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Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend L Die »Ottendorfer Zeitung' erscheint Dienr» tag, Donnerstag und Sonnabend. A Der Bezugs-Preis wird mit Beginn jeden Monats bekannt gegeben. 2 Im Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst. « 2 irgendwelcher Störungen der Betriebes der 2 L Zeitung, d. Lieferanten od. d. Befördcrungs- 2 2 Einrichtungen) hat der Bezieher keinen Än- » » spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der - 2 Zeitung od. Rückzahlung d. Bezugspreise». 2 Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. wttWtWk- M AeiMt Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichen Bekanntmachungen des Gemeinderates zu Ottendorf-Okrilla. Mit den Beilagen »Neue Illustrierte*, »Mode und Heim* und »Der Kobold*. Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. - Anzrtxrn wsrdru «« d« GksHchfMstMp* ! - bi» sptt»st»»» »»rEa- tÄ Utz» W »i» ! V«schH»ß«r» »Au«. 2 Die Festsetzung dl >,,»tß»,«P»,ti« 2 wird bei rintretender «lndernna U» R»»»« , 8 vorher dedanntgegedkU. 2 Jede» «nspruck «uf R-ckM «Acht, wo» 2 der Anzeigen-Beira» durch Ma« ei»O»z»ß«« »» werd»» »»tz »der wen» dx» Uust»tz»»d« W 2 Äoukur, s Gemeinde - Giro- Konto Rr. 1S8. Nummer 2 Freitag den 4 Januar ^929 28. Jahrgang. samte Chemnitzer Berufsfeuerwehr war über sechs Stunden mit der Bekämpfung des Brandes beschäftigt. Der ent standene Sachschaden dürste nicht unbeträchtlich sein. Die größte Gefahr bestand für das Kühlhaus, das durch die hochschlageuden Flammen stark gefährdet war, da nach der Seite des Feuers hin geöffnete Fenster und Türen das Ein dringen des Feuers begünstigten. Der Betrieb des Schlacht hofes wird nicht gestört. — Am Sonntag vormittag geriet auf der Verbindungs- straßc Bernsdorf—Reichenhain ein kleines Postanto in Brand. Es gelang dem Führer des Autos die für Markersdorf und Reichenhain bestimmten Postsachen rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Die Feuerwehr hatte mit der Löschung des Feuers etwa eine Stunde lang zu tun. Zwickau. Am Silvestermorgen brach in Stangengrün in dem Hauss des Schieferdeckermeisters Schmidt ein Feuer aus, dem gegenüber die Ortswehren machtlos waren, so" daß das Haus samt Mobiliar völlig niederbraunte. — Ein weiterer Wohnhausbrand hatte am Tage vorher ein der Aktiengesellschaft Auerswald L Sauerbrunn in Lößnitz ge hörendes Wohnhaus vernichtet. Hier gelang es den Feuer wehren, die an den Brandherd grenzenden Häuser vor dem Uebergreifeu des Feuers zu bewahren. Drei Familien wurden obdachlos, Amtlicher Teil. voramrablungen auf Umsatz-, Ltnksmmen- una Mpsrschalisttiier. I. Die auf das vierte Kalcndervierteljahr 1928, bei Laud- und Forstwirten auf das zweite Wirtschaftsvierteljahr 1928/29, entfallenden Vorauszahlungen auf Umsatz steuer sind bis zum 10. Januar 1929 zu zahlen. Ver zugszinsen wegen verspäteter Entrichtung der Umsatz steuer werden erhoben, wenn die Zahlung bis zum 15. Januar 1929 nicht erfolgt ist. II. Bis zum 10. Januar 1929 ohne Schonsrist sind von den Einkommensteuer- und Körperschaftsteuerpflichtigen, außer solchen mit hauptsächlichem Einkommen aus der Bodenbewirtschaftung, die Einkommen- und Körper schaftsteuervorauszahlungen nach Maßgabe des zugestellten Steuerbescheides in Höhe von einem Viertel der Jahres steuerschuld zu leisten. Zur Entlastung der Finanz kasse wird auf den bargeldloser Ueberweisungs- und sonstigen postalischen Zahlungsverkehr hingewiesen. Dabei ist aber zur Vermeidung von Rückfragen die genaue Bezeichnung der Steuerart, des Steuerabschnitts, der Steuernummer sowie des Steuerpflichtigen nach Nome, Wohnung und Geschüftsuiederlassung notwendig. Mit dem Umsatzsteuer-Vorauszahlungen und die vor geschriebenen,, vom Steuerpflichtigen vollständig auszu füllenden Voranmeldungen einzureichen. Weiter wird daraus hingewiesen, daß Einzelmahnung nicht erfolgt, daß vielmehr, falls die hierdurch auge- mahnteu Beträge nicht rechizeitig entrichtet sind, unter Annahme des Einverständnisses der Schuldner die Be träge nebst Verzugszinsen vom Fälligkeitstage ab, durch NostuachuaHme eingezogen werden. Wadeöerg, am 3. Januar 1929. Aas Amanzamt. kinrelOung Ser Steuerkalten una klnlagedogrn M 1-rr. Jeder Arbeitnehmer, für den im Jahre 1928 Lohnsteuer marken verwendet worden sind, hat die Steuerkarte mit Ein lagebogen in der Zeit vom 1.—15. Januar 1929 an das Finanzamt abzuliefern, in dessen Bezirk er zur Zeit der Personenstandsaufnahme am 10. Oktober 1928 seinen Wohn sitz oder gewöhnlichen Aufenthalt hatte. Ueber alles Nähere gibt ein Merkblatt Auskunft, das beim Finanzamt kostenlos entnommen werden kann. Die Versäumnis der Einlieferungspfltcht ist mit den im 8 377 der Reichsabgabenordnung vorgesehenen Strafen be droht; auch kann die Einlieferung außerdem durch die im 8 202 der Reichsabgabenordnung vorgesehenen Strafen er zwungen werden. Nadeberg, am 5. Januar 1929. Aas Aiuanzamt. OertlicheS und Sächsisches. Dttendorf-Vkrilla, am z. Januar — Die Feiertazsstimmung hat langsam wieder abgeebbt. Vorüber sind die frohen Weihnachtstage, die lustige Silvester nacht; man hat sich allmählich wieder auf „des Dienstes ewig gleichgestellte Uhr" besonnen und trottet im alten, ge wohnten Tempo weiter. Das neue Jahr, das kaum begonnen hat, erscheint unter diesem Gesichtswinkel gesehen au! einmal ebenso nüchtern und poesielos als alle seine Vorgänger. Was man am Neujahrstage vielleicht noch an stiller Zukunfts hoffnung in sich trug, dar hat man schon nach knapp einer Woche wieder an den Haken zu hängen gelernt. Nun, es ist nun einmal unser Menschenlos, ewig im Kreisläufe unseres Daseins immer und immer wieder die gleichen Wege zurück legen zu müssen, ans deren Summiernng sich letzten Endes! unser gesamter Lebensinhalt ergibt. Man soll deshalb nicht? gleich kopfhängerisch werden. Vielleicht ergibt sich doch, wenn' wir nach Ablauf des Jahres 1929 die Bilanz unserer Daseins fragen ziehen, die erfreuliche Tatsache, daß das Jahr 1929 uns unseren Wünschen entsprechend wieder ein Stückchen vor wärts gebracht hat. — Auf die im amtlichen Teile erschienene Aufforderung zu Steuervorauszahlungen wird besonders auchierksam ge macht. — Wie uns von feiten des Fuukvereins mitgeteilt wird, tst es ihm leider nicht möglich die angekündigte Tauzveran- ^staltung ganz kostenlos durchzuführeu. Es muß deshalb ein Eintritt von 30 Pjg. erhoben werden. (Näheres s. Inserat.) — Lohnsteuer. Auf die öffentliche Aufforderung zur Ab lieferung der Steuerkarteu mit Einlagebogen im amtlichen Teile dieser Zeitung wild wegeu ihrer Wichtigkeit besonders hin gewiesen. — Zum Silvestergottesdienst hatte sich °auch diesmal wieder eine andächtige Zuhörerschaft im Gotteshaus eiuge- funden. Der Mannergesangverein August Walther L Söhne sang unter Leitung seines Chormeistecs, des Herrn Kantor Beger, stimmungsvoll und erarei'end das Lied: „Des Jahres letzte Stunde", ebenso erfreute nach der Predigt der Kinder chor durch ein herzliches Neujahrslied. Dresden. Im Stadtteil Dresden-Briesnitz wurde am Silvestermorgen im Garten des dortigen Pfarrgrund stückes Pfarrer Dr. Herupnn Horn erhängt aufgefunden. Er war 32 Jahre alt und wirkte seit fünf Jahren au der Kirche zu Dresden-Briesuitz. In den kirchlichen Kreisen er freute sich Dr. Horn großer Beliebthüt. Auch die Gegner der Kirche achteten ihn. Pfarramtlich wird als Motiv zu dieser Verzweiflungstat völliger Nervenzusammenbruch ange geben. — Die Schlägerei in dem Lokal Ecke Hecht- und Fichtenstraße am Sonnabendabend gab dem Polizeipräsidium Veranlassung, am Silvesterabend eine Razzia in dem Klub lokal der „Freien Vogtländer" im Restaurant Zur Nachtigall vorzunehmeu. Mit Kraftwagen heraugeführte Pvlizeibeamte besetzten alle Zugänge und sistierte". 24 Personen nach Polizeipräsidium. Zehn Mann mußten in Haft behalten und der Staatsanwaltschaft zugeführt werde», die übrigen wurden nach Feststellung ihrer Person wieder entlassen. Moritzburg. Im Erziehungsheim Heidehof in Steinbach, war am vergangenen Sonntag in der dritten Nachmittagsstunde auf dem über den Stallungen gelegenen Heuboden ein größeres Schadenfeuer zum Ausbruch gekommen. Der Fürsorgezögling Herbert Bläser hatte sich aus der Feuerung im Waschhause heimlich glühende Kohlen geholt und diese auf hem Heuboden zum Anzünden zweier Zigaretten benutzt, sie daun aber achtlos wsggeworfen. Dadurch war das Feuer verursacht worden, das der unvorsichtige Zögling nicht mehr unterdrücken konnte. Mit unheimlicher Schnellig keit griffen die Flammen um sich, und bald war der Dach stuhl des Stallgebäudes in Rauch und Feuer eingehüllt. Auf dem Boden lagerten einige hundert Zentner Hm, das dem Feuer eine reiche Nahrung bot. Den Feuerwehren ge lang es, den Brand zu lokalisieren und ein Uebergreifeu aus die angrenzenden Wirtschaftsgebäude zn verhüten, doch brannte der Dachstuhl mit den großen Heuvorräten vollständig ab. Der Sachschaden ist beträchtlich. Heidenau. Aus der Hauptstraße trug sich am Silvesterabend ein eigenartiger Unfall zu. Ein in Richtung Pirna fahrendes Geschirr der Brauerei Großsedlitz war gegeni 7 Uhr von einem nachfolgenden Personenkraftwagen ange- fahren worden, was aber ohne irgendwelchen Schaden verlief. Der Geschirrführer suchte die dadurch unruhig gewordenen Pferde zu besänftigen, die sich mit dem Wagen nach rückwärts gewendet hatten. In diesen Augenblicken kam ein Autobus von der Bastei in Richtung Dresden gefahren, dessen Führer die bei Geschirren vorgeschriebene Laterne nicht hatte sehen können. Erst im letzten Moment bemerkte er das Pferde gespann. Durch das Einsetzen sämtlicher Bremsen kam der Autobus etwas ins Schleudern uad stieß gegen das Brauerei geschirr, dessen Pierde scheu wurden und durchgingen. Nach f etwa 500 Meter gelang es, die Pferde mit dem Wagen wieder /aufzuhalten. Bei dem Versuche, seine Pferde zum Stillstand zu bringen, wurde der Geschirrführer umgerissen, emeulicher- weise aber nnr leicht verletzt. Freiberg. In einem hiesigen Kolonialwarengeschäft fand man beim Reinigen von Rotweinflaschen in einer solchen einen Trauring, der nach seiner Niedlichkeit ohne Zweifel einst eine Damenhand geziert hat. Der Ring ist gezeichnet „K. H. 25. Februar 1899". Wie mag das Symbol ehelicher /Treue in die Rotweivflasche gelangt sein? Die Flasche wurde smit vielen anderen aus einem hiesigen Gastwirtsbetrieb aui- «gekauft. Das läßt unbedingt den Schluß zu, daß ihr Inhalt -in Freiberg getrunken wurde. Chemnitz. Am Neujahrstage gleich nach 6 Uhr , brach auf dem Städtischen schlacht- nud Viehhofe ein s Schadenfeuer aus, das mit unheimlicher Schnelligkeit um sich griff, so daß innerhalb kurzer Zeit daS gesamte Dach eines i riesigen Schlachthauses in Hellen Flammen stand. Die ge- Ter Zauber Ser Manege. Umtost von dem Beifall des Publikums vollführt der KtkuMnsller in der Manege seine Kunststücke. Wenige Minuten sind es, da er sich in dem Glanz der Lichter zeigt. Und doch kristallisiert sich sein ganzes Leben um diesen einen Augenblick, denn der Zirkuskünstler hängt an seinem Beruf. Die Arena ist ihm die Heimat und er wird krank, wenn er ihr aus diesem oder jenem Grund den Rücken kehren sollte. Oft verbirgt sich ein gewaltiges Auf und Ab des Schicksals hinter der scheinbar gleich gültigen Geste des Zirkusmannes, mag er selbst nichts andere«" sein als ein „dummer August" od.c ein Clown. Wohin aber auch das Schicksal ihn führt, ^ lt seinem ganzen Willen und mit seiner ganzen Kraft Amr wert sich der Zirkuskünstler an die Arbeit in der Manege. So schildert es unser neuer Roman „Clown TcVdo" von Magda Trott. Die bekannte Erzählerin hat« sich hier ein äußerst dankbares Thema ausgesucht, in dem sie mit der ihr eigenen fesselnden Schilderungskunst außergewöhnlich« Wirkungen erzielt. Clown Teddo, das ist ein Mann, den das Schicksal gepackt hat, den es der Arena abspenstig machen wollte und der mit eiserner Willenskraft doch wieder als ein Sieger zurückkehrt in die Manege, die nun einmal seine Heimat ist. Kapag-IMittelnrLLrsaörtra 1^28 Lav r mins aus SiztK*a, lm SttUstsrund« b-r Ätn« st»,