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28. Jahrgang. Nummer 35 Freitag, den 22. März jY29 keine Heimat liebt, desto fester ist es mit ihr verbunden. —r. Amtlicher Teil. Schweine - Impfung. Zwickau. Ein 34 Jahre alter Lokomotivheizer geriet auf dem hiesigen Bahnhofe zwischen die Pnsfer der Lokomotive und einer hinter dieser stehenden Wagengruppe, wobei ihm der Brustkorb ein- gedruckt worden ist. Er war sofort tot. Schneeberg. Am Sonnabend ertrank in Nieder- Schiema ein 16 Jahre alter Schleiferlehrling, der in . die Mulde gestürzt war. Die Leiche konnte erst im Hainichen. Die Fachschule für Textilindustrie beging die Feier ihres 75jährigen Bestehens unter reger Anteilnahme der Behörden, der Industrie und der Einwohnerschaft. In der von der Schule veran stalteten Webwarenausstellnng hatte u. a. die Brett chenweberei, eine alte, nirgends mehr geübte, jetzt aber in den Lehrplan der Hainichener Textilsachschule auf genommene Kunst, einen Platz gefunden. Tel Halaf und bei Forschungen in Palästina, Syrien, Me opotamien und Arabien beteiligte unternimmt zur Penig. In der letzten StaLtverordnetensitznng stellte die Fraktion der S? — Frühlingsanfang. Als am 21. März nm 4 Uhr früh die Sonne den Frühlingspunkt, den Schnittpnnkt des Aequators mit der Ekliptik überschritt, so endete auch kalendarisch ein Winter, wie ihn Europa seit einem Jahr hundert nicht mehr erlebt hatte. Die vielfach verbreitete An nahme, daU nach dem strengen Winter ein schönes Früh- 'jahr und ein warmer Sommer zu erwarten sei scheint, durch die in der dritten Märzwoche erfolgte Erwärmung eine Stütze zu finden. Aber man muß sich hier vor voreiligen Doppelhaus für Lungenkranke errichtet werden. Voraussetzung hiersür ist, daß die betr. Tiere im lachenden Jahre von einem approbierten Tierarzt zum Schutze gegen Rotlauf geimpft worden sind. Bet unter bliebener Schutzimpfung wird in der Regel nur die Hälfte der Entschädigung gewährt, sofern diese nicht ganz zu ver sagen ist. Als Nachweis der erfolgten Schutzimpfung gilt eine vom Jmpstierarzt ausgestellte Bescheinigung. Anmeldungen zur Durchführung der Schutzimpfung sind bis Ende März 1929 im Rathause » Verwaltungszimmer — zu bewirken. Htteudorf-Hkrilla, am 21. März 1929. Der Bürgermeister. Fluten mit fortgerissen worden. Chemnitz. Die Trinkwaffernot hat sich wei ter verschärft, da infolge des überaus starken Frostes der letzten Wochen der Boden bei den Quellen bis zu zwei Meter Tiefe gefroren ist und das Stieselwasser nicht durch die Frostschicht in den Boden eindringen kann. Zur Beschaffung von Trinkwasser ist die Stadt nun dazu übergegangen, im Stadtpark zwei neue Bohrlöcher anzulegen. Meerane. Nach einem Beschluß des Rates soll an der Waldenburger-Straße ein Einfamilien- Zen mit dem Ministerresidcntcn Baron Dr. Max v. Oppenheim eine neue Ausgrabungs- und For schungs-Expedition nach Mesopotamien. Dresden. Auf dem Erweiterungsbau des Wasser behälters in Vorstadt Räcknitz kam ein Arbeiter der Starkstromleitung zu nahe und wurde sofort getötet. Dresden. Die Stadtverordneten nahmen den ordentlichen Haushaltsplan für das Rechnungsjahr 1929, der mit einem Fehlbeträge von 307 392 NM abschließt, gegen die Stimmen der Kommunisten au. Der Fehlbetrag soll, soweit er nicht eingespart werden kann, durch Darlehensaufnahme gedeckt werden. Meißen. Der Generaldirektor der Meißener Porzelianmanusartur, Pfeiffer, hat die Berufung an die Berliner Porzellanmanufaktur als Nachfolger Moufangs abgelehnt, doch hat man in Berlin noch nicht alle Hoffnung anfgegeben, Pfeiffer zu gewinnen. Es ist jedoch wenig wahrscheinlich, daß er seinen Ent schluß ändert. Bischofswerda. Auf der Staatsstraße unweit des Klosters Marienstern fuhren ein Automobil und ern Motorrad aufeinander. Die Frau des Motorrad fahrers erlitt schwere Verletzungen. Ihr Mann und die Autoinsassen kamen ohne Schaden davon. Leipzig. Der schon seit einigen Tagen vom Hoch wasser schwerbeschädigte und deswegen für den Ver kehr gesperrte Amboß st eg, der in der Verlän gerung der Limburger Straße über die Elster führt, ist zum größten Teil zusammengestürzt und von den Schont die Mur, schützt den Wald! Die Sonne kommt höher und höher, ihre allumfas sende Kraft wird die Natur die Winterfesseln löseu und sie neu beleben. Hat dann der Lenz erst feinen Einzug gehalten, die Wälder und Fluren mit einen» munterfrischcn Gün überzogen, dann wird es wieder lebendig überall. Das Erzgebirge, das Elstergebirge, da« Elbs andstein - wse das Lausitzer Gebirge sind jedem Naturfreund lrebe Bekannte, die er zu schätze- weiß. Ein jedes dieser Gebirge hat seine landschaft lichen Reize und Eigenheiten, die der nahende Früh" ling in reichem Maße hervortreten läßt. Leider aber bringen viele der gesamten Natur nicht die gebührende Achtung entgegen. Wie freut man sich zum Beispiel, wenn nach langer Winterszeit die ersten Weiden-, Birken- und Haselnußkätzchen mit gelbem Blütenstaua uns entgegenlachen. Bieten doch auch diese Kätzchen den Bienen die erste Weide wieder dar. An den warmen Vorfrühlings-Sonntagen wan dern Hunderte von Familien hinaus in den Wald. Biele kehren heim mit knospenden Zweigen belade^ Noh und wahllos hat man alles abgerissen, so daß Rinde und Zweige in Fetzen herunterhängen. Baltz wird man überdrüssig, den großen Rutenstrauch in der Hand zu tragen, er wird daher achtlos weggeworfeu. Es wird uns gewiß niemand verwehren, daß wir ein Sträußchen Blumen pflücken oder einige Zweige von Birken, Buchen, Fichten oder Kiefern mit nach Hause nehmen, um ein Stückchen Natur im Stübchenj verzaubert zu sehen, aber es muß alles mit Maßen geschehen. An Len Eltern liegt es zunächst mit, di§ Kinder zum Naturschutz zu erziehen, sie aufmerksam zu machen auf die verschiedenartigsten Gebilde an Bäumen und Sträuchern, auf den singenden und lockenden Vogel, Sen kriechenden Wurm, das sum mende Insekt usw. Wie wird aber noch heute von sciten der Jugend gesündigt. Ein Schmetterling wag! sich hervor und entfaltet seine zarten Schwingen im Sonnenschein. Sogleich wird er verfolgt, zu Boden geschlagen und vernichtet. Die häßlichen und doch so nützlichen Kröten, die flinken Eidechsen, die dicken Molche und Salamander, die unschuldigen Blind schleichen werden gequält und geschunden. Lmschwung auf dem Arbeitsmarkt. Absinken der Arbeitslosenziffer. Mit dem Beginn der milderen Witterung ist der jahreszeitliche Umschwung auf dem Arbeitsmarkte eingetreten. Zum ersten Male feit Anfang dieses Jahres zeigt die Arbeitslosenziffer in den Bezirken Mit vorherrschenden Autzenberufen ein Absinken. Vorwiegend sind es die Steinbrüche, die stellen weise Mit der Wiederaufnahme der Arbeit begonnen haben, so daß in manchen Bezirken, z. B. in Bautzen, der Arbeitsmarkt bereits eine wesentliche Ent lastung erfahren konnte. Auch in der Land wirtschaft ist der Bedarf an Arbeitskräften in den meisten Bezirken wesentlich gestiegen. Für den Steinkohlenbergbau werden zur Deckung des Bedarfs s weiterhin westfälische Arbeiter herangezogen; hier (also findet der Gedanke des zwischenörtlichen Arbeitsmarktsausgleichs trotz entgegenstehender Schwierigkeiten in Unterbringungsfragen dennoch eine Verwirklichung. Das Baugewerbe beginnt ebenfalls teilweise mit der Aufnahme der Außen- arbeiten. Vor allem in den Großstädten wurde bereits eine große Anzahl Fachkräfte eingestellt. während das Krankenhaus in eine Berufsschule um- gewandelt werden solle. Da die Bürgerlichen gemein sam mit den Kommunisten gegen diesen Antrag stimmten, verfiel er der Ablehnung. Bäeeustem sBez. Chemnitz). Von noch unbekann ten Tätern wurde die Arbeitslosenkasse mit 8000 NM, OertlicheS und Sächsisches. Dttendorf-Gkrilla, am 2p März O2Y. — Gestern Mittwoch war es Herrn Klempnermemer Müller und Gemahlin vergönnt das 40 jährige Geschäfts jubiläum zu feiern. Nachträglich wünschen wir dem Jubilar ferneres Wohlergehen und den Jubilarsgeschäft weiteren guten Geschäftsgang. — Dieser Tage ereignete sich auf der Rathenaustraße ein Wasferohrbruch. — Die Auftauarbeiten welche vom hiesigen Wasserwerk an den eingefrorenen Wasserleitungen vorgenommen werden schreiten rüstig vorwärts, doch dürfte es immerhin noch längere Zeit dauern bevor alle Leitungen wieder frei sind. — Auch die Verbandsberufsschule Heide mit dem Sitz in Ottendori-Okrilla beging ihre Entlassung der Schüler und Schülerinnen festlich. Am Montag abend versammelten sich Schüler und Lehrerschaft zusammen mit Angehörigen der Schüler und Vertreter der Gemeinden und Schulausschüsfe im Saale des Gasthofes zum Hirsch. Die Feier wurde ein geleitet und verschönt durch Streichquartette von Mitgliedern der Löhnertschen Kapelle. Ein Chorlied von Mädchen unter Leitung von Herrn Marzahn sowie ein Abschiedsgruß eiues abgehenden Schülers und einer noch im Verband der Schule bleibenden Schülerin leiteten über zur Entlassungsrede des Herrn Diplomlandwirts Sunlel. Er sprach anfangs sein und der Schule Bedauern aus, daß der eigentliche Schulleiter Herr Mäthner durch Krankheit verhindert sei, zur Zeit der Schule zu dienen und die Entlassung selbst zu leiten. Sodann wandte er sich an die Schüler und bat sie vor allem nach Wahrheit in ihrem ganzen Leben zu streben. Auf die eindringlichen Worte folgte dann die Bekanntgabe eines Tätigkeitsberichtes der seit einem Jahre bestehenden Verbandsberufsschule Heide, der von ihrer günstigen Ent wicklung Zeugnis gab. — In den freundlichen Ausstellungsräumen des Landes- VereinS sächsischer Heimatschutz, die sich im ersten Stock des Hauses Altmarkt 4 in Dresden befinden, ist jetzt eine be achtenswerte Sonderschau aufgestellt. ES ist eine ausgesuchte Kollektion von Tongefäßen der bekannten keramischen Fabrik von Johannes Reh in Kamenz, die für die Weltausstellung in Barcelona bestimmt ist. Unsere Lausitzer Tonwaren sind hier vorzüglich vertreten. Kannen mit aufgelegtem spar- MLÄLHU?' des °-b°rg-n werd». Nach d« bis. gllbltl m ioltlchmIilLkc, veuzeill'cher , ormeu- und Fa.^n-. festgestcütdn Erörterungen ist er ausgeglitten und gebung ganz vorzügliches rm Kunsthandwerk leistet. Ge° Mulde gestürzt, drauchsgegenstände, Kaffeegeschirre usw. schließen sich an. die am nächsten Tage zur Auszahlung gelanget', soll ten, gcstohle n. f irrigen Schlüssen hüten. Vielmehr muß man diesmal mit hoher Wahrscheinlichkeit einem, im ganzen genommen kühlen, regnerischen und veränderlichen Sommer entgegensehe». Sollte c» 1-, i. i- i-r „ es trotzdem anders kommen, und sollte der Sommer 1929 Anstalt für staatliche Ausnahme bilden, so würde das gewiß niemand be- Schlachtmehverstcherung hat beschloßen, auch in diesem Jahre den Schweinehaltern Verluste, die in der Zeit vom 1. Juni? bis 31. Dezember 1929 bei Schweinen durch Beanstandung A vor dem des Fleisches wegen NoilaufS oder Backsteiublattern (milde Borderasien bei Ausgrabungen in Babylon, Jericho, Form des Rotlaufes) eiutreten, m der gesetzlich vorgesehenen ----- ... Höhe zu entschädigen. Der Wald soll eine Erholungsstätte für uns fein. In anerkennenswerter Weise sind die Bestrebun gen der sächsischen Gebirgsvereine darauf gerichtet. Durch Wegemarkierungen, durch Anlage schöner Au- sichtspunkte, wie durch Aufstellen von Ruhebänken und dergleichen suchen sie die Schönheiten -er Heimat zu offenbaren. Bedauerlicherweise tauchen von Jahr zu Jahr immer wieder Klagen über ruchlose Beschä digungen an Ruheplätzen, Bänken usw. auf, ohne daß , . „es immer gelingt, die Missetäter zu ermitteln. Wie PD. den Antrag, Las seit reich an innerlicher Kraft könnten viele Menschen einigen 20 Jahren bestehende Krankenhaus aus- fein, wenn sie es verstehen würden, den Wundern der zulöseu und diesen Abbau noch dieses Jahr durch- Natur nachzugehen. Wer sie verschandelt, ist nicht zuführen» da das Krankenhaus sich nicht mehr wert, sich ihrer zu erfreuen oder sich in ihr zu ergehen, rentiere. Mit einem Krankenauto sollen die hiesigen s Jn ihr wurzelt die Heimatliebe, und je mehr ein Bolk Kranken in Grotzstadtkrankenhäuser gebracht werden, s ' endorser Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Mit Gemeinde - Giro - Konto Nr. L8L den Beilagen „Neue Illustrierte', „Mode und Heim' und „Der Kobold Schriftleiümg, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. M AUiMt! amtlichen Bekanntmachungen zu Ottendorf-Okrilla. Diese Zeitung veröffentlicht die des Gemeinderates Di« »Ottendorfer Zeitung' erscheint Diene» " tag, Donnerstag und Sonnabend. A Der Bezugs-Preis wird mii Beginn jeden Monat« bekannt gegeben. " Im Falle höherer Gewalt sKrieg od. sonst. " irgendwelcher Störungen des Betriebes der 2 Zeitung, d. Ltcscrantcn od. d. Beförderung»- Einrichtungen) hat der Bezieher keinen Dn- « »» spnich auf Lieferung oder Nachlieferung der » 2 Zeitung od. Rückzahlung d. Bezugspreise». " Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. 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