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Clow« Teddo. Roman aus der Iirkuswelt von Magda Trott. Copyright by Greiner k Lomp. Berlin W SO. Nachdruck verbot«. 2. Fortsetzung. ' l Wenige Augenblicke später hatte sie bas Zimmer bei Vaters verlassen. Ein Seufzer kam von den Lippe» Römers. „Ob es gut war, daß sie sich mit Olden verlobtes »ES war doch ihr Wille, Vater!" ,Aa, doch verlobte sie sich nur mit ihm, weil sie fein^Mut reizt. So unerschrocken wie er ist wohl selten ,Zch bin überzeugt, das Arno Olden eine tiefe Net- gnng zu Rita im Herzen trägt." ,FLenn ich das genau wüßte, wäre ich recht zufrieden. Aber mitunter erscheint es mir, als wäre auch Olde« nur vom Ehrgeiz getrieben. Er wollte rasch Vorwort»! kommen, er sah in Nita die Erbin, merkte, daß sie Aw - teil an ihm nahm, und so warb er um sie." Marion schüttelte den Kopf. „Nein, Vater, das glaub« - ich nicht. Rrta wird von Olden leidenschaftlich geliebt." i Eine Weile betrachtete Römer seine Jüngste. Plötz- i lich nahm er ihre Hand in die seine. »Warum hast du Herrn Kärlinger abgewiesen?" ,Äch sagte es dir bereits, Vater — ich liebe ihn nicht," 2 „Dein Herz schlägt für einen anderen Mann?" In das blasse Mädchengesicht stieg dunkle Glut. i „Aber Vater," versuchte Marion zu scherzen, „willst' du mir mit Gewalt etwas andichten?" Er zog ihren Kopf an seine Brust. „Nein, mein; Kind, aber ein Vaterauge sieht manches, auch wenn du deine Gefühle noch so sehr verbirgst. Vielleicht wäre es für Olden ein größeres Glück gewesen, wenn er den Weg zu dir gefunden hätte." Marion machte sich ungestüm frei. Sie sah ihr Ge. heimnis verraten und empfand darüber geradezu seelisch« Oual. „Wirst dich absinden müssen, Marion! Ich glaube nichr, daß Rita etwas davon ahnt." „Sie darf es auch niemals wissen!" erwiderte Mario» erregt, und ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Du bist zwar meine jüngere Tochter, Marion, bist aber besonnener als Rita. Stehe ihr im Leben allezeit zur Seite, denn es kommt für jeden Künstler einmal die Stunde, in der er erkennt, daß es mit ihm abwärts geht, daß der Höhepunkt überschritten ist. Und das ist ein bitterer, sehr bitterer Augenblick!" „Ich werde Rita nicht verlassen, Vater! Noch ist sie jung, noch wird sie gefeiert, sie kann noch jahrelang auf der Höhe des Lebens wandeln." Wieder war cs ein telephonischer Anruf, jetzt aus dem Büro, der Marion veranlaßte, das Gespräch mit dem Vater abzubrechen. Der Jongleur wollte seine so fortige Entlassung erwirken, weil er mit der Trapez- künstlerin in einen heftigen Streit geraten Ivar. ,Hch muß eilen, Vater! Mit Mr. Hobbing werde ich schon fertig werden. Er ist ein gutmütiger Herr, der nur rasch einmal überschäumt." ,Meine gute Marion, wenn ich dich nicht hätte!" ,Faß imr, Vater, du weißt ja, daß die Angestellten ganz gerne mit mir verhandeln. Durch dein Herzleiden mußtest du dich ein wenig znrückziehen und — —" „So kommen sie alle zu dir, weil sie wissen, wie gut ihre Sach« in deinen Händen aufgehoben ist." „Nein, Papa, weil man dich allgemein schätzt, und weil es bekannt ist, daß dir vom Arzte jede Aufregung verboten wurde!" Marion hatte sich bereits zum Ausgehen fertig ge macht. Nochmals lächelte sie dem Vater zu, dann kehrte sie ins Büro des Zirkus' zurück. — „Ein Glück tst's, daß Sie kommen, Fräulein Römer," sagte der Sekretär. „Der Hobbing hätte beinahe die Ballini geprügelt. Sie hat ihm das Tintenfaß an den Kopf geworfelt. Jetzt wäscht er sich, und dann will er mit Ihnen reden." „Was haben die beiden denn vorgehabt?"' „Sie kamen beide nach Vorschuß! Hobbing hätte Ule und wollte, obwohl er später eingetreten war, vor der Ballini ausgezahlt werden. Da hat ihm die Ballini ae- ,agt, daß ein solcher Stümper wie er der großen Trapez künstlerin Achtung erweisen müsse. Er hat ihr vor der Nase herumgefuchtelt, schließlich sind sie aufeinander los gegangen, und die Ballini hat wieder ihre vornehmen Ausdrücke angewandt, unter denen „Dreckfink" noch der anständigste war." — Marion schüttelte den Kopf. „Stets'das Gleiche, aber Mister Hobbing wird schon-wieder ruhig werden!" — In diesem Augenblicke wurde die Tür geöffnet, ein junger Mann, schlank gewachsen und tadellos gelleidet, mit einem schönen und fesselnden Gesicht, betrat das Zimmer. Marion erblickte ihn und sagte freundlich lächelnd: „Nun, Arno, hast du auch eine Beschwerde auf dem Herzen? Bist doch sonst ein gar seltener Gast im Büro!" Es war Arno Olden, der Mann, der allabendlich Hunderte fortriß, die ihn bestaunten und für sein Leben zitterten. Niemand hätte in diesem jungen, vornehmen Manne einen Zirkuskünstler vermutet, besonders nicht einen, der allabendlich dem Tode ins Angesicht schaute. Kein Zug dieses ruhevollen Gesichtes deutete daraufhin, daß Arno Olden mit gespanntester Aufmerksamkeit all abendlich seine eigenen Leistungen beobachten mußte, um nicht zu verunglücken. Gin lähmender Druck legte sich jedesmal über die Menge der Zuschauer, sobald seine Nummer angekündigt wurde. Man atmete schwer, wenn man das hohe, spiralen förmige Gerüst sah, das von geübten Händen rasch zusam mengesetzt wurde. Von der Zirkuskuppel an schlängelte sich die schmale Fahrbahn abwärts» bis hinunter in die Manege. Sie war an drei Stellen unterbrochen, in küh nem Svrunge setzte Arno Olden auf seinem Einrad dar über hinweg, um wieder die Bahn zu gewinnen. Drei mal sah man das blitzende Rad durch die Luft fliegen, und immer wieder landete der tollkühne Mann glücklich unten. Grauen überflog die Menge, wenn der düstere Trommelwirbel einsetzte, wenn Arno Olden, hoch oben in der Kuppel des Zirkus stehend, sein Heiho ausstieß und auf dem Etnrade abwärts sauste. „Eine Beschwerde ist es eigentlich nicht, die mich hier her führt," begann er, „ich wünschte nur eine Zurecht Weisung au Pinz." Fortsetzung folgt.) vruck von Isdcüen und formulscen aller litt; kdcek - Karten, Visitenkarten, sowie VttlodMgs-Knreigen, vermliklungs - Katten, üedmlZMrelgen und Irsurr - vrucksacken. vruck von Werken, Statuten, Ärkularea, Preislisten, Kataloge«, Kecnnungen, Not», Weckset-form«!««, Kktien:: Srittdozes, Mitglied;-Karten KoMett-prazrs»»«. Anfertigung aller vmck-KrtMek Kr Sekörden, private, lksndei und ZrWeeür la sauberster und geschmackvollster MtsMWW ru bMgMn kkÄLKi. -«WssWvW« Hermann kük!e Kuckdruckerei Ottendork-0kriHs klsiiscksllk-ibsüUi-Icimoiick, W0OO Tsugllisse devLissa äss, L« Vor- rÜLs uuä Mikssmicsit 0er Kaisers llrust-Lmamellen erprobt, slro 6er lüllksis onä 6er Gelteste eines Ltsiumes sioU bi utr- messer Lerer wobltLtixc-n krnn- 6ui>e, Ls IcÄosrLebleclisrei Leut, ronaero Uer Ossuoädeit 6er N«n- sckchll. Kaisers Lruit-Orsme1!en sioä io ikrer ^ussrnmeosktsooz xleiebreitix oabrks.t äurcbLr- extral-t^ekelt. Lie bsuseo vor. bsseivAeo vokLlleoOioeeorconeU ooü Leber Husten, rleiserireit, Krtorrd. Li« Lori «io rvsiires VoUrsioittel. Beutst 40 ktZ. Doss 80 I U-. zVer alt vreräso vriU, osbioo Lis juox scboo ömst-LsramMer mi? cken 3 Isnnsn brdeo bei: biÜLck-^potkelce N. ^dert, kreur drogecke k-ritr Pae^ei, /äsx t^errlcN, in Uomnitr kierm. Lcwotter unä vo kiaLats j >icdtk»r. 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