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.WWg Lokal-Anzeiger für Ottendorf-OKMa und Umgegerck D!< ,Ot!°ndorf»r ^rliung' erscheint Dit«»» x tag, Donnerstag uns Sonnabend. » « Der Bezu.g«'Prei» wird mit Beginn » jeden Mona!« bekannt gegeben. » Falle höherer Bemalt (Krieg od. sonst. « 2 irgendwelcher Störungen de» Betriebe» der " A Leitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung»» ü « Tmrichluiigen) bat der Bezieher Keinen An» 2 sprach aus Lieferung oder Nachlieferung der » L Zeitung od. Rückzahlung d. Deplg»preise». 2 2«ii»i>«««"«' »» Postscheck-Konto Leipzig 9lr. 29148. weßÄWS- K, M SzcheSlM Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen des Geme nderates zu Ottendorf-Okrilla. Mit den Beilagen „Neue Illustrierte', »Mode und Heim' und »Der Kobold'. Schristleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Nummer 76 Sonntag den 30. Dum 1929 28. Jahrgang i Absatz ü der Geschäftsordnung die Wahl Dr. Büngers ! nicht für rechtsgültig halte. — Dr. Bünger hat von Zwischen dem Ministerpräsidenten Dr. Bünger nnd dem ehemaligen Ministerpräsidenten Heldt hat am Donnerstag eine Aussprache stattgefuude«, in der Heldt erklärte, daß er auf Grun- des Paragraphen 84 dieser Mitteilung Kenntnis genommen und seinerseits erklärt, daß er diese Rechtsanffaffnvg nicht teile« OertlicheA und Sächsisches. Vttendorf-Vkrilla, am 29. Juni s929. — Tie Meisterprüfung im Fleischergewerbe mit E>solg bestanden hat dieser Tage Herr Kurt Zimmermann, Sohn des hiesigen Fl-ischcrmeister Br. Zimmermann. — Am Freilag nachm. fuhr ein Reichsmchrauto auf dem Seifersdocstr Berge bei einer Prode'ahrl gegen einen Baum und stürzte in den Straßengraben. Nur dem Umstand, daß der Unfall aus der Höhe deS Berges geschah, ist es zu danken daß kein qcößeies Unglück geschah, da der Wagen an dieser Stelle ein stark verminderieS Tempo hatte. Die Aw- richlungSarbeileu an dem Wagen, der einen Achsenbruch erlitten hatte, nahmt» längere Zeit in Anspruch. KöuixsvkuL. Der Fahrdienstleiter des hiesigen Bahn hofes glitt gestern Nachmittag beim Besteigen eines Wagens so unglücklich au«, daß er sich einen Beinbruh zuzvg. km Ailtkommmgriiß unseren liebwerten suaetenllemschrn 5Sngern unä Säften. Ollendorf »Okrilla steht am 29., 30. Juni und 1. Juli im Zeichen herzlichster Gastsreundschast. Gegen 70 sudeten- beutsche Sänger und Sängerinnen aus Unier-Maxdorf bei Gablonz stallen unserer Judustciegemeiudeim allgemeinen, dem Mannergesangverein AuguÜ Walcher A Söhne im beionderen ihren Gegenbesuch ab. Wir lönuen und wollen nicht verfehlen, den lieben deutschen Brüdern und Schwestern von Untermox- dorf hierdurch unsere» herzlichsten Wtllkommengruß zuzurufen. Wir grüßen Euch, Ihr liederfrohen Brüder und Schwestern jenseits der grüuweißcn Piähle in unserem wald- umkräuzteu, betrirbsameu Heimatorte. Ei» kleines, aber seines Reich istS, in dem Ihr »nach des Tages Last und Mühen" Werte schafft von unvergleichlicher Schönheit: es ist daS Reich der Töne. Von diesen aber singt ei» liederweiser Mund:. „Wenn die Töne sich verschlingen, knüpfen wir das sBruderbaud, Lus zum Himmel Wünsche dringen für das deutsche ^Vaterland." Wir grüßen aber auch Euch Ihr lieben deutschen Brüder uud Schwestern im Auslande l Wir wissen, Eure Sprache, die Ihr von Kindheit an sprecht, lehrt und jetzt zäh verteidigt, ist die deutsche, ist uusere Sprache; die Lieder, die Ihr singt, sei es in trautem Kreise oder bei festlichen Anlässen sind deutsche Lieder, das, waS Ihr denkt und fühlt und rück» haltlos bekennt, ist gutdeutsches Fühlen uud Denken. Kurz Eure Sache ist kerndeutsche Sache. Darum grüßen wir Euch deutsche Brüder und deutsche Schwester»: „Laßt mich Eure Hand ergreifen, Bruderherz auf Du suud Du! Mit denselben Liedern schweifen wir derselben Heimat zu!" Wir aber, ob Sänger oder Gönner des deutschen Sanges wollen versuchen, den lieben Gästen di« Tage ihres Aufent halts so angenehm wie möglich zu machen, daß sie von dannen ziehen mit dem Gedanken im Herzen uud aus Lippe»: Treu schlägt das Herz, Gern hilil die Hand, Hell klingt daS Lied im Sachsenland! Der Streit um die Wahl Sängers. Zu der schon gewiß schwierigen Regierungsbildung ist ein neuer Konflikt hinzugekommen. Halbamtlich wird dazu mitgeteilt: könne. Der dem bisherigen Ministerpräsidenten Heldt nahestehende „Volksstaat" schreibt: „Wie sich nachträg lich herausstellt, kommt außer den von uns schon erörterten Gründen folgender Umstand hinzu, der die Wahl Dr. Büngers zum Ministerpräsidenten un gültig macht. An der zweiten, an sich zulässigen Abstimmung hat Dr. Bünger selbst als Absttmmcnder teilgenommen. Dr. Bünger durfte aber nach der Geschäftsordnung sich nicht an dieser Wahl beteiligen, Der bis jetzt amtierende Ministerpräsident bat deshalb das Recht und die Pflicht, die Geschäfte weiter» Dresden. Eine Verhaftung, die in weitesten Krei- fen von Industrie uud Handel erhebliches Aufsehen erregt, wurde von der Staatsanwaltschaft Dresden vorgenommen. Es handelt sich um den in Wacha n bei Radeberg wohnhaften Ingenieur und General direktor Artur Edmund Seidemann, der im Ver dacht steht, größere Betrügereien begangen nnd gegen die Konkursordnung verstoßen zu haben. Der Ver haftete war an verschiedenen industriellen Unter nehmungen beteiligt, über die vor wenigen Wochen das Konkursverfahren eröffnet worden ist. Dresden. Wie die Direktion der Jahresfchüü teilte besucht am Mittwoch, den 3. Lutz» der Net zuführen." Ob dieser Zwiespalt zwischen dem früheren und dem jetzigen Ministerpräsidenten so weit gediehen ist, -wie dies die „Dresdner Neuesten Nachrichten" mit teilen, läßt sich zur Zeit noch nicht übersehen. Das Blatt erklärt, Heldt habe Dr. Bünger Mitteilen , lassen, daß er sich verpflichtet fühle, ihm die Geschäfte -nicht zu übergeben. Dr. Bünger dagegen stehe auf dem Standpunkt, daß er im Einverständnis mit Heldt ' die Geschäste bereits übernommen habe; überdies stehe s über dem Willen des bisherigen Ministerpräsidenten mit». -je Tatsache der Vereidigung Dr. Büngers durch den NetwS» ; tzgndtH* rat geschlossen die diesjährige Ausstellung „Reisen und Wandern". Pirna. Hier stürzte der Dachdecker Emil Pohle bei Arbeiten an einer Scheune infolge Nachgebens eines morschen Brettes in die Scheune hinab und zog sich dabei eine so schwere Darmverletzung zu, daß er bald darauf starb. Mittweida. Am 5. Juni war eine zum Erziehungs heim Mittweida gehörige große Scheune nieder gebrannt. Jetzt ist es gelungen, einen 17 Jahre alten Zögling des Heimes als Brandstifter zu ermitteln. Leipzig. In dem Plösner Weg 54 gelegenen Asphaltwerk von Robert Emil Möllner brach ein Brand aus, dem der Dachstuhl der Rühranlage, ein Teil der Transmission und bedeutende Mengen Fabrikarionsmaterial zum Opfer fielen. Mit Hilfe von Wasser, Sand und Schaumlöschapparaten gelang es der Feuerwehr, in etwa zwei Stunden die Gefahr für das Werk und die benachbarten Gebäude zu beseitigen. Der Brandschaden ist beträchtlich, jedoch durch Versicherung gedeckt. Der Werkbetrieb erleidet keine Unterbrechung. Glauchau. Kürzlich kam der 20jährtge Auto- Verleiher Gehrt aus Glauchau mit der 28jährigen Geschäftsgehilfin Johanna Fischer aus Glauchau im Auto vom Meeraner Schützenfest und wollte nach Zwickau fahren. Auf der Staatsstraße tu Mosel streifte er auf der linken Straßenseite bei voller Fahrt mehrere Bäume. Dabei wurde die Begleiterin aus dem Wagen geschleudert und sofort getötet. Gehrt erlitt einen Nervenzusammenbruch. Auerbach. Die älteste Einwohnerin Auerbachs, Frau Wilhelmine Schädlich, die Witwe des früheren Postillons von Auerbach, feierte am 25. Juni ihren 95. Geburtstag. Weihenberg. Las Wohnhaus des Tischlers Max Halse brannte nieder. Die Familie Halse mußte über das Dach des anstoßenden Werkstattgebäudes gerettet werden. Alle Einrichtungsgegenstände ver- brannten. Klingenthal. Auf der Strecke Klingenthal— Falkenau, zwischen den Stationen Bleistadt und Hartenberg, entgleiste ein Personenzug, wobei die Lokomotive, der Packwagen und ein Personenwagen aus den Schienen sprangen und sich an die ansteigende Böschung legten. Dabei hat eine Anzahl Personen -eichte re Verletzungen erlitten; eine Frau erlitt einen Nervenchock. Der mangelhafte Oberbau des Bahnkörpers wird als Ursache des Unfalles an gesehen. Der frühere sozialdemokratische Justizminister Sachsens, Landgerichtsdirektor Neu, vertritt gleich falls den Standpunkt, daß die Wahl Dr. Büngers ungesetzlich erfolgt sei. Er meint, der Staatsgerichts. Hof werde sich auch mit dieser Angelegenheit zu befassen haben. ' - - ' Ei . ' Gegen den Versailler Vertrag. Eine Kundgebung der Arbeitsgemeinschaft der Spitzeuverbände der sächsischen Wirtschaft. Die zur Arbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände der sächsischen Wirtschaft zusammengeschlossenen Ver bände des sächsischen Handels, Handwerks und der Landwirtschaft veröffentlichen anläßlich Ler Wiederkehr der Tages der Unterzeichnung des Versailler Ver- träges eine Kundgebung, in der es heißt: Die sächsische Wirtschaft, in wichtigen Teilen vom Fortschritt -es Gedankens internationaler Gemein schaftsarbeit abhängig, ist sich am Jahrestage der Un terzeichnung des Versailler Vertrages mit dem gesamten Volk darin einig, Latz die Beseitigung des in diesem Vertrag enthaltenen de« historischen Tatsachen widersprechenden Kriegsschul-urteils aus Gründen nationaler Ehre, im Interesse der Hebung der Völker moral und wegen der Notwendigkeit, Leu wirtschaft lichen Wiederaufbau der gesamte« Welt in gegen seitigem Vertrauen aller Völker z« fordern, ei« unabweisbares Erfordernis ist. Sie unterstützt mit dem gesamten deutschen Volk die zuständigen Stellen des Reiches in ihrem Kamps gegen die KriesschulLlüge, um durch ihre Beseitigung den Weg für eine wahre Verständigung der Völker freizumachen und hält es für notwendig, die Beseitigung des einseitig gefällten Kriegsschuldurteils durch Berufung eines neutralen internationalen Ausschusses von Sachverständigen, der ein un parteiisches Urteil über die Verantwortlichkeit sür de« Weltkrieg abgeben soll, zu betreiben. Sie Versaffung-feien. Anordnungen des Gesamtministeriums. Zur würdigen Begehung des 10. VerfassunastageS am 11. August 1929 ordnet das Gesamtmiuistertum folgendes am 1. Die staatlichen Dienstgebäude und die im wesent lichen aus Staatsmitteln unterhaltenen Stiftungs- gebäude haben am 11. August in den Reichs, und Laudesfarben zu flaggen. Die Gemeindebehörden werden angewiesen, auf eine entsprechende Beflaggung der übrigen öffentlichen und privaten Gebäude hin. zuwirken. Wegen der Beflaggung der öffentlichen Schulen am Verfassungstage und am Tage -er Ver fassungsfeier in den Schulen erläßt das Ministerium für Volksbildung eine besondere Verordnung. 2. Die Staats, und Gemeindebehörden im Lande lverden aufgefordert, am 11. August Verfassungs- feiern zu veranstalten. In allen Orten, die Sitz mehrerer Behörden sind, haben sich die Vorstände dieser Behörden unverzüglich gegenseitig ins Be- nehmen zu setzen, um möglichst gemeinsame Vorkeh rungen für eine würdige äußere Gestaltung der Feier zu treffen. Bei der zeitlichen Festsetzung der Feier ist tunlichst auf den Vormittagsgottesdienst Rücksicht zu nehmen. Zu den Feiern sind, soweit mög. lich, Vertreter aller Bevölksrungsschichten, insbeson dere die Organisationen der Arbeitgeber und Arbeit nehmer, die Industrie- und Handelskammer, Lie Ge- wcrbckammern, die Kreisaüteiluugen der Landwirt- fchaftskammer, die Innungen, sowie die Beamten- und Angestelltenverbände einzuladen. Forderungen des sandwerks. Ter Landesausschuß des Sächsischen Handwerk« hielt eine Mitgliederversammlung ab, die Ehrsnober- ! meister Kuntzsch mit einer Begrüßungsansprache und s mit dem Wunsche eröffnete, daß die zur Zeit in Vor» i bereitung befindlichen Gesetze dem Handwerk seine Existenzmöglichkeit garantierten. Der Geschäftsbericht über das abgelaufene Jahr vermerkt, -ah sich da« Jahr 1928 durch eine ständig abflauende Kon- junitur ausgezeichnet habe. ! " — Ktrcheunachrichtcu. Sonntag, den 30. Juni 1929. k Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst