Volltext Seite (XML)
Anker den Elenüen von New Dork. Die Kehrseite einer glänzenden Fassade. Von R. Bulwer. Unendlich viel wird von dem Reichtum und vom Glanze Neuyorks geschrieben. Unser Mit arbeiter schildert hier das furchtbare Glend in Neuyorks Armenvierteln, von dem die Außen welt nur sehr wenig weiß. Man braucht nur eine Viertelstunde im Auto zu fahren, um aus dem Reichtum der Weltstadt Neuyork in ihre Elendsquartiere einzudrinqen, von denen der Tourist, der die Wolkenkratzerstadt bewundert, nur sehr wenig weist. Vovery ist die Stadt der Arbeitslosen und der Ausgestostenen. Ich steige aus meinem Wagen und schlendere durch die grauen, einförmigen, traurig stim menden Strasten. Ein toter Mann liegt auf dem Pflaster. Kein Mensch scheint sich darüber zu wundern. Der Mann ist an Alkoholvergiftung gestorben — eine ganz gewöhnliche Sache. Ein Arbeitsloser steht vor der Leiche und schimpft, weil die Polizei solange nicht kommt. Er hat soeben 40 Cents verdient und must schnell ins Nachtasyl, sonst kommt er zu spät, weil alles dann schon besetzt ist. Auch hier flimmern Lichtreklamen in allen möglichen Farben vor den Kinos — nur dast hier alte Filme gespielt werden, deren Streifen so stark „regnen", dast man kaum etwas unterscheiden kann. Mitten in den Strasten brennen groste Feuer — ein nahezu mittelalterlicher Anblick in einer Stadt, in der die modernste Technik die grössten Triumphe feiert. Um das Feuer sitzen junge Leute, eng aneinanderge schmiegt, um sich zu erwärmen. Ein schneidender Wind fegt durch die Strasten. Die frierenden Arbeitslosen sehen älter aus als sie sind. Eine für Neuyork beson ders bezeichnende Tatsache, da in dieser Stadt jeder mit allen Mitteln versucht, jünger auszusehen. Im Kampf um das Dasein ist Schminke eine starke Waffe nicht nur für Frauen, sondern auch sür Männer. Altaussehende Leute haben keine Chancen in Amerika und deshalb sieht man so oft dreistigjährige Männer, die sich als junge Boys zurechtgemacht haben. Die Gestalten, die um das Feuer sitzen, brauchen sich nicht zu schminken. Ihren durchfurchten Gesichtern hat die Sorge und das Elend einen unauslöschlichen Stempel aufgedrllckt. Ein Bursche bittet mich um eine Zigarette. Es ist besser als Brot, sagt er. Ich gebe ihm eine Zigarette und er erzählt mir eine interessante Geschichte. Vor einigen Jahren säst hier am Feuer ein Namenloser, dessen Name heute in Flammenschrift über dem Broadway funkelt — Eddie Cantor ist ein Star in Ziegfeld's Follies gewor den! Als Revue-Komiker verdient er seine 5000 Dollar pro Woche. Als 12jähriger Junge hat er an der Spitze einer jugendlichen Räuberbande gestanden, die sogar die berühmten Banden der „Toten Kaninchen" und der „Vovery Boys" durch ihre Taten in den Schatten stellte. Zwei frühere Kollegen Cantors sitzen heute in Sing- Sing. Ein anderer hat seine Tage auf dem elektrischen Stuhl beendet, Eddie selbst aber, dieser Teufelskerl, hopst, von preisgekrönten Schönheitsköniginnen um ringt, auf den Brettern des Revue-Theaters und schleu dert seine Witze in ein brillantenstrotzendes Publikum. Der Junge, der mir diese Geschichte erzählt hat, bietet sich als Führer durch die Unterwelt Boverys an. Wir besuchen eine unheimliche Taverne, in der man für 20 Cents den berühmten „Mondschein" ausgeschänkt be kommt. Ein Schnaps, von dem man nur zwei Gläser zu trinken braucht, um zum Teufel zu fahren. Vom „Mondschein" halbbetäubte Männer liegen in den Strasten und im Lokal, in Zeitungen eingewickelt. Jetzt fällt es mir auf, dast jedes Mal, wenn ich eine Zeitung auf die Straste warf, dunkle Gestalten sich gierig auf das Blatt stürzten. Zeitungen sind die Bettwäsche der Arbeitslosen in Vovery. In einer anderen Kaschemme kann man nicht nur „Mondschein", sondern auch Mari- juna geniesten. Was ist Marijuna? Es ist der ameri kanische Haschisch, von dem eine Unze im Detailverkauf 430 Dollar kostet. Marijuna wird aus einer Erbsen pflanze in Texas (Arizona) und in Südkalifornien ge wonnen. Man kann auf einem Fensterbrett soviel Ma rijuna pflanzen, dast die ganze Bevölkerung der Ver einigten Staaten nach dem Eenust des in ihm enthal tenen Giftes den Verstand verliert. Die Filmstars von Hollywood unternehmen nachts in ihren Luxusautos Streifzüge durch das mexikanische Viertel von Los Angeles, um sich an diesem in Amerika neu entdeckten Gift zu berauschen. Die Polizei behauptet, dast alle in der letzten Zeit in erschreckender Weise zunehmenden Lustmorde an der Pacific-Küste auf die furchtbare Wir kung des Marijuna-Rausches zurückzuführen seien. Jetzt ist dieses gefährliche Rauschgift auch in Neuyork popu lär geworden. Sensationslüsterne Milliardäre und ihre Damen besuchen, in elende Lumpen verkleidet, das Elends viertel von Vovery, um sich dort an der neuesten Sen sation zu laben. Ueberall sehe ich schwankende Gestalten, die, von der Marijuna berauscht, mit blutunterlaufenen Augen, grästliche Flüche vor sich ausstostend, umherirren. Opium wird hier gar nicht mehr gebraucht, nur einige konservative Chinesen benutzen noch dieses „altmodische" Gift. Den Meldungen des „Public Health Service" zufolge sind in der letzten Zeit in den U. S. A. 100 000 Menschen an den Folgen von Rauschgiftgebrauch zu grunde gegangen. Mitternacht nähert sich. Jetzt sind die Strasten voll von Chinesen, die mit ihren typischen schleppenden Schritten aus dem Theater nach Hause kommen. Mein Führer zeigt mir die Stelle, an dem das berühmte, jetzt abgerissene Lokal „The Kid Drop- per" noch vor kurzem gestanden hat. Seine sämtlichen Stammgäste haben ihr Leben im elektrischen Stuhl ge lassen. Erst vor kurzem gelang es der Polizei, die ge fährlichsten Banden von Vovery auszurotten. Heute ist Vovery einigermasten ungefährlich. Die Elenden, die hier wohnen, haben keine Kraft mehr, Verbrecher zu sein. Aus einem Lautsprecher ertönt eine heisere Stimme: „Der Alkohol-Schmuggler ist ein Mörder. Du, der du sein Gift trinkst, fährst zur Hölle zusammen mit ihm!" Ich begebe mich in ein Hotel, um dort die ! Nacht zu verbringen. Der Portier sitzt hinter einem eisernen Gitter. Er fragt nach meinem Namen, schreibt aber sofort einen ganz anderen auf, empfängt von mir 50 Cents und reicht mir den Schlüssel. Die Treppe ist so bespuckt, dast man ausgleitet. In meinem Zimmer liegt eine Zeitung, aus der ich erfahre, dast es in Neu york zur Zeit über 300 000 Arbeitslose gibt! Mangelt es an Verkäufern? Die Hauptgemeinschaft des deutschen Einzelhan dels verbreitet in der Presse eine Notiz, die erkennen lästt, dast trotz der noch immer grosten Zahl von erwerbs losen kaufmännischen Angestellten die Arbeitsämter der vielfach lebhaften Nachfrage nach gut ausgebildetem Verkaufspersonal nicht voll entsprechen können. Die Hauptgemeinschaft leitet hieraus den Wunsch ab auf eine Untergliederung der amtlichen Statistik über die erwerbslosen Angestellten. Diese Gliederung soll die Grundlage für eine etwa mögliche und notwendige Um schulung von erwerbslosen Angestellten für den Ver käuferberuf bilden. Es ist nicht zu verkennen, dast vielerorts tüchtige Verkaufskräfte, die auch dekorieren können, fehlen, da nicht genügend Nachwuchs vorhanden ist. Die Gründe für den Mangel an tüchtigem Nachwuchs sind verschie dene: einmal gebricht es zum Teil an den erforderlichen guten Ausbildungsmöglichkeiten, dann bieten aber auch die vielfach nur geringen Einkommensverhältnisse und Fortkommensaussichten nur einen geringen Anreiz zur Erlernung des Verkäuferberufes. Eine Besserung die ser Verhältnisse, die von den beteiligten Kreisen als notwendig anerkannt und auch angestrebt wird, dürfte zusammen mit entsprechender Aufklärung bei der Be ratung der Schulabgänger durch die kaufmännischen Be rufsberatungsstellen der Arbeitsämter und Angestellten verbände eine Abstellung dieses Mangels ermöglichen. Wie eine Untersuchung der kaufmännischen Stellen vermittlung des Deutschnationalen Handlungsgehilfen verbandes zeigt, ist im übrigen aber auch unter den Verkäufern die Stellenlosigkeit noch recht erheblich. Rund 12s/L Prozent der bei dieser Stellenvermittlung vorgemerkten Stellensuchenden haben Ausbildung als Verkäufer genossen und sind auch in ihren letzten Stel lungen als Verkäufer tätig gewesen. Das monatliche Angebot an Verkäuferstellen bleibt hinter der Zahl der Stellensuchenden erheblich zurück, es beträgt nur unge fähr 20 bis 25 Prozent hiervon. Wenn trotzdem örtlich wiederholt ein Fehlen der verlangten Kräfte zu beob achten ist, so liegt dies meist an dem vorgeschriebenen jungen Alter und den verlangten guten Kenntnissen. Kräfte, die flott dekorieren können, sind in den jünge ren Altersgruppen kaum stellenlos. Es ist nicht zu leug nen, dast vielfach die Ausbildung der stellenlosen jungen Verkäufer nicht genügt. Dem abzuhelfen sind auster verschiedenen Arbeitgebervereinigungen und Arbeits ämtern besonders die Bildungseinrichtungen der Ange stelltenverbände durch Abhaltung von Lehrkursen für Verkäufer bestrebt. In den Kaufmannsschulen des Deutschnationalen Handlungsgehilfenverbandes finden derartige Lehrgänge in diesem Winterhalbjahr zum Beispiel in den meisten Grossstädten und in vielen kleineren Städten zum Teil auch als Wochenendlehr gänge statt. Allerdings sind alle diese Einrichtungen zunächst nur alb Fortbildungsmöglichkeiten für solche kaufmännischen Angestellten gedacht, die Verkäufertätig keit bereits ausgeübt haben. Eine Umschulung stellen loser Kaufmannsgehilfen anderer Sparten kommt kaum in Frage, weil ältere Kräfte auch als Verkäufer nicht unterzubringen sind, jüngere Kräfte dürfen aber fast immer eine ihrer bisherigen Tätigkeit entsprechende Stellung wieder finden und kommen deswegen für eine Umschulung nicht in Betracht. Fehlen doch auch junge tüchtige Stenotypisten, Buchhalter und Kontoristen vielerorts. Noch keine Einigung im Eise ikonslikt. Berlin, 20. Nov. Wie der „Vorwärts" aus Düssel dorf meldet, sind die Verhandlungen, die am Montag unter dem Vorsitz des Regierungspräsidenten Dr. Berge mann zwischen den Vertretern der Unternehmer und Ar beiter der nordwestlichen Metallindustrie geführt wur den, in den Abendstunden auf Wunsch der Gewerkschaften vertagt worden. Die Delegierten der Gewerkschaften erstatteten am Montag abend Bericht vor der erwei terten Verhandlungskommission. In Gewerkschaftskreisen werde die Lage ziemlich pessimistisch beurteilt. Ueber die Arbeitszeitfrage sei bisher noch nicht verhandelt worden. Die Nachricht der Düsseldorfer Regierung vom Mon tag nachmittag, die noch immer nicht die Entscheidung im Eisenkonflikt brachte, hat in weiten Kreisen des Ruhr gebiets stark enttäuscht. Allgemein war angenom men worden, am Montag Gewissheit über die Beilegung der Aussperrung zu erhalten. Man hatte damit ge rechnet, dass bereits in diesen Tagen die Betriebe den Ausgesperrten ihre Tore wieder öffnen würden. Wenn nunmehr die Gewerkschaften am Dienstag erst mit ihren Mitgliedern in Verbindung treten, um sich nähere Wei sungen für die weiteren Verhandlungen zu holen, so kann angenommen werden, dass die Parteien erst wieder am Donnerstag zu Verhandlungen zusammenkommen wer den. Daher ist mit einer Wiederinbetriebnahme der Werke nicht vor Anfang nächster Woche zu rechnen. Die Unlerslützungsaklion für die Ausgesperrten. Die Essener Konferenz. Essen, 19. Nov. Unter dem Vorsitz des preussischen Wohlfahrtsministers Dr. Hirtsiefer waren am Montag eine grössere Zahl von Vertretern aller beteiligten Reichs und Staatsressorts, sowie die Vertreter der im Bereiche des Aussperrungsgebietes beteiligten Gemeinden und Ee- meindeverbänden im Essener Rathaus versammelt, um über die Frage der Bereitstellung von Reichsmitteln für die durch die Aussperrung betroffenen Gemeinden und Eemeindeverbände Erhebungen an Ort und Stelle an zustellen. Die Neuregelung erfolgt ab Montag. Die Unterstützung der von der Aussperrung in Nordwest be troffenen Arbeitnehmer erfolgte zunächst nur auf der gesetzlichen Grundlage der Mindestleistungen nach der Fürsorgepflichtverordnung mit den örtlichen Verschieden heiten, die sich aus der den Bezirksfürsorgeverbänden zu stehenden Negelungsbefugnis für die öffentliche Fürsorge ergaben. Da die Gemeinden und Eemeindeverbände die sich hieraus ergebenden Lasten nicht allein tragen können, hat der Reichstag in Uebereinstimmung mit einer Ent schliessung des Landtages die Reichsregierung ermächtigt, zur Abstellung der Notstände nach näherer Vereinbarung mit Preussen Mittel zur Verfügung zu stellen, um den im genannten Gebiet gelegenen Gemeinden (Gemeindever bänden) in Gemeinschaft mit Preussen eine ausreichende Erfüllung der ihnen obliegenden Fürsorgepflicht zu er möglichen. Auf Grund dieser Ermächtigung und der inzwischen getroffenen Vereinbarungen erfolgt nunmehr die Unterstützung der von der Aussperrung Betroffenen aus der öffentlichen Fürsorge einheitlich auf Grund der Richtlinien, die der besonderen Lage des Falles Rech nung tragen. Schlechte Einigungsaussichten in Düsseldorf. Düsseldorf, 20. Nov. Wie von Gewerkschaftsseite mitgeteilt wird, sind bei Abschluss der Verhandlungen im Eisenkonflikt am Montag nachmittag die Verein barungen über die Lohnsätze usw. noch keineswegs so weit gediehen, dass es sich für die Gewerkschaften nur darum handelte, die Zustimmung ihrer Mitglieder bzw. der Funktionäre zu dem erzielten Verhandlungsergebnis zu erhalten, um den Konflikt zu beenden. Tatsächlich habe man sich noch immer lediglich um die Schaffung einer brauchbaren Verhandlungsgrundlage bemüht. Die Unter brechung der Verhandlungen sei vielmehr in der Haupt sache deshalb erfolgt, da sich die Gewerkschaftsvertreter bei ihren Auftraggebern vergewissern wollten, ob es über haupt noch Zweck habe, unter den gegebenen Verhält nissen weiter zu verhandeln. Es bestehen nach den An gaben von dieser Seite noch immer erhebliche Gegen sätze. Es konnte bisher keine Brücke zwischen den beiden Standpunkten gefunden werden. Die heutige Reichstagssitzung. Berlin, 20. Nov. Der Präsident eröffnet die Sitzung um 11 Uhr. Die Aussprache über die Aussenpolitik und die Angelegenheiten des besetzten Gebietes wird fort gesetzt. Von den Nationalsozialisten ist ein Mihtrauens- antrag gegen Dr. Stresemann einegangen. Abg. Münzenberg (Komm.) verwahrt sich dagegen, dass der Reichskanzler als Führer der Genfer deutschen Dele gation sich über die Genfer Misserfolge ausschweige. Es sei bezeichnend, dass der Reichskanzler für seine Hal tung in Genf auch die Zustimmung des Grasen Westarp erhallen habe, das beweise, dass der Reichskanzler keine Arbeiterpolitik, sondern die Politik der Imperialisten treibe. Der Redner wirst der deutschen Regierung vor, dass sie den Rapallovertrag äusser Betracht lasse und sich an der Einkreisungspolstik gegen Russland beteilige. Die Kommunisten würden im Falle eines Krieges mit Ruh land Reichswehr und Flotte auffordern, die Gewehre um zudrehen gegen die Feinde im eigenen Lande um den russischen Freunden zu helfen. Abg. v. Rheinbaben (D. Vp.) gibt der Freude seiner Pattei darüber Ausdruck, dass der Reichsaussenminister seine Arbeit wieder über nommen habe. Seine Fraktion stimme den Darlegungen des Aussenministers zu. Die Rede des Grafen Westarp unterwirft er einer Kritik. Die Forderungen, Wider ruf der Kriegsschuldlüge usw. würden auch von allen anderen Parteien unterschrieben. Wir bemühen uns aber, die Lage unseres Vaterlandes so zu sehen, wie sie ist und die Forderungen klar herauszuarbeiten. Kurze Mitteilungen. 22 November 1928 Der Aeltestenrat des Reichstags beriet heute vor mittag über die Geschäftslage des Reichstags. Der Reichstag wird sich heute nach Erledigung der aussen politischen Aussprache bis zum Dienstag nächster Woche vertagen. Die Stresemannrede findet in Neuyork die allergrösste Beachtung. Fast sämtliche Zeitungen bringen sie fett gedruckt und widmen ihr spaltenlange Leitartikel. Noch bevor die gerichtliche Untersuchung über den Diebstahl der Geheimdokumente über das englisch' französische Flottenkompromiss abgeschlossen ist, wurde der Presseattache im Auswättigen Amt m Paris, de Noblet, zur Disposition gestellt. Die römischen Morgenblätter geben an leitender Stelle die Rede des deutschen Aussen ministers im Reichstag wieder, enthalten sich jedoch zunächst einer Stellungnahme. Jedoch ist aus der Tat sache, dass die Rede ausführlich gegeben wird, zu schliessen, dass sie günstig ausgenommen wurde. Neue Katastrophe am Mississippi — 17 Städte unter Wasser. Neuyork, 20. Nov. Die ununterbrochenen zw^ tägigen Regengüsse haben im Stromgebiet des MW- sippi abermals verheerenden Schaden angerichtet, der bereits am Montag auf 10 Millionen Dollar veran schlagt wird. 17 Städte am Ufer des Mittellaufes des Stromes, besonders im Staate Missouri, stehen unter Wasser. Tausende von Familien sind obdachlos und vei Wetterunbilden preisgegeben. In den Staaten Kansas und Illinois steht der Strom ebenfalls in Fluthoye, brach die Dämme bei Quincy und überschwemmte vi reichen Niederungen. Die reihenden Fluten des Cumver land Rivers rissen die Eisenbahnbrücke bei Pineoille(Len tucky) fort.