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Clown T ddo. Roman aus der girkuswelt von Magda Trott. Copyright ttz Lretua L Lomp. Berlin W 30. Nachdruck verboten. 13. Fortsetzung. Beinahe leidenschaftlich umarmte ihn Sollerbaum. „Wenn es einmal dunkle Stunden in Ihrem Leben geben sollte, mein lieber Arno, dann kommen Sie zu mir! Ich verspreche Ihnen, daß ich mich bemühen werde, Sie zu verstehen. Nun aber will ich Sie bei den Meinen an melden." Er griff zum Telephon und meldete den Besuch Oldens an. In dem Augenblicke, als Olden die glückstrahlend« Gisela in seine Arme schloß, war es ihm, als ertöne ei» spöttisches Gelächter von Rita Römers Lippen. Beinahe erschrocken ließ er die Braut los. Schwand dort nicht ein Schatten? War das nicht die schlanke Ge stalt Ritas? Er strich sich mit der Hand über die Stirn. Warum tauchten gerade in diesem Augenblicke solche Bilder vor ihm auf? Jetzt war er fertig mit dem Zirkus und dem Zirkusleben, jetzt war er der Nachfolger des Fabrik besitzers Sollerbaum und hatte all sein Denken und Sinnen aus die Fabrik zu richten. Er mußte alles Gewesene ver gessen können. Gisela war überglücklich. Sie erfand immer neue Lieb kosungen für den Verlobten und zeigte ihm die schönsten Zukunftsbilder. Man würde oft reisen, alle Erdteile sehen, gemeinsam ausreiten und Spazierfahrten machen und froh«, glückliche Stunden verleben. Olden lauschte diesen Worten, und immer tiefer faßte der Gedanke in ihm Wurzel, daß er auch in seinem neuen Wirkungskreise, an der Seite einer solchen Frau, wirklich glücklich werden könnte. Er wollte das Glück an sich fesseln. Das Schicksal hatte ihn auch jetzt wieder vor Tausenden bevorzugt. Er durfte nicht undankbar sein. Tie Liebe und Zärtlichkeit, die ihm Gisela spendete, blieben auch nicht ohne Eindruck auf ihn. Er sand all mählich mehr und mehr Vorzüge an ihr heraus unk konnte es schließlich in Gedanken wagen, sie nSben Nita Römer zu stellen, Es schmeichelte seiner Eitelkeit auch, plötzlich von den guten Bürgerkreisen als einer der Ihren angesehen zu werden, und da Sollerbaum alles daran setzte, um seinen neuen Schwiegersohn stets zufneden- zustellen, wuchs langsam eine Befriedigung mit seinem neuen Leben empor. Es war in der ganzen Fabrik und in allen Werkstätten bekanntgegeben worden, daß Herr Olden später der Erbe und Besitzer des Fabrikunternehmens sein werde. Freu diger Stolz schwellte die Brust des einstigen Zirkuskünst lers, wenn er durch die großen Arbeitssäle schritt und die Hunderte von fleißigen Männern sah, die hier schafften. Das Unstete verlor sich langsam aus seinem Blicke, die alte, schöne Ruhe kam wieder über ihn, und stunden lang konnte er Sollerbaum zuhören, wenn dieser den jungen Nachfolger in die Geheimnisse des großen Betriebes einweihte. Nur eines brachte ihn immer wieder in Unruhe und Kampf mit sich selbst. Das war der kleine Wagen, den man nach seinen Angaben gebaut hatte. Kam Olden bei feinen Rundgängen an den Verschlag, in den man das Fahrzeug geschoben hatte, so blieb er stehen; dann furchte sich seine hohe Stirn, die Lippen preßten sich aufeinander, als wollten sie den Schrei nicht hindurchlassen, der sich aus seinem Innern löste. Es bedurfte dann vieler starker Eindrücke, um den Wagen wieder vergessen zu machen. Gisela drängte auf eine baldige Vermählung, aber dic Eltern hatten für ihre Bitten ein stets wiederkehrendes Nein. Eine einjährige Brautzeit sollte bestehenbleiben. Sollerbaum hatte wohl bemerkt, daß von Zeit zu Zeit eine Sehnsucht in den Augen seines Schwiegersohnes auf flackerte, die nickt seinem Fabrikunternehmen galt. Er wußte sehr genau, was hinter der hohen Stirn Arnos vorging und daß dieser trotz redlichstem Bemühen die Ver gangenheit noch lange nicht überwunden hatte. So be stand denn Sollerbaum auf der einjährigen Brautzeit, die für Olden zur Prüfung wurde. Hatte er sich nach diesen zwölk Monaten einaelebt. bot sein Verhalten dan- die Gewahr, daß er das unternehmen weiterzuführen ver mochte, so sollte dem Glück Giselas nichts mehr in den Weg gelegt werden. Sollerbaum hatte sich einen bestimmten Plan zurecht gelegt. Obwohl er sehr genau erkannte, daß Olden zu nächst nicht in der Lage war, selbständig anzuordnen, ließ er seinem zukünftigen Schwiegersohn doch die größten Freiheiten. Gerade dadurch hoffte er, daß Olden an seinem neuen Wirkungskreise Gefallen finden und sich von der Vergangenheit rascher lösen würde. Fehler, die von setten Oldens gemacht wurden, ließ Sollerbaum ruhig durch gehen. — Später, wenn sich fein Schwiegersohn eingelegt hatte, würde das alles ausgemeczt werden. Aber zunächst sollte seine Lust zur Arbeit durch nichts beeinträchtigt werden. Die Monate vergingen. Gisela beschäftigte sich bereits stark mit ihrer Aussteuer und mit der Einrichtung der neuen Wohnung. Sie wollte dem Gatten ein trautes Nest schaffen, und bereitwillig stellten die Eltern die dazu erforderlichen Mittel zur Verfügung. Bisher hatte es Olden ab gelehnt, mit seiner Braut eine Theater- oder gar Zirkusvorstellung zu besuchen. Er wehrte sich mit aller Kraft gegen die Erinnerungen und glaubte auch, mit ihnen fast fertig zu sein. Da geschah es, daß Gisela den Verlobten dringend bat, mit ihr dre Vorstellung in einem Theater zu besuchen. — Einstmals hatten in demselben Gebäude Zirkusvor stellungen stattgefunden. Das Haus war später umgebaut worden, aber trotzdem machte es auch jetzt noch den Ein druck, als habe man hier nicht den Tempel Thalias vor sich, sondern eine Arena. Schon beim Betreten des Theaters fröstelte Olden. Er bemühte sich, dem heiteren Geplauder seiner Braut zu lauschen, aber wenn er die Augen schloß, um diesen amphi- theatralischen Bau nicht zu sehen, kamen ihm nur um so deutlicher die Bilder vor die Seele, die er zu bannen versuchte. Er wurde unruhig, die Erinnerungen quälten ihn. Er vernahm kaum, was aus der Bühne gesprochen wurde, er war wieder im Zirkus Römer und machte die Herzen btt Hirschauer hoher schlagen. ^ei mmwermüäe Hälläe rüden nun tür immer! Nacll einem ardeitsreicben liehen entschlief heute adenä 1l Ubr sankt nach lcurrem schweren L,ei6en mein lieber Llunn, unser treusor^encker Vater, Lclivie^er- unä Grossvater, Leb^a^er unä Onkel, Herr üMSt klsiüvr, SLekvrmoktor im 66. r,ebensjabre. OtttzlläorL-OkrMs,, äen 10. Februar 1929. In tieker Trauer klump kksitkor im Rumsn aller klloterblledeoev. Die Loerckigung klicket vormerst-lss, cken 14. Februar, r^S llkr, vom Trauerkause aus statt. Hailßof zum Kirsch. Dienstag, den 12. Ieörnar, abends 7 Uhr. 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