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HM^GGv^G^^G Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend - ! ÄertztlißUS- ,L MhKWßM L ^/ndwklcher 'Störungen d-, P-tri°be- der r Diese Zeitung reröffeutlicht die amtlichen Bekanntmachungen L Leitung, d. Liezeranle» odl d. Besvrderuna«- " ; Einrichtungen, hat de^ des Gemeinderates zu Ottendorf-Okrilla. «» svruch auf Lieferung oder Nacirlieferung der -- " " ' - 3«nms °d. Rti»,al)lung d. Bezugspreise.. L 2NÜ den Beilagen .Neue Illustriertes .Mode und Heim- und .Der Kobold«. Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Schnstleitung, Truck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. . --^SSSSMWWMMW» Nummer 85 Sonntag den 21. Juli 1929 28. Jahrgang erscheint E>ieil»- jeden Monat, bekannt gegeben. j Die .Ottendorfer Zeitung' erscheint _ > , tag, Donner,tag und Sonnabend. ' Der Bezuos-Prei, wird mit Beginn Oertliches und Sächsisches. Vttendorf.Vkrilla, am 20. Juli <929. — Wir berichtet, wütete vor Wochenirist in Medingen ein Schadenfeuer das als eines der größten dieser Art be zeichnet werden konnte, die in den letzten Jahren in hiesiger Gegend stattgemnden habe». Der Braud betraf <das räumlich sehr ausgedehnte Grundstück der Firma Gebr. Haake, Chem. Fabrik iür Siärke-Derivate. Die Ursache wird nach den an- gestellten behördlichen Erörterungen auf eine Mehlstaub explosion zurückgesührt. Der durch dieses Großieuer ent standene Schade» ist weit beträchtlicher, als anfänglich ange nommen worden ist. So beträgt der Gebäudes Haden nach der Brondkasse allein rund 325 000 Mk. Der Wert der vom Feuer völlig zerstörten Maschinen beziffert sich auf über 125000 Mk. während der angerichtete sonstige Sachschaden gleichfalls sehr erheblich ist, so daß ein Gesamtschaden von mindestens einer halben Million Mark zu verzeichnen ist. Der Neuaufbau und die Wiedereinrichtung des Betriebes dürfte in nächster Zeit nicht infrage kommen, da dieses noch weit grötzere Summen verschlingen würde. — Ein herrlicher Sonnentag war den über 30 Teil nehmer» am Ausflug deS FrauenvereiuS beschieden. Vorm. 10 Uhr verließ man per Bahn den heimischen Ort und kam nach kurzen Halt in Dresden nach Tharandt. Dort besuchte mau nach einer Besichtigung des Ortes deu Forstaarten und ge- noß die herrliche Aussicht, die man auch von der hochgelegenen Kirche und Ruine gehabt hatte. Sodann wurde noch Cottas Grab besichtigt und auf herrlichen Waldweg strebten alle der Waldschäuke bei Hartha-HintergerSdorf zu. Nach geraumer Rast wanderte man durch prächtige Waldbestände und ge langte au die Bahnlinie Dresden-Freiberg und in schönem Wiesental entlang zu der Baude des SeerenteicheS. Da bot sich ein feiner Ausblick auf den im Abendsonnenschein so ruhig daliegeuden Teich. Nach einer Siuude erreichte man das Gasthaus vor Edle Krone. Hier blieben die Teilnehmer noch geraume Zeit gemütlich beisammen. Dann ging es mit der Bahn heim. Und in froher Fahrt erreichte man die Heimat, innerlich au^S höchste befriedigt von dem durch schönes Wetter begünstigten Ausflug in die wunderbare Natur des Tharaudter Walles. Dresden. Das erstemal findet die Jahrcshüttpt- tag.ing des Deutschen Kartells für Hundemesen in Dresden vom 8. bis 11. August statt. Zu der Tagung werden alle angeschlossenen Vereine vertreten sein. Ler Mitteldeutsche Verband kynologischer Vereine und der Kynologische Verein e. V., Dresden, planen zu Ehren der Kartellvertretcr einige Veranstaltungen, an denen alle Mitglieder der dem Kartell angeschlossenen Vereine sich beteiligen können. Auf der Tagung des D. K. H. werden die Richtlinien des deutschen Hunöe- sports für das nächste Jahr festgelegt. Dresden. Die Pressestelle der Landwirtschafts kammer teilt mit, daß der Stellennachweis der Vandwirtschaftskammer, Dresden-A., Sidonienstraße l-t, bedürftigen Studentinnen wahrend der Sommer- ferieu von August bis Oktober in Gutshüushalten entweder als Verdienstmöglichkeit oder auch nur gegen freien Aufenthalt Bcschäftignng vermittelt. Diese besteht in leichter Hausarbeit, Hilfe beim Einmachen, Beaufsichtigung der Kinder und Betätigung als Haus lehrerin. Bautzen. Eine Arbeitsgemeinschaft aller Lausitzer bildenden Künstler wird hier von den in Frage kom menden Künstlern und Kuustvercinigungen gebildet. Sie hat sich besonders ein Vereittheitlichnngswcsen zum Ziel gesetzt. Werdau. Als eine späte Folge der großen Kültc- periode des vergangenen Winters stellt sich jetzt in Werdau erheblicher Wassermangel ein, so daß der Rat der Stadt ernstlich um äußerste Sparsamkeit im Wasserverbrauch erfucht hat. Die Ursache zu der Knappheit des Wassers liegt einmal an den vielen N 0 hrbrüchcn, die noch jetzt als Folge des strengen Winters cintreten, zum anderen daran, daß die Ju- dustriewasserleitung. welche die Fabrikbetricbe mit Teichwasser versorgt, längere Zeit betriebsunfähig war, so daß an die Trinkwasserleitung zu große Ansprüche gestellt wurden. Bei längerem Anhal ten der jetzigen Trockenheit dürfte sich die Lage bald wesentlich verschärfen. Leipzig. Die theologische Fakultät der Universität Leipzig hat ihren früheren Privatdozenten lic. theol. Dr. phil. Joachim Jeremias, den jetzigen ordentlichen Professor der Theologie an der Universi tät Greifswald -brenbalber »«m Doktor der Theologie ernannt. Professor Jeremias arbeitet auf dem Gebiet des neuen Testaments und der jüdischen Religion. Er lehrte lange Jahre an der deutschen Herder-Akademie in Riga, dann an der Universität Kiel. Leipzig. Am 1. Juli 1929 waren im Stadtgebiet Leipzig insgesamt 16 732 Kraftfahrzeuge aller Art zum Verkehr auf öffentlichen Wegen zugelassen. Darunter befinden sich 2212 Kleinkrafträder bis 200 eem, 4396 Großkrafträder, 7893 Personenkraftwagen, 2568 Last kraftwagen, 21 Feuerwehrfahrzeuge für Feuerlösch zwecke, 52 Stratzenreinigungsmaschinen und 190 Zug maschinen. Leipzig. Beim 17. Deutschen Bundeskegeln ich Achilleion hat sich ein tragischer Unglücksfall ereignet, indem der Kassierer Willibald Görlitz ans Leipzig einen Gehirnschlag erlitt. Der hinzugerufcne Arzt konnte nur noch den Tod feststellen. — Der 60 Jahre alte Lokomotivführer Sportig wnrde hier von einem Hitzschlag getroffen. Der Tod trat ein, bevor dem Mann Hilfe gebracht werden konnte. Leipzig. In ihrer elterlichen Wohnung »ersuchte sich die 16 Jahre alte Arbeiterin Margarete mit Gas zu vergiften. Nach'd r e i st ü n d i g c 2 umm. düng des Sauerstoffapparates waren die Wie, »ele- bungsversuche der Feuerwehr-RettungsabteUin , von Erfolg. Die draut ermordet. Mord und SLlbst m 0 ^dve r such in Leipzig. Der in Villenbach geborene Schmied Walter Thurm und das in Heldra geborene Dienstmädchen Helene Fricke wurden in der Luisenstratze in Leipzig- Gohlis r,it zerschnittenen Kehle« in ihrem Blute von Passanti n aufgefunden. Das Mädchen war tot, wähl rend Thurm noch lebte. Er wurde nach dem Kranken haus St Jakob gebracht. Nelun dem Paar lag ein Taschenmesser, mit dem die Tat begangen worden ist. Wie die kriminal- polizeilichen Ermittlungen ergeben haben, unterhielt Thurm mit der Fricke ein L i e b e s v e r h ä l t n i s und war seit Ostern mit ihr verlobt. Thurm uahm es mit der Treue nicht so genau und war am Sonntag von seiner Braut in Begleitung eines anderen Mädchens gi sehen worden. Die Fricke hat ihm wiederholt heftige Vorwürfe gemacht, nnd als sich das Paar zufällig traf, soll die Fricke nach den Angaben des Thurm ihm erklärt haben, sie wolle nichts mehr von ihm wissen. Hierüber will Thurm in große Erregung geraten sein und sich in selbstmörderischer Absicht einen Stich in die Herzgegend beigebracht haben, der jedoch nicht tödlich war. Das Benehmen der Fricke habe ihn dann so gereizt, daß er in blinder Wut um sich gestochen und dabei auch die Fricke getroffen habe. Thurm erklärt, er habe sich selbst dann noch einen Stich in die Hals gegend beigebracht, um sich zu töten. Die Angaben erscheinen jedoch in Anbetracht der Verletzungen der Fricke nicht glaubhaft. Man liimmt vielmehr an, daß Thurm von vornherein die Absicht gehabt hat, das Mädchen zu beseitige« und sich erst nach der Tat den Stich in die Herzgegend nnd den Halsschnitt beigebracht hat. Gestohlene Autos. Der Dieb festgenommen. — Eine Warnung für Garagen- nnd Tankstellen-Juhaber. Nach langwierigen Erörterungen gelang es der Kriminalpolizei, den Autodieb, der in letzter Zeit die Dresdner Parkplätze unsicher machte, zu ermitteln und festzunehmen. Dre Beamten überraschten einen 24jährigen Monteur in einer Dresdner Garage be«m i Abmonticren gestohlener Kraftwagen. Der Dieb hatte in der Garage mehrere Boxen gemietet. An Ort und i Stelle fand man drei in letzter Zeit in Dresden gestoh- I! lene Kraftwagen, von denen zwei vollständig abmon- ^tiert waren. Der dritte, erst vor einigen Tagen aus ' der Wallstraße gestohlene Wagen befindet sich noch in fahrbarem Znstand. j Der Dieb erklärt, er habe sich mit den zum Teil gestohlenen und zum Teil gekauften Wagen nach und nach e i n e n Aut 0 park zulegen und sich selbständig machen wollen. Anlaß, zu Bedenken gibt, daß es mög lich war, die gestohlenen Wagen längere Zeit unbemerkt in eimr Garaae unterzubrmaen und an verschiedenen Tankstellen Brenn stoss zu neymen. Sämtliche Wagen sind seinerzeit im Polizeibericht atS gestohlen gemeldet worden. Das Kriminalamt ersucht die Be sitzer von Garagen, Tankstellen usw., diesen Notizen besondere Aufmerksamkeit zu schenken und verdächtige Wahrnehmungen schnellstens, unter Umständen fern mündlich, mitzuteilen. Für Fischerei und Landwirtschaft. Besetzung der sächsischen Elbstromstrecke. Wie die Pressestelle der Landwirtschastskammer mitteilt, hat das sächsische Finanzministerium auf An trag -er Landwirtschaftskammer und des Sächsischen Fischereivereins für das Rechnungsjahr 1929 eine Bei hilfe in Höhe von 3000 Reichsmark zur Ver fügung gestellt mit Rücksicht ans die besonderen Schä den, die der strenge Winter au den Fischbeständen in der Elbe verursacht hat. Diese Summe soll zum Ein setzen von edleren Nutzfischen verwandt werden. Bor- tchläge für die Besetzung sind bis zum 1. Oktober an die Fischerei-Abteilung der Landwirtschastskammer, Dresden-A^ Sidonienstraße 14, einzureiche«. Kahlfraß de» Stachelbeersträucher. Die Pressestelle der Landwirtschaftskammer macht zweitens darauf aufmerksam, daß derKahlfraß der Stachelbeersträucher durch die Afterraupen der gelbe« Stachelbeerblattwespe meist im Kroneninneren be ginnt, um dann die ganze Belanbung in Mitleiden schaft zu ziehen. Tic Fr lichte werden zwar verschont, gelangen aber nicht mehr znr Reife. Am »weck- mäßigsten bespritzt man die Sträucher während der Sommermonate wiederholt mit einer Lösung von 20 Gramm Chlvrbarium in 1 Liter Wasser, sobald sich der erste Fraßschadcn zeigt. Vorsicht beim Getreidcbeizen. Die Pressestelle der Landwirtschastskammer weiß drittens darauf hin, daß die Getreidebeizen, vo« allem die Trockenbeizett, giftig sind, nnd daß bei ihrer Verwendung größte Vorsicht geboten ist. Es ist mlbedrngt notwendig, vor Beginn der Beize in der Rühe befindliches Mahl- und Futtergetreide, Futter mittel und ähnliches zum Schutz gegen den Betzstaut sorgfältig mit Säcken nnd Plänen abzudecken. Im Interesse einer möglichsten Sicherung der Getreide ernten darf nichts geschehen, was die bisher unein geschränkte Zulässigkeit der Verweuduug von giftige« Pflanzenschutzmitteln in Frage stellen könnte. Ein« Fahrlässigkeit bei der Veizausführung könnte dt« Aufhebung del für den Verkehr mit Pflanzen- schtttzgistcu gewährten Erleichterungen zur Folgt haben, ivas iw Interesse der Landwirtschaft selbst außerordentlich zn bedauern wäre. Pollcbeu. Ter Bergmann Albert Augustin wuroe oeua Legen einer Truarobranlage im Forde» schacht von einem Földerkoro angefahren, der ihm den unken A r m z e r s ch m e! rerte. Der Verletzte wurde in das Kraurenhaus nach Torgau gebracht. Halle. In den Fluren der Grafschaft Hohenstein nnd am ttchfchuner hat man jetzt mit dem Schnitt der W i n t e r g e r st e begonnen. Die Erträge, sind zu friedenstellend. Die übrigen Felder versprechen eine mittelmäßige Ernte. — Auch im Werratal wurde mit dem Gergeuschuitt begonnen. Halle. Hier hat ein Student in einem Grundstück der Gvelhestraßc aus seinem in der ersten Etage gele genen Zimmer mit einer Pistole m ehrereSchüsse abgegeben. Hierbei ist ein Geschoß durch das Fenster in eine Wohnung des gegenüberliegenden Grund stückes eingeschlagen, wo es sich in der Steppdecke eines Bettes, in dem eine Frau lag, verfiug. Personell sind nicht verletzt. Der Student gibt an, daß er.in seinem Zimmer dreimal auf das Bild seiner Braut geschossen habe. Die Waffc ist ihm abgcnommen und sichergestellt worden. Die Ermittlünaen lind einaeleitet. Mrchevuachrichte«. Sonntag, den 21. Juli 1929. Vorm. 9 Vi Uhr PredigtgotteSdimst: Die Taufe. (Eltern und Paten besonders willkommen.) Vorm. Vt1l Uhr KindergotteSdieust