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Lieber de« Ozean. Roman von Erich Ebenster». Copyright by Greiner L Co., Berlin W. 30. Nachdruck und Uebersetzungsrecht in srenrde Sprachen Vorbehalten. (Nachdruck verboten.) 43. Fortsetzung. Man sprach in ganzen LoseNsteiNer Tal ja noch immer nur von den letzte» aufregenden Ereignissen. Lem Mord im Losenegger Schloß, dem Tod Tr. Hellkreuts und dem Verschwinden Serenas. Ohne daß man wußte wie, w-ars« eins Mr«gs heiten bekannt geworden, die nun di« öffentliche Neugier beschäftigten. Man wußte, daß Tr. Hellkreut zuerst den Sekretär als den Mörder bezeichnet hatte. Daß er sich vergeblich bemüht habe, seiner Frau noch etwas zu sagen und einen mühsam geschriebenen Zettel zurückließ, aus dem nichts stand als: „Serena — die Papiere". Tie Aussage des buckeligen Jakob aus dem Doktorhaus wurde bekannt. Daraus und aus der von der Polizei sestgestellten Tat sache, daß Serena Hellkreut bis zum 22. Mai nie mit Sekretär Greiner gesprochen hatte, ergab sich die Un haltbarkeit der ersten Vermutung, die beiden hätten ein Liebesverhältnis unterhalten. Auch das wußte man: Daß es in Serenas Lebens ein Geheimnis gäbe, das sich die Behörde eifrig aufzuklären bemühe, und daß Frau Tr. Hellkreut überall nach Pa pieren suche, die nicht zu finden seien. All dies erfuhr auch die Baronin nach und nach aus dem Munde der Beermann. Tann kamen die Zeitungsberichte, die meldeten, daß man in Hamburg eine Spur der Verschwundenen gefun den, die Inspektor Wenk und Baron Spannberg eifrig verfolgten. Zwei Tage später hieß es, die Spur sei falsch gewesen, die Flüchtigen befänden sich nicht, wie vermutet, auf der „Carolina", sondern auf dem Schnelldampfer ,L)ueen Mary". Ter dortige Kapitän habe beide be obachtet und erkannt. Ter Wortlaut seines Telegramms an dis Londoner Polizeibehörde wurde veröffentlicht. Zu gleich kam vom „Capo" die Nachricht, die „Queen Mary" fahre mit unerhörter Schnelligkeit und suche offenbar den „Capo" durch einen Rekord zu übertrumpfen. Und einen Tag später kamen die Nachrichten von der Katastrophe, der die „Queen Mary" zum Opfer siel. Tage- lang füllten die Berichte über furchtbare Einzelheiten die Spalten der Blätter. Baronin Spannberg las sie, bleich vor Entsetzen, von Gvcmen geschüttelt. Ueber tausend Menschen tot! Und darunter auch die, der Richard gefolgt, die er geliebt. Tie letzten Berichte, die zugleich eine genaue Liste «Lar Geretteten brachten, ließen leider darüber keinen Zweifel mehr. Tie Baronin brach in leidenschaftliches Weinen aus, qU diese Tatsache festgestellt sah. Zs war das crstemäl At dreißig Jahren, daß Tränen aus ihren Augen flossen. Mitleid, Reue und Grauen vor sich selbst erschütterten sie. War sie nicht mitschuldig an Serenas Tod? Hatte sie Gott nicht hundertmal auf den Knien darum gebeten? Und jetzt — wie seltsam — empfand sie nichts anderes mehr als bitteren Schmerz über ihren Tod! Tenn zum erstenmal im Leben dachte sie nur mit dem Herzen — mit ihrem Mutterherzen, das plötzlich begriff, welchen Jammer -er Sohn in dieser Stunde empfinden müsse. Alles andere versank darüber in ihr, Bis jäh eine MUche Angst sie wieder emporschnellen ließ: Wie — wenn er nicht die Kraft hätte, diese» furchtbaren Schlag zu ertragen? Wenn er in einer Regung der Verzweif lung das Leben von sich würfe, das ihm nichts mehr bot? Er hatte niemand bei sich, der ihn trösten konnte. Niemand, der ihn verstand. Konnte er noch die Sehnsucht baden, zur Mutter zu flüchten in seinem Schmerz, da sie so kalt von sich gewiesen hatte? Verzweifelt sank die Baronin in ihren Stuhl Und rang die Hände. Lichtspiele im Weh. Donnerstag, de« 17. Hkt., abends 8 Mr * Loss * eine unvergleichliche Tragödie aus dem großen Völkerringen ISIL 1SI8 Unvergleichliche Eindrücke führt uns der Film in 7 Akten vor Augen. Grunewald im Wilden Westen. — Tempo, atemberaubende Momente. Kin Programm welches stch jeder ansehe« sollte! Zu recht zahlreichem Besuch ladet ergebenst ein die Direktion. Vie neuesten vanüarbrils Helte wie AoIWeiSung sm MerAM AoNkttiung M vsmen, Herren una IHMr. Asllarbeiten Mr Men u veck n AM vsn Sven bi; unten vreurltielrerei - AeiWekerei Msäenscdau neue; Helt empfiehlt vuchksntliung Herm. Wie. MbNogrLpdisLdss Institut /z. 6. in üsiprig In stadenter, noubesrdsitstsr ^uklsgs sroeiisint: Sis derlsbsn ctas ^srk ciurok jscls gute 6uc:i>fian6Iung und srbsitsn ctort aued kostsnkesi suskUdriillbs ^nkllncligungsn 12 IffsItrlsclsrbLncjs üd«- iaoooo »i>ni<«i »iu ri ooo Sp-u«» nunu sooo unä K--«»» Im r«»c, 1000 kndlg« vna«i-ts<«ln unä odsi» Loo r«><u>«n-gon Lck. /, //, /V d/s /X kostet /e 30 Km., L-t. /// zz Km. MM MM Tie Tage und Nächte, die nun folgten, waren ange- süllt mit grausanien Qualen für sie. In fieberhafter Spannung wartete sie auf eine Nachricht von Richard, die seine Heimkehr ankündigen sollte. Und zugleich zitterte sie stündlich vor der Möglichkeit, fremde Hände könnten ihr i eine andere Nachricht m len... Sie depeschierte an ein Auskunftsbureau in New Dprk, ob Baron Spannberg und Inspektor Wenk noch dort seien. Man antwortete, die beiden Herren hätten ! das Hotel, in dem sie gewohnt hatten, schon vor drei i fTogen verlassen. Wohin sie sich gewendet, wisse man! nücht. Tie Behörde in der Kreisstadt wußte auch nichts, i Inspektor Wenk hatte das letztemal aus Boston telegra. phiert, von wo er mitteilte, daß ihre letzte Hoffnung, die Morels könnten doch die Gesuchten sein, sich als falsch er» wiese« habe. Aber diese Telegramm war bereits ein» Woche alt. Ta entschloß sich die Baronin, Frau Dr. Hellkreut aus- Wsuö^n. Früher hätte der bloße Gedanke, sie könnte als Mutter bei einer Fremden Auskunft über ihren Sohn suchen, ihren Stolz aufs Tiefste empört! Jetzt sand sie ! ihn nur natürlich. Frau Tvktor Lellkreut nahm bei Serena Mutterstelle ei«, und Richard hatte die feinfühlige und kluge Früv immer sehr verehrt. Es war also leicht möglich, daß er ihr wenigstens Nachricht gesandt. Wer es ergab sich, daß auch sie nichts über Richard Gpannberg wußte. Sein letzter Brief stammte aus Ham burg, von wo er ihr seine Einschiffung aus den „Capo" meldete. Aus der munteren, guterhaltenen Frau Marianne, der man ihre siebenundvierzig Jahre nicht ansah, war übri gens eine verhärmte, alte, grauhaarige Frau geworden, die das düstere Schwarz noch ernster erscheinen lieh. Tie Tränen standen ihr fortwährend in den Augen während sie von Serena und Spannberg sprach. Trotz dem fühlte sich die Baronin merkwürdig zu ihr hinge- zogen. Tas Gefühl eines gemeinsamen Schmerzes brachte beide Frauen einander näher, als es Jahre des Verkehrs getan hätten, Tie Baronin dehnte ihren Besuch viel langer aus, als sie beabsichtigt hatte. Sie, die sich nie für andere Leute interessiert hatte, nahm nun den wärmsten Anteil an Frau Mariannes Geschick, ließ sich alles mögliche erzählen nicht nur über Serena und deren Liebe zu Richard, son dern auch alles, was Frau Marianne und deren verstor benen Gatten betraf, »1 ' Mrtsetzuntz folgt.) Verlag des Bibliographischen Instituts in Leipzig d« »l »s«»« k«m>olua, kost«»frrt gpf« «moonrkf kunic Post, Karlin -124 -LS- Meyers Klassiker-Ausgaben In Neudrucken auf holzfreiem Papier wieder lieferbar: Bde. Arnim 3 Dhron 4 Ehamiffo 3 Seidel 8 Grillparzer. .... 5 tdauff 4 Hebbel k Heine, Kleine AuSg. 4 Hölderlin ..... 2 Keller 8 Kleist Körner 2 Bd». Lessing 7 Ludwig S Luther 8 Mörike 3 Nibelungenlied . . 1 Reuter » . 7 Scheffel 4 Schiller, Kl Ausgabe 9 — Trohe Ausgabe. .18 Shakespeare ... .10 Storm » Wieland 4 s«b«r Saat kl »»in.» ^duad»» Mark, in pawUdir ,«bund«« «U Voll»d«r1chnlU >.i» Auschchänke Lomnih. Zonnsbenü, «len iy, u. Sonnlag. ro. Mover L stsrkbmW «MlHer-hapette! UMüele Stimmung! Einen recht zahlreichen Besuch sehen freundlichst ent gegen ^uäo!f stamda» u. krau. Vie Unmetäuog für Sie Mere Abteilung üer voürsfchule ru Klotzsche kür Ostern ioro erfolgt vom 21. bis 26. Oktober 1929 mittags 12— 1 Uhr im Amtszimmer des Schulleiteis in der Schule an der Auenstraße, 1. Geschoß. Dabei ist das Zensurbuch vorzulegen. Angenommen werden begabte und leistungsfähige Schüler und Schülerinnen, die das Ziel der Grundschule mindestens gut erreicht haben und nach dem wteile der Grundschullehrer erw irteu lasten, daß sie mit gntbegabten und leistungsfähigen Schülern auf die Dauer im Unterrichte Schritt ballen können. Die Aufnahme in die unterüe Klasse (5. Schuljahr) kann nur Nach abgeschlossenem Besuche der Grundschule ge schehen und ist vom Bestehen einer Aufnahmeprüfung ab hängig. Die höhere Abteilung umfaßt das 5.— 10. Schuljahr. Am Ende dcs 10. Schuljahres findet eine besondere Ab schlußprüfung unter Leitung des Bezirksschuliatcs statt. Die Schüler und Schülerinnen, die die Prüfung bestanden haben, erhalten das Zeugnis der mittleren Kezke. Es ersetzt das frühere Einjährig-Freiwilliqen-ZengniS nnd hat Gültigkeit in allen Ländern des Deutschen Reiches. Auch befreit es vom Besuche der Fortbildungs- oder Berufs schule. Das Fremdenschulgeld beträgt monatlich 5,—RM. Klotzsche, am 14. Oktober 1929. Der Schulbczirksv«"fta«d. Kente Donnerstag erfolgt aus WahnhofHtlcv- dork-Mrissa-Süd der Wer- kauf von roten Wr-WM (Wachmann) Zentner PW. 3.50 I. A.: Ziesche. Ain V»k»kdr«it empfehle Pergament- Papier zum Znbinden der Büchsen bestes Mittel K ge« Pilz- und Schinnnel- bildmig Leu RWs, UMMüMWU hält sich bestens emrfohlen. Bestellung bntc im Voraus. MtMäsrü in verschiedenen Preislagen am Lager. Mr»»iM; Lönix-chrück Hintersasse Nr. 4 Souuabend Aerkauf vo« Mme-kleimli kinMtrikoii tMLLekKekteneMt'st , Südstraße. siartoNeln vom feM weg gibt ob NMcrgilt GiünSkrg. 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