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Vie ^W sieinrAimgL^ ^'NL^S^ kün s)ie Csgsn- stsnös Zss bsusdEes GefHUßts - EvWnttng l Einem geehrten Publikum von Dtteudorf-OkriKa und Umgegend zur gefl. Kenntnisnahme, daß ich am ZV. November in Otteudorf- Okrilla Mühlftraße tZ - frühere Kreuz-Drogerie — ein t§sase»FSAcHä// eröffnen werde. ' Ich biete eine reiche Auswahl in ^/ä^waLsL/Ke«, TV-/«MaseL/»e/r, ^/«eF^a^a^s/F, ^/Va^e/r «sw. «eösk s//s« ^«K^ö>/e/'/e«. Durch eine ebenfalls neu eingerichtete bin ich jetzt in der Lage, alle verkommenden Reparaturen schnellstens zu erledigen. Indem ich noch höflichst bitte, mich in meinem Unternehmen gütigst unterstützen zu wollen zeichnet hochachtungsvoll n« VLEWGLLNKE, Sehr gut erhaltenes SuntsMie sarbkästrn Batterien Birnen Buchhandlung Hermann Rühle AuchlttuMrei 6. KWe Marchen-, öl-Se» u a Malbücher Briefpapier in Kassetten, Mappen unü ölsckr Wlhatttk, 14 kar. Golds., in veisch. Preislagen Schreib grnituren Poesie - Alben init nur gutem, schreibfähigen Papier Tage- a. 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Scdmoie's fschscdu'r in Leiprig. NMom in allen Formen. Beereuobst in Hochstamm und Busch, empfiehlt Gmse's Kmiilsch«it Und das tat der Reporter, wenn auch stockend und Mernk und mit vielen Pausen: „Sie wissen doch, Herr Leutnant, unter uns gesagt, unser Tagesanzeiger ist ein kleines Käse blatt, das nur in einer Auflage von kaum fünftausend Ex-nr plaren erscheint. Wir bekommen das Blatt als sogenWn^ kopflose Zeitung aus Berlin. Bis auf den Lokal- und ^r? Inseratenteil ist alles bereits fix und fertig gedruckt. Mi- Haben auch gar keinen Redakteur, das besorgt alle« der DM leger, der aber auch weiter nichts ist als ein gewöhnlich« Drucker. Der hat nur den einen Ehrgeiz, zu verdienen, und deshalb waren ihm die Inserate über die alte Kommod« mehr als willkommen. So weit ist ja alles sehr gut und sehr schön, aber Sie werden sich erinnern, Herr Leutnant, daß in der Stadt viel darüber gesprochen wurde, ob es sich do um einen Scherz oder um Ernst handelte. Der Verleger verteidigte an seinem Stammtisch stets die letztere Auf fassung, schon, weil die Annoncen in seinem Blatt erschiene«' waren und weil er den Gedanken gar nicht aufkommev lassen durfte, daß er seinen Teil dazu beigetragen habe, dl« Leute hier an der Nase herumzuführen. Und vielleicht wäre er auch schließlich mit seiner Ansicht durchgedrungen, wenn plötzlich nicht gestern hier Herr Müller aufgetaucht wäre. Sie kennen den Herrn natürlich nicht, Herr Leutnant, das l3 ein Weinreisender aus Berlin, der sich hier wegen seiner vielen neuen Witze, die er jedesmal mitbringt, des gri^e» Ansehens und der größten Beliebtheit erfreut. Da wollte e» das Unglück, daß gleich gestern in seiner Anwesenheit das Gespräch auf die Inserate kam. Herr Müller, der Kluge, der Weltgereiste, der Welterfahrene, sollte die Streitfrage entscheiden, ob Scherz oder Ernst. Und der erklärte die Sache für Mumpitz, wollte sich totlachen, daß jemand darauf hineingefallen war, und war sogar bereit, hundert gegen eins zu wetten, daß das Inserat eine Fälschung sei. Na, die Aufregung der Leute, die vergebens geklopft und gesucht hatten, können Sie sich denken, Herr Leutnant, die haben dem Verleger, der mit an dem Stammtisch saß, die Höll«! heiß gemacht, daß er sein Blatt zu so etwas hergab. Der hat dagegen angedonnert, es handle sich doch um eine Tat- fache, und schon, um das zu beweisen, hat er die Wette an genommen, hundert Mark gegen eine. Dann aber hat er mich heute morgen zu sich rufen lassen, mich, Herr Leut nant, der damals das Inserat auf die Expedition brachte, und ich soll innerhalb der nächsten drei Tage Farbe beken nen und eingestehen, wie ich zu der Annonce kam. Und tvdnn ich das nicht tue, dann bin ich entlassen, dann sitze ich mit meiner Frau und meinen sieben Kindern auf der Straße. Bis jetzt habe ich geschwiegen, ich muß ja auch wei- tsr schweigen, denn ich habe es dem Herrn Leutnant ge- s schworen, aber nun werden der Herr Leutnant begreifen,s warum es mir nicht gut geht." Es hatte lange gedauert, bis der Reporter mit diesem Bekenntnis fertig war. Jetzt saß er da, sich mit dem Taschen tuch die nasse Stirn trocknend, und er sah so unglücklich aus, daß Ziegelbach mit ihm aufrichtiges Mitleid empfand. Das war eine heikle Sache, auch für ihn, aber ganz ab gesehen davon, daß er der Baronin versprochen hatte, allen Konsequenzen seines Streiches lustig und übermütig in die Augen zu sehen, durfte er unmöglich daran schuld sein, daß der arme Teufel seinetwegen die Stellung verlor und mit seiner Familie auf der Straße saß. So meinte er denn jetzt: „Haben Sie keine Angst, Herr Bolz, kein Unglück ist so groß, wie es im ersten Augenblick aussieht ... Sie brauchen sich keine Sorge zu machen, selbst wenn Sie Ihrem Verleger wahrheitsgemäß ein- vestehen müssen, daß es sich nur um einen Scherz handelte, denn das dürfte Ihnen bei Ihrem Scharfsinn doch schon köngst ganz gewiß klar geworden sein?" Aber das war nicht der Fall gewesen, Ziegelbach sah es, wie der Reporter ganz blaß wurde und wie er einem zu-; sümmengeschlagenen Taschenmesser gleich in sich zusammen-1 knickte, während er dann endlich jammernd ausrief: „Also doch! Und dabei habe ich in der Hinsicht an den Herrn Leutnant geglaubt, wie an die heiligen Evangelisten. Wenn ' Kei dem Gerede der Leute der Zweifel auch in mir einmal s wach wurde, habe ich ihn stets gleich wieder verscheucht, Kenn ich habe damals doch mit eigenen Augen das ver- Degelte Kuvert gesehen, dem der Herr Leutnant das Inse rat entnahm. Also auch das war Täuschung!" Und ganz Kläglich setzte er hinzu: „Nun kann ich getrost unsere Koffer zpacken und mit den Meinen in die Fremde ziehen, denn wenn der Verleger nicht nur erfährt, daß er gefoppt wurde, Lindern wenn er nun auch noch die verlorene Wette an Ksrrn Müller bezahlen muß, dann kann ich mich als leben digen Leichnam einbalsamieren lassen." „Oder auch nicht," widersprach Ziegeldach sehr energisch, pm dem Reporter neuen Lebensmut einzuflößen, und es K>ar sein völliger Ernst, als er jetzt sortfuhr: „Sobald die Bombe geplatzt ist, werde ich zu Ihrem Brotgeber hingehen, dem die verlorene Wette ersetzen und auch sonst ein metalli- P>es Wort mit ihm reden. Aber ich mache dann dabei zur Bedingung, daß Sie in Ihrer Stellung bleiben und daß Ahnen kein Haar gekrümmt wird. So, nun machen Sie wieder ein frohes Gesicht, hier haben Sie die letzten hun dert Mark, die Sie für Ihr Schweigen noch von mir zu for dern hatten, denn daß Sie nun noch länger den Mund hal ben, kann ich unter den obwaltenden Umständen natürlich picht verlangen, nur wäre es mir lieb, wenn Sie nicht eher sprächen, als bis die Ihnen gestellte Frist von drei Tagen »^gelaufen ist. So und nun seien Sie wieder genau so ' lustig und vergnügt, wie Sie es früher waren und wie ich ' Ds heute bin." Und das war und blieb er auch, als der Reporter ihn end- Kch wieder verlassen hatte; trotz des ihm sicher bevorstehen den Donnerwetters lachte er immer lustig vor sich hin, ohne Pu wissen weshalb und warum, bis ihm dann plötzlich ein- kel. dak er der Lutti doch gleich von dem Besuch des Re- porters"erzählen müsse. Er hatte der ja auch nur ganz flüchtig mitteilen lassen, was er zu Platows Verlobung sagte. Die erwartete sicher, ausführlicher, darüber von ihm zu hören. Und mehr, um ihr überhaupt-zu schreiben, als weil er wußte, was er ihr eigentlich schreiben sollte, setzte er sich an den Schreibtisch und schrieb mit schneller Hand drauf los, um den Brief bald darauf durch Herrn Schlevogt in den Kasten werfen zu lassen. . - Dann saß er noch lange wach und sann und sann, bis er - Ach endlich schlafen legte. Aber der Schlummer floh ihn - «»S aas war ja auch weiter kein Einen rlgMereichen Tag wie heute hatte er kaum ir M-ar Das beschäftigte ihn auch jetzt noch und nun in Hi^e K«r Nacht erst recht. Er dachte an die Baronin, «r d^ch« ok Tobias und das Mariechen, an Platow und M «d» den Reporter und den bevorstehenden Knalleffekt. «Kp o v meisten dachte er doch an Lutti und an die dachte «x GiM viel, daß er plötzlich mitten in der Nacht aufstaA, kch cket- .trische Licht anknipste und sich aus seinem Wohn^ipMer ihr Bild hotte. Mit dem in der Hand schlief er endlich und als Herr Schlevogt am nächsten Morgen in^ds» Ammer trat und dort nicht nur Noch das elektrische Licht br-^-m sah, das sein Herr auszulöschen vergessen hatte, sondern als er auch noch in dessen Händen Luttis Bild entdeckte, da stand er einen Augenblick ganz perplex da: so etwas von Liebe rmr ihm fremd, das hatte selbst Seine Durchlaucht Nicht ge tonnt. (Fortsetzung folgt.) Pferd ist billig zu verkaufe«, vresanerltt- r?n. Souuabeud Verkauf vo« Schweine- Fleisch Pfund von 1.— Mk. an MiMM zum Kochen Pfd. 90 Pfg. zum Braten Pid. 1.10 Mk druMlM. Wirft Pfund 1.20 Mk. Südstraße, vis beliebte Mhopp- Mruszcllise auf Teilzahlung Anzahlung Mk. 10.— Woche Mk. 2.50 A. Schulze, Zahrzrvghdlg.