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Lieber den Ozean. Neman von Erich Ebenstein. Copyright by Greiner L Co., Berlin W. 30. Nachdruck und Uebersetzungsrecht in fremde Sprachen Vorbehalten. (Nachdruck verboten.) 15. Fortsetzung. „Eigentlich nicht. Aber es kann immerhin etwas Un vorhergesehenes geschehen. Ein Schraubenbruch, ein Kcssel- schaden oder ein Eisberg kann uns in die Quere kommen und zu Umwegen zwingen. Sicher ist sicher." Nachdem auch dies besorgt war, begaben sich die bei den Herren au Bord, um die Nacht bereits in ihren Ka jüten zu verbringen. Denn der „Capo" sollte mit Tages- anbruch die Anter lichten. Kapitel 7. - > Golden strahlte die Morgensonne auf die Wogen des Atlantischen Ozcans, die wie blaugrüner Glasfluß die schneeweißen Planten des stolzen Riesendampfers „Queen Mary" umspülten. Vor zwei Stunden hatte er Southampton, wo die letzten Passagiere an Bord kamen, verlassen und soeben die Lotsen ausgebootct. Es war die Jungfernfahrt des schönen Schiffes. Kapitän Trux stand, von vielen Passagieren um geben, auf dem Verdeck und sah mit fernem Glas noch einmal nach dem entschwindenden blauen Nebelstreifen, der die Küste Englands bedeutete. Dann glitt sein vergnügter Blick stolz über das prächtige Schiff mit seinen drei Stockwerken und vier Niesenschloten hin, das einer kleinen schwimmenden Stadt glich. „Wie sie geht, was?" wandte er sich dann an einen neben ihm stehenden Herrn, den er schon zweimal von Antwerpen nach New Port gebracht hatte. „Das ist ein anderes Fahren als mit dem alten „Poseidon", den Sie früher benützten, Mr. Vanloo! Man merkt gar nicht, dap i an au» dem Wasser ist." - o wo Ulckte, j ' W „Ja, Ihre neue „Queen Mary" ist ein prächtiger, Fahrzeug. Komfortabel ausgestattet in jeder Beziehung." „Dazu das schnellste Schiff, das wir gegenwärtig ein- gestellt haben! Nur der „Capo" von der Cunard Line Hai noch kürzere Fahrzeit. Uebrigens muß sich der „Capo" gerade auch unterwegs nach New Aork befinden. Er ver- ließ gestern Hamburg und wird uns vermutlich in drei Tagen überholen. Fahrplanmäßig soll er New Dort um einen halben Tag früher erreichen als wir." Und das lassen Sic sich gefallen, Kapitän?" mischte sich ein anderer Herr in das Gespräch. „Mit diesem Prachtschiff, das so recht geschaffen wäre, bei seiner ersten Ausfahrt einen Rekord zu schaffen?" Kapitän Trux hatte sich nach dem Sprecher umge wandt und maß das kluge, von einem kleinen braunen Schnurrbart gezierte Gesicht, das ihm völlig unbekannt war, halb erstaunt, halb belustigt. Der Herr, dessen Helle scharfe Augen durch Brillen- gläser funkelten, beeilte sich nun, sich vorzustellen. „Armand Gringoir, Kaufmann aus Paris", sagte er, sich verbeugend, „ich bin mit meinem Neffen Emile in Southampton an Bord gekommen." „Ach so, dann hatten wir freilich noch keine Gelegen- heit, Bekanntschaft zu machen. Willkommen auf der «Queen Mary!" Trux schüttelte Herrn Gringoir die Hand. Dann lachte er. „Sie würden also nur so drauflos dampfen, Mister Gringoir? Und die Verantwortung? Die Sicherheit dieser zweitausend Menschen, für die ich einzustehen habe?" Herr Gringoir blieb ganz ernst. „Bah, mit einein solchen Schiss, das, wie mau sagt, gegen jede Gefahr geseit ist durch seinen Bau? Oder ist es nicht richtig, was mir vorhin einer Ihrer Leute sagte, daß hier das Schottensystem in seiner höchsten Vollendung angewendet wurde?" „Gewiß ist es richtig. Unsere Schotten —" „Bitte, erklären Sie uns doch erst, was diese Schotten eigentlich sind", unterbrach ihn die junge Mrs. Evans, die sich mit ihrem Gatten, einem amerikanischen Milliardär, . auf der Hochzeitsreise befand und zum erstenmal eine größere Seereise machle. Andere Damen stimmten ihr bei. Kapitän Trux, gegen Damen immer galant, wandte sich sofort an sie. „Schotten, meine Damen, sind durch wasserdichte Querwände getrennte Abteilungen im Unterraum des Schiffes Sie sind durch wasserdichte Türen abgeschlossen und reichen bis zu einer gewissen Höhe über den Wasser spiegel, wo sie durch das Schottendeck abgeschlossen sind. Im Falle einer Gefahr kann ich von der Schiffsbrücke aus mit einem Griff sämtliche Schottentüren abschließen, wo bei mir eine Signaltafel gleichzeitig zeigt, ob die Schlie ßung tatsächlich erfolgt ist. Durch diese Einrichtung wird das Sinken des Schiffes, falls es durch irgendeinen Unfall ein Leck bekommen sollte, unmöglich gemacht. Denn das Wasser könnte in diesem Fall immer nur in gewisse Abteilungen dringen und der übrige Raum, der, auch wenn mehrere Schotten beschädigt werden sollten, noch Tragfähigkeit genug besitzt, bliebe intakt." „Eine großartige Einrichtung !Wir sind also so^l- sagen sicher vor dem Sinken?" „Absolut ! Soweit menschliche Erfindungskraft es ver- " hindern kann." „Nun also," nahm Mr. Gringoir wieder das Wort, „und die Kessel sind ebenfalls von bester Qualität! Da würde ich, wenn ich Kapitän wäre, schon so ehrgeizig sein, wenigstens den Versuch zu machen, andere Schiffe an Schnelligkeit zu übertrumpfen!" Kapitän Trux antwortete nicht. Aber um seine Lip pen schwebte ein undefinierbares Lächeln, als wollte or sagen: Was verstehst du Landratte von allen Gefahren der See? Noch jemand lächelte, aber mit deutlichem Beifall und Mr. Gringoir wohlgefällig zunickend. Ein älterer statt licher Herr, wohlgenährt, rosig, mit klugen grauen Augen und glattrasiertem Gesicht. Kapitän Trux hatte ihn vor hin den Umstehenden als „Mister Cartergin, ein Ver waltungsrat unserer Schiffahrtsgesellschaft, der die erste Ausfahrt der „Queen Mary" mitmacht", vorgestellt. Mr. Cartergin trat nun zu Herrn Gringoir mrd schüttelte ihm tue Hand. (Fortsetzung folgt.) ' 8omUsL, ävu ll. 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Die Anzeigenpreise des . Daheim" sind im Vergleich zur hohen, über ganz Deutsch land gehenden Auflage und der zuverlässigen Jnseratwirkung niedrig; sie betragen gegenwärtig nur 100 Pfg. für die Zeile 7 Silben) bei Stellenangeboten und nur 75 Pfg. bei Stellen gesuchen Wir empfehlen, die Anzeigen früh zeitig aufzugeben. Die Geschäftsstelle: -«chduälims slrrma» Wie. Der OdeLschkestscye Wanderer Varta,: 1«» s Sei lNettem verbreiterst« Tageszeitung Erfolgreichste» Anzeigenblatt im herrlichen, romantischen ä Seifersdorfer Tal gelegen. « Empfehlenswerte Einkehrstätte. S Schöner Garten mit Veranda. » Spezialität: » Sonntags Schinken i. Brotteig » Donnerstags Plinsen. Täglich frisches Mühlenbrot. » undWSOAendor/eE^ätlep i smö ciss seliönsts fsrbigs Witiblsti für s „lmmsr mit clsr 2!sit sedrsitsnck unck kür ckis 2sit." „kins yusüs dsrrsrquieksncksn I-rodsinns." ^/Väofisntliob sine rsiebbsltigs summst. Oos /Xboansmsnt kann jscksrrsit dsgonnsn «secksn. 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