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Am die belgischen Paris, 3. Juni. Das Schicksal der Sachverstän- digenkonferenz wird nach wie vor von der Rege lung der belgischen Markfrage abhängig gemacht. In der Haltung der deutschen wie der bel gischen Sachverständigen ist im Laufe des Sonnabend keinerlei Aenderung eingetreten. Die Blätter berichten über eine bedeutsame Unterhaltung, die Außenminister Stresemann in Berlin mit dembelgischen Gesandten führte, die aber nur den völligen Gegensatz Mischen den beider seitigen Anschauungen klarer hervortreten ließ. Strese mann soll sich bereit erklärt haben, nach dem Abschluß der Pariser Verhandlungen über den Poungplan mit den Belgiern die Verhandlungen aufzunehmen. Der belgische Gesandte habe darauf bestanden, die Mark frage vor dem Abschluß der Sachoerständigenkonferenz in Paris zu regeln. Der „Petit Parisien" berichtet, daß der belgische Sachverständige Gutt am Sonntag mit dem Konferenzvorsitzenden Poung lange Unterhal tungen geführt habe, deren Inhalt den deutschen Sach verständigen mitgeteilt worden sei. Am Sonntag abend haben die deutschen Sachverständigen lange ge arbeitet. Das Blatt glaubt, daß der heutige Montag für die Lösung in dem einen oder anderen Sinne von besonderer Bedeutung sein werde. Der belgische Stand punkt werde vor allem durch die Franzosen und Ita liener kräftig unterstützt, während andere Sachver ständige der Meinung seien, man könne eine Zwischen lösung derart versuchen, daß man sofort mit den Ver handlungen in der Markfrage beginne, den Schluß bericht der Sachverständigenkonferenz aber unterzeichne, ohne ein Ende dieser Verhandlungen abzuwarten, selbst wenn hierdurch der Schlußbericht einen großen Teil seines Wertes verlieren würde. Der „Matin" will wissen, daß Owen Poung die Absicht habe, am heutigen Montag Dr. Schacht zu fragen, ob die deutsche Regierung dem einmütigen Wunsche der Sachverständigen nachkommen wolle oder nicht, um eine Frage zu lösen, die weder vertagt noch vermieden werden könne, ohne die Endregelung der Sachverständigenkonferenz zu gefährden, (?) Die Unterredung zwischen Dr. Stresemann und dem belgischen Gesandten. London, 3. Juni. Die erneut in den Vordergrund getretene Auseinandersetzung über die belgischen Forde- Markforderungen rungen ist auch nach belgischen Berichten in Paris geeignet, die Einigung der Sachver ständigenkonferenz in letzter Minute noch zu gefährden. Nach der Abreise Pierpont Morgans und der für Mittwoch angesetzten Rückkehr Owen Poungs nach Amerika, wird, wie der Pariser „Times"-Korrespondent berichtet, das Schlußabkommen durch die französische und zu einem geringen Grade durch die italienische Unterstützung der belgischen Forderung ernstlich ge fährdet und im günstigsten Falle erheblich ver zögert werden. Verschiedene der Gläubigerabordnungen, unter ihnen die englische, bestritten jedenfalls auf das entschiedenste die belgische Behauptung, daß Belgien eine Zusicherung gegeben worden sei, den Schlußbericht nur bei gleichzei tiger Regelung derSonderforderungen zu unterzeichnen. Der Korrespondent gibt dann eine eingehende Schilde rung der bisherigen Verhandlungen über die belgischen Sonderforderungen seit dem 21. Mai und kommt zum Schlüsse auf die Besprechungen Dr. Stresemanns mit dem belgischen Gesandten in Berlin am vergangenen Freitag zu sprechen. Die im Anschluß an diese Aus sprache gemachte Mitteilung, daß die deutsche Regierung bereit sei, einen Vertreter für die Verhandlungen mit Belgien zu ernennen, nachdem ein Notenaustausch zwischen den beiderseitigen Regierungen stattgefunden habe, werde auf alliierter Seite nicht einheitlich beur teilt. Verschiedentlich werde die Ansicht vertreten, daß Dr. Stresemann es nicht klar gestellt habe, ob dieser Vorschlag auf Einleitung von Verhandlungen vor oder erst nach der Unterzeichnung des Sachverständigen berichtes in Wirksamkeit treten solle. Die Belgier lehnten es daher ab, ihn als ernstes Angebot zu be handeln. Die Deutschen auf der anderen Seite sehen diesen Vorschlag als vollkommen ausreichend an. Der „Times"-Berichterstatter meint, daß die sofortige Er nennung eines deutschen Vertreters für die kommenden Verhandlungen dazu führen würde, daß wahrscheinlich auch die englischen und die amerikanischen Sachver ständigen den deutschen Vorschlag unterstützen und als ausreichend bezeichnen würden. Auf deutscher Seite scheine man zu glauben, daß ein Abkommen mit anderen Unterhändlern als den belgischen Mitgliedern des Sach verständigenausschusses wesentlich leichter zu er zielen sei. Die Jahrtausendfeier der Stadt Meißen. Der Festattus begann mit Fansarenkonzert der ehemaligen Hoftrom peter mit dem historisch gewordenen Kesselpauker. Dann hielt Oberbürgermeister Dr. Busch eine kurze Begrüßungs ansprache. Ein Jahrtausend sei nur ein Tropfen im Strome der Zeit, für uns Meißner aber, denen es vergönnt ist, das mächtige tausendjährige Werk der Ge schichte zu überschauen, ist es ein Erlebnis, das uns er innert an glänzende Epochen, aber auch an schwere Zeiten und das uns die Dankesschuld zum Bewußtsein bringt und das Gefühl der Heimatleibe in uns stärkt. Die Heimatliebe hat in erster Linie zu der glänzenden Ent wicklung unserer tausendjährigen Stadt beigetragen. Heimatsinn, Heimatliebe und Heimattreue sind die stärk sten Wurzeln patriotischer Gesinnung und Vaterlands treue. Möge uns das ein Ansporn sein, es unseren Vätern gleich zu tun und am Wiederaufbau unseres engeren und weiteren Vaterlandes mitzuhelfen. Dann werden wir uns würdig erweisen der großen Vergangen heit, die hinter uns liegt. Nachdem der Konzertsänger Karl Bemmann (Meißen) eine Arie aus „Judas Maccabäus" von Händel gesungen hatte, hielt Stadtarchivar Dr. Gröger die Festrede. Wir stehen an der großen Ehrenpforte der Geschichte und schauen andächtig auf die Zeiten, Gestalten und Ereignisse, die auf diesem Boden ihren Ausgang haben. Der Name Meißen schwebt in diesen Tagen in der Volksseele hin über allem Tagesstreit. Keine andere Stadt Sachsens kann sich im Reichtum der geschicht lichen Vergangenheit mit dem schlichten Meißen messen. Der Redner ging dann in kurzen Zügen auf die bekannte Geschichte Meißens ein und fuhr dann fort: Aus dem grauen Elend des 30jährigen Krieges wurde Meißen gerettet durch die Porzellanmanufaktur. Und jetzt weist alles hin auf eine Zukunft, vor der wir nicht bange zu sein brauchen, wenn wir auf die Kraft auch der künftigen Geschlechter schauen und ein jeder von uns gewillt ist, sein Bestes leisten zu wollen. Der Präsident des Sächsischen Eemeindetages, Dr. Naumann, überbrachte die Grüße und Glückwünsche aller sächsischen Gemeinden und als Geschenk für den Sitzungssaal des Rathauses ein buntes Fenster. Oberbürgermeister Dr. Blüher (Dresden) gedachte in seiner Begrüßungsrede der freundnachbarlichen Be ziehungen der beiden Städte Dresden und Meißen, rühmte die Errungenschaften der Bürger und Stadtoer treter von Meißen und teilte mit, Dresden habe von Künstlerhand ein Oelgemälde für den Rathaussaal Her stellen lassen, das die berühmte Silhouette der Stadt Dresden zeige. Oberbürgermeister Dr. Busch dankte für die herz lichen Worte der Begrüßung und die Gaben und verlas zwei Begrüßungstelegramme des Heimatvereins der Sach sen in Bremerhaven und des Vereins der Sachsen und Thüringer in Groß-Hamburg. — Zwei der ältesten Ein wohner Meißens, die 90jährige Frau Jahn und der 88- jährige Pensionär Rahm, nahmen mit sichtlicher Freude an der Feier als Gäste der Stadt teil. An den Fest- aktus schloß sich ein Imbiß für die geladenen Gäste, gegeben von den Bäcker-, Fleischer- und Gastwirts- Innungen und vom Einzelhandel, in der Albrechtsburg. Junge Meißner Damen kredenzten den Gästen einen wundervollen Tropfen Meißner Ratswein. — Abends 8 Uhr fand im Eesellschastssaale „Hamburger Hof" die Uraufführung des großen Festspiels zur Jahrlausendfeier statt. Der Dichter, Ministerial direktor a. D. Dr. Wulffen, hat es aus streng geschichtlichen Tatsachen mit geübter Hand verfaßt. Der am Hauptbahnhofe gelegene neue große Saal war bis aus den letzten Platz gefüllt. Aufsührende waren Mit glieder des Meißner Stadttheaters, dessen temperament voller Direktor H. CH. Eahsamas die Regie führte. In zwei Aufzügen mit zehn Bildern werden geschildert die Gründung der Burg Mitzni im Jahre 929 durch König Heinrich I., die Errichtung des Bistums Meißen im Jahre 968 durch den Deutschen Kaiser Otto den Großen und der Kamps um die Macht zwischen Kaiser Hein rich IV. und dem Bischof Benno im Jahre 1075. Dann führt der Dichter das Leben der jungen Stadt nach 1222 vor Augen, läßt den Beschauer eine Hofhaltung des kunstsinnigen Markgrafen Heinrich den Erlauchten im Jahre 1260 erleben, zeigt in drastischer Weise das bürgerliche Leben und Treiben im hochmittelallerlichen Meißen um 1470, läßt den Erbauer des Domes Arnold von Westfalen seine Baupläne entwickeln und gewährt dem Zuschauer Einblicke in die sich in der Stadt abspie lenden geistigen Kämpfe der Reformationszeit. Im Mit telpunkte des vorletzten Biwes steht der Erfinder des be rühmten Meißner Porzellans, Böttger, und das letzte Bild bringt als Apotheose ein Hohes Lied der Arbeit. So reizvoll das Festspiel in Einzelheiten ist, besonders in den dramatisch bewegten Szenen Kaiser und Bischof, Hofburg und Reformation, so weist es doch auch manche öde Stellen auf, die der Chronist, der Schalk und der Magister historiae vergeblich mit Leben zu erfüllen ver suchen. Meißens talentvoller Theaterdirektor Eahsamas- wandte alle ihm zu Gebote stehenden reichen Regiekünste an, hatte für stilechte Kostüme gesorgt und dem ganzen Spiel Leben und Farbe verliehen. Einzelne Darsteller, wie Günter Paris, Hans Pawlow und andere hielten sich vortrefflich. Wirksame Bühnenbilder hatte Mar Füssel geschaffen und Ludwig Zenk sorgte für weihe volle musikalische Untermalung. Dichter, Regisseur und Darsteller wurden am Schlüsse herzlich gefeiert und geehrt. Am Morgen des zweiten Festtages, am Sonntag, zeigte der Himmel ein unfreundliches Gesicht. Aber am Vormittag schon brach die Sünne wieder siegreich durch die Wolken und zerstreute die Sorgen der Meißner um das Gelingen ihres Festzuges. Bot die Stadt schon am Sonnabend im Schmucke ihrer Fahnen, Girlanden, Kränze ein glänzendes Biw, so war man doch aufs höchste erstaunt, was fleißige Hände noch über Nacht hinzugeschaffen hatten. Auch das kleinste Häuschen im verborgenen Winkel prangte im Grün und in den Stadt farben Schwarz-Eelb-Rot, die von Fremden vielfach mit den republikanischen Farben verwechselt wurden. Zug auf Zug, Auto auf Auto rollten und sausten nach der Feststadt. Eine ungeheure Menschenmenge durchwogte die Straßen. Aber überall herrschte musterhafte Ordnung. Das neue eigenartige Kleinod der Stadt, die Ehrenhalle aus Porzellan für die Gefallenen, war das Ziel Tau sender. Um 9 Uhr vormittags füllten sich die Gottes häuser der Stadt zur kirchlichen Feier. Im gewaltigen gothischen Dome auf dem Burgberge predigte der evangelische Landesbischof D. Jhmels über das Wort des Römerbriefes: „Von ihm, durch ihn, zu ihm sind alle Dinge — ihm sei Ehre in Ewigkeit.!" Mit der Stadt Meißen dürfe nicht nur das ganze. Land Sachsen das Jahrtausendfest feiern, sondern auch das Domkapitel des Hochstifts Meißen, das durch die Jahr hunderte hindurch mit der Stadt aufs engste verbunden sei. Er bat die große Gemeinde, alles zu vergessen, was geschehen sei, und mit dem Blicke heißer Liebe in die Zukunft der Stadt und unseres ganzen Volkes zu schauen. Ueber allem, was sich in der tausendjährigen Geschichte Meißens zugetragen habe, liege Gottes Hand. Unsere Zeit sei eine hastende, unruhevolle, aber auch über ihr stehe Gottes Führung. Alle christlich Gesinnten sollten sich vereinen und dafür sorgen, daß auch unsere Zeit genossen aufhorchen lernen auf die Stimme der Ewig keit. Die Jahrtausendfeier Meißens solle nicht vergänglich sein, sondern sie möge reiche Früchte bringen für, die liebe Stadt. Chor- und Sologesänge verschönten die erhebende Feier. — Den Glanzpunkt des Tages und wohl des. ganzen Festes überhaupt bildete Z ' der große Festzug, ) 1 der sich nachmittags. ^2 Uhr in der Neustadt ^ Be wegung setzte. Er war nicht allzu groß, aber glänzend und stilvoll und er vermied, was so viele Festzüge schön verdorben und in Mißkredit gebracht hat — okeZGeZ' - schäftsreklame. Der Gedanke des Festzuges schloß sich dem' des Festspieles von Wulffen an. Auch vielen aus dem - Festspiele bekannten Gestalten und Kostümen begegnete man wieder. Aber das war recht so, denn sie waren güt. Woher nur die Arrangeure die vielen schönen Pferde mit ihren zum Teil prächtigen Geschirren und ihren sicheren Reitern bezogen haben mögen? So viele Pferde gibt es doch in Meißen nicht. Es ist, im Rahmen eines Berichtes unmöglich, die 80 Gruppen des Festzuges im einzelnen aüfzuführen, nur die auffälligsten und schönsten mögen genannt sein: Das reitende Heergebet. König Hein richs, Markgraf Konrad und Bischof Gerung als Koloni satoren, begleitet von einem Zuge Kolonisten, die Hand werkergruppen aus alter Zeit, sowie'aüs der Gegenwart/ der Marktzug um 1250, die Juden vom Neumärkt, der Rat von. 1470, das handwerkliche Patriziat, der Rat von 1539, der Apotheker Leuschner in seinem Laden mit Diener, die Stadtschulden, die schwedische, und kaiserliche Reiterei von 1637, August der Starke reist in Gefell schaft nach Meißen, . Böttger und Tschirnhaus jyr Labo ratorium, Kändler am Modelli^ische, Soldaten, Huldigung vor Kahnemany, dem großen Arzte, Goethe und die Freischaren,. Dietrich Dichter der Romantik, Ludwig Richter vor, der Staffefti,/ Otto Ludwig und Frau au^f der Reise, Meitzner Wein . und das Schlußbild: „Zehn-Jahrhunderte huldigen der Stadt Meißen." Vor dem Rathause war eine Tribüne errichtet worden, auf der sich die Ehrengäste ejngesunden hatten, die ebenso wie die vielen tausend anderen Zu-Z, schauer mit Freuden den prächtigen Zug betrachteten und seine Huldigung entgegennahmen. . Um 3 Uhr schon war die ganze Pracht verrauscht und verschwunden. In Triebischthal lösten sich die Gruppen auf. Kaum war dies geschehen, als ein hef- . tiger Wind einsetzte, der Staub und Sand emporwir- belte, und bald darauf setzte ein leichter Regen ein. Und nun erst hatten die Gaststätten Meißens eine Jahr tausendfeier, an die auch sie — oder vielmehr ihre In-/ Haber — noch lange gern zurückdenken werden. Neueste Nachrichten. Raub üb erfall auf einen Kassenbolen in Berlin. Berlin, 3. Juni. Nach einer Meldung der . „B. Z", wurde heute vormittag im Flur des Hauses Große Frankfurter Straße 27, der Kaufmann Georg Subandia aus Berlin blutüberströmt aufgefunden. Subandia war an Händen und Füßen gefesselt und lag mit dem Gesicht nach unt^n auf dem Fußboden. Haus bewohner sorgten für seine Ueberführung nach dem Krankenhaus, wo et für kurze Zeit die Besinnung wieder erlangte. In abgerissenen Worten gab Subandia an, daß er von zwei jungen Burschen unter einem Bor wand in den Hausflur gelockt, niedergeschlagen und be raubt worden sei. Der Zustand des Verletzten ist lebens gefährlich. Subandia, der erst Mitte der Zwanziger steht, sollte große Geldbeträge für die Firma Zuntz ein kassieren: Als er auf die Straßenbahn wartete, traten zwei gutgekleidete junge Burschen an ihn heran und fragten ihn, ob er für billiges Geld eine goldene Uhr kaufen wollte. Da sie ihm die Uhr aber nicht auf der Straße zeigen wollten, gingen sie in den Flur des Hauses. Kaum war Subandia in dem dunklen Korridor, als er einen schweren Schlag mit einem harten Gegenstand über den Kopf erhielt. Aus einer klaffenden Wunde blutend, brach Subandia bewußtlos zusammen. In aller Eile knöpften ihm die Räuber die Hosenträger ab und fesselten ihm die Hände auf dem Rücken. Daun raubten sie ihn aus. Wieviel Geld sie erbeuteten, läßt sich noch nicht genau feststellen. » - Schweres Autounglück. ' Lichtenfels, 3. Juni. Am Sonntagnächmittag fuhr ein Lastauto, das mit 17 Fußballspielern eines Bay reuther Vereins besetzt war, in Wüstenselbitz in einer scharfen Kurve gegen das dortige Schulhaus, überschlug, sich und begrub die Insassen unter sich, wobei sieben Mann schwer verletzt wurden. Zwei davon mußten ins Krankenhaus eingeliefert werden, da ein Weitertrans port nicht möglich war. Bei zwei Verunglückten besteht ernste Lebensgefahr. Geständnis im Kaschauer Menschenfresserprozeh. Kaschau, 3. Juli. Die heutige Verhandlung im Prozeß gegen die Zigeuner begann mit einer Sensation, da der Präsident des Gerichtshofs eingangs die Mittei lung machte, daß der Zigeunerhauptmann Filke eist um fassendes Geständnis abgelegt habe. Der Präsident hat sich am Sonnabend nach Schluß der Verhandlung in die Zelle Filkes begeben, da er den Eindruck hatte, daß