Volltext Seite (XML)
, Lieber -en Ozean. Roman von Erich Ebensteiu. > / Copyright by Greiner L Co., Berlin W. 30- Nachdruck uno Uebersetzungsrecht in fremde Sprachen Vorbehalten. (Nachdruck verboten.) 47. Fortsetzung. ! ! Marton, betäubt, vernichtet von all dem, waS sie gs>' hört, wies jede Entschädigung mit Entrüstung von sich, > willigte aber in den Verzicht. Tas Wort des Grafen: „Wenn Sie ihn wahrhaft lieben, dann verschwinden Sie freiwillig aus seinem Leben. Kein«' Liebe währt ewig und er selbst wird Ihnen das Opfer eines Tages am heißesten danken!" brannte wie Feuer in ihrer Seele. Sie hatte ihn glücklich machen wollen. Es schien ihr selbstverständlich, zu gehen, wenn die Verbindung mit ihr sein Unglück war. In dieser Stimmung wurde es dem Grafen leicht, ihr begreiflich zu machen, daß das Opfer nur dann zweckentsprechend durchgeführt werden könne, wenn sie Leo ihren Entschluß selbst als unwiderruflich mit teile und, ohne ihn wiederzusehen, aus seinem Gesichtskreis verschwinde. „Natürlich nickt so wie das erste Mal", fügte er malitiös hinzu, daß Leo Sie mit leichter Mühe wieder- findet und im Triumph zurückführt." Tiefer spöttische indirekte Vorwurf weckte in der armen Marion den Stolz des Weibes, das immer das Beste ge wollt hat und sich schmählich verkannt sieht. „Ich schwöre Ihnen, daß er mich nicht wieder finden soll!" sagte sie, sich hochaufrichtend, worauf der Graf mit demselben malitiösen Lächeln bemerkte: „Ich nehme Ihren Schwur an, obwohl ich im allgemeinen von Frauenschwüren nicht viel halte. Aber dieser ist nun Wohl Ehrensache für Sie geworden. Neber Leo brauchen Sie sich keine Sorge zu machen. Er ist mein Sohn und wir Loseneggs sterben nicht an Liebeskummer. Er wird zuerst wüten, dann auf Reisen gehen und in ein oder zwei Jahren die Fürstin Widall heiraten." Er ließ sich dann noch eine schriftliche Erklärung von Marion geben, daß sie unter allen Bedingungen in eins Scheidung willige, ja diese geradezu wünsche, schärfte ihr ein, möglichst weit fort zu gehen und für jedermann un auffindbar zu bleiben, und sagte, alles übrige sei feine Sache. Zuletzt bot er ihr nochmals Geld an, worauf Marion nur mit einem bitteren verächtlichen Blick auf die Mr antwortete. Ta ging er. - Gebrochen, tränenlos, starr blickte Marion ihm nach. Kapitel 20. „Tiefer Schwur ist Ehrensache geworden!" Wie mit Flammenschrift standen die Worte unablässig vor Marions geistigen. Äuge. Ja, sie mußte es tun. Es gab kein Zurück mehr. Und es geschah um Leos Glück willen . . . In fieberhafter Eile schrieb sie jenen Brief, der ohne ihr Missen Vater und Sohn für ewig trennte und oen heißgeliebten Gatten von allem schied, was sie ihm hatte erhalten wollen. Sie verkaufte die Wohnungseinrichtung, entließ die Dienstboten, nachdem sie ihnen gesagt, sie müsse nach Chicago reisen, wo sie Verwandte besäße, und verließ schon vierundzwanzig Stunden später die Stadt. Aber sie ging nicht nach Amerika, obwohl sie dort in der Tat Verwandte hatte. Sie wandte sich nach einen kleinen Provinzstadt, von wo aus sie sich wieder einen Posten als Erzieherin oder Gesellschafterin suchen wollte — womöglich nach Australien. Kein Mensch sollte um ihr Leid wissen, niemand ahnen, wohin sie geraten war. Sie brauchte weder Hilfe noch Mitleid von irgend jemand — so dacht: sie.... Ta aber geschah etwas völlig Unerwartetes, das all ihre Pläne umstieß: sie suhlte sich Mutter! Liese Ent deckung versetzte sie in namenlosen Schrecken. Was nun? Eine Flut von Schwierigkeiten stieg vor ihr auf. Sie konnte keinen Posten annehmen. Sie durfte nicht weiter unter falfchem Namen leben. Ihr Kind mußte doch getauft werden.... ! Nicht einma sterben durfte sie nun, wenn die Verzweiflung i"' m ih: verlorenes Glück sie packte, wie zuweilen in d. : Wochen, wo ihr dieses- Ende als etwas Tröstlic lockend vorschebte. Und welche. Zukunft erwartet, arme Kind? In dumpfem Jammer lebte sie dahin, unablässig . über nachgrübelnd, was sie tun solle? Tenn so viel wurm ihr nun klar: Irgendeinen Menschen mußte sie inj Vertrauen ziehen. Sie brauchte einen Berater. St brauchte auch jemand, der ihre Wünsche in Bezug auf da zu erwartende Kind ausführte, falls sie selbst seine Ge burt nicht überlebte. Und eine Ahnung sagte ihr, dies werde der Fall sein. Sie fühlte, wie ihre Kräft« von Tag zu Tag abnahmen, wie aller Wille und aller Mut zum Leben in ihr erstorben waren. Sie- sehnt« sich nur nach Ruhe, nach Vergessen, nach dem Dod«... Nicht einmal der Gedanke an das Kind konnte mehl Freude rn ihr erwecken. In diesen Tagen dachte Marion an all ihre Verwand- ten und erwog, wen sie ins Vertrauen ziehen sollte. Sie besaß eine Kusine in Chicago, zwei Tanten und mehrere Vettern in Lille und einen Kusine zweiten Grades in Oesterreich. Seine und ihre Großmutter waren Schwe stern gewesen. Er hieß Bernhard HellkrPlt und war Arzt in Börnau. In früheren Jahren, Nls Marions Eltern noch lebten, war er ein paarmal in Lille zu Be such gewesen. Später, als sie selbst nach Oesterreich kam, sahen sie sich wieder zweimal flüchtig in Wien. Lie wußte, daß er verheiratet war, kannte aber seine Frau nicht. Von Zeit zu Zeit schrieben sie einander. Bon ihrer Vermählung wußte er noch nichts. Aber nun lehrten ihre Gedanken immer wieder zu ihm zurück. Er war ernst und schweigsam. Er war gütig, warm- sühlend und Idealist. Marion hatte immer das Gefühl gehabt, er fei ein Mann, auf dessen Wort man Häuser bauen könne. Er würde schweigen.... ! Und tun, was sie von ihm verlangte... So übersiedelte sie in aller Stille rach Bruck, das in der Nähe von Börnau lag. (Fortsetzung folgt.) OovoersluA, äeu 7. Xovemdsr 1929, übevä8 8 lUir Wgg W WNkWWO. Mit Ausstellung neuzeitlicher Apparate u. Hilfsmittel. Vorführung von der Aufnahme bis zum fertigen Bild! Liutritt krei ü kl. fleiMr. Vie neuesten ysliüarbrits Me wie AoMMung kür vsnirn, huren unä Wiler. Aollsrbesten MMen u Decken wolle von oben bk unten Auf obiges bezugnehmend halte ich mich bei allen einschlägigen Schmiedearbeiten bestens empfohlen und bitte um freundliche Unter stützung meines Unternehmens. Hochachtungsvoll War Irenzel Schmiedemeisier. Meiner werten Kundschaft von Ottendor'- Okrilla und Umgegend hierdurch zur Mitteilung, daß ich mit L November ISLS meine Schmiede - Werkstatt an Herrn Max Frenzel pachtweise übergeben habe. Indem ich für die mir entgegengcbrachte Unterstützung und das Wohlwollen meinen besten Dank ausspreche bitte ich auch meinen Nach folger weiterhin dies zu bewahren. Hochachtungsvoll Weinfiotd Wauer Schmiedemeister. UrEMekerei * MiWekerei MoarnsLs« neue; M empfiehlt klManülung fierm. Adle. lelrt ist tü derb Irl! Me jlerdst- »«ü Vieler-Knäendi !Ki>M u. rristM » Irnn. .Mer«, ZL'LÄS VMe» - 8. prima Miren - Mebl 27» 2S anü so pfg verkauft OttopiMmann Müdle unü ööckerei Zimmer für sofort gesucht Angebote an die Geschäfts stelle dis. Bl. erb. Gasthof zum Hirsch. Donnerstag SchmMschlchtk«. Hierzu ladet fuundl. ein Hob. Lebnen, WmWMM-U» M tz WM« WM! Oe? 7?. «Uovemöe/' ^8/7 tZ/sü an F/e ?roi>«h»s» gara umsonst! kunir kos», Vertin dl24 krauMversls. Dienstag, den 5. Wov. obends 8 Uhr im Gasthof zum schwarzen Htoß mit Bilderndes Herrn Pf. Friedrich aus Scisersdorf über: „Hans Ghoma, der M» ler d cs d. »Ischen Kaufes* Bei freiem Eintritt sind Mitglieder nebst Angehörigen und Freunde der Sache herz lichst eingeladen. Erst kl Miger WAer-sisrmniiini- Z!!«mr v. Hipnst. für erste Firmen tätig hat hier zu tun. Werte Aufträge nimmt die Geschäftsstelle dieses Blattes entgegen. AMgende unc) W eggeliÄor-/eEl>ä^ smö ^38 8cböli8is farbigs Mtrblsii für öis psmüis „Immsr mit clsr 2sit sodesitsnck unci kür klis ?sit" „Lins yusiis dsersequicksncksn frodsinns." Vs/öcßsnUicß eins rsießßsUigs ßlummsr. i Vas Ztbonnsmsnt kann jscksrrsit bsgonnsn wsrcksn. blsbsr clis Ssrugspesiss-untsericlitst clsr Suoli- vänckior, clas Postamt oclsr unmittslbsr rlsr VL^i.^6 ä. L. SclEISLK, d/lOdlCtEN, IVIÜNl.87'kzS8L 34. rv -v k r » 181 IUM LKWII OML Per Hesamtvorstand. kerbst bat »brutzvbvii. Xirebstrusstz. 8io 68 nock immer nickt em8eken sollen, 6^88 in einer §68ckic^t aut- ^62o§6nen An^ei^en- Aeklame ein Koder werbender Lrtol§ tür Ikr Oe8ckätt 1ie§t WA! LM im i z u. l Jahr gegen Möbel sicherheit, Bürgen oder Ge- haltsabtretungen etc Tägl. Geld. Große Umsätze. Anfragen bitte uut. R. 15 in der Gkschäftsstelle dss. Blattes niederzulegen.