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Ottendorfer Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Nummer !2Z «Illi»»»»»»»»»»»»»»»»»»»!!»»!«« E DI« »Ottindorfn Ztttimg- erschein! Die««« tag, Donn«r»I«fl nno Sonnabend. -- Der Vezuae-Pret» wird mit Be-Inn » >« jeden Monat» bekannt gegeben. » - Im Aall« höherer Dewal> <Krieg »d. sonst. - 2 irgendwelcher Störungen de, Betrieb«» der 2 L Leitung, d. Lieteranlc» ob. d. Beförderung«» 2 TinrichtungenI hat der Bezieher keinen An» «» sgruch «ns Lteferuna oder Nachlieferung der » 2 Heilung ob. Bück^lhlnng d. Bezugspreise». 2 Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Diese Zeitung veröffentlicht die des Gememderates M WMst amtlichen Betiauntmachungen zu Ottendorf-Okrilla. Mit den Verlogen „Neue Illustrierte*, »Mode und Heim* und »Der Kobold*. Cchristleimng, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Gemeinde - Giro - Konto M. tM ?lvz>trr« »nS« bi» s»»t« vi, y-AsigM», ««,,»,»m-U,»«*, »dt lrdstrbtmlb« <»t sn»U »h»» »*ch« 28. Jahrgang Freitag de^ ^8. Oktober ^929 2lntt!icher Teil, volksbegebren „fpridrilsgesetz". Die EitttsiiMiigSl>st n ür das Volksbegehren „Freiheits- gej«tz" liegen von« 16. Ms 29. Oktober 1929 im Nalh.iuS — Verwaltung»^»»»«« — während dec geordneten Dienst- slundeit 8 — 1 Uhr >/,3 — V»6 Uhr Sonnabends 8 — 1 Uhr Sonntags 11 — 12 Uhr zur Eintragung aus. Einiragungsberechtigt ist, wer am Tage der Einlwgung zum Reichstag wählen kann. Hlttndorf'Hkrilla, am 14. Oktober 1929. Der Bürgermeister. Oertliches und Sächsisches. Mitendors-Vkrilla, am fr. Vktober f92y. Hladeberg. Wie belichtet worden ist, wurde Mitte Juni der in Wachau wohnhaüe Ingenieur und Generaldirektor Artur Edmund Seidemann wegen Verdacht- des Konkursver- gehenS usw. sestgenommen und der Staatsanwaltschakt Dresden zugeführt. Seidemann ist am vergangenen Sonnabend aus der Hait entlassen worden. Das Verfahren läwt noch. Dresden. Unterhalb der Röderbrücke in Herms» dorf wurde der Schlosser Walter Holland aus Herms dorf mit zerschmettertem Kopfe tot im Was ser ausgefundcn. Die Erörterungen ergaben, daß er nachts sich wahrscheinlich auf das Brückengeländer ge setzt hat und infolge Uebermüdung in das etwa drei Meter tiefe Flußbett gestürzt ist. Dresden. Der 22 jährige Dresdner Student, der in der Dresdner Heide seine Geliebte erschossen und darauf einen Selbstmordversuch unternommen hatte, ist seinen Verletzungen erlegen. Dresden. Zwei Dresdner Geschäftsinhaber such ten in letzter Zeit in Zeitungen Angestellte, die eine größere Summe als Kaution stellen sollten. Sie versprachen ihnen Vertrauensstellung in ihrem Ge- schäft. Die Kaution sollte sichergestellt werden. In der Hoffnung, Stellung und Verdienst zu finden, gaben die Leute ihr Geld hin. Bald stellte sich heraus, daß die Anstellung nur ein leeres Versprechen blieb. Den Geschäftsinhabern wär es nur um die Kautionsgelder zu tun, die sie im Geschäft verwandten. Auf diese Weise sind in Dresden 11 Stellensuchende um Be träge von 500 bis 3000 Mark geprellt worden. Bischofswerda. Auf dem hiesigen Bahnhof st i e ß ein Güterzug beim Vorrücken zum Absetzen der Wa gen mit einem ausfuhrenden Güterzug zusammen. Dabei wurde eine der Lokomotiven emporgehoben, während die andere mit der Vorderachse entgleiste. Bei dem Unfall erlitt ein Zughilfsschaffner leichte Verletzungen. Nresa. In ihrer Wohnung am Altmarkt hat sich die 38 jährige Frau Schemel mit ihren beiden Kin dern, dem 10 jährigen Sohn Helmut und am 12 lähri- gen Tochter Elfä, mit Leuchtgas vergiftet. Tie Frau hat die furchtbare Tat in einem Anfall von Schwermut begangen. Der Familienvater liegt be reits seit längerer Zeit, schwerkrank im Krankenhaus. Leipzig. Vor dem gemeinsamen Schöffengericht begann der zweite Schlachthofprozeß gegen 16 Angeklagte. Es handelt sich um Angestellte des städti schen Schlachthofes, denen zur Last gelegt wird, bean standete Lebern entwendet und weiter veräußert zu haben. Für die Lebern haben sie 4—5 Mark pro Stück gefordert und erhalten. Der Hauptangeklagte Ra- Wald gab an, nach seinem Wissen hätten die verkauften Lebern nur als Hundefutter Verwendung gefunden und es sei ihm erlaubt gewesen, diesen Handel zu be treiben. Ein Sachverständiger erklärte, egelbehaftete Lebern seien nicht gesundheitsschädlich. Leipzig. Der 4. Strafsenat des Reichsgerichts ver urteilte den Handlungsgehilfen Ludwig Kaiser we gen Vorbereitung zum Hochverrat in Tateinheit Wit Vergehen gegen das Republikschutzgesetz zn zwei Jahren Festungshaft und 200 RM- Geldstrafe. Kai ser kam 1928 zur Leistung mm Notstandsarbeiten nach Burgstädt. Als im Jul, 1929 eine Schwrdron Baye rische Kavallerie nach Burgstädt ins Quartier kam, verfaßte Kaiser Aufrufe und Flugblätter, in denen die Soldaten aufgeforbert wurden im Kalle eines ^Imperialistischen" Krieges ihre Waffen umzukehren, ihre Offiziere tot zu schlagen und sich mit der Front her kommunistischen Arbeiter zu vereinigen. Zwickau. In einem hiesigen Bergarbeiterheim war um polizeiliche Hilfe ersucht worden, weil unter mehreren Bergarbeitern eine Schlägerei entstan- den war. Ein Hausbewohner wurde mit mehreren stark blutenden Verletzungen angetroffen. Der Arzt stellte fest, daß das linke Auge zerschlagen und der Augapfel ausgelaufen war. Selbstmord zweier Großhändler. Die Inhaber einer Chemnitzer Fellhandlung erschießen sich wegen g-fchäftttchvr Schwierigkeiten. Wie aus Chemniy berichtet wird, haben die beiden Inhaber der Häute- und Fellgroßhandlung Adolf Beck, Dr. Kurt Beck und Simon Beck Selbstmord begangen. Beide Brüder haben sich fast zu gleicher Zeit getrennt in ihren besonderen Arbeits- zimmern erschossen. Der etwa 42 jährige Dr. Kurt Beck war sofort tot, während der etwa 36 jähr. Simon Beck schwer verletzt mit einem Serzjchuß in das Kran kt ah ms eingeliefert wurde, wo er bald darauf starb. Ter Grund zu der aufsehenerregenden Tat dürfte in geschäftlichen Schwierigkeiten zu suchen sein. Die Firma Beck gehörte zn den größten Häute- und Fellhandlungen Deutschlands und war ein in ganz Europa angesehenes Hans. Sic spielte bei den großen Häuteauktionen stets eine große Rolle und hat In jedem Jahre für viele Millionen Häute und Felle angekauft, auch unterhielt sie ein umfangreiches Aus fuhrgeschäft nach dem Auslände, insbesondere nach Rußland. In der letzten Zeit hatte die Firma infolge Ler rückläufigen Rohhäuteprcisc mit ernsten Schwie rigkeiten zu kämpfen. Als sich die letzten Kreditver- kandlungcn mit den Banken zerschlugen, entschlossen sich die beiden Inhaber, zur Waffe zu greifen und aus oem Leben zu scheiden. KUse des Reiches für Sachsen? NotstanLsarbeite« und erhöhte Bautätigkeit, Ueber die Verhandlungen des sächsischen Finanz ministers Weber und des Arbeitsministers Els ner mit dem Reichsfinanzminister Dr. Hilfer ding erfahren die „Dresdener Neuesten Nachrichten", baß der Reichsfinanzminister in einigen Punkten be reits seine Hilfe zugesagt habe, während in anderen die Verhandlungen noch nicht abgeschlossen seien. Es handele sich um ein umfangreiches Programm, das in erster Linie die Schaffung von Arbeitsmöglichkeiten durch produktive Notstandsarbeiten Und eine erhöhte Bautätigkeit ins Auge fasse. Wahrscheinlich werde noch im Laufe dieser Woche das Programm in seinen Ein zelheiten bekannt werden. Beschlösse de- Landtag-vorfiande-. Ein Sonderausschuß für -le Staatstheater. Der Vorstand des Landtags hat beschlossen, einen Ausschuß von 17 Abgeordneten für Kunst und Perso- nalpolitik bei den Staatstheatern zu bilden nnd die bereits bekannte Tagesordnung für den 22. Oktober unverändert zu lassen. Abgeordneter Hickmann (D. V. P.) hatte beantragt, auch die Vorlage über die Be seitigung des Feiertagscharakters des 9. November mit auf die Tagesordnung zu setzen, doch wurde dieser Anl ag mit den Stimmen der Sozialdemokraten, Kom- mm 'sten und Demokraten abgelehnt. Letztere wünsch ten, daß vorher die Anträge zum Aoungplan und zur Not der Erwerbslosen beraten werden möchten. Sachsen- Beamtenapparat. Insgesamt 43 687 Staatsbeamte. Ueber den Umfang des Beamtenapparates im sächsischen Staate gibt der Haushaltsplan für das laufende Etatsjahr zuverlässigen Aufschluß. Es kom men in Frage 22 351 planmäßige Beamte, 4378 nicht planmäßige Beamte, 14 864 ständige und 2094 nicht ständige Lehrer an Volks- und Berufsschulen, insge samt 43 687 Beamte. Das sind 164 Stellen mehr als tm vorausgegan- gcncn Jahre. Außerdem kommen noch Dienstbezüge für 1749 Angestellte in Betracht. Die Zahl der Angestellten ist gegen den vorigen Haushalt um ins gesamt 156 Köpfe gestiegen. In d nn 12. Juli vom Landtag verabschiedeten Staat ..ushaltplan für 1929 entfallen auf persön lich. Ausgaben 233 857 318 RM., das sind 61,6 v. H. aller Ausgaben. An staatlichen Beitrügen zur Krankenver» icherung sur Staatsbeamte und Lehrer sind für wZ laufende Etatjahr vom Landtag 816 200 RM. be willigt worden. In Frage kommen der Krunkenun- erstützungsverein Sächs. Beamter, die Krankenkasse »es Sächs. Philologenvereins, sowie die Krankenkassen der sächsischen Lehrer und sächsischen Polizeibeamten. Ferner ist dem sächsischen Landtag bekannt gegeben worden, daß der Staat gegenwärtig für 524 Warte geldempfänger, 7329 Ruhegehaltsempfänger, 8312 Wit- wen und 1995 Waisen rund 53 Millionen Bk. R n h e- gelder zu verausgaben hat. Hinzu treten für die gleichen Zwecke bei der Polizei nnd bei den Staats theatern in Dresden noch etwa 4--- Mill., so daß sich für den sächs. Staat eine Gesamtrnhegelderlast von 5 7k Millionen NM. jährlich ergibt. Ser Arbeit-marlt in Sachsen. Weitere Steigerung der Erwerbslosenzahl. Ter Rückgang des Beschäftigungsgrades in den Außenberufen und in der Metallindustrie hat zu einer weiteren Steigerung der Zahl der Arbeitslosen ge führt, die bei den männlichen Hauptnnterstüt- zungsempfängern in der Arbeitslosenversicherung von 70 820 auf 72 089, in der Zeit vom 3.—10. 1929 erfolgte, und in der Krisenunterstützung von 14 820 auf 15 086. Bei den weiblichen Arbeitslosen konnte dagegen noch eine Abnahme festgestellt werden Die Zahl der unterstützten Frauen sank in der Arbeitslosenver sicherung von 39 004 auf 38 758, und in der Krisen unterstützung von 5676 auf 5624. Das Spinnstoffgewerbe steht zwar ncch im Zeichen der Saisonbelebung, doch haben andererseits starke Entlassungen der Kunstseideuindnstne eine grö ßere Entlastung des weiblichen Arbeitsmarktes ver hindert. Der Mangel an qualifizierten Facharbeits- kräften in den Leipziger Kammgarnspinnereien, in der Annaberger Kunstseidenmtustrie, in den Zittauer Baumwoll- und Iutespinnsreien vnd Seidenwebe reien ist bestehen geblieben. Der Arbeitsmarkt des Bekleidungsgewerbes ist trotz der einsetzcn- dcn kühleren Witterung unbefriedigend. Stach teilweiser Beendigung der Kartoffelernte hat die Nachfrage der Landwirtschaft wieder nachge lassen. Der Beschäftigungsgrad des B angcwerbes ist weiter zurückgegangen. Wctteranssichten. Das kontinentale Hoch sinkt in sich zusammen. Das Tief hat mit seiner Regenfront bereits Irland erreicht und wird entsprechend der Temperaturverteilung in östlicher Richtung ziehen. Vor Heringe: Bedeckt, später wolkig, kein weiterer Temperaturrückgang. * proviiy Sachsen. Eine neue Elbbrvtke? Jahresversammlung des Brückenbauvereius Mühlberg. Seit Jahren sind in Mühlberg die Bestrebungen wieder ausgenommen worden, bei Mühlberg eine Brücke über die Elbe zu errichten. Der Bau einer sol chen Brücke wird für notwendig gehalten, weil zwischen Torgau und Riesa eine lange Elbstrecke ohne Brücke liegt und Mühlberg wegen seiner Lage in der Mitte zwischen beiden Uedergängen vor Strehla und Belbern als der geeignetste Ort erscheint. Der zur Werbung für den Brückenbau seinerzeit gegrün dete Brückenbauverein hielt jetzt seine Jahresver sammlung ab, in der über die bisherigen Schritte und Erfolge des Vereins berichtet wurde. Der Verein hat eine ganze Anzahl Mitglieder bei den interessierten Behörden, Gemeinden, Gesellschaf ten, Abgeordneten usw. geworben. So gehören ihm neben verschiedenen Gemeinden des Kreises Lieben werda Sie Handelskammer in Halle an der Saale, der zuständige Gau des Adae und verschiedene Abgeord nete an. Die Provinzialbehörden stehen dem Bauplan freundlich gegenüber. Der Kreis Liebenwerda hat sei nen Beitritt in Aussicht gestellt.
