Volltext Seite (XML)
Lieber den Ozean. Roman von Erich Ebenstein. Copyright by Grein« L Co., Berlin W. 30. Nachdruck und UeberjetzungSrocht in frenrde Sprachen Vorbehalt«*- (Nachdruck verboten.) 38. Fortsetzung. „Was dann geschah, Meiß ich nicht mehr", schloß. Herr Munk. „Ich lag im Wasser und kämpfte mit den Wellen. Rings um mich wimmelte es von Menschen. Viele konnten nicht schwimmen und versanken wie die Säcke. Jemand schrie: „Richtet das Boot auf!" Es war Warren, der Matrose dort. Las Wasser war eisig, und ich verlor das Bewußtsein. Plötzlich brachte mich ein Stoß vor die Brust wieder zu mir. Es war das Boot, das man inzwischen irgendwie wieder in der Höhe gebracht hatte. Ich sah die Planken dicht vor mir und klammerte mich instinktiv an. Man zog mich hinein, worauf ich sogleich wieder das Be wußtsein verlor. Als ich zum zweitenmal erwachte, zitternd vor Kälte, schien die Sonne. Außer mir waren noch sechs Leute im Boot. Lie beiden dort und vier Zwischendeck passagiere, die ich nicht kannte. Auch der Tote draußen gehört zu ihnen. 'Lie anderen drei starben gestern morgen an Erschöpfung. Wir warfen sie über Bord, denn ihr Anblick war uns zu schrecklich. Dann trieben wir so hin auf offener See ohne Ruder, Steuer und Wasser. Anfangs hatten wir noch Hoffnung, ein Schiff zu finden, das uns aufnehmen würde. Seit heute morgen nicht mehr. Warren klagte über seine Wunde, die ihm das Boot geschlagen, als er es mit den anderen aufrichtete. Er bekam Wundfieber. Auch der Mann draußen begann irre zu werden. Um Mittag verloren beide das Bewußtsein. Und hätte ein Wunder Sie nicht noch in letzter Stunde zu unserer Ret tung herbeigesührt, so wäre es wohl mit uns allen aus gewesen. Mein Haar, das zuvor nur leicht angegraut war, ist schneeweiß geworden in diesen Tagen!" Er schwieg. Lange starrte er nachdenklich in die Glut des Herdes, an dem sie saßen. „Ja, es war ein Wunder", sagte er nach einer langen Pause leise, vor sich hinnickend. In den^Verschlag, wo die beiden anderen unter Lecke« lagen, begann es sich zu regen. Ler Matrose warf sich! unruhig umher und murmelte unverständliche Worte. Mick Orady nahm ein Licht und trat zu ihm. Als er wieder an den Herd zurückkehrte, war sein Gesicht sehr ernst. - „Ter Mann macht es nicht mehr lange", sagte er leis« zu Munk. „Ich habe seine Wunde untersucht, sie sieht bös aus, und das ganze Gesicht ist blauschwarz. Keinesfalls bringen wir. ihn lebend nach Lowry. Las macht zwei Tote mit dem anderen draußen. Ihr könnt von Glück sagen, Sir, Ihr und der junge Bursch« dort seid die einzigen, die davonkommen." Munk schien nicht sonderlich ergriffen durch die Worte. Es zuckte im Gegenteil etwas wie Befriedigung üb« sein scharfes Gesicht, als er hörte, daß der Matrose bald sterbe werd«. Tann richtete er seine Hellen kalten Augen awf das Gesicht deS Patrons. „Der Ort, von dem ihr kommt, heißt Lowrtz. Wo liegt er?^ „An der nordamerikanischen Küste, etwa hundert Meilen südlich von New dork." „Was ist es für ein Ort? Eine Stadt?"- „Nein, nur eine Neine Niederlassung. Mr zählen M«i zwölf Häuser." „Und der nächste größere Ort?" „Ist Olridge-City, das eine gute Wegstunde entfernt liegt. Wir liefern unsere Fische dahin. Aber es ist keine große Stadt. Man gründete sie erst vor 25 Jahren, weil man Erz in der Umgebung fand. Später bauten sie noch! ein paar Spinnereien hin, weil der Boden billig ist um Olridge-City." „Tann ist es wohl auch Eisenbahnstation?" „Selbstverständlich. Lie Endlatiou einer Zweigbahn, die an die Wilmington-Linie nnschließt." „Und ibr draußen in Lowry lebt ganz für euch?" „Ja, wie find alle Fischer und haben mit der Stadt enig Verkehr. Wenn wir unseren Fang hinein zum »ändler schaffen, kaufen wir ein, was wir brauchen, das st alles. Wir sind freie Amerikaner, die keine Lust haben, sich viel mit den Leuten aus Olridge einzulassen. Las Bergwerk und die Fabriken haben dort allerlei zusammen geführt: Leutsche, Engländer, Chinesen und Nigger." „Wie steht es mit der Unterkunft in Lowrys „Schlecht, Sir. Mein Schwiegervater hält seit einigen Jahren eine kleine Bar, wo wir zuweilen einen Drink run, aber wohnen kann man nicht dort. Las einzige größere Haus im Ort ist das meine. Denn ich bin nicht nur der Patron der „Little Bessie", sondern sie haben mick auch im Ort zu ihrem Patron gewählt. Ich würde Euch auch gern bei mir aufnehmen — Platz ist genug im Haus, denn außer meiner Frau und meinem Sohn Bill wohnt niemand darin. Aber es wäre Euch schlecht gedient damit denn Ihr seid wohl Besseres gewohnt. Lagegen findet Ihr in Olridge-City alles, was Ihr momentan braucht: «men anständigen Gasthof, um Euch zu erholen, Kauf läden, so viel Ihr wollt, ein Telegraphenamt, um Eure Angehörigen zu verständigen, und die Eisenbahn, um fort- zusahren, wenn es Euch beliebt." Munk schwieg und starrte abermals lange in Nach denken versunken vor sich hin. Lie Auskünfte, die « er halten hatte, schienen ihn sehr zu befriedigen. „Wann werden wir Lowry erreichen?" fragte er Ed lich noch. „Nicht vor zwei Tagen." z I Kapitel 17. Eine halbe Stunde später, als Mick Orady auf das Verbeck hiuausging, um uach dem Wetter Ausschau zu halten, folgte ihn« Munk. "Fortsetzung folgt.) merksamkeiten sprechen wir hierdurch unseren NB. Geben gleichzeitig bekannt, daß das Verbot des Kirchenzutritts während unserer Trauung ganz -ohne unser aller Wissen nur durch den Brautvater allein veranlaßt worden ist. Wir weisen hiermit auf unsere erstklassige mit Auslesetisch, System Neuhaus, hin und nehmen jetzt schon Getreide usw. zur Reinigung an Be sichtigung unserer Anlage ist gern gestattet. MZerlMcktzk H ri> bmäen Ottvnäort-O!rrU1a-8üä Fernruf Hermsdorf b. Dr. Nr. 10. aus. Ottenaort-OkriU», am 30. Sept. 1929. friedlich frenzei u. ?rsu Dora geb. Barths. WenMchl-Zchaulpkle Omndorf-VKrMa u Umgebung Vonnerztag, gen z. OKI., G §V4 Ubr großer voppeiprogramm Der eMiMe ZtM i WMWig M Loste vrrurleill.) iMit Marie Caar der unvergeßlichen Mutterdarstellerin. Wer kennt die Furcht vor d.m Tode? Wer kann die Qualen eines Mnischen ermessen, der schuldlos verurteilt, eine Tat büfsen soll, die er nie begangen. krauen vsrsm Dienstag, d. 1. Oktober, iw Korsthaus Lehmann Versammlung llm recht zahlreichen Be- such wird gebeten. Eine AaLße steht in Ottendorf-Okrilla zum Werkens. Zu erfragen i. d. Geschäfts stelle dss. Blattes. AM MÜvr Schreibmaschinen - Fachmann I^auss, (ÄrolAstr. 4 liefert und repariert Sekret bnrssokiueu »Usr 8Mew«. Wlhenspitzen weiß und blau Wtlilw MttWitk empfiehlt UGRWMMMG LaedkanälllUK. MUMM vu tust mir nicht mehr lange web, vu bübneeauge auf der Leb' — Wirst ausgewulM Kurzerbrnd, vurch „Lebewobi" aas »»Mter- (bang. Hühneraugen-Lebewohl u. Lebewohl-Ballenscheiben Blechdose (8 Pflaster) 5-^^hl-Fuszbad gegen empfindliche Füße und Fußschweiß chachtel (2 Bader) 50 Pfg., erhältlich in Apotheken und Drogen. Sicher zu haben: „Hi-sur-vi-oganis" Vie durch (tiefen Namen Kenntlich gemachten cebenzmitteigeschäfte bieten Lewäbr für un bedingte veeliität und NreiZwürdigKeit d r anerkannt guten kdeka-WW In den zum gemeinsamen SroßeinKauf zu- sammengeschiofsenen kdeKa - geschärten sind Wachleute vereinigt, deren Streben dabingebt, in aiien VMKein daz Veste und preiswerteste zu liefern. Überreugen Sie lieb WM Utter Ms-MM der jugendliche Held romantischer Abenteuer in Urwald und Prärie, hat sich schon zahlreiche Freunde zu modern gewußt, vor welchen er heute in seinem neuesten Sensationsfilm zu brillieren gedenkt — 5SS00 Dollar Woknimg Im Kamps mit Strauchdiebe«, milden Wserden «ud — süßen Mädels. Mdwrst « Spannung « Tempo » Abenteuer Kinder keinen Zutritt. Nur pünktliches Erscheinen sichert einen guten Platz. Infolge der Länge des Programms wird um recht zeitiges Erscheinen gebeten. Pie Direktion. DchelwnM auk sämtliche irlusMerte- und ünmbattungr- Zeitschriften nimmt entgegen vuchbandiung hem. Nbie. LI Vv8lsUu»8V» auf Speise - Usrtolleln (gute Amlemare) nimmt entgegen bii»Mrdlliiäek-L.-si. ru Vreden 2zvvi88lvHv Otlvvüork-OLrML 8üä Fernruf Amt Hermsdorf b. Dr. Nr. 10. kunK Pos», Koriin ^24