Volltext Seite (XML)
Clown Tedds. Roman aus der girkuswelt von Magda Trott. Sovvrighr b« Grein« k Eomp. Berlin W 30. Nachdruck verboic«. 16. Forljepung. Nach wochenlangem Krankenlager war endlich die größte Gefahr beseitigt. Ms Arno Olden sich ivieder erhob, mar er kaum wieder zu erkennen. Das einst jo schöne, gleichmäßige Gesicht hatte einen wilden Ausdruck erhalten, scharfe Linien hatten sich um Mund und Nase tief einge graben, durch das dunkle Haar zogen sich graue Fäden. Sein erster Ausgang war ein Zirkusbesuch. Er faß in dem ziemlich mangelhaft besuchten Zuschauerraume des Zirkus Ardetto und schaute gespannt den gebotenen Leistun gen zu. Hin und wieder unterdrückte er ein spöttisches Lächeln. Wie ganz anders konnte hier alles sein! Be sonders der alberne Clown ärgerte ihn. Welch täppischer, langweiliger Burschei Aber freilich, er wußte es ja aus Erfahrung, daß dieser Narrenreißer vielleicht die schwerste Arbeit in der Manege hatte. Der hier freilich nicht! Der ließ abgedroschene und alberne Späße hören und verstand nicht viel mehr, als Purzelbäume zu schlagen — war eben nur ein Narr! Und doch — wie glücklich konnte dieser Clown jein, weil er Zirkuslust atmen durfte! Mit welcher Wonne hätte Olden mit ihm getauscht. Ein Clown! Ein Clown, der sich in allen möglichen Künsten zeigte, der, wenn plötzlich ein Schwindelanfall über ihn kam, sich kurzerhand' in die Manege legte und heim Vergehen der Sinne seine Gesichter schnitt und dafür mit Beifall belohnt wurde. Ein Clown, der sich bald aus das Pferd schwang, bald ein Radfahrerkunststück zum besten gab — — für solch kurze Kunststücke reichte auch die Kraft seiner Beine noch aus! Ein Clown, der etwas ganz Neues bot, der trotz seiner albernen Späße von dem Publikum ernst genommen wurde, den man bejubelte, den man sehnsüchtig in der Manege erwartete, der aller Augen auf sich lenkte, auch dann, wenn ein anderer ein todesmutiges Wagestück zeigte! — — Ein Gedanke brannte sich fest in Oldens Hirn. Von Arno Olden hatte ernst die ganze Stadt gesprochen. Warum sollte es nicht möglich jein, daß auch ein Clown die Men schen aufwühlte? Als Artist konnte er sich nicht mehr zeigen, aber dem Zirkus fernbleiben, ging über seine Kraft. Groß und berühmt werden als Possenreißer, etwas Neues dem Publikum bieten, dem Clontum ein anderes Mäntelchen umhüngen, neue Bahnen zu wandeln, das war wohl noch ein lohnendes Ziel! Am nächsten Morgen suchte Arno Olden Direktor Ardetto auf. Er gab sich ihm zu erkennen, verlangte aber größtes Stillschweigen. „Liebster Olden," rief Ardetto voller Begeisterung, „verlangen Sie, was Sie wollen! Ich verpflichte Sie so fort für Monate!" „Ms was denn?" fragte Arno bitter. „Wissen Sie nichts von meinem einstigen Unfall?" „Den haben Lie doch längst überwunden! Kommen Sie mit, wir machen sofort den Kontrakt." Für Sekunden schwankte der Artist. Sollte er seinen Zustand verheimlichen, sollte er es wagen, in seiner Nummer erneut aufzutrcten? Ardetto hielt bereits die Feder in der Hand, um die Bedingungen niederzuschreiben. Da berichtete Arno Olden Von seinem unheilbaren Leiden. „Ja dann — das ist freilich undenkbar." — „Aber einen anderen Vorschlag will ich Ihnen machen. Sie verpflichten mich als Zirkus-Clown." „Arno Olden als Clown?" Ardetto glaubte, nicht recht gehört zu haben. ,Ha," rief der junge Artist fast grimmig, „lassen Sie mir freie Hand. Etwas ganz Neues will ich bringen. Kein blöder Hanswurst soll in der Manege umhertollen. Freilich, ein Narr wird kommen, aber es wird ein könig licher Narr sein!" ,Zch weiß, daß Sie niemals halbe Arbeit geleistet haben, lieber Olden. Ich lasse Ihnen auch heute freie Hand. Gelingt es Ihnen, das mir abhanden gekommene Publikum wieder zu mir heranzuziehen, so werde ich Eie reichlich dafür entschädigen. Tann fordern Sie, was Sie wollen, aber bringen Sie meinem Unternehmen den alten, guten Ruf zurück!" Oldens Blicke gingen ins Veite. ,Hch sehe einen Narren, er trägt das Gewand des Till Eulenspiegel, er macht die Zuschauer lachen und weinen, sie zittern um ihn, wenn er sich zur höchsten Höhe emporschnellt, sie lachen, wenn er stürzt und wenn er für Augenblicke mit geschlossenen Augen in der Manege liegt, weil — weil —" seine Stimme wurde zum Flüstern, „weil sich sein altes Leiden einstellte. Aber sie wissen davon ja nichts .Es ist eine Posse, ein neues Spiel. Man mutz über den Bajazzo lachen. Da seht, er richtet sich schon wieder auf, taumelt zwar noch ein wenig, aber er reißt sich zusammen, springt durch Reifen, springt auf den Rücken des Pferdes und atmet, atmet wieder Zirkusluft!" Schweigend hatte Ardetto diesem seltsamen Ausbruch zugehört. Jetzt räusperte er sich laut und vernehmlich und sagte: ,Hst es also Ihr Ernst, Olden?" jawohl." „Und wann wollen Sre zum ersten Male auftreten?" „Am nächsten Monatsersten." „Als Clown ?" Wenige Augenblicke sann Olden nach, dann rief er laut mit seltsam heiserer Stimme: „Clown Teddo — kein anderer bin ich von nun an. — Clown Teddo, so heiße ich nun für alle. Arno Olden ist tot, aber Clown Teddo lebt, Clown Teddo hat eine Aufgabe. — Schreiben Sie den Vertrag!" So wurde in dieser Stunde Arno Olden als Clown Teddo für den Zirkus Ardetto verpflichtet. Bereits zwei Tage später bereute Arno Olden seinen Entschluß. Es war in seinen Augen etwas Undenkbares, daß er als Possenreißer wieder in die Manege zurückkehrte. Und doch blleb ihm nichts anderes übrig. Seine Kraft reichte nicht weiter aus, reichte nur für kurze Kunststücke, die er als Clown zeigen konnte. Aber war es nicht eine um so größere Aufgabe, die Zuschauer forrzureißen, selbst wenn er das Narrengewand trug? Würde nicht die ganze Welt staunend aufhorchen, wenn es plötzlich hieß: „Wir Lehen zu Ardetto wegen des dort auftretenden Clowns!" War solch ein Ruhm nicht noch größer? Ein Clown, ein Possenreißer zwanA Lausende in seinen Bann! (Fortsetzung solgt.) 20. 1929. --- Di-L Aockrtzer. He/öeur «44 L als trauerns« VE» u»S LinSer Vie Leerckigung Kricket Lonotag, cksn 24. Februar, nacbm. ^3 vkr vom Irausrkause aus statt. Zwei nimmermücle üän<1e rüsten nun tür immer! klöträicb unä unerwartet eutscbliek Beute uacbmitta§ Vz5 Gbr sankt uacb Bursen Neicken wein lieber, Zu ter Gatte, unser treu- sorZenäer Vater, Lcbwie^er- unä Grossvater, äer GalsbesitLsr Herr Lari Oro88mauu iw 59. I,ebensjabre. OtttzväorL-OkriUa, äen 20. Februar 1929. Iw tiekstew Lebruer? unä Web krauenversm. Freitag, 22. Februar abends 8 Uhr Versammlung im Gasthaus Bahnhof. Sonuaöeud Ankauf vor» Schweine- Fleisch Pfund von 1.— Mk. an stivS Neis» zum Kochen Pfd. 90 Pfg. brnrkSüsLt. Mrst Pfund 1.20 Mk. Südstraße. LrtAüÜvr^ Schreibmaschinen - Fachmann l^auss, Oaroiastr. 4 liefert und repariert Sekreibmascstinen Systeme. Lur UWM-NUU hält sich bestens empfohlen Bestellung bitte im Voraus SstttsLoru in verschiedenen Preislagen am Lager. Länix^brück Hintergaffe Nr. 4. Otttzväork-Okrills, aw 20. Pebr. 1929. M ImM WMb«. kür äie uns beim HeimZauZe meines lieben Gatten, unseres unvergesslichen Vaters, Lobnes, Lruäers unä LcbwaZers, äes Herrn Lrast NiUx Miars kübrvtzrksbesitrer erwiesene grosse ^.nteilnabwe äurcb rabl- reicbe Blumen- unä Geläspenäen unä ebr- euäes Geleit saZen wir allen unseren derrllvdstea Dank. Lesonäeren Daub Herrn vr. Förster kür seine rastlosen LewübuuZen unä äer Vreiw. I^euerwebr Ottenäork-O^riUa-Lüä tür äie erwiesene 8brunA. Dir aber, lieber IVillzr, ruken wir ein »Habe vanL" unä »Kube sankt" in äein allrukrübes Grab nacb. IVer äicb gekannt, wird unsern Leitwerk ermessen. Sovoubeuä äen 23. I'ebruar Schlachtfest Von nachm. 4 Uhr Wellfleisch und Brat wurst, später frische Hausschlachtene. Hierzu ladet freundlichst ein Perm. gausasrk u. krau. MM W tzMW W Leute vovuerstuA, äsu 21. Februar MM-W k'reitsK, äeu 22. k'edruur IMMM. Wml. Zu zahlreichen Besuch ladet freundlichst ein Arthur Hanta u. Frau. 5sstevi-KMMg führt aus W»Kerk»iiöel8-M.-(!tz8. rii streben O1t^nä0rk-Okri1lL-8üä Fernruf Amt Hermsdorf Nr 10. Dec obeeschlestsche W anderer Uarwq: Stet«---!,, wr» vibliogrspd.iscbes Institut tz, in beiprig ttlttllttlHUttNNttNNNNttHNNttiUHttttttUMttMINNttittttttttttMMMM !n siebenter, nsubsarbsitetsr ^uklags srsebeint: 12 i-iulbisäerbllriäs Oben 160000 knllkel sui 21000 Spalten ^axt, nunä SOOO äbdiiciungsn unci Kanten km "faxt, üben 1000 ».'s. isndsgv Si!6vntaksln ur 1 Kanton, llben 200 ^vxtbsNagvn ück. /, //, ne Ü/L /X /lostet 7s LO /?m., St,. /// zz Km. Sie belieben ckas Werk 6urob jsäs gute Guokbancllung unä erkalten ckort aueb kostsnkrsi aukkUbrilobs ^nkünckigungsn Se! weitem oerürettetlL» Tageszeitung G berschtest«« erfolgreichstes kinzeigenblatt WM»! - HiiiSMk Stück 0.75, S YS, I.ro, I.SS bM WolckieiNung f. Minen, gelimarbeiten, Woicheste f. gissen, Strick crickarbeiten, geiiek - Malerei, Weiß-Stickerei, gestickte Ammergslnituren ferner UWein vanienMoüe - Wiener Moüenspiegel empfiehlt guKhüig. Herman« Vvie.