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Arber den Ozean« Roman von Erich Eben st ein. Copyright by Greiner L Co., Berlin W. 30. Nachdruck und Uebersetzungsrecht in fremde Sprachen Vorbehalten. (Nachdruck verboten.) 42. Fortsetzung. Serena kam zu sich, als man khr ein Glas heißen Grog eingeslößt hatte. Aber ihr Blick glitt fremd über die Anwesenden hin, und sie gab keine Antwort auf Munks erschrockene Fragen. Am Morgen starb der Matrose. Serena lag in hohem Fieber und phantasierte laut. Immer wieder kam der Name Richard über ihre heißen, tiefroten Lippen. Bald zärtlich, bald angstvoll. Bill hatte ihre Pflege über« nommen Ler Tag brachte günstigen Wind, so daß man rasch vorwärts kam. Am Abend wurde der Matrose ins Meer versenkt. Alle, außer Bill, der nicht von Serenas Lager wich, knieten dabei nieder und beteten laut. SercnaS Zustand schien sich eher zu verschlimmern, als zu bessern, obwohl man ihr fortwährend kalte Umschläge machte und alles tat, was unter den gegebenen Umstän- den möglich war. Munks scharfes Gesicht wurde immer sorgenvoller. Er dachte daran, daß er Serena unter diesen Umständen nun nicht in Lowry behalten werden können. Auch der Patron war dieser Ansicht. „Wir haben weder Arzt noch Apotheke dort, und die kleine Miß scheint ernstlich krank zu sein. Am besten ist es, wir bringen sie gleich nach der Ankunft in das Ol- ridger Hospital, wo sie sehr gut untergebracht wäre", meinte er. „Lr. Loose, der zwar ein Deutscher, aber schon so lange bei uns ist, daß er als Amerikaner angesehen werden kann, leitet das Hospital und wird sie gern auf- nchmen. Wir können sagen, es sei eine Verwandte von mir, die mit Ihnen zu Besuch kam und plötzlich er krankte." , „Wird er das glauben?" „Warum sollte er nicht?" ' ! ' ».Was für ein Mensch ist er?" ^in vortrefflicher. Lazu ein sehr tüchtiger Arzt. Ä1 soll ir. Chicago studiert haben und kam vor fünfzehn Jahren nach Olridge City, wo man damals eben das Hospital gegründet hatte und tüchtige Aerzte suchte. Seif zehn Jahren ist er der Leiter davon. Alle Leute sagen, er sei wie ein Vater mit den Kranken, so voll Güte und Barmherzigkeit. Man sieht ihn ja kaum außerhalb des Spitals. Als ihn der Bürgermeister von Olridge Citk. einmal scherzhaft fragte, warum er denn nie Urlaub nehme und sich keinerlei Abwechslung gönne, soll er ganz ernsthaft geantwortet haben: „Ich habe nichts auf Erden als meine Kranken — sie sind meine beste Erholung!" Gegen Abend des nächsten Tages erreichte die „Little Bessie" Lowry, ohne daß Serenas Zustand sich verändert hätte. Es blieb also Munk nichts anderes übrig, als sie wirk lich ins Spital zu schffen. Lr. Loose, ein älterer Mann, stellte keinerlei Frage, sondern begnügte sich mit den Auskünften, die mau ihm gab. Er ließ Serena in ein Helles, freundliches Garten zimmer schaffen und erklärte, über Art und Lauer der Krankheit könne er vorläufig noch nichts jagen. Munk möge morgen wieder anfragen. Zwischen ein und vier Uhr seien die Besuchsstunden im Hospital. Munk begab sich dann noch auf das Telegraphenamt, wo er ein langes Telegramm und einen eingeschriebenen Brief an Herrn Thomas Munk in Philadelphia ausgab. Tann fuhr er zurück nach Lowry. Achtzehntes Kapitel. Baronin Spannberg verlebte indessen düstere Tage aus Selowitz. War anfangs alles in ihr Erbitterung und Zorn gegen den Sohn gewesen, der sich ohne Abschied von ihr gewendet hatte, nm diesem „hergelaufenen Mädchen" nachzufahren, so mischten sich sehr bald leise Selbstan klagen in diese Empfindungen. War sie nicht selbst schuld daran? Hatte sie die Linge nicht auf die Spitze getrieben? Warum hatte sie ihn nicht wenigstens angehört, als er ihr Erklärungen geben wollte? Vielleicht gab es hqK kreuts Verschwinden in andernk LiHt sehen WtzM.M in dem frivolen Leichtsinn? Hec Menn, mit sie ver schwand, war ein Mörder, das hatte die UMexsuchUng ie- zwischen klar ergeben, und wenn man den Zeitungsbe richten glauben durfte, so nahm selbst die Behörde an, daß er das Mädchen aus irgendeinem nach nicht aufgeklärten Grund unter falschen Vorspiegelungen mit sich gelockt habe. Und Richard licbte sie so leidenschaftlich, daß er ohne Zögern bereit gewesen war, ihr alles zu opfern — Mutter, Heimat und sorgenlose Zukunft. Mußte Serena da nichi doch besser sein, als sie bisher gedacht hatte? Bedeuten- der, wertvoller? Aber es war ihr alter Fehler, durch den bereits ihr' Ehe sich so unglücklich gestaltet, ihr Gatte sich ihr völkic entfremdet hatte: diese Sucht, um jeden Preis ihrer Willen durchzusetzen! Mit Scham dachte die Baronin an ihre Drohung, der einzigen Sohn zu enterben und Selowitz in fremde Händc kommen zu lassen, wenn er sich nicht fügte. Als ob sic dar je in Wirklichkeit übers Herz gebracht hätte! Sic liebte ihn doch! Wenn es auch niemand wußte, heimlich war er doch ihr Abgott! Las Einzige, was sie noch ast Erden besaß und das sie mit dem Leben verband. Nun war er fort — vielleicht für immer — und Selo- Witz, das wie ein kleines Paradies in seiner Sommer- Pracht dastand, ein Meer von blühenden Rosen um sich - erschien ihr kalt und öde wie ein Grab. Kein Laut in den vielen Gemächern, deren Tspvichc jeden Schritt dämpften, kein frohes Gesicht ringsum, dem die Dienerschaft, lauter alte ergrauten Leute, schlich ängst lich um die strenge Gebieterin herum, - aus deren Surr immer finstere Wolken thronten. Einzig Frau Beermann erlaubte sich hie und da ein kurzes Gespräch, abends, wenn sie ihre Herrin so stumm und einsam vor sich htr» grübelnd im großen Eßzimmer sitzen sah. Aber bei aller Ergebenheit lag doch auch t» Augen ein trauriger, vorwurfsvoller Ausdruck, der bi, Baronin reizte. Und was sie ab und zu erzählte, war »rs recht nicht dazu angetan, die Baronin zu beruhigen. Fortsetzung Omnt-LichtZekauWIe OttenaorfMrMa, «asthof z schwanen IW. Donnerstag, den 17. Hkt., abends 8^ Mr bringen wir eins der schönsten Filmwerke der Saison Ü rr g s NI Leeden nin! Leisler» Vie MaSe 5binär einer sr<u! 8 Akte nach einer berühmten Novelle. Der lustige Teil bringt: Liv Lvnäeovous mit Linäerm88ell. 2 tolle Akte Ferner den herrlichen Natursilm: Maärira, Sie ?erle är; MaiM künstlerisch musikal. Illustration mit verstärktem Orchester. Volkstümliche Eintrittspreise. Niemand versäume dieses herrliche Programm. Zu r.cht zahlreichem Besuch ladet ergebens! ein die Direktion. ketteliungen auf ZpeisekanoWn Mntermre) sortirrl zum Preise von M. r.5» nimmt entgegen MMrlmiiäek H rn vmäen Lfveixstelltz Ottenüork Okri!Irt-8üä Fernruf Hermsdorf b. Dr. Nr. 10. vu tust mir nicht mehr lanae weh, vu hiihnrrauge auf lief Leh — 0 Wirst auzgewulzest kurzerhM, ff vurch „Lebewohl" dar Pflaster- " (banü- Hühneraugcn-Lebcwohl u. 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