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Du bist mein! Roman von H. v. Erlin. Copyright by Greiner L Comp., Berlin W 3k). Nachdruck verböte» 67. Fortsetzung. Wieder war ihre Haltung aufrecht und stolz, ihr Bllcl klar aufgeschlagen zu ihm. ,^ch erfuhr nachträglich, daß dir die kopflos« Art meines Fortgehens von Falkenhagen Unruhe bereitete. Aber dies alles ist ja jetzt vorüber." Unsicher sah er sie an. Wie verstand sie ihn? Warum diese Bitterkeit in ihrer Stimme? Wozu bedurfte es i-ieses Tones in dieser Stunde? Und voll klang feine Stimme in ergreifender Schlichtheit: das ist jetzt vorüber — und alles andere wird vorüber sein, wenn die Erde meinen armen Vater deckt." „Hartmut!" Sein Name glitt von ihren Lippen, sie wußte es nicht, ihre Hand hielt die Lehne eines Stuhles fest. „So krank wäre dein Vater?" Ec nickte nur, im herben Schmerz die Lippen ouf- »inanverpressend, und hörte ihn wieder, den zitternden Sehnsuchtston des allen Mannes, der nach Madeleine ge fragt: „Nicht mehr lange." Ein Sterbender, der an drr Pforte des Todes Frieden um sich sehen will. ^Madeleine!" Wie ihr sein Name entflohen, jo sprach auch den ihren, hingerissen von einem jähen Empfin den, das über allem stand, was sie heute trennte. „Es würde meines Vaters Sterben erleichtern, wüßte er, du wärest wieder heimgekehrt und dürfte er dich fehen. Es E sein Wunsch." AuS ihrem Antlitz war jede Spur von Weichheit verschwunden. ,Hch weiß nicht, wie ich dich verstehen soll," sagte sie kalt. „Die sanfte Frauenhand — die kann doch deinem Vater nicht fehlen." Der Schleier zerriß vor seinen Augen. Er hatte verstanden, was sie dachte: wen sie mit ihm am Lager seines Vaters glaubte — Angelika. Hoch richtete er sich auf und wandte ihr sein ruhig- ernstes Antlitz zu. „Frau Reichmann ist eine gute Pflegerin, aber dem Herzen meines Vaters weiß fie nichts zu geben, und sonst ist niemand da, der dies vermöchte." „Niemand —?" „Niemand," klang es laut und fest zurück. Mit jähem Ruck hat fie die Gestalt gestrafft und sagt entschlossen: „Führe mich zu deinem Vater!" Stumm neigte er das Haupt tief auf seine Brust herab. Sie fühlte, wie er ihr dankte, ohne daß er es sagte, und still verließ fie das Zimmer. Um de« Ulmenhof stand Nebel wie eine Wolkenwand. Mitten hinein fuhr der schlitten und hielt ^or dem Haufe. Madeleine war bleich wie draußen der Schnee, als iw Halbdunkel des Flurs Hartmuts Blick sie traf. „Wird es dir zu schwer?" fragte er da leise, und seine Stimme schwankte. Dunkle weiche Augen sahen ihn seltsam an. Eine Tür im Erdgeschoß tat sich vor ihnen auf. Frau Reichmann war es, die, ihr Verwundern über Made leines Anwesenheit taktvoll verbergend, herzutrat. „Gnädige Frau, welche Freude wird Ihr Besuch dem alten Herrn bereiten." „Ich hoffe es," erwiderre Maoeieine faust und trat in das geöffnete Zimmer ein, Hut und Pelz abzulegen. ,Lomm," bat Hartmut und ging ihr voran dis vor die Tür des Krankenzimmers. „Hier," fügte er leife. „Soll ich mit dir gehen?" Sie nickte nur, drückte die Klinke nieder und trat mit ihm ein. „Ich bringe dir Besuch, Vater." Hartmut war an bas Bett des Kranken getreten und hatte sich darübergebeugt. Ter alte Mann fuhr auf, wie plötzlich kraftbelebt. „Wo — wo ist sie?" murmelte er, und sein matter, dämmernder Blick hob sich suchend empor. Da trat Madeleine zu ihm, indessen Hartmut vom Lager zurückwich. „Ich bin es, Vater." Seine Augen öffneten sich weit, seine Hände tasteten nach ihr, dann fiel er zitternd, aufschluchzend in die Kissen zurück. „Du — du brst es — Hast du meinem Sohntz vergebe«, mein Kind?" ,Hch habe es getan." Sie war niedergeglitten und hatte die Stirn auf den Bettrand gelegt. „Recht so, meine Tochter. Und vergib uns unsere Schuld — wir sind allzumal Sünder!" „Vater —" Als ihr umflorter Blick wieder des alten Mannes Antlitz suchte, war es fahl und regungslos wie das eines Toten. Eilig ries sie Hartmut in das Zimmer. Stumm standen sie vor semem Bette. Ein Sterbender, im bange« Todeskampfe, die Hände weit von sich gestreckt, im zucken den Ringen nach Erlösung. „Vater" — Ein sanfter Hauch, wie von Engelslippen, und die gebrochenen Augen, die schon das irdische Schauen ver lernt hatten, öffneten sich weit, um die Lippen trat ein Lächeln erfüllter Sehnsucht, die erstarrenden Finger tasteten «ach dem gebeugten Frauenhaupte. „Du — du bist gekommen, mein Kind — Angelika —" Wie gefällt war Hartmut neben Madeleine uieder- gestürzt und schlug beide Hände über das Gesicht. (Fortsetzung folgt.) SiaaMsrlttevier SttenSorf Okrilla. Öffentliche Aemchch - Ueffeigermg. Freitag, den I. Juni'LSS8 von mittags V-I2 Uhr au im Gasthof zum Hirsch in OtteudorstOkrilla 200 rm weiche Scheite, Knüppel, Zacken u. Neste. Abteilungen: 2, 9, lO, 15, 71, 80. (Einzelhölzer) gegen Barzahlung; Besichtigung der Hölzer wird empfohlen. Forstamt Ottendorf-Okrilla. JI« «in» Zismrr - MM« rlml ;««dr» »redi«»» »ul ««Md!! Buchhandlung H. 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