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Ottendorfer Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend » I» 2 DI» ,Ott«ndorf«r Zeitung' »scheint Dien,« tag, Donnerstag und Sonnabend. « Der Be,ng««Pr»i» wird mit Beginn » jeden Monat» bekannt gegeben. »» Im Fall« höherer D<waN <Kri«g od. sonst. - ü trgendwrlcher Störungen de» Betriebe» der L I Zeitung, b. Lieferanten ob. d. Beförderung»« I - Limtchtungkn) hat der Bezieher kein», An- - »» spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der » ü F«i1«ng od. Rückzahlung d. Dezug«preise». 2 Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. lltterhtlü^r- K MMetzM Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen des Gemeinderates zu Ottendorf-Okrilla. Mit den Beilagen »Neue Illustrierte", »Mode und Heim" und »Der Kobold". Schristleitung, Druck und Verlag Hermann Nühle, Ottendorf-Okrilla. Gemeinde - Giro - Konto Nr. 1SL >»»ii »»«»»»«>« Anz»tg«n wird«» « d m bi» spLt«-,»» - Di« - v»rh» -NLWÄ -< w«rd«n «q «d« »< Nummer l8 Sonntag, den j0, Februar ^929 28. Jahrgang. Amtlicher Teil. vtffenMKe HuN-paerung zur Abgabe von Sreuer- erNISruvgen für Nie frübjabrrveranlagnng i-r-. Die Steuererklärungen iür die Etnkomiuensteuer, Körper schaftsteuer und Umsatzsteuer sind in der Zeil vom 11. bis 28. Aeörnar 1929 unter Benutzung der vorgeschriebenen Vordrucke abzugebeu. Steuerpflichtige, die zur Abgabe einer Erklärung verpflichtet sind, Haden vom Finanzamt einen Vor- druck zugesandt erhalten. Die durch das Einkommensteuer gesetz, Kürperschaftsteuergesetz und Umsatzsteuergesetz begründete Verpflichtung, eine Steuererklärung abzugebeu, auch wenn ein Vordruck nicht übersandt worden ist, bleibt unberührt; Pflichtige, denen bis 10. Februar 1929 Erklärrmgsvordrucke nicht zugesandt worden sind, haben solche vom Finanzamt anzufordern. Atnde-erg, im Februar 1929. Z>as Ii«a«zamt. Oertliches und Sächsisches. Ottendorf-Vkrilla, am z. Februar ,929. — Die Modernisierung unseres Ortes bewegt sich in einer stetig aussteigender Linie, was jeder in letzter Zeit deutlich wahrnehmen konnte. Als ein weiterer Schritt in dieser Richtung dür'l« die jetzt von der Behörde erteilte Ge nehmigung (wie aus dem Inserat ersichtlich) zum Betriebe einer privaten Autoiahcschule durch Herrn Poul Güttner an- zujprechen sein. Das nicht nur hiesige Einwohner, sondern auch die der Umgebung von dieser nunmehr so bequemen Einrichtung gebrauch machen werden, braucht wohl nicht erst in Erwägung gezogen werden. — Nun ist sie wieder da die neue Kältewelle. Bis zum Tauwetter hat es die anziehende Depression garuicht ge« bracht, nur am Mittwoch, wurde es einmal etwas wärmer und am Abend siel daö Thermometer bereits wieder. In der Nacht wurde es erheblich kälter, und am Donnerstag- morgen verzeichnete man je nach Lage 1b bis 20 Grad Kälte. Ler Weg zur Arbeitsstätte wurde daher im Gr- jchwindschritt zurückgelegt, trotzdem froren die Ohren und Rauhreif setzte sich in die Bärte. Die Kälte ist wieder da und eS ist nicht unwahrscheinlich, daß sie sich noch verschärft. Aus Nordosteuropa sind erhebliche Kältemasscn im Anmarsch nach dem Westen, die uns noch nicht getroffen haben, man wird aber mit ihrer baldigen Ankunft rechnen können, und es besteht zunächst kaum Aussicht, datz unS in den nächsten Tagen etwa ein Frühlingslüstchen erreicht. Von Wetter- kundigen sind bereits Betrachtungen angestellt worden. Seit mehr als zehn Jahren haben wir keinen so strengen Winter gehabt, und wenn mau auch noch nicht von sibirischer Kälte spreche« kann, für uuS „bescheidene" Mittelcuropäer genügen di« jetzigen Ausmatze. In seinem Monatsdurchnitt liegt jedeufallS , der Januar bedeutend unter dem was Man sonst von, diesem Monat nicht gewöhnt ist, und der Februar scheint es ihm gleich tun zu wollen. Auch die Wülerunasverhälinisse sind einem gewissen re,elmätzigen Wechsel unterwor'eu, und eine Periode strenger Wiut<r pflegt eine solche gelinder Winter abzulöseu. ES wird nun viel fach angenommen, daß der diesjährige Winter den Anilackt zum Regiment einiger streuger Nachfolger bildet. Wieviel es jein werden und od die Vermutung überhaupt zulnfst, können wir heute nicht entscheiden, auf jeden Fall haben wir einen Vorgeschmack bekommen, und mau wird sich bemühen, sich auch mrt den neuen Herren gut zu stelle», in der Regel regieren sie ja nicht lange. In diesem Jahre wird aber uiemand döse sein, wenn das Regiment nun bald abgelöst wird. — „Aus di« in der heutigen Nummer erlassene öffent liche Aufforderung zur Abgabe von Steuererltärungen für vje Frühjahr. Veranlagung 1929 wird besonders hingcwießen. Hie Steuererllärungen sind danach in der Zeit vom 1l. dis 28. Februar 1929 einzur eichen. Dresden. Am 7. Dezember v. Js. hat das Schöffen gericht Dresden den vormaligen Bürgermeister Modest von Zeichen sAmtsh. Pirnas chegen falscher Beurkun dung, Betrugs und .Unterschlagung zu 1>L Jahr Zuchthaus verurteilt. Als Bürgermeister hatte Modest dem Jnvalidenrentner Richter in Zeichen, der für sich und seine beiden Kinder von der Landesversicherungs anstalt Dresden durch das Postamt in Stadt Wehlen die übliche Rente bezog, noch 17 Monate nach dem Tode des jüngsten Kindes bescheinigt, daß es am Leben sei, wodurch Richter die monatliche Kinderzulage von dr-i hob die Strafkammer Vas urteil der Borinitanz auf und wandelte die Zuchthausstrafe in ein Jahr und zwei Monate Gefängnis um. Dresden. Am Donnerstag wurde in einem Hause der Holbeinstraste ein verdächtiger Gasgeruch wahr genommen. Das infolge Rohrbruchs der Leitung ent wichene Gas ivar durch die Erde und das Mauerwerk in das Grundstück eingedrungen. Die dort wohnhafte, aus fünf Köpfen bestehende Gärtnerfamilie Schellen berger hatte bereits leichte Schwindelanfälle zu ver zeichnen. Man brachte sie nach dem Krankenhanfe. Keines der Familienmitglieder ist ernstlich erkrankt. Dresden. Die Danzig - Ausstellung des Deutschen Auslandinstitutes Stuttgart siedelt in das Kunstaus- stellungsgebäude der Jahresschau deutscher Arbeit über, wo diese Ausstellung am 13. Februar in Gegen wart vieler Vertreter des Danziger Senats mit dem Senatspräsidenten Dr. Sahm an der Spitze nach An sprachen des Vorsitzenden des Deutschen Ausland- Instituts, Generalkonsuls Dr. Wanner, des Ober bürgermeisters Dr. Blüher und der Danziger Ver treter vom Ministerpräsidenten Heldt eröffnet werden wird. Meisten. In einer Versammlung der Landwirte, Hausbesitzer, Handels- und Gewerbetreibenden wurde schärfster Protest eingelegt gegen die Ueberspannung der dem Mittelstände auferlegten Steuern und der ge planten Erhöhung der Vermögenssteuer. Crimmitschau. In der Zwirnerei und Färberei von Krüger und Krämer brach ein Großfeuer aus, bas sich schnell ausbreitete und das Fabrikgebäude voll ständig in Asche legte. Der Schaden ist bedeutend, aber durch Versicherung gedeckt. Die Zahl der Erwerbs losen wird durch den Brand um etwa 100 erhöht. Leipzig. Das Schöffengericht hat den als Taschen dieb den Behörden seit langem bekannten David Fschbach aus Rostow wegen versuchten Taschendieb- stahls zu einem Jahr Zuchthaus verurteilt. Jschbach war Mitglied der Bande Rubin-Rouvel, durch die eine Anzahl Leipziger Kriminalbeamte bestochen wor den sind, die dann auf Teilung mit der Bande arbeiteten. — Die durch den Streik der Werkstättenarbeiter bei der Großen Leipziger Straßenbahn hervorgerufeue katastrophale Lage des Leipziger Verkehrswesens hat sich etwas entspannt. Die Kreishauptmannschaft hatte nämlich mit der Kraftwagenverkehrsgesellschaft für den Freistaat Sachsen vereinbart, daß vom Freitag ab sämtliche in Sachsen verfügbaren Kraftwagen in Leipzig konzentriert und den Bedürfnissen des Leipziger Personenverkehrs zur Verfügung gestellt werden sollten. Dadurch wird der eingerichtete Auto bus-Natverkehr durch die dreifache Anzahl von Fahr zeugen wie bisher bewältigt. Ein Schwindler größten Formats hat sich zur Zeit vor dem Leipziger Schöffengericht zu verantwor ten. Ein Juwelenhändler mit Namen Siegfried Poßner hat in den Jahren 1924 und 1925 bei drei zehn deutschen Leihhäusern für über 300 090 Mark Schmuckfachen versetzt, löste aber die Sachen nicht mehr ein, und bei der Verwertung hatten die Leihhäuser erhebliche Verluste, die mit etwa 130 000 Mark beziffert werden. Die Anklage wirft Poßner nun vor, daß er gar nicht die Absicht gehabt habe, die Pfandstücke wieder einzulösen, daß er über ihren Wert getäuscht, sie teil weise sogar eigens zu diesem Zweck angefertigt und die Schätzer, die übrigens größtenteils für -ie Verluste der Leihhäuser persönlich haften, zu bestechen versucht habe. Der Prozeß wirb eine Woche in Anspruch nehmen. Eröffnung -er Luftsahrtschau. Die „Bremen" auf der Dresdner Ansstellnng. Am heutigen Sonnabend hat im Dresdner Plane- tarium die Eröffnungsfeier der Luftfahrtschau statt- gefunden. Die Ausstellung wird von dem Verein des Deutschen Luftfahrt-Verban-es veranstaltet und ent hält zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Das Herzstück der Luftfahrtschau bildet die »Breme n", das in aller Welt bekannte Junkersflugzeug, das den so oft ver geblich versuchten Ost-West-Flug von Deutschland nach Amerika, als erstes auf der Nordroute vollbrachte. Die Namen Koehl und Hünefeld werden für immer damit verknüpft sein, auch dann, wenn das Flugzeug gleich nach der Dresdner Schau wieder nach den Beremigten Staaten geht, denen es von den Flieger« zum Geschenk gemacht worden ist. Aber wir finden dort «och andere berühmte Flug- ziMtz. Ko ein Wm-LM Les UEEileE sLÄüÄn Vorkämpfers oes Mowrsluges, Grade, das eveufo wie das Flugzeug des Helden Jmmelmann vom sachlichen Armee-Museum ausgestellt wird. Weiter sind zu sehen ein GMG. n der Müller-Werke in Gries- Henn, ein Flugzeug der Raab-Katzenstein-Werke und andere Typen. Zu all diesen kommen noch Gleit- und L-egelflugzeuge, darunter ein Apparat des berühmten Legelflugzeugbauers Espenlaub. Die Vielseitigkeit der Leistungen aller dieser Flugzeuge wird man erken nen können, wenn man sich die besonders ausgestellten Motore mit Leistungen zwischen 1000 und 20 Pferde- krüften betrachtet. Die Frage der SonntagSMchrkarün. Die Dresdner Handelskammer gegen Rückfahrt am Sonnabend. Die Handelskammer zu Dresden gab zu einem Anträge, die Sonntagsrückfahrkarten schon zur Rück fahrt am Sonnabend zuzulassen, an den Deutschen Industrie- und Handelstag folgendes Gutachten ab: Der Sinn der Sonntagskarte ist der, daß die Groß städter leicht und billig zur Erholung auf das Land und in schöne Gegenden mittels Fahrpreisermäßigung gelangen sollen. Diesen Gedanken muß man aus gesundheitlichen Gründen anerkennen. Wenn dann die Sonntagskarte später auf Fahrten von kleinen Orten nach der Großstadt erweitert worden ist, damit die Kleinstadtbevölkerung Gelegenheit hat, die ideellen und kulturellen Einrichtungen der Großstadt zu genießen, so kann man darüber schon geteilter Meinung sein, ob dazu eine Fahrpreisermäßigung nötig ist, zumal da leider der Zweck vielfach nicht erfüllt wird, sondern die auswärtige Bevölkerung in der Großstadt zum großen Teil nur Vergnügungen nachgeht. Wenn nun -ie Sonntagsrückfahrkarten noch in dem angestrebten Sinne, daß die Rückfahrt schon am Sonnabend zugelassen wir-, erweitert wird, so geht deren ursprünglicher Gedanke immer mehr verloren, und die Maßnahme kann auch sonst ans verschiedenen Gründen nicht gutgeheißen werden. Es steht einmal fest, datz dadurch Ler Kleinhandel in den kleineren Städten und Ortschaften wieder eine nene Schädigung erfahren mützte. Namentlich m solchen Städten, die nahe an der Großstadt liegen. In unserem Bezirke sind dies zum Beispiel Meißen, Pirna, Heidenau, Grimma» Wurzen und Mügeln bei Leipzig, Sayda nsw. Mehr oder weniger ist der Kleinhandel in Len Klein städte« und Dorfgemeinden schon durch die Straßen bahn« oder Autobuöverbinduug nach den größeren Städten geschädigt, nnd es sollte alles getan werde«, um den kaufmännische» Mittelstand so lange als möglich zu erhalten. Ferner würde sich die Bahn zweifellos selbst mit dieser Maßnahme schädigen, da durch die verbilligte Fahrt niemals so viel Zuwanderung zur Bahn und Einnahmen entstehen würden, daß der Ausfall gedeckt werden könnte. Dabei klagt die Bahn dauernd über zu geringe Einnahmen und plant neue Tariferhöhun gen. Wer von auswärts in der Großstadt kaufen will und muß, tut dies auch ohne Ermäßigung, und gerade an Sonnabenden und Sonntagen sind die Züge ohnehin gut besetzt, so daß für die Bahn keine Ver anlassung zu weiteren Ermäßigungen an diesen Tagen vorliegt. Auch Las Ausland kann nicht als Beispiel zur Rechtfertigung der beantragten Maß nahme herangezogen werden, da Deutschland eben zu arm ist, um sich alle diese Einrichtungen leisten zu können, hier auch der Sonnabend noch keineswegs als freier Wochenendtag so ausgeprägt ist, wie zum Bei- spiel in England. Wir müssen uns daher nach alledem gegen den Antrag aussprechen. Wenn es überhaupt irgendwie in Erwägung gezogen werden sollte, so dürfte die Rückfahrt am Sonnabend nur für diejenigen Sonntagskarten gelten, die in den Großstädten aus gegeben werden. Dann würde der Sinn der Sonntags- karte, datz sie eine Erholung der Großstädter ermög lichen soll, gewahrt bleiben und eine Schädigung des Kleinhandels in den Kleinstädten vermieden werden. «um Sonntag, den 10. Februar. Fußball. Jahn I. — Großenhein I. Anstoß nachm. halb 3 Uhr hier. Merschwitz l — Jahn II. Dieses Spiel fällt ans, da Merschwitz die Manuschast zurückzog. ^Handball; Spiel 'M aus.