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Ueber den Ozean. Roman von Erich Ebenstein. Copyright by Greiner L Co., Berlin W. 30. chdruck und Uebersetzungsrccht in fremde Sprachen Vorbehalten. (Nachdruck verboten.) l". Fortsetzung. Die Sache interessierte ihn lebhaft, denn die darin vorlommenden Namen waren ihm nicht fremd. Seine Sammie stammte aus einer kleinen Provinzstadt Oester reichs und er war, so lange sein Vater noch lebte, von Zeit zu Zeit immer wieder dorthin zurückgekehrt, um seinen Urlaub im alten Nest zu verbringen. Die Stadt lag nahe dem Marktflecken Börnau, wo Trux mit seinen Eltern als Kind stets zur Sommerfrische gewesen war. Dort hatte er als kleiner Junge auch einmal den Arm gebrochen und der dortige Arzt Dr. Hellkreut hatte ihn so wundervoll behandelt, daß er später von dem Bruch nicht das Geringste mehr spürte. Er erinnerte sich noch ganz deutlich an den großen starken Mann, der so gütig und teilnahmsvoll ge wesen war. Und der war nun gestorben, weil man ihm seine Nichte entführt hatte! Auch der Name Losenegg klang dem Kapitän irgendwie bekannt. Er dachte nach und erinnerte sich plötzlich, daß ein Bruder seines Vaters Rentmeister auf Schloß Losenegg gewesen. Dann las er die Berichte noch einmal mit erhöhtem Interesse durch. Nein, das war doch scheußlich, einen alten Mann im Schlaf ermorden, indem man ihm Gift einfpritzte! Welche Kaltblütigkeit gehörte dazu und welche Verworfenheit! Dann das unschuldige Mädchen von seinen Angehöri gen fortzulocken.... Und warum dies alles war? Nie- mand wußte es . . . Des Kapitäns Augen blieben auf der Personalbe- Schreibung haften: „Schwarzes lockiges Haar, rundes rosiges Gesicht, auffallend schöne dunkle Äugen ... .« las er, ohne es zu wissen, halblaut. Plötzlich starrte er wieder in die Luft und sein Herz begann erregt zu klopfen. Hotte er nicht vor einer Stunde genau so ein Gesicht Vor sich gesehen? Auch der dunkelblaue Sportanzug mit den Kniehosen stimmte... und der andere — wenn Wan sich das braune Schnurrbärtchen und die goldene Brille wegdachte... die Hellen scharfen Augen dahinter stimmten auch . . . Ach was, ich bin wohl verrückt, dachte er zuletzt ärger- Uht Dieser Gringoir ist gewiß ein ganz anständiger Mensch und mir nur deshalb unsympathisch, weil er mit CarterginAwegen des Schnellfahrens der „Queen Mary" in ein Horn bläst. Als ob ich nicht von selbst bereit wäre zu tun, was möglich ist. Freilich, der Ge- sellschast zuliebe, meine Pflicht gegen das Leben der Passagiere zu vergessen, dafür bin ich nicht zu haben! Eben darum ärgerte mich die dreiste Einmischung diese? Franzosen . . . aber sonst . . . Er schob die Zeitungen mit einer energischen Be- wegnng von sich. Die Lust zum Lesen war iHv vergangen. Ich will nicht weiter grübeln, sondern schlafen, ent- Woß er sich. Morgen ist auch noch ein Tag. 1111.3 ZÄr- 3is -ni.L-i.i4SS §L^ckiä,^ho-Ii<.-6 -vLici-r 3 a.-vH L-6rcrc^.tLii §^ücsi.ivün^cslL, ZL^LH^L - -^.iLrbuwc^. Atten mLinLii -vL-r^>iii3^H Da-n-k. WWlUk neuer Ernte gibt Zentner weise ab. Rittergutsverwaltung Lrünberg Post Hermsdorf. Zuverlässiger IstMr,- st««»«!»» Ztm«n»»i>!i«P»»t. an mehreren Seminaren tätig, hat hier zu tun- Werte Aufträge an die Geschäftsstelle ds. Bl. Uchenspitzen weiß und blau Mehlte MerpüM asrsK Hk ae? eA rette? §e^v/stte« moAettpspier empfiehlt SETUL-NLLtG LllvkkLnäluuK. Sommer sprossen auch in d. hartnäckigst. Fällen werden in einig. Tagen ««ter Harautie d. das echte un» fchädl. Tsiniverschönerungs- mitlel »Ae««s" Stärke B, beseitigt. Keine Schälkur. Pr. M. 2.75. Nur zu haben bei: Lren2-vroZssriv Kapitel 9. Am andern Morgen nahm der Kapitän den Purser befette „Kami ich die Manifests der Passagiere einfehen?" er. „Gewiß, Kapitän". Der Purser, der der Kassenvor-! Dond und Buchhalter des Schiffes war, führte Trux in HS»««« Amtsraum und holte einen Stoß Dokumente aus «wm Schrank. Es waren die zur Landung notwendigen Deklarationen do« einzelnen Pasfagiere, von jedem persönlich bei Er- wevbmig der Fahrkarte ausgefüllt. ^»ier sind die Manifests. Wünschen Sie alle anzu- She« oder nur ein bestimmtes? In diesem Falle kann ich «S vielleicht rascher heraussuchcn." bitte. Ich möchte das von Monsieur Gringoir -Wh seinem Neffen sehen. Sic sind ja wohl, wie- ich ajiaube, in Southampwn an Bord gekommen und müssen Vos Formular bei Ihnen ausgefüllt haben?" Mr. Hall, der Purser, suchte bereits in den nach dem Mphabet geordneten Formularen nach. Plötzlich sagte er: „Es ist keines von ihm da. Aber ich erinnere mich nun, daß er mir sagte, er habe die Hckets von einen« unserer Agenten gekauft und keine Kit mehr gehabt, die Manifests für fich und den Jungen «tSzustellen.^ Natürlich werde er dies nachträglich tun," „Dann, bitte, lassen Sie sich die Papiere noch heute So« «hm ausfüllen, Mister Hall." Als der Kapitän nach der Kommandobrücke ging, «t Leutnant Müller, der den Dienst versah, etwas zu ßliM», sah er hinter einem aufgehängten Rettungsboot Mei schlanke, zierliche Beine in Kniehosen, die seltsam «uvulsivisch bebten. Der dazugehörige Oberkörper war du«ch das Boot verdeckt. Was für hübsche Beine das WEN! Trux blieb unwillkürlich stehen und sah kopfschüttelnd «M die zierlichen Beine. Dabei schlug ein Laut an sein Ohr, der genau wie unterdrücktes Stöhnen klang. „Hollah," dachte er, „sollte da schon jemand seekrank EB« ? Aber nein, das ist ja unmöglich bei der Seet Der Ozean liegt ja wie ein Spiegel da!" Er umging das Boot und fand sich plötzlich dem jmtgeu Gringoir gegenüber, der- aufs äußerste erschrocken, An toLnenuberströmtes Gesicht vor ihm zu verbergen Auch Trux war verlegen. „Pardon", sagte er und wendete jein ehrliches braunes Goennmsgesichi mit den gutmütigen blauen Augen rasch od und dem Wasser zu, „ich wollte Sie nicht stören, Monsieur Gringoir. Dachte nur, es sei einer unserer Kchisfsboys, der sich hier eine freie Stunde mache." „O, bitte", stammelte Emile Gringoir, ich dachte... W woNte... es ist so heiß in der Kabine! Mein Motel, der mit Mster Eartcrgin Karten spielt, meinte, Wne ob» «erde es kühler sein." „Gewiß. Aber die Sonne blendet. Sie sollten nicht MjR kmUe «f das Wasser hinabsehen. Ls greift die - (KortsHung folgt.) MMsHxMxKSG über Lautsclmk- nncl AlctrMstempel, ^usreieknunzs- Lassetten, ArliiensMze, LdiAplonen, L>etsekakte za VrigissI-ssdMpn'lrs liefert lckneUltena LlMMlMg ßZMLiw Wie Otteuüork Äüriila. ch» H H G-Ach H- <§»HHO G Aar MImdmt empfehle Pergament- Papier zum Zubinden der Büchsen bestes Mitte! gegen Pilz» und Schimmel» bildung llon Lüdlo, Max Monicke Bildhauer u. Steinmetzmstr. Lausa» am frieNhor empfiehlt sich zur Ausführung von Deukmäleru. Eiu- fassungen, Erneuerung alter Monumente usw. Bauarbeiten jeder Art. ÜM IMMUckM Stück o.7§» o.yo, i.ro, i.ss AoMleiüung Mr vamen, Herren unü MSr WE'riüi.ng aus LiürMauscd MolideM kür Men, k i-ef ma eret ceppich-^nüpfrn, ^reuz-SNckerei, Aew-ZNüin dum veslickle ^sseu, IxURst 5lri u ver geüeckie Oscd, Sowie, unü ün sowie AäsKraiben — MoSendefte emMdSi LKt sitsirenc) in allen Kun^fun-ekrs.zLN Die größte siurchreltscimst! - dringt vöcheatlicb alle aur- süiirlicsien Programme cker in- uncl suslönckischen 5encler fielt Ll)Ps., dtonstsderux kidl 2.- / disn br^relli beim Portsmk oci.einer Lachbanälunz / probcbcü urnronsr vom Vcii--z deckm di 24