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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend " Di« »Oiiendorfer Zeitung' erscheint Diene» -» mg, Donnerstag und Sonnabend. Der Vczugs-Preis wird ntit Beginn A jeden Monate bekannt gegeben. » Im Kobe höherer Gewalt (Krieg od. sonst. » - iracndw.'cher Störungen des Betrieber der „ " Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung»- » Eiunchtungen) hat der Bezieher keinen An- -- sprach auf Lieferung oder Nachlieferung der " Zeitung od. Rürkzahlnng d. Bezugspreise». »> Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Mit den Beilagen „Ncue Illustrierte*, »Mode und Heim* und .Der Kobold*. Schristleituug, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Freitag Herr 3^. Mai zy29 Nurmuer 63 «»»» Gemeinde - Giro - Konto Rr. L«. 28. Jahrgang Amtlicher Teil. Rinder und Schweiuezähluug. Am 1. Juni ds. Js. findet eine Rinder- und Schmeinezwischeuzählung statt. Die Viehbesitzer werden ersucht, den ehrenamtlich tätigen Zählern bersilwilligst Auskunft zu erteilen. Httendorf-Hkrilla, am 28. Mai 1929. Der Gemeiuderat. Oeffentl. Ätzung der Gsmeindeverordneten Freitag, den 31. Mai abends 8 Uhr im Sitzungszimmer des Rathauses. Tagesordnung ist am Amtsbrett im Rathause ange schlagen. Htteudorf-Hkrilla, am 30. Mai 1929. Der Vorsteher. Oertliches und Sächsisches. Vttendorf-Vkrilla, am so. Mai fS29. — Wie aus dem heutigen Inserat ersichtlich, feiert der hiesige MUUä> verein am kommenden Sonntag sein 60 jähriges Bestehen. Anläßlich des Jubiläums findet Vorm. 9 Uhr Kirch gang statt, dem sich dir Kranzniederlegung am Kriegerdenk mal anschtießt. Den Höhepunkt de^ Tages bildet aber der bet schönem Wetter im Garten (sonst im Saale) des Gast hofes Hirsch nachm. 2 Uhr slatifindende FeslaktuS. Das Löhnert-Orchester wird hier seine Weisen ertönen lassen unter- b ocheu durch Männergcsang und Darbietungen des Tv. „Jahn". Die Festrede wird dec 1. Vizepräsident des Sächs. Mililärvereinsduudes Herr Oberlehrer Grützner hallen. Alle Vorbereitungen sind aufs peinlichste durchgeführt, so daß allen, schon jetzt aufs herzlichste willkommen geheißenen Gästen ein recht genußreicher Nachmittag und Abend bevorsteht. — Mit einem interessanten und spannendem Programm warten beul Donnerstag die Orient-Lichtspiele im Gasthof zum Hirsch auf. Näheres siehe Inserat. — Am 30. April sind fast in der gesamten deutschen Weißhohlglasnidustrie die Lohntarife abgelaufen. Ein Schieds spruch brachte zwar den Arbeitnehmern Aufbesserungen, doch genügten sie ihnen nicht. Die Arbeitgeber nahmen den Schteds- spruch an und beantragten seine Verbindlichkeitserkläruno. Darüber haben am letzten Freitag Verhandlungen im Reichs- arbeitsministertum stattgefunden, das sich aber bisher über die Verbindlichkeitserklärung noch nicht schlüssig geworden ist. Um einen Druck auszuüben, hat die Gewerkschaft einen Teil der Arbeiter der drei Preßglasfabrikeu Glasfabrik A.-G. in Brockwitz, Aug. Walther u. Sühne A.-G. in Ottendorf-Okrilla und A.-G. für Glasfabrikation vorm. Gebr. Hoffmann in Bernsdorf (O.-L.) und ferner zweier Beleuchtungsglasfabriken in Bischo'swerda veranlaßt, zum 6. Juni zu kündigen. Die Arbeitgeber haben mit einer Gesamtkündigunq geantwortet, die am 8. Juni in Kraft tritt. Man beabsichtigt, ein freies Schiedsgericht, wahrscheinlich unter dem Vorsitz Dc. Bahns, einzusetzen, dessen Entscheidung sich beide Teile im voraus Unterwerfen dürsten. Dresden. Zur botanischen Seltenheit ist in unserer engeren Heimat schon das Silberblatt, die Mondviole oder Mondraute (Lunaria rodiviva) gewor den. Seine sehr ästige Wurzel treibt schon frühzeitig einen dichten Busch, aus dem mehrere 30 bis 60 Zen timeter hohe Stengel emporschießen, die mit blaß violetten Blütensträußen geziert sind. Die Blüten duften zart. Früher stellte man dem Samen nach, weil man daraus ein harntreibendes Mittel bereiten zu können glaubte. Heute beraubt mau die Pflanze ihrer Blumen willen oder man schneidet i.n Herbste die Stengel ab, um aus den Silberscheiden der Frucht stände einen Zimmerschmuck zu gewinnen, als wenn Man nicht schon längst allen diesen staubsaugenden Pslanzenlcichcn Fehde angcsagt hätte. Ein solches Verfahren spottet jeder Wohnungshygiene. UebrigenS ist die Mondraute in Sachsen geschützt und bleibt nun hoffentlich in der tiefen Einsamkeit, in die sie sich schon zurückgezogen hat,, vor weiteren Zugriffen verschont. Elter nrats wählen durchgeführt. Das Ergebnis Juni Wah! ans parlamentarischen Kreisen erfährt, sozialdemokratische Landtagsfraktion am wahrscheinlich den Abgeordneten Weckel des Landtagspräsidenten aufstellen. Aus dem sächsischen Landtag. ändert kaum etwas an dem bisherigen Verhältnis. Es wurden gewählt in der Roten Schule sechs christliche und drei weltliche Vertreter, in der Weinbergschule sechs christliche und drei weltliche Vertreter, in der Pestalozzischule fünf christliche Und sechs weltliche, in der Triebischtalschule fünf christliche und sechs welt liche, in der Questenbergschule zwei christliche und drei weltliche Vertreter. Rotzwein. Das weit über die örtlichen Grenzen bekannte Roßweiner Schulfest findet in diesem Jahre, nach der üblichen vierjährigen Pause, am 14. und 16. Juli statt. Die Veranstaltung, die regel mäßig seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts abgchalten wird, erfreute sich bisher infolge seines seltenen Straßenschmuckes und der bunten Zusammen stellung der Kinderfestzüge erheblicher Beachtung. Die anderwärts heimischen Roßweiner benutzen diese Tage stets zu einem Besuche ihrer Heimatstadt. Löbau. Die drei ältesten Leute des Ortes Schön bach konnten in diesen Tagen auf ein Alter von zusam men 273 Jahren zurückblicken. Der Jnvalidenrentner Karl Gruhl feierte kürzlich seinen 93. Geburtstag, Frau Johanne Hauptmann ihren 90. und Frau Hermine Bursche bereits am 6. April ebenfalls ihren 90. Geburtstag. § Schönau. Der Rentner Kari Schwabe und seine 6. zur Che rniß. Dienstag morgen gegen 2 Uhr wurde - die Feuerwehr nach der Feldschlößchen - Brauerei > gerufen, auf deren Grundstück ein großer Holzschauer ' und ein dort aufgestellter Waggon in Brand geraten waren. Dem energischen Eingreifen der Feuerwehren gelang es, ein Ausbreiten des Feuers zu verhindern. Die Erledigung der kommunistischen Beschwerde durch das Reichsgericht. Beim vierten Strafsenat des Reichsgerichts ist bisher nur eine Beschwerde gegen die Verbote des Roten Frontkämpferoundes eingegangen, und zwar die der KPD. in Sachsen. Wann diese Beschwerde erledigt sein wird, läßt sich nicht sagen. Die Art der Erledigung ist gesetzlich bestimmt: Der Weg des Beschlußverfahrens in nichtöffentlicher Sitzung. Ehefrau konnten iu körperlicher und geistiger Frische f ihre d i a m autene Hochzeit feiern. Pfarrer Fischer f aus Bergen überreichte n. a. eine Ehrenurkunde des f Laudcsb'lisistoriumS und ein Glückwunschschreiben - des Reichspräsidenten v. Hindenburg» Ehe ruitz. Der stellvertretende Vorsitzende der i Industrie- und Handelskammer zu Chemuitz, Iakob) K aufna u u, ist in Bad Kosen, wo er zur Erholung? weilte, estorbcn. ? Flöha. Hier ertrank beim Baden in der Flöha ein i aus Dippoldiswalde stammeuder junger Manu KM MWtwWNge AMpeN. namens Schmidtgen. Tausend Jahre, eine unermeßliche Zeitspanne, Merßen. In den hiesigen Schulen wurden die z wenn man sie als Ganzes überschauen will. Tausend pn cain bl Nnä ; Jahre „Meiße n" bedeutet in der G. schichte den hundertfachen Wandel des Antlitzes Sicher Stadt,' doch trotz des modernen Tempos, trotz aller Umwälzungen dieser tausend Jahre, sind die Spuren aller Zeiten ! im Meißener Stadtgebiet zu finden. Ja, noch sind hier winkelige Gäßchen, träumen uralte Mauern von ver- wird äs vergessen wird Ihnen im deutschen Volke bleiben, daß Sie sich auch nach dem Zusammenbruch unserem Vater- Die Geschichte singt aber nicht nnr ein Lied tausend jähriger Not, sie kündet auch den Ruh m und das Glück der Meißener Heimat. Stolz ragt der Turm der Frauenkirche gen Himmel. Ein Kleinod deutscher Baukunst ist die weithin berühmte A l b r e ch t s bu r g, und unvergeßlich bleibt die Er« fiudnng Boettgerö, das Meißener Porzellan, der l heimliche Stolz mancher Haussrau und zugleich durch . die hervorragenden Schöpfungen der Königlichen j Porzellanmanufaktur der Mittler für die Welt- s berühmtheit dieser schönen sächsischen Stadt, die in i lieblicher, bergiger Umgebung reich aufblühte, ohne i ihren idyllischen Charakter einzubützen. ' gangenem Geschehen. Das Schicksal vieler Millionen hat sich im Wandel j der Generationen hier erfüllt. Von den ersten Kämpfen gegen die Daleminzier, aus deren Siedlung 929 Meißen entstand, im strengen Winter 928/29, bis zur jüngsten Vergangenheit haben unzählige Kriege und Fehden die Entwicklung der Stadt Meißen gehemmt, aber von jenen kampferfüllten Gründungs tagen an war Meißen auch ein Stützpunkt der deutschen ! Kultur gegen die östlichen Barbaren, und 968 zeigte ' die Gründung des Bistums Meißen, den Sieg , des Christentums über die Heiden. Der Hussitenkrieg, der Dreißigjährige Krieg, der Marschall Davout im 'Jahre 1813, hinterließen Lei- und Not des Krieges, und zum letztenmal wurden 1866 Seim Rückzug des sächsischen Heeres in Meißen die Brücken gesprengt. Zwi^au. Der Landgerichtsdirektor Max Hüttner ist vom 1. Juli ab zum Präsidenten des Landgerichts Zwickau ernannt worden. Plauen. Durch ein schweres Schadenfeuer ist das Anwesen des Gutsbesitzers Burkhardt heimgesucht worden. Das Anwesen, bestehend aus Wohnhaus, Scheunen und Stallungen, ist vollständig eingeäschert worden. Das Feuer griff auch auf das Anwesen des Rittergutsbesitzers Renz über und äscherte dort eine Scheune und einen Schuppen ein. Der Schaden ist bedeutend. Die Entstehungsursache ist noch unbekannt. Mittweida. Auf der Straße zwischen Seifersbach und Sachsenburg fuhr ein Motorradfahrer, Sohn eines hiesigen Steinbruchbesitzers, gegen Liren Straßen baum. Er erlitt schwere Verletzungen und starb bald darauf im Krankenhause. Sächsische Politik. Ein neuer sächsischer Landtagspräsident? Möge Ler Stolz aus die Vergangenheit, das Ber- antworcungsgcfi hl für Gegenwart und Zukunft j- stärken, damit die Spuren unserer Zeit von einem l künftigen Chronisten der Stadt M eißen mit Freude verzeichnet werden können. Die Feierlichkeiten, die fam 2. Juni beginnen, werden in ihren historischen Wie das Blatt Ler Altsozialisten der Nolksü a* feilen dazu beitragen, in vielen Bürgern erneut Lett -wie oas ^ran oer ncrwzmunen, oer -Sinn für Heimatgeschichte zu weckeu. In Ler ersten Si^ Landtags am 6. Juni Staat Sachsen gelegt. Die sächsische Negierung benutzt werd dce Wahl des L a n d t a g s v o r st a n - es erfol- Gelegenheit, um Ihnen, Herr Reichspräsident, gen. Da der kommuntzttzche Abgeordnete Renner d -s den Ausdruck ihrer Verehrung zu übermitteln. Un- Landtagsmaudüt im Wahlkreis Dresden abgelehnt : versessen wird - tritt für ihn die kaufmäunifche Angestellte L,nt ------ - Glatzer in Dresden in den Landtag ein. i land zur Verfügung gestellt, das deutsche Heer in Lie f Heimat zurückgeführt und durch Ihr Beispiel selbst- : loser Pflichterfüllung wesentliche Grundlagen für den Aufbau unseres neuen staatlichen Lebens geschaffen haben. Seit vier Jahren stehen Sie über allem Partei hader erhaben an der Spitze des Reiches. Zu Ihre« Händen, Herr Reichspräsident, erneuert die sächsische Regierung in diesen bedeutungsvollen Tagen ihr Ge« ! löbttis unwandelbarer Treue zum Reich. Die sächsische Staütsregierung, gez. Heldt, MinisterpräsiLentJ Die Regieruug hat anläßl-'ch der Meißener Jahr- tausenöfeier das nachstehende Telegramm an den Reichspräsidenten v. Sindenburg gerichtet: „Vor 1000 Jahren wurde die Burg und Mark Meißen . gegründet und damit Ler Grundstein zu dem heutigen