen der Reichsregie rung und der Reichsbahngesellschaft handele and. daher auch eine Zuständigkeit des im Reichsbahngefttz vorge sehenen besonderen Reichsbahngerichtes nicht gegeben sei. Aus dem Gerichtssaal. K. Betrug und Hausfriedensbruch bildeten den Gegenstand einer etwas eigenartigen Strafsache, die am Dienstag vor dem Amtsgericht Dresden zur Perhand lung kam. In der Nacht zum 20. Dezember vergangenen Jahres mietete der Handlungsgehilfe Ewald Willi Möbius am Fürstenplatz eine Autodroschke und ließ sich nach dem Friedrichstädter Krankenhaus fahren, wofür Mark 7.40 an Fahrgeld aufgelaufen waren. Möbius klingelte ordnungsgemäß und huschte im Augenblick als der Nachtdienst geöffnet, am letzteren vorbei und ver suchte dann in der Station für Geschlechtskranke seine Geliebte zu sprechen, bezw. wollte diese angeblich gleich mitnehmen. Dieses Gebäude war aber verschlossen. Mö bius vermochte dort keinerlei Einlaß zu finden, er kletterte dann unverrichteter Sache übör die hohe Ein friedigung des umfangreichen Krankenhausgeundstückes und begehrte dann am Haupteingang erneuten Einlaß zu seiner Geliebten. Hierbei wurde er der Polizei über geben. Wegen dieser Fahrgeldprellerei und ferner wegen Hausfriedensbruchs erhielt Angeklagter vier Wochen Ge fängnis zudiktiert, wovon eine Woche durch die bisher erlittene Untersuchungshaft als verbüßt erachtet wird. Handel und Industrie. Der Oberlausitzer Vraunkohlen-Vergbau ist nach den Ermittlungen der Zittauer Handelskammer in den Monaten Oktober bis Januar von der allgemeinen Un gunst der Wirtschaftslage in Mitleidenschaft gezogen worden. Das Geschäft, das in diesen Monaten normaler weise infolge des erhöhten Hausbrandbedarfs besonders lebhaft zu fein pflegt, ließ diesmal zu wünschen übrig und entsprach nicht den gehegten Erwartungen. Auch vermochte das Hausbrandgeschäft den Ausfall an Jndu- strieabnehmern nicht wett zu machen. Die Geschäftslage in den Berichtsmonaten muß daher als wenig befriedi gend bezeichnet werden, zumal der Bergbau von dem Wintergeschäft einen Ausgleich für den Ausfall in den Frühjahrsmonaten, in denen die Absatzoerhältnisse er fahrungsgemäß besonders ungünstig sind, erhofft hat. Die Verkaufspreise haben seit dem 1. Oktober 1925 keine Veränderung erfahren. Die Belegschaftsziffer ging in folge fortschreitender Mechanisierung des Kohlenab baues erheblich zurück. Es herrschte daher, wie bisher, reichliches Angebot an Arbeitskräften. Seit einer Woche war Beate die Frau des Bankiers Lucian Harthaus. Aus ihrem ruhigen, stillzufriedenen Gesicht vermochte man nicht zu ersehen, ob sie wirklich glück lich war. Daß sie aber mit Lucian Harthaus nicht un-- glücklich war, erkannte man ohne weiteres. Wie hätte sie sich auch an der Seite dieses Mannes unglücklich fühlen sollen? Eines Menschen, der sich in seiner Liebe zu ihr verzehrte, der nächtelang wach lag, nur um sich wieder eine neue Freude, eine neue Überraschung für seine angebetete Frau ausdenken zu können. Ost lauschte er des Nachts beglückt auf ihre Atemzüge. Dann ruhte ein Leuchten auf seinem Antlitz, und ost spanu er sich dann in wunderliche Träume ein: er sei ein Held, gerade und schlank gewachsen wie ein Apoll, der mit rie sigem Schwert den Schlaf eines Königskindes bewache. Und wenn dann Lucian Harthaus aus diesen selt samen Träumen erwachte, war es sein erstes, daß er leise, ganz leise zu seiner Rechten hinübertastete, uin sich zu ver gewissern, daß sie, sein Märchenktnd, auch leibhaftig ihm zur Seite ruhe. Und der kleine, verwachsene Mensch komue dann stille Tränen weinen vor überströmendem Glück, daß das über alles geliebte Wesen nun seine Frau ge worden war. Er hielt es immer noch für eine unver diente, hohe Gnade. Er hing an ihren Augen, um ihre Wünsche «diesen und sie gleich erfüllen zu können. Er trieb förmlichen Götzendienst mit ihr. In seinen Augen gab es auf der weiten Wett kein Wesen, das ihr gleich kam. Sie war sein Gott, mit der er seinen Kult trieb. Und Beate? Sie ließ es sich gefallen, wie ein ver hätscheltes Kind sich die Verwöhnung der Ettern gefallen läßt. Manchmal wehrte sie auch lächelnd feiner Verschwen dungssucht, niit der er ihr Seide, Schmuck und alle erdenk lichen Kostbarkeiten ins Haus schleppte. „Du sollst mich nicht so verwöhnen, Lucian," meinte sie dann mit leisem Vorwurf. (Fortsetzung solgt.)