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Clown Teddo. Roman au» der girkuswelt von Magda Trott, Copyright by Arrina L Lomp. Berlin A 30. Slschdemt MebM» 8. Fortsetzung. Eisige Ablehnung lag auf seinen Zügen, als er ha« trauliche Damenzimmer betrat. Gisela sah deutlich die Abwehr, als ihm Frau Sollerbaum den Dank für sei» rechtzeitiges Eingreifen aussprach. „Für einen Zirkuskünstler kein schweres Stück!" Die Worte waren so schroff gesprochen, daß Gisela di« Absicht sofort herausmerkte. Aber er hatte sich in Frau Svllcrbaum getäuscht, wenn er glaubte, daß sie ihn nun möglichst rasch gehen lassen würde. Im Gegenteil! Lebhaft erkundigte sie sich nach den Folgen seines Unfalles. „Mein Mann und ich haben oft von Ihnen gesprochen, Herr Olden. Man hörte Ihren Namen nicht mehr, und so mußten wir annehmen, daß der Sturz schlimme Folgen gehabt hatte." „Nun ja," erwiderte er bitter, „es wäre auch nicht schlimm gewesen, wenn man solch einen Vagabunden still und klanglos eingegraben hätte." „Denken Sie immer so gering von Ihrem Können?" 'ragte Frau Sollermann mit sanftem Vorwurf. „Es gab eine Zeit, da wollte ich den Himmel er stürmen. Das ist heute vorbei!" „Hat der Sturz so üble Folgen für Sie gehabt, Herr Olden?" „Aeußerlich bin ich wohl zusammengefltckt; ich reite, ich wandere, aber für den Zirkus bin ich nicht mehr brauch bar. Selbst die ersten Aerzte haben es nicht verhindern können, daß ick ein Krüppel bleibe. Das doppelt ge brochene Bein ist etwas steif geblieben, und die Schwäche darin will nicht weichen." „Sie müssen nur Geduld haben, Herr Olden." „Geduld!" fuhr er erregt auf. „Oie kann ich Geduld haben, gnädige Frau, wenn alles in mir nach Betätigung und Arbeit schreit? Was bin ich denn heute? Ein unnützer Mensch, ter froh sein muß, daß er sich einige tausend Mart zurückgelegt hat, die er jetzt dazu ' erbraucht, um sich die gebrochenen Knochen ausheilen zu lassen." „Si?- müssen sich bemühen, ein wenig froher ins Leben zu blicken Herr Olden. In Ihren Jahren darf man vom Leben noch viel erwarten." ,Zch habe nichts niehr zu erwarten." „Seien Sie nicht undankbar, Herr lden! Die Natur hat Sie gerade verschwenderisch bedacht. Sie verfüge« über Fähigkeiten'und Eigenschaften, die man bei andere« vergeblich sucht. Wenn es nun auch nicht gerade der ZirkuK ist, in dem Sie sich ihre Zukunft neu schaffen; es wirb genügend Wege geben, die Sie gehen können, aus denen Sie wieder Selbstvertrauen und Hoffnung finden." „Wer einmal wie ich Zirkusluft geatmet hat, gnädig« Frau, wer wie ich allabendlich mit Beifall überschüttet wurde, der findet in einem bürgerlichen Berufe keine Be friedigung mehr." „Auch dann nicht, wenn sich Ihnen ein ganz neues Leben aufschließen würde?" warf Gisela dazwischen. „Auch dann nicht, denn Zirkusluft gehört zu meinen Lebensbedingungcn." „Soviel ich weiß, beschäftigt der Zirkus Römer eine ansehnliche Menge Künstler aller Art. Er dürfte sich Ihre geschätzte Kraft sicherlich nicht entgehen lassen?" Neber das Antlitz Oldens glitt ein blitzartiges Anf- zucken. Sekundenlang entstellte grimmer Haß sein schönes Gesicht. „Im Zirkus Römer ist kein Platz für mich!" Diese Worte wurden mit solcher Bitterkeit hervorgestoßen, daß Frau Sollerbaum ihrer Tochter einen erschreckten Blick zuwarf. „So ginge ich zur Konkurrenz," erwiderte Gisela ge lassen. „Wenn man im Zirkus Römer so undankbar ist, daß man von der besten Kraft, die man besaß, jetzt nichts mehr wissen will, würde ich einem derartigen Unternehmen Nicht länger nachtrauern." Finster blickte der Künstler vor sich nieder. Was Gisela soeben ausgesprochen batte, war ihm schon wiederholt durch den Sinn gegangen. Wenn er heute noch jein altes Selbstvertrauen hätte, wenn die Schwäche im Bein schwände, dann würde er Neues wagen, würde sich eine Nummer erdenken, die an Kühnheit das Gebotene noch übertraf. Mer nicht im Zirkus Römer wollte er sich dann dem Publikum zeigen, nem, bei der Konkurrenz würde er arbeiten, um den Rachedurst zu stillen, der in ihm brannte. Aber wozu daran denken! Nach dem Ausspruche der Aerzte war es niemals mehr möglich, die Glieder völlig auszuheilen. Dazu kam der so häufig auftretende Schwindel, der ihm die Möglichkeit nahm, waghalsige Kunststücke auszuführen. Rache an Zirkus Römer! Alle die schönen Stunden, die er dort verlebt hatte versanken in nichts, denn riesenhaft türmte sich die Gestal Ritas vor ihm aus. Der Ausspruch des Arztes, daß er niemals wieder in alter Weise arbeiten könne, war wn ihr gehöri worden. Bereits am nächsten Tage hatte sie ihm kühl-freundlich erklärt, daß sie ihre Verlobung als gelöst betrachte. Kein Wort hatte er darauf erwidert, nur angesehen hatte er sie mit einem Blicke, der Rita das Blut ins Gesicht jagte. Marion hatte gute Worte für ihn gehabt, er aber hatte sie nicht hören wollen und hatte sich schroff von allen denen abgewandt, die ihm Teilnahme zollten. Er wollte kein Mitleid, wollte keine Teilnahme, ein Gebender wollte er sein und bleiben, kein Nehmender. An den beladenen Festtafeln des Lebens wollte er schwelgen, nicht Brosamen annehmen, die man ihm zuwarf. Herrschen, kämpfen, siegen! — Es mußte einen Weg geben, der ihn erneut zum Lichte führte, er mußte sich wieder am Beifall der Menge berauschen können, damit das zur Ruhe kam, was ihn innerlich zu verzehren drohte. Fran Sollerbaum ahnte, daß die Unterredung ihrem Gaste wehe tat, und in geschickter Weise lenkte sie das Gespräch in andere Bahnen. Schließlich äußerte Olden selbst i en Wunsch, einmal einen Blick in die Fabrikanlagen Lvllerbaums tun zu können, und bereitwillig kam man seiner Bitte nach. (Fortsetzung folgt.) 2urüc^elcebrt vom Grade unserer un- ver^esslicden lieben Toedter u. Leb^ester Mui. VLvMk kottiuger drängt es uns allen lieben bsteunclen und Bekannten, sonie den Llitarbeiterinnen und der ?a. H.. lKortbrnann-Oresden lür den radlreicben Llumensebinuclc und sonstigen Lxeuden, als sued lür die scböne Tstauer- rnusik und das edrende Geleit rur letzten Rubestätte unseren dsrrUedatva Vaud ausLUsxrecben. OtltzNllopf-OlLrill», am W.Zavuar 1929. krrmilie kritr kottivALr. rr «Mm A Salon, stalbtteine, Semmeln, Nutz »SU stil; am Lagtr «na liefert bei Ham a«f au» bk m Heller MetMag, tien 29. Zan. l-ry im Saststof z. Hirsch IiUtkvrkllm <8 w«, Für Kinder nachm. 5 Uhr: Eintritt 20 Pfg., für Erwachsene abends 8 Uhr: Eintritt 60 Pfg. Alle Gemeindeglieder sind hierzu herzlich eingeladen Der Kirchenvorstand. Neu erschienen r Ms5km- Muni a Mir. r.- Ullstein- unü Linas - Moae Max Menzel, Wr- und stovlenhanülung. Inventur- * MMkkM nur dir )i. Januar; NiemanO versäume Niese günstige Sr- iegendeit. Me Maren io—« ?roWt . billiger als tontt außeraem noch o Prozent Haban. 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