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Wimm Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend «iiiiiiiiiiis«isiki»iirg»iiZis»s»s^ A Die »Ottendorfer Zeitung" erscheint Diene» A tag, Donnerstag und Sonnabend. Der Bezugs-Preis wird init Beginn jeden Monats bekannt gegeben. « " Jin Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst. N » irgendwelcher Störungen des Betriebes der 8 Zeitung, d. Lteicrnntsn od. d. Dcförderungs- A 8 Einrichtungen) hat der Bezieher keinen An- » sxruch aus Lieferung oder Nachlieferung der A " Zeitung od. Rückzahlung d. Bezugspreises. 8 SIIII-irillieillü^-SSSKIIIKIISIIIISSZiS Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. MWPAW- ,K, MMchÄÄ Diese Zeitung veröffentlicht die amtlichm Bekanntmachungen des Gemeinderates zu Ottendorf-Okrilla. Mit den Beilagen »Neue Illustrierte-, »Mode und Heim" und »Der Kobold". Schristleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. «»« iinri»»»»»«»«» 8 Anzeixr« «erden «« v« « bis spbis««« « norrottitz Mschüftrß^«ckÄ „ L noch« m werd« Mch chn NM« KonLur» -DM. »i»»ii»tti«»,r»it,iik»«««i«ffU Gemeinde - Giro - Konto Nr. ISS. Nunrmer 4 Mittwoch, der; 9« Januar 4929 28. Jahrgang. Oertliches und Sächsisches. Dttendorf-Vkrilla, am 8. Januar ;929. — Funk-Werbeabend des Funk-Vereins Ottendorf- Okrilla. Am Sonntag abend veranstaltete der hiesige Funk verein, der auf ein 4 jähriges Bestehen zurückvlicken konnte, eine» Funk-Werbeabend. Der Vorsitzende Herr Lehrer Posse begrüßte mit launigen Worten die Erschienenen und erzählte von den ersten Anfängen des Rundfunks. Hieraus brachte das geschäftsführende Vorstandsmitglied des Funk-Vereins Dresden, Herr Ernst, die Grüße und Glückwünsche des Deutschen Funktechnischen Verbandes Berlin und des Funk- Verbandes Dresden. Hierauf folgte eine naturgetreue Ueber- tragung der Sender Königswusterhausen und Dresden mittels elektrodynamischen Lautsprechers der Firma H. Mende L Co. Hieraus wurde nach Lautsprecher-Musik das Tanzbein ge schwungen. Ein wohlgeluugener Fuukwerbeabend, der viele neue Rundfunkteilnehmer geworben haben dürfte. — Fremdenlegionär Kirsch. Wer kennt ihn nicht den mutigen deutschen Ingenieur, der in seinem Buch so packend erzählt? De» Höhepunkt seiner interessanten Schilderungen erreicht jedoch erst die Verfilmung seines Werkes, wobei er die Hauptrolle persönlich verkörpert, so wie er dieselbe in seinem abenteuerlichen Leben einst auch spielte. Dann muß mau den genialen Menschen gesehen haben. Eine Sonderheit ist hierbei, wie Kirsch als Nichtschauspieler die große Lebens wahrheit zeigt und damit das „Sich-Erleben" verkörpert. In stetem Wechsel kreist seine abenteuerliche Fahrt. Wir sehen ihn als Ingenieur in Dnala (Kamerun) als Heiz-r und Maschinist bei einer Negermeuterei auf See, in englischer Kriegsgefangenschaft an der Goldküste, als Kohlentrimmer, als Fremdenlegionär. Umfassende Lebens-, Welt-, Menschen- uud Sprachkenntnisse, offenes Auge, körperliche und geistige Gewandtheit, vereint mit Mut, Tatkraft und Entschlossenheit, das sind die Kräfte welche Kirsch befähigten, selbst in schwerer KrtegSzeit aus englischer Gefangenschaft und auch der Fremden legion zu entrinnen. Näheres hierüber besagt das Inserat in dieser Zeitung. Medingen. In der Nacht zum Donnerstag sand der Lausaer Arzt Dr. Kaueuhoven jun., der mit seiner Frau im Kleinauto heimwärts fuhr, auf der Straße zwischen Medingen und Lausa einen fast erfrorenen Menschen. Nur mit großer Mühe gelang es, den anscheinend leblosen Körper in den Wagen zu legen und nach seiner auf den Hufen ge legenen Wohnung zu bringen. Es handelt sich um den in den fünfziger Jahren stehenden früheren Ziegeleikutscher R. Förster. Er ist lahm, war auf dem Nachhauseweg gefallen und hatte sich dabei verletzt, so daß er sich nicht wieder zu erheben vermochte. Hätte der Mann noch eine Viertelstunde länger gelegen, wäre eine Rettung nicht mehr möglich ge wesen. Dresden. Dieser Tage würbe ein Kraftwagen führer von einem unbekannten Fahrgast um das Fahrgeld und 80 Mark Darlehen betrogen, das als Pfand zurttckgelassene angeblich silberne Zigarettenetui und ein Paket sind völlig wertlos. Das Paket enthielt nur einen gebrauchten Fußabtreter. Es wird angenommen, Latz der Betrüger Graf aus Berlin, vor dem wiederholt gewarnt wurde, als Täter in Frage kommt. Graf treibt sich seit Frühjahr v. I. als Betrüger in fast allen größeren Städten Deutsch lands umher. Bor einigen Tagen trat er in Leiozig auf, wo er einen Kraftwagenführer um 40 Mark prellte. In dem zurückgelassenen Karton befanden sich gleichfalls Futzahtreter, die er wahrscheinlich vorher gestohlen hatte. Erfahrungsgemäß reist Graf nach Verübung eines Vetniges vom Tatort ab und gibt an anderen Orten Gastrollen. Im Mai v. I. konnte ihn die Kriminalpolizei in Bochum festnehmen. Es ge lang ihm aber, aus dem dortigen Krankenhaus, wo er vorübergehend untergebracht war, zu flüchten. Dresden. In der Nacht zum 4. Januar wurde in die Kontorräume einer Firma aus der Tharandter Straße eingebrochen. Dem Täter fielen Schecks in Hohe von 1000 Mark in Lie Hände. Bereits am folgenden Morgen gelang es einem Kriminal beamten, den Täter, einen 24jührigen Handlungs gehilfen, in einer Gastwirtschaft zu ermitteln und fest- zunchmen. Ihm wurden die Schecks und Einbruch- Werkzeuge abgenommen. Königsbrück. Nm die Erinnerung an die beiden sächsischen Armeekorps und die aus ihnen hervor- gegangcnen Feldsvrmationen wachzuhalten, soll auf dem Truppenübungsplatz Königsbrück ein Eritt«e» runaszetcken errichtet werden. Für dtS Der letzte Sonntag brachte in Zq«vtksmpf Las Treffen Dresdner Spielvereinigung, das der erstere Dresden klS Dresdner Sportclub gegen erstere knapp mit 4:3 zu seinen Gunsten entscheiden konnte. Brandenburg spielte gegen Futzballring 2:4, Guts Muts gegen S. V. 06 6:1. InLeipzig fertigte Fortuna die Alt meisterelf des VfB. mit 2:0 ab und erhöhte damit ihren Punktvorsprung auf sechs Punkte, so datz ihr der Meistertitel nicht mehr zn nehmen sein wird. Sonstige Ergebnisse: in Chemnitz: Sturm gegen Preußen 6:3, Chemnitzer Vallspielclub gegen Harthauer SC. 10:0 (I), kn Meerane: Meerane 07 gegen VfL. Zwickau 2:5, in Plauen: Vogtl. F. C. gegen SV. Steinach 5:1. , vor dem Jahre 1600 bestanden haben mag und dessen Entstehungsgeschichte unbekannt ist, stellt, seinem Bau nach zu urteilen, ein regelrechtes Ausbeutewerk dar, das der Förderung von Silber und Kobalt diente. Drei bergkundige Leute hatten einen Erkundungs gang seit langem planmäßig vorbereitet und die nötigen Vorsichtsmaßregeln getroffen. Sie berichten u. a.: Der Stollen verengte sich mehr und mehr und bildete zuletzt eine schmale, stellenweise acht bis zehn Meter hohe Schlucht. Unwillkürlich blie ben wir stehen beim Anblick dieser gewaltigen von Menschenhand geschaffenen Felsbildungen. Was für maßlose Arbeit war hier ohne Bohrmaschine in Hand arbeit mit Schlägel und Eisen geleistet worden! Ueber- all lagen die hcrausgearbeiteten Felsstücke, das „Gezühe" am Boden, vermischt mit erzhaltigem Ge stein, das man bei der Schnelligkeit des damals aus- geübten Raubbaues nicht mit hWausbefördert hatte. Weihe der Hans-Kemz-Schauze. Vorzügliche Sprungleistung des Thüringers Recknagel. Unter Beteiligung von mehr als 28 000 Zuschauern, die ans ganz Sachsen und allen anderen Garren des Reiches herbeigeeilt waren, fand am letzte« Sonntag die Weihe der neuen Hans-Heinz-Schanze in Johann- ;eorgenstadt statt. Ler Weiheakt gestaltete sich zu ;em größten Ereignis -er diesjährige» Wintersaison. Ist doch in Verbindung mit dem zwanzigjährigen Jubiläum des Johanugeorgenstädter Wintersport, Vereins die größte Sprungschanze Deutschlands ihrer Bestimmung übergeben worden. Sie trägt den Namen ocs ersten Sportwartes Les Wintersportvereins, der bekanntlich im Weltkrieg gefallen ist. Die Schanze ist von Stadtrat nnd Fabrikbesitzer Guido Heinz gestiftet worden. Der Stifter stellt sie in hochherziger Weise der gesamten deutschen Skiwelt zur Verfügung. Die Festlichkeiten wurden am Sonnabend mit einem Fackelzug und einem Kommers im Rathaus saal eingeleitet, der von 800 Wintersportlern besucht ivar. Auch die sächsische Regierung hatte einen Ver treter entsandt. Für den Sächsischen Skiverband er griff dessen Vorsitzender, Dr. Seifahrt-Chemnitz, das Wort, während der Erzgebirgsverein seine Glück wünsche durch Bürgermeister i. R. Dr. Rosenfeld überbringen ließ. Die eigentliche Weihefeier ging am Sonntag mittag bei prächtigem Winterwetter vor sich. Die Weiherede hielt Dr. Seifarth-Chemnitz. Die Tochter des Herrn Hans Heinz, nach dem die Schanze benannt wurde, sprach den Weihespruch. Darauf führte Alfred Czermak, Jungmann des Wintersportvereins Johanngeorgenstadt, den Weihe sprung aus. Im Anschluß an die Weihefeier fand ein interessantes Wettspringeu statt, bei dein sich vor allem die bekannten Springer Erich Recknagel- Oberschönau i. Thür. <48,51 m), Walter Glatz- Klin genthal (43,51 m), Seifert-Aschberg und Czer- mak-Johanngeorgeustadi anszeichneten. Jeder ge lungene Sprung wurde von Ler nach tausenden zah lenden Zusch^uermenge mit weithin schallenden Skiheil-Rmcn begrüßt. Großenhain. Die beiden Arbeiter Paul Gröhls und Paul Dörschel aus Banda, die am vergangenen Z Donnerstag bei Lem Brande des Zweigwerkes der? Firma Vulkan, Gummiwarenfabrik Weiß L Baeßeler verletzt wurden, sind im Stadtkrankenhaus gestorben. Leipzig. Auf dem Güterbahnhof Engelsdorf wurde der Bahnunteryaltungsarbeiter Kurt Hentschel, 48 Jahre alt, wohnhaft in Althen bei Borsdorf, von einer Lokomotive überfahren und sehr schrver ver letzt. Das linke Bein wurde ihm abgefahren, ferner hat er einen Oberschenkelbruch und eine Gehirn- erschtttteruna erlitten. Anscheinend hat sich der Be- dauernswerte aus dem Wagen, auf dem er stand, zu weit herausgebengt und ist von der vorbeikommenden Lokomotive erfaßt worden. Ermnerungsmal ist Sie Form eines Obelisken Was aoer unser yaumaugenmerr erreare war me gewählt worden nach dem Muster der aus der Zeit ( überraschende Tatsache, daß noch viele u n a b. Augusts des Starken stammenden und jetzt noch bet gebaute Silbermassen an den Wänden in Ge- Zeithain stehenden Gedenksteine. Die Vorarbeiten des statt vieler verästelter Adern festaestellt werden geplanten Werkes sind von den Verbänden, in denen konnten. Wie gebannt waren wir. Was uns alles die Mehrzahl der ehemaligen K. S. Offiziere, Beamten, ( hier unten im Schein unseres »Geleuchts" entaeaen- Unteroffiziere nnd Mannschaften verewigt sind, ein- < schimmerte und funkelte, war nicht nur Quarr und geleitet worden. - - PEende, sondern wirkliches Silber, dessen noch vor- Heidenau. In der Nacht zum Sonnabend stürzte Hande Menge wir nicht ermessen in der Lage waren der 66jährige Jnvalidenrentner Heiduschka in Hei-(Jeder von uns sah im Geiste hier unsere Altvordern denau, als er seine in einem Hinterhaus gelegene Woh. - bei der Arbeit als wackere Bergmänner. Wir konnten nung aufsuchen wollte, von der außen hinaufführenden j hier nnten in der Tiefe, abgeschlossen von der Außen- eisernen Treppe hinab und zog sich dabei so schweres wett, Rufe der Bewunderung für die achtunggebieten- Verletzungen zu, daß er nach seiner Einlieferung in den Werke der Steiger und Säuer nicht unterdrücken", das Krankenhaus starb. — Sonntag, den 6. Januar. Fußball. Jahn I. — Zschachwitz II. Im ersten Pflichtspiel leicht die Punkte verdient hat sich die hiesige Mannschaft. Zschachwitz war nur mit 5 Mann erschienen und so erhielten die Hiesigen die Punkte kampflos zugesprochen< Sächsische SporisHau. Fußball in Sachse«. — Die Hutmacherinnung Leipzig dürfte wohl die älteste der Hutmacherinnungen Deutschlands sein. Wie ans den alten, im stadtgeschichtlichen Museum aufbewahrten Schriften hervorgeht, wurde sie am 6. Januar 1429 von 19 Meistern gegründet und er streckte sich auf Stadt und Amtshauvtmannschaft Leipzig und die nähere Umgebung mit Einschluß von Wurzen, Grimma, Naunhof und Pegau. Diese Ab grenzung Les Jnnungsbereichs ist bis zu Lem heu tigen Tag beibehalten worden. Die Innung hatte u. a. das Recht, Versammlungen abzuhalten, Ober- älteste und andere Handwerksbeamte zu wählen, eine Lade zn haben, ein besonderes Jnnungssiegel zu führen usw. Im Jahre 1889 mußte die Freie Innung in eine Zwangsinnung umgewandelt werden. Damals gehörten noch 10 Meister mit 29 Gesellen und 2 Lehrlingen der Innung an. Seitdem wird das Hut- macherhandwcrt von der Technik immer mehr ver drängt, und nur noch einige Sutreparatur- und Damenbetriebe, sowie eine Werkstatt zur Anfertigung von Filzwaren sind die Vertreter des einst in hoher Blüte stehenden Hutmacherhandwerkes in Leipzig. Leipzig. In der Nacht vom Freitag zum Sonnabend wurde ein Einbruch in das Druckerei- gebäuLe der Sächsischen Arbeiterzeitung in Leipstg (Franz-Mehring-Hausi versucht. Einer der beiden Einbrecher wnrde festgenommen. Er behauptet, er habe die Tat aus politischen Gründen begehen wollen. Nach den Mitteilungen der Sächsischen Arbeiter- Zeitung ist dies in kurzer Zeit der dritte Einbruchs versuch in ihre Räume. Myla«. In der Bürstensabrik der Großeinkauss- gesellschaft Deutscher Konsumvereine Stützengrün war her Hilfsarbeiter Franz Rudolf Unger aus Schönheide im Begriff, die Maschine zu ölen und in Gang zu bringen. Beim Heranstrsten ans den FührerstanL rutschte er aus und stieß mit dem Kopfe auf Maschinenteile. Er erlitt einen Schädelbruch und war sofort tot. — Das Tageblatt »Annaberger Wochenblatt" berich tet über einen fachmännischen Besuch des sich unter der Stadt hinziehenden verlassenen Silbermühlen-Stollens u. a.: »Der Silbermühlenstollen, der bereits lange