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GPH-G-U^Gß^E FH^GGGGGWD Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend ,II»II»I»III»IIIIIII»,II»II,«»III» 2 Di« »Ottendorfer Zeitung' erscheint Oten«- tag, Donnerst««, und Sonnabend. " Der Bezugs-Preis wird mit Beginn » jeden Monat« bekannt gegeden. «» Im Fall« höherer Bemalt (Krieg od. sonst. 2 irgendwelcher Störungen de» Betriebe» der » " Zcilung, d. Lieferanten od. d. Befördcrnngr- 2 — Ainrichtunqenl ha« der Bezieher keinen An« »» sprach auf Lieferung oder Nachlieferung der - Ü Leitung od. Bllckzahlnng d. Bezugspreise», ü ««igiiziiddicisili isi«»,dliii« I»»»» Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Nummer 133 Mit den Beilagen »Neue Illustrierte*, »Mode und Heim" und »Der Kobold*. Cchristleiiuug, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Gemeinde - Giro - Koni« KL tBL 28. Jahrgang Mittwoch, den ^3 November ^929 Amtlicher Teil. Unschlagwrsen. Noch unserem OrlSgftetz über das öffentliche Anschlag- Wesen düren Plikoie aller A>t nur an den von der Gemeinde behörde bestimuilen an die Günystistung verpachteten Plakat- tafeln angeschlagen oder sonst befestigt werden. Mit Rücksicht auf die bevorstehende Gemeindevelord» netenwahl wird auf diese Bestimmung besonders hingewiesen und gebeten, daS Ankleben von Plakaten an Mauern, Garten zäunen, Leitungsmasten usw. unbedingt zu unterlassen. Die Güntzstiftung ist veipflichtet, genügend Raum auf den Tafeln für Wahlplakate sieizuhallen. Zuwiderhandlungen werden bestraft. Htteudorf-HLrilla, am 11. November 1929. Der Gemeinderat. Oertliches und Sächsisches. Dttendorf-Vkrilla, am (2. November (929. — Heute Dienstag nachm. 3 Uhr wild Herr Gasthofs besitzer Wilhelm Hanta zur letzten Ruhe bestattet. Herr Hanta erfreute sich bis zu seinem letzte» Tage und vor allem als er noch die Bewirtschaftung des Gasthofes zum Roß ausübte infolge seines geselligen und humorvollen Wesens hier und in weiter Umgebung einer großen Beliebtheit. — Die Haussammluug für den Gustav-Adolf-Berein und die Hcideumission hat im hiesigen O.t 208 RM. er geben. Davon sind überwiesen worden 104 RM. an die Ev.-luth. Mission zu Leipzig, 52 RM an den Dresdner Gustav-Adolf-Hauptoerein. 52 RM. erhielt der Radeberger Gustav-Adoll-Frauenverein als Weihnachtsgabe. Gebern und Sammlerinnen gebührt wärmster Dank. — Am Mittwoch ist es Herrn Gutsbesitzer M. Grafe und Gewählt« vergönnt das Fest der Silber-Hochzeit zu feiern. Wir gratulieren herzlichst. — Mittwoch, den 13. November am Spätnachmittag trifft der Rundfunkwerbewagen der Mitteldeutschen Rundfunk A. G. (Mtrag), der z. Zt. auf einer Werberundfahrt begriffe» ist, hier ein und wird auf dem Platze vor dem Gasthof zum schwarzen Roß ein NachmittagSplatzkonzert zu Gehör dringen. — Am Sonntag fand hier die Herbstgruppensitzung der Radeberger Gruppe des Sachs. Elbgau-Sängerbundes statt. Nach einem Lied, gesungen von den beiden hiesigen Bereinen (A. Walther L Söhne und Deutscher Gruß) unter Leitung ihres Dirigenten begrüßte Herr Kantor Beger mit herzlichen Worten die zahlreich Erschienenen. Die reichhaltige Tages ordnung brachte u. a. : die Annahme der Gruppensatzungen, die einstimmige Annahme des erhöhten Gluppenbeitrages, Festsetzung des nächsten GruppentageS im Januar 1930 in Radeberg und Feier des 40 jährigen Bestehens der Gruppe im Herbst 1930 iu Radeberg. Gleichzeitig wurde mitgeteilt daß das Bundesfest des ElbgausängerbundeS am 14.—1V. Juni 1930 in Pima statlsindet. Gegen 7 Uhr fand die Sitzung Nach herzlichen Schluß- und Daukesworteu ihr Ende. — In einer umfangreichen Untersuchungssache wurde am Donnerstag von dem Schwurgericht Dresden das Urteil ge ällt. Wege» Kindestötung wurde der hier wohnhafte Fabrikarbeiter N. zu 2 Jahren Gefängnis, weg-u gewerbs mäßiger Abtreibung die in D-eSdem wohnha'te Frau Schröder zu einem Jahr Gefängnis und die in Medingen wohnhafte Heimbürgin Wurch.' wegen Beihilfe der Kindestötung und Abtreibung zu 7 Monaten Ge äugnis verurteilt. Die für beide Frauen erbetene Zubilligung einer Bewährungs rist und Histcntlassuug wurde abgelehnt. Die Untersuchungshaft kommt voll in Anrechnung. Gegen 18 Frauen und Mädchen wird später wegen Bergehens nach Z 218 St. G. B. noch gesondert verhandelt werden. > Schwepnitz Im hiesigen Stoatsforstrevier wurde am Sonnabendvormtltag der b6 jährige Schulhausmann Hornig uus Dresden-Plaue», der sich auf dem Wege zum Pilzesucheu befand, vou einem Herzschlag betroffen, der alSbald zum Tode führte. Dresden. Zn der dritten Nachmittagsstunde wollte auf der Albertstrane der 60 Jahre alte Zigarrenmacher Wachmann noch vor zipei Gtraßen^ bahnzügen die Fahrbahn überschreiten, mußte aber wegen eines herantvuunenben Kraftwagens Etwas zurllcktreien. Der Mann wurde von dem einem Ttraßenvahnzug erfaßt und sehr schwer verletzt. Er starb bald nach seiner Einlieferung in das Kranken- haus Dresden. Wie verlautet, erwägt das Ministerium des Innern nach dem Muster anderer Länder die Ausarbeitung eines Gesetzentwurfs, wonach alle alten Polizeiverordnungen der Polizei- ümter und der Gemeinden, der Kreis- und der Amts- hauptmannschasten aufgehoben werden sollen. Als Stichtag für die Aufhebung der Beiordnungen hat das Ministerium des Innern den 1. Januar 1919 ins Auge gefaßt, so daß also alle vorher erlassenen Ver ordnungen ihre Gültigkeit verlieren sollen. Eine end gültig Entscheidung ist jedoch noch nicht getroffen worden. Dresden. Die deutschen Städte werden sich unter Führung ihrer Spitzenorganisation, des Deutschen Städtctages, an der Internationalen Hygiene- Ausstellung 1930 mit einer Kollektiv-Ausstellung beteiligen, deren Vorbereitungen seit mehreren Mo naten im Gange sind. In einer unter Leitung des Beigeordneten des Deutschen Städtetages, Dr. Me- melsdorsf, stattgefundenen Sitzung wurden nähere Teilfragen besprochen, vor allem die Auf teilung des für diese Gruppe im Steinpalast zur Ver fügung stehenden Raumes an die Facharbeiter, die sich aus führenden Spezialbeamten deutscher Kommu- nalverwaltungcn zusammensetzten. Freiberg. Wie berichtet, ging in Spechtritz am 11. September das aus dem Berge an der Straße nach Borlas gelegene Mülleriche Bauerngut in Flammen auf und brannte vollkommen nieder. Das Feuer hatte der Schwiegersohn des Besitzers, der 28 Jahre alte Wirtschaftsgehilfe Otto Willi Müller, angelegt. Tas Schwurgericht Freiberg verurteilte ihn jetzt wegen schwerer Brandstiftung und versuchten Ver sicherungsbetruges zu einem Jahr sechs Monaten Zuchthaus. Bad Schandau. In der Familie eines hiesigen Kaufmanns erstickte während der nur kurzen Ab wesenheit der Mutter das erst sechs Monate alte Töchterchen vermutlich dadurch, daß dem' Kinde während des Erbrechens von Milch ein Teil derselben in die Luftröhre geraten ist. Beutzen. Die Stadtverordneten beschlossen in ihrer letzten Sitzung den Beitritt zur Landes- bau spart ässe Sachsen mit einem Beitrag von 20 000 Reichsmark. — Der Jahresabrechnungsabschluß 1928/2'.- hat gegenüber dem Voranschiag einen Mehr- Überschuß von 200 000 Reichsmark zu verzeichnen. Daß trotzdem die Finanzlage der Stadt keine rosige ist, geht daraus hervor, daß am Schluffe ein ungedeckter Fehl betrag von 1 642 688 Reichsmark besteht. Sie Forderungen der Kriegsopfer. Landeskonferenz des Rcichsverbandes deutscher Kriegsbeschädigter und Kriegshinterbliebener. Der Reichsverband deutscher Kriegsbeschädigter und Kriegshinterbliebener, Gau Sachsen, trat in Dresden zu seiner Landeskonferenz zusammen, um zu den Sparmaßnahmen des Reiches ans dem Gebiete der Kriegsopfcrvcrsorgung und zu dem Problem der amtlichen Lchwerbeschndigten-Fürsorge Stellung zu Nehmen. Nach zwei ausführlichen Referaten und einer lebhaften Aussprache wurde eine Entschließung au- genommen, die gegen die Sparmaßnahmen des Reiches Verwahrung cinlegt, soweit sie ans Kosten der Kriegs opfer gehen sollen. Die Gaukonfercnz forderte in der Entschließung die Aufhebung aller die bisherigen Rechte der Versorgungsbcrechtigten einschränkenden Maßnah men, weiter die Bereitstellung ausreichende! MiNel, um die Durchführung der Kapitalabfiudurg^-auträge sicherzustellen. Verlangt wird außerdem die Aus setzung der im Erlaßwege erneut angeordueien Nach untersuchungen unter Hinweis aus die noch nicht behobene llcberlastuug der Bersorgungs- und Spruch- behördeu. Ferner wird die Schaffung von S i ch e - r u n g s m a ß n a h m c n gefordert, um für die Zn- kuuft die etatmäßig festgeiegten Mittel dem Zugrisk für de re Ziv ecke zu entziehen. Am Zchluß.dieser Enljchließttng geben die Tele- gier.!eu der Erwartung Ausdruck, daß bei der du'eh eine SättliivNieiiiNg des Z-MtUgplanes veabsicht^ten pnrt<-metttariichen Berabschieduna eines für Jabr hinaus geltenden Finanzprogrammö seitens Ser Kricgsovser Wert darauf gelegt meraen muß daß der weitere Ausbau des VerjorgnngsrechteS nicht außer acht bleibt, insbesondere die materielle Ncntenversorgung der Hinterbliebenen den Wirtschaft- lichen Verhältnissen angepaßt wird, und gleichzeitig die noch immer ungelöste Fnge der Heilbehandlung für Kriegerhinterbliebene gesetzliche Verankerung erfährt. In einer zweiten Entschließung wandte sich die Landeskonferenz gegen einen geplanten Abbau der amtlichen Schwerbeschädigtenfürsorge, die sich dnrchaus bewährt und in jahrelanger Arbeit wert vollste wirtschaftliche, soziale und psychologische Erfah rung gesammelt und sich das Vertrauen der Schwer beschädigten erworben habe. , Ser s. Aooembe». Ruhiger Verlauf des Rcvolutionstages in Leipzig. — Die Ansprache Severings. Der Sonnabend, der in Sachsen als Revolutions tag ein Feiertag war, und auch der Sonntag sind in Leipzig ruhig verlaufen. Am Sonntag ist eine Reihe von Umzügen namentlich linksgerichteter Parteien veranstaltet worden, die als Wervemärsche für die Stadtverordnetenwahlen zu gelten hatten. Auch hierbei ist es zu keinerlei Zwischenfällen gekommen. Reichstnnenminister Severing hielt gelegent lich der Leipziger Revolutionsfeier eine Ansprache und lobte dabei die vielen schönen Einrichtungen der Leipziger Arbeiterschaft, die von Solidarität und Disziplin zeugten, die aber nicht so eindrucksvoll wir- « ken könnten, wenn nicht 1918 der Umsturz gekommen wäre. Für die deutsche Sozialdemokratie sei die Re volution von 1918 eine Revolutionierung der Gehirne gewesen- man könne eine solche Revolution nicht an einem Tage machen, aber man müsse ihre Errungen schaften durch fleißige Arbeit immer mehr festigen, das heiße: die Lage der Arbeiterklasse müsse so stabilisiert werden, daß sie auch durch die sogenannte nationale Revolution der anderen nicht mehr erschüttert werben könne. Nachdem er auch noch über die Ziele seiner politi» schen Gegner gesprochen hatte, wandte er sich zum Schluffe seiner Ausführungen den bevorstehenden Ge meindewahlen zu und forderte die Hörer auf, alles zu tun, um durch sozialistische Siege tu den Rathäusern die weiteren Voraussetzungen für die Befestigung der Macht der arbeitenden Klassen zu schaffen. WetterauSstchten. Das Biskaya-Hoch versucht wieder einen Vorstoß auf den Kontinent. Nach Lemperaturrückgang ist wieder mit Erwärmung zu rechnen. Im großen und ganzen verbleiben wir in der westlichen Luftzufuhr. — Vorhersage: Wechselnd bewölkt, nach leichtem Temperaturrückgang morgen wieder milder. Schlachtviehmärkte. Dresden, 11. November. Preise für 50 Kilo Lebend gewicht in Reichsmark: Rinder (1005) 18-61, Kälber (750) 60-90, Schafe (774) 42-72, Schweine (8372) 78—89. — Marktverlauf: Rinder, Kälber und Schweine langsam, Schafe schlecht... ' Leipzig, 11. November. Rinder . (888) 25-M, Käl ber (329) 54-87, Schafe (1229) 40-51, Schweine >2478) 76—89. — Marktverlauf: Rinder, Kälber UN- Schafe schlecht, Schweine langsam. Ost - Thüringen. Weimar. In das hiesige Gefängnis wurde der 1903 in Zscherben geborene Max Brauendorf ein- geliefert, der unter dem dringenden Verdacht steht, an dpr Ermordung des Gutsbesitzers Koch beteiligt gewesen zu sein. Die Festnahme erfolgte in Pretzsch an der Elbe. Weimar. Im April des Jahres 1926 war der Landwirt und Ortssteuereinnehmer D., Ottmanns- Hausen, in der.Näye der Landeshauptstadt spurlos verschwunden. Es stellte sich damals bald heraus, daß er amtliche Gelber unterschlagen hatte. Jetzt, nach über dreieinhalb Jahren, fand durch Zufall in der Nähe des Bismarckturmes auf dem Ettersberg im dichten Gebüsch ein Arbeiter die Leiche des Berswolle' nen an einem Bäum hä KP end aus. Die Identität tonnte durch ein Taschenmefler festgestellt werben.