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M Hy G V V M ff V v V W V WM Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend «IIII»IIIIIII»IIIIIII»l0II»»»IkIS»II«» Dit »OUendors«! Zeitung' erscheint Dien«« tag, Donnerstag und Sonnabend. » « Der Bezugt-Pret, wird n>it Beginn » jeden Monat« bekannt gegeben. -- Im Falle höherer Gemalt (Krieg ob. sonst. » " irgendwelcher Störungen de« Betrieber der » 2 Zeitung, d. Lieseranten od. d. Beförderung«- L — Einrichtungen! hat der Bezieher Keinen Än- -» srruch auf Lieferung oder Nachlieferung der » »! Zeitung od. Rückzahlung d. Bezug«preise». - Postscheck-Konto Leipzig Ni. 29148. Nununer r2Z Mittwocb den ^6. Oktober i9^9 Gemeinde - Giro»Konto Sk. 1-L 28. Jahrgang 2lmt!;cher Tel!. Stoßen - Sperrung. Die Wachbergstraße im Ortsteil Cunueredvrf wird wegen Beschulter uu, vom 15 vis 19. Hktover dss. As. für allen Fährverkehr gesperrt. Eine Umleitung des Falrr- verlehrS ist nicht möglich. Zuwiderhandlungen werden nach ZZ 32, 34 der Straßen verkehrsordnung mit Geldstrae bis zu 150 RM. oder mit Haft bestraft. Httendorf-Hkrilla, am 14. Oktober 1929. Der Bürgermeister. OertlicheS und Sächsisches. Vttendorf-Vknlla, am zs. (Oktober zy29. — Am Mittwoch ist es Herrn Stellmacher Osw. Marx und Gemahlin vergönnt, das Fest der Silberhochzeit zu be- gehen. Dem Jubelpaar herzlichen Glückwunsch. — Am vergangenen Sonnabend beging der hiesige Turnverein „Jahn" e.V. unter sehr starker Beteiligung seiner Mitglieder und Gäste lm Gasthof zum Hirsch die Feier seines 28 jährigen Bestehens. Vor Beginn der turnerischen Hebungen nahm der 1. Vorsitzende Herr Biscop das Wort zur Be« grüßung und überreichte anschließend unter Herzlichen Worten des Dankes Herrn Ziseleur Emil Großmann das Ehreuzeiche,, des Vereins für 25 jährige treue Mitgliedschaft. Gleichzeitig konnte er auch der Vorturnerin Frau Bähr die Siegerurkunde vom Kölner Turnfest überreichen. Die folgenden Freiübungen, das Barrenturuen der Turnerinnen, der Alte» Hcrrenriege und daS Pferdspringen der Turner gab einen guten Einblick in den Wirkungskreis der einzelnen Abteilungen und führte die gesundheitlichen Vorteile eines regelmäßigen Turnstundenbe suches treffend vor Augen. Alle Abteilungen fanden dank der guten Vorführung ihrer Uebungen einen reichen Bestall. Der sich anschließende Tanz hielt die Anwesenden noch lange Zeit in >eucht«sröhl,cher Stimmung beisammen. (In Zukunft wäre es angebracht, bei nichtöffentlichen Vergnügen etne schönere Kontrolle am Eingang auSzuüden oder ein derartiges Ver gnügen nur für Mitglieder und bereu Angehörige zu ver anstalten. Viele Unliebfamkeiten würden, rm Interesse des Vereins dadurch vermieden und bietet auch das Tanzen bet einem derartig vollen Saale wohl kaum einen Genuß.) — Die OnenvLrcht-Schaujpieb im Roß bringen am DouuecStag mit dem z>wattigen Filmwerk „Augst" einen Sei schönste» Filme der Saison zur Auffuh uug. Ein reichhaltiges Beiprogramm vervollständigt die glänzende Vor'ührungsfolge deren Ansehen nur emp ohlen werden kann. (Näheres siehe Inserat.) Kermsdorf. Henle früh ist der hiesige etwa 31 Jahre alte Einwohner Holland au der Röderbrücke im Wasser liegend tot ouigeiunden worden. Da noch nicht seststeht ob der Tot ausgefundene durch eigenes Verschulden von der Brücke ge stürzt ist, oder er von unbekannter Seiteü der daS Geländer ge- woifen wurde, ist zur Klärung der Angelegenheit die Dresdner Kriminalpolizei gerufen worden, deren Ermittlungen zur Zeit noch andauern. Kermsdorf. Am Sonnabend abend lief hier auf der Königsvrückerstraße der Rentner Goltzsch in das Kraftrad eines gewissen Zumpe aus Lomnitz hinein, wobei beide zum Sturz kamen. Der hier wohnende Rentner wurde mit einer Gehirnerschütterung und einem Unlerschenkelbruch nach der Diakonisseuanstalt Dresden überführt, während der Motorrad fahrer, der ernste Gesichtsverletzuugen erlitten hatte, im Rade berger Krankenhaus Aufnahme fand. Dresden. In der Nacht zum Montag drangen Ein brecher mittels Nachschlüssels in die im zweiten Stockwerk ge legenen Geschäftsräume einer Firma in der inneren Stadt ein. Hier öffneten sie einen Geldschrank und stahlen etwa 80 Dollar, 180 Tjchechenkrouen und einen Betrag in deutsche» Gelde. Hierauf arbeiteten sich die Einbrecher durch den Fuß boden in die darunter liegenden Lageräume einer Seidenfirmä. Es fehle» hier für etwa 100000 Mk. Seidenstoffe. Die Beute ist in eine auf dem Altmarkt wartende ChrySler- Limvusine gepackt worden. Erst gegen '/, 6 Uhr morgms sind die Einbrecher in dem Auto vom Altmarkt weggefahren. DreSdc«. Ter sächsische Asien forscher Walter Stötzner hat nach Abschluß seiner letzten Forschungsreise in Korea in diesen Tagen von Char- bin in der Mandschurei aus seine Rückreise nach Deutschland über Japan angetreten und dürfte in rtwa 2 bis ?! Wochen wieder in seiner Heimat eintressen. Großenhain. Der 63 Jahre alte Maschinenmeister Hermann Thiemig, war im städt. Wasserwerk mit Rei nigungsarbeiten in einer sogen. Meßzelle der 15 000- Volt-Leitung beschäftigt, die noch unter Strom stand. Infolge Berührung der Starkstromleitung erhielt Th. einen Schlag, der seinen sofortigen Tod hervei- sührte. Meißen. In der Stadtverordneten Versammlung am Donnerstag wurde beschlossen, den Gaspreis um 3 Pfg. für den Kubikmeter zu erhöhen. Akan verspricht davon eine jährliche Mehreinnahme von 102 000 RM. Weiter stimmte das Kollegium der Auf lösung des städtischen Kohlenhandels zu. Wilsdruff. Wie bei der letzten Gemeindewahl werben auch diesmal wieder drei Listen um die Stimmen der Wähler. Die im Bürgerverein znsam mengeschlossenen Berufsgruppen Handwerk und Ge werbe, Landwirtschaft, Industrie, Handel und sonstige Berufe haben sich auf eine Liste geeinigt. Die zweite Liste wird von den Beamten, Angestellten und Klein rentnern gestellt und die dritte von der Sozialdemo kratischen Partei. Löbeln. Am 13. Oktober beging das Ehepaar Krel! in Kattnitz die Feier seiner eisernen H o chzeit. Ministerpräsident Dr. Bünger hat dein Jubelpaar zu seinem 65. Hochzeitstage ein persönliches Glück wunschschreiben mit einer Ehre »spende übersandt. Ostritz. Aus kindlichem Ueber m u t kletterte der 9 Jahre alte Gerhart Grunert in Schlegel trotz vorheriger Warnungen Erwachsener auf den Leitungsmast der Hochspannungsleitung, griff in diese hinein und verbrannte sich derart, daß ersofort t o t war. Erst nach dem Ausschalten der Leitung ge-- lang es, den völlig verbrannten Leichnam von den Drähten hernnterzunehmen. Leipzig. In einer öffentlichen Kundgebung, die vom Leipziger Ausschuß für die Durchführung des Volksbegehrens einberufcn worden war, sprach Reichs tagsabgeordneter Dr. Everling- Berlin. Er legte di: Unterschiede zwischen dem Uoungplan und dem Da- wisplau dar und setzte sich dann mit dem Inhalt der Rundfunkrede Severings auseinander. Leipzig. Der alte Leipziger Rundfunksender, der s. Zt. für die Welle 452 Meter gebaut worden war, arbeitet bekanntlich auf der neuen kürzeren Welle 259 Meter nicht zufriedenstellend. U. a. ließ seine Wellen- kenstantyaltung zu wünschen übrig. Mehrfache Um bauten brachten zwar etwas Besserung, aber nicht die alte Betriebssicherheit. So ist deshalb, wie bereits mitgeteilt wurde, zunächst ein Ersatzsender mit der gleichen Leistung, die der alte Sender hatte, aufge stellt und am 9. 10. in Betrieb genommen worden. Nach Feststellung der Oberpostdirektton Leipzig läßt sich schon letzt erkennen, daß der Ersatzsender eine wesent liche Besserung der mitteldeutschen Empfangsverhält nisse gebracht hat. Leipzig. Lie neuen Auslagen oer Dame - ooen« geschäfte unserer Stadt geben Anlaß zu nicht cnden- wollendem Gespräche. Nach der Mode halber Nackt heit im Ballsaal und in der Abendgesellschaft ist jetzt plötzlich wieder dis Mode der ganz langen Röcke, ja sogar der ausgesprochenen Schleppe aufgekom men. In einem dieser Geschäfts sieht man ein Abend kleid, das zweis schwalbenschwanzartige Stoffstrsifen lang auf dem Boden hinschleifen läßt. Leipzig. Am 20. Oktober findet im Sachsenhof in Leipzig der Landesvertretertag der Deut schen Bolkspartci Sachsens statt. Die Ta- gesordnung lautet: „Ansprache zum Gedächtnis unse res verstorbenen Parteiführers. — Stellungnahme zum Hugenbergschen Volksbegehren. — Die Bedeu tung der bevorstehenden Gemeindewahlen." Leipzig. Rechtsanwalt Dr. M s l z e r - Leipzig, bisher Mitglied der Deutschnationalen Volkspartei, ist zur V o l k s r e ch t p a r t e i ü b e r g e t r s t e n. Zwickau. In der Kurve der Industriebahn Zwik- kau, zwischen Lessing- und Schlachthofstraße, sind zwei Güterwagen entgle i st. Menschen sind nicht zu Schaden gekommen. Schwere ArbeiismaMrife. Die Arbeitsmarktlage in Sachsen hat eine sehr un günstige Entwicklung genommen. Schon 1926 war die Not fast um die Hälfte höher als im Reiche, jetzt ist sie doppelt so hoch. Aus der amtlichen Uebersicht ergibt sich, daß Sawien beute mehr als ein Siebentel auer Arbeitslosen des Reiches aufweist, während es nach der Bevölkerungszahl rund ein Dreizehntel des Reiches ist. Welche Not sich im einzelnen Falle in den Zahlen der Arbeitslosen ausdrückt, lehren einzelne Beispiele. In einer sächsischen Stadt von rund 10 000 Ein wohnern waren von der Gesamtbevölkerung 1183 un terstützte Arbeitslose. Dabei sind die bereits ausge steuerten, aus der Wohlfahrtspflege unterstützten Ar beitslosen nicht einbezogen, aber vor allem auch die Angehörigen der Hauptunterstützungsempfänger noch nicht eingerechnet. In einer Anzahl anderer sächsischer Städte belau- fen sich die Zahlen auf über 40 auf 1000 Einwohner; in einer großen Anzahl kleinerer reiner Arüeiterwohn- sitzgemeinden ist der Anteil der Bevölkerung, der ar. beitslos ist, noch erschreckend viel höher. Besonders schwer betroffen ist wie immer das Vogtland, aber auch große Teile des oberen Erzgebirges in den Amts hauptmannschaften Annaberg und Schwarzenberg, jetzt vor allem auch die Lausitz uud das Industriegebiet Glauchau—Werdau—Meerane. Was sich in der Arbeiterschaft als Not der Arbeits- losigkeit zeigt, wirkt sich in der Lage der gesamten säch sischen Wirtschaft, in den immer sich steigenden Stille gungen von Betrieben und in Zusammenbrüchen aus. Der verminderte Konsum wirkt lähmend aus deu in neren Markt, auf den Umsatz in den Geschäften sowohl im Kleinhandel wie im Großhandel. Vor allem aber ist dadurch auch die Finanzlage des Staates und der Gemeinden schwer betroffen die beide unter Steuerausfälleu und infolge der Wirtschafts lage steigenden Lasten leiden. In vielen Gemeinden erreicht die Belastung durch die Arbeitslosigkeit eine nicht zu tragende Höhe. Diese bedrückte Finanzlage aber erschwert es sowohl dem sächsischen Staat wie den sächsischen Gemeinden- ausreichende HiESmaßnahmcu von sich ans zu treffen. Schwer fällt dabei ins Ge wicht, daß anch der Wohnungsbau ins Stocken ge kommen ist, der sonst einem Teil unseres Wirtschafts lebens Anregung und Beschäftigung geben konnte. Die Ursache dieser Stockung liegt in dem katastrophalen Geldmangel, der wieder durch die allgemeine Wirt« schaftslage bedingt ist. Nach Lage der Sache ist der sächsische Staat durch aus darauf angewiesen, Hilfe vom Reiche zu erhalten, wenn er eine weitere Förderung deS Wohnungsbaues betreiben oder Notstaudswaßnahmeu einleiten will Die sächsische Regierung hat deshalb mit der Reichsre gierung Verhandlungen eingeleitet, um von dort eint Abhilfe zu erreichen. Gegenwärtig befinden sich Ar« lwitsministcr ElSuer und Finanzminister Weber zu e uer solchen Besprechung mit dem Reich-arbeitsmini- ster und dem Reichsfinanzmiuister in Berlin. Schlachtviehmärkte. Dresden, 14. Oktober. Preise für 50 Kilo Lebend gewicht in RM. Riuder 11160) 25—62, Kälber (658) 65—92,Schass (762, 35—70, Schweine (3446) 76—89. Marktverlanf: Rinder langsam, Kälber und Schweine mittel, Schafe schlecht. Leipzig, 14. Oktober. Preise für 50 Kilo Lebend gewicht in RM. Rinder <654) 25—62, Kälber i272) 50 bis 84, Schafe <875, 41 -72, Schweine <2544, 78—90. Marktverkauf: Rinder, Kälber und Schafe mittel, Schweine langsam. Sport. Sonntag, deu 13. Oktober Hand ball» Jahn I. - Radeberg II. 6 : 3 (3: 2) ES hat trotz Stiftungsfest geklappt. Wohl ging Rade, fberg mit einem Tor in Führung, doch schon die nächsten Sekunden brachten den Ausgleich und damit die Niederlage -Radebergs. Die Jahnlente, vor allem die Verteidigung, die Ftwas unsicher waren, kamen immer mehr in Schwung uud mit 3 Toren Vorsprung konnten sie daS Feld verlassen. Jahn Jgd. — Radeberg Jgd. 0:6 (0:3) Wie vorausgesagt landete der Gegner einen glatten Sieg. Bei Jahn ließ das Zuspiel sehr zu wünschen übrig. Auch die egoistische Spielwetse dürfte wohl kaum zu Torerfolgen j führen.