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UOsM ZMng Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend 2 Die »Ottendorfer Zeitung' erscheint Diene» » tag, Donnerstag und Sonnabend. " Der B «rüg »»Preis wird mit Beginn jeden Monat« bekannt gegeben. »! Im Falle höherer Gewalt (Krieg od. sonst. - » irgendwelcher Störungen de» Betriebes der L ^ Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung«- T ^ Einrichtungen) hat der Bezieher keinen An» x »» spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der -» L Zeitung od. Rückzahlung d. Bezugspreise«. - Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Mit den Beilagen »Neue Illustrierte*, »Mode und Heim* und »Der Kobold*. Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Nummer §39 Sonntag, den 25. November §928 ^eder Ausl werde» »I»rrir»UII»II»I»»K»»>U«»POW Gemeinde - Giro - Konto -d. M. »iiiiiiiiiiiiii»«« - Bnzetxen werd«» « - bi» »es»« - Di, yr-sohlm, dm U» M »trd b^ «intrüend», 27, Jahrgang. Amtlicher Teil. Betau «tmachung. Am Sonntag, den 25. November, wird in hiesiger Kirche vormittag 9 Wr der LolengeüächllM-LolteEensl mtt kbrengeaächtnlr kür unlere kekattenen abgehalten. Nach dem Gottesdienst findet eine kurze Feier am Denkmal statt, Die Gemeinde wird zu beiden Veraustaltungeu herzlichst eingeladen. Htteadorf-HLrtlla, den 24. November 1928. Der Kirchenvorstand. Oertliche- und Sächsisches. Dttendorf-Vkrilla, am 2^. November (928. — Tag der Toten I Wir gedenken der Toten ... Der heutige Sonntag redet vom Sterben, wie kaum ein anderer Tag. Und in Schare» ziehen sie hinaus zu jenen stillen Stätten, wo die großen und die kleine» Gräber sind. Sie sinnen und bewegen tiefe Wehmutsgedanken, sie schmücken einen letzten Ruheplatz mit Kränzen der Treue und Dankbar keit, sie gehe» heim, und es kliugt etwas nach vom Fried- hvfsmrst und Todesschwere. Manchmal vielleicht mit eincm besonders herben Ton. Wenn eine innere Stimme sprich! von dieser und jener Lieblosigkeit mit der man dem Toten bitter« Augenblicke machte, und wenn nun unabänderlich das „Au spät* um das Herz und Gewissen legi. Wir gedenken der Toten .... Wir könnens kaum fassen, das ein rüstiger Manu aus seinem beruckichen Schaffe» plötzlich abgeru'cu wurde. Es zereißt einem daS Herz, daß ein liebes hundert Hoffnungen erfülltes Kind aus einmal stumm und tot sein ioll. Und so könnte weiter geredet werden, von all den Fällen, wo der Tod nach Menschenermcssen viel zu 'ruh sich einstellt«, und wo er sozusagen mit sinnloser B-utalität drein» schlug, ein mitleidloser Vernichter menschlichen Glückes. Aber auch, wo er längst erwartet werden mußte, wo lang wierige- Siechtum Vorausgiug oder silberweises Haar auf die siebzig, achtzig Jahre des Psalmisten wies, ja selbst dort, wo er wie eine Erlösung von schwersten Erdenleid angesprochen werden könnte, hat der Tod seinen tiefen wuchtigen Ernst, und man soll daS nicht leichtfertig in Abrede stellen. Ge wiß, er steht nicht als Schrecken dem Weisen der die selbst verständliche Unvollkommenheit alles Irdischen bedenkt, und der ruhig und so gefaßt dem eigenen Ende entgegensieht. ES gibt solche philosophische Naturen, und mancher mag sie um ihre stolze Ruhe beneiden. Und doch, es sehlt etwas, wenn der Tod nur als natürliches Menscheulos gewertet wird. Das Grauen, daS dem Sterben anhastet kommt doch vielleicht un versehens in volle Erscheinung, so schön man sich auch in kluger Theorie alles zurechtlegen mochte. So setzt denn die Religion mit ihrem Tröste ein, und zumal das Christentum hat wunderbare Glaubens- und HoffnungStöue, wenn alles wie in ein ödeS, leeres Nichts zu versinken scheint. Die Religion des Erlösers von Golgatha läßt über allem Erden- staube uud Todesleide bestimmte Ewigkeitsstimmen aufklingeu Und es ist immer noch eine große dankbare Gemeir.de die ans herzlicher Ueverzeugung dem schlichten, frommen GesangbuchS- dtchter betpflichtet: „Jesus lebt, — mit ihm auch ich: Tod wo sind nun deine Schrecken?" Die Unsterblichkeit-Hoffnungm d«S Ehristeutmnü läßt sich nicht hinwegdisputiereu und auch nicht zu Tode spotten. Wo sie als eine innerste gläubige Gewißheit erlebt wird, da strahlt uud tröstet sie aus eigenster Kraft und Stärk, immer empfunden als eine be sondere Gnade von oben her. Wir gedenken der Toten und wir müssen wohl auch früher oder später an das eigene Sterben denken. Möge eS lein Zweifel und Verzweifeln sein. DaS Ewigkeitslicht des Christentums leuchtet in so viele Erdeurätjel es verklärt mit seinem Segen auch das Rätsel des Todes . . . — Totensonntag. Wenn das große Sterbe» in der Natur begonnen hat, wenn die letzten dürren Blätter von Busch und Baum zur Erde taumeln, kaum noch ein ver spätetes Blümchen den Menschen erfreut, da scheint die Stimmung für den Totensonntag so recht vorbereitet. Mau besuch! fchon vorher die Friedhöfe und dringt mit siedender Hund dir Gtäver tu Ordnung, und mau findet in dieser Herbst- AOisr» »t»« VsiPM denken uumittelhar mitzuteilen, damit die Möglichkeit geboten st, den Einbrechern das Handwerk zu legen. durchgeiührt werden. Soll auch der Totenacker nicht zu einer Erholungsstätte für die Lebenden werden, so soll er doch anheimelnd bei all dem tiefen Ernst, der ihn umweht. Die Hügel weichen mehr und mehr der flachen Form von BtUineubeten und die Gedeuksteme verlieren die Merkmale der Massenindustrie einer geschmacklos gewordenen Grabmal kunst, die aus billigen Hartglas teueren schwedischen Granit vorzutäufchm suchte. Glas uud Porzellan, Glanz und Politur gehören ins Haus. Polierte Steine wirken wie Fremdkörper in der Natur und stören. Man bevorzugt Grabmäler aus Naturstein, der mit dem Altern des Grabes gleichsam eine Patina ausetzt. Sogar die goldene Schrift, die so sehr beliebt war soll verschwinden, sie wirkt in ihrem Punkte auch störend. Zum Totensonntag der dem Gedächtnis der Toten gewidmet ist, hat man Gelegenheit, die einzelnen Gräber auch auf die Art ihrer Bepflanzung zu prüfen. Ausdauernde immergrüne Gewächse und Sträucher machen stets eineu gute» Eindruck. Freilich wollen sie in Ordnung gehalten werden; verwilderte Grabstätten sehen nicht schön aus. Der Totensonntag bringt Hunderltausende auf die Friedhöfe die sonst das ganze Jahr kaum an die heilige Stätte kommen. Aber auch sie fühlen, wie die Stimmung des Herzens sich hebt, wenn sie an gepflegten Gräbern über die Vereiniauug der Erde mit dem Heimgegangenen Nach denken. Und das Granen vor den eigenen Sterben Verliert an Herbheit uud Bitternis. Kamenz. Im Hotel Stadt Dresden fand eine für die sächsiichen Gebö lo'en denkwürdige Tagung statt, veran staltet vom Sächsischen Taudstummenbuud e. V. und dem LandeSvelbaud Sachsen des Reichsverbandes der Gehörlosen Deutschlands. Diese beiden größten Verbände der Gehörlosen Sachsens haben aus Zweckmäßigkeitsgründen beschlossen, sich zu einer einheitliche» Spitzenorganisation zu verbinden. Die neue Organisation umfaßt nunmehr drei Viertel aller Gehör losen Sachsens. Mrchctmachrichtei» Totenfest. 9 Uhr Gedächtnisgottesdieust für Verstorbene und Kriegsgefallene, darnach Feier am Denkmal. Nach der Feier Beichte und Abendmahl. Kollekte für die Kriegshinterbliebenen und die Kriegs- gräberfürsorge im Feindesland. V, 6 Uhr Predigtgvttesdienst mit Abendmahl. . Freiwillig gemischter. Kircheuchor : „Selig sind die Toten* Möttete von Schwalm. -' .. Dresden. Wie berichtet, war am 24. Oktober während einer Gerichtsverhandlung, und zwar als das Urteil beraten wurde ein Untersuchungsgefangener namens Eberhardt Kaltofen in einem unbewachte» Augenblick aus dem Ver- handlungSsaal in den Vorraum und von dort aus zum Ge richtsgebäude hinausspazieit und entkommen. Er wurde dann wegen der von ihm begangenen Straftaten in Ab wesenheit zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Am Buß tag konnte er in einer Gastwirtschaft der Neustadt, w,o seine junge Frau als Bedienung tätig war wieder scstgenommen werben. Freiberg. Am Mittwoch stürzte plötzlich bei dem Wirtschafisbesitzer Mehuert in Langenrinue ein Stück Garten land in die Tiefe. Es handelt sich um den Einsturz eines alten Stollens, der von der ehemaligen Grube junge Birke bei Bertelsdorf nach dem alten Schacht Prophet Jonas führte. Das Loch ist neunzig Meter tief und nimmt am oberen Rand eme Fläche von 25 Quadratmeter ein. Unge fähr 700 bis 800 Kubikmeter Erdmasse sind in die Tiefe gestürzt. Unten kann man noch den Lauf des ehemaligen Stollens sehen. Da die Einbruchsstelle nahe der Straße Freiberg — Bertelsdorf liegt, mußte diele für den Verkehr gesperrt werden. Bei dem Einsturz sind Menschenleben nicht in Gefahr gekommen. Roßwein. Die seit 43 Jahren bestehende Eijen- bahubrücke über das Zschopautal au der Strecke Roßwein- Niederstriegis genügte dem ständig gewachsenen Verkehr schon lange nicht mehr. Man entschloß sich daher die auf sechs Pfeilern ruhende Brück« gegen eine neue auszuwechseln. Nach movatelangen Vorarbeiten ging die Auswechslung au dem gestrigen, besonders verkehrsschwachen Bußtag vor sich Von früh 7 Uhr bis abends 7 Uhr wurde der Zugverkehr unterbrochen und durch Kraftwagen aufrechterhalten. Bereits nachmittags 5 Uhr war daS Riesenwerk vollendet. Um 7,18 Uhr nachmittag konnte der erste fahrplanmäßige Zug die. neue Brücke befahren- Leipzjg. In der Nacht zum Bußtag wurden in zwei Geschäfte»! in der Goethe- uud iu der Schillerstraße die — Wegen mehrer begangener Erpressungen wurde in Leipzig der 22 jährige Retsevertreter Leo WalleS aus Danzig- LaNgfuhr, der ohne feste Wohnung war festgenommeu. Seit einigen Monaten hat er sich mit einer aus Leipzig ge- mrtigeu, 44 jährigen Frau Martha Hoffmann, in Berlin, Hannover, Dresden unangemeldet aufgehalteu und sich „Linde mann,, „Zimmermann" oder „Heise" genannt. Seine Be gleiterin Frau Hoffmann suchte Männerbekauutschaften, be- tahl die Männer die sie kennen lernte, u. a. um ihre Papiere und übergab sie dann Walles, der damit Erpressungen verüble. — Auf der Chaussee Halle - Leipzig fuhr bei der Ortschasi Großkugel ein Personenkraftwagen in eine Schaf herde. Fünf Schafe wurden getötet, zwei weitere mußten ab geschlachtet werden. — Ein folgenschwerer Kraftwagenunfall, bei dem eine Person getötet und drei Personen noch ganz erheblich verletzt wurden, ereignete sich am Mittwochuachmittag auf der Landstraße Treuenbrietzen-Beelitz. Ein mit vier Personen besetzter Kraftwagen, der auf der Fahrt von Leipzig »ach Potsdam begriffen war, wurde, etwa einen Kilometer vor Beelitz, von einem andere» Kraftwagen überholt. Dabei wurde der Leipziger Wagen auf de» Sommerweg gedrängt und schließlich gegen einen Baum geworfen. Der Anprall war so stark, daß die Karosserie des Wagens abgerissen uud alle Insassen auf die Straße geschleudert wurde. Sie trugen alle mehr oder weniger schwere Verletzungen davon. Im Wagen befanden sich außer dem Kraftwagensührer Kretzschmar Frau Forstmeister Johanna Lange aus Osterode, Frau Hertha Kühnau uud Frau Hedwig Krug aus Leipzig. Frau Lange trug einen schweren Schädelbruch davon und starb kurz nach der Einlieferung im Beelitzer Krankenhaus. Die drei anderen Personen, die ebenfalls ins Beelitzer Krankenhaus ge bracht wurden, haben erhebliche innere Verletzungen davon getragen, befinden sich aber nicht in Lebensgefahr. Die drei verunglückten Damen sind sämtlich Töchter des Komerzieu- rates Max Hirsch in Radeberg. Der Kraftwagen der durch sei» unvorsichtiges Fahren das Unglück verschuldet hat, fuhr ohne sich um die Folgen des Zusammenstoßes zu kümmern noch Berlin weiter. Li chtenstein - Callnberg. Auf der Staats straße nach Mülsen überfuhr ein nach Lichtenstein Callnberg fahrender Ratzfahrer eiueu ältere» Manu. Der Radfahrer stürzte beim Anprall vom Rade und zog sich eine» schweren Schädelbruch zu. Er wurde in das Bezirkskrankenhaus ein geliefert, wo er nach wenigen Stunden au seinem Verletzungen verschied. ti.nmuug so manches was e,nem nicht gefallen will. Der Schaufenster -ing-schlagen und wertvolle Pelze uud Mäntel Blumen,chmuck der den Sommer über ,° hoffnungssroh: Einbrecher haben nur di- schönsten und enchtek, ist oer chwunden Efeu und Immergrün sorgen s» Sachen die ausgestellt waren mitgenomm u. Trotzdem «mmerhm noch für eniges Leben. dk und die z dk Schaufenster zettrümmern mußten uud di- „Arbeit* gern angepflanzten Eiben stehen in traurig dusterem Grun ^tt in Anspruch nahm, haben die Einbrecher unge- und tmgen über Winter noch e u° Nuance - können. Das Kriminalamt bittet, Beo- In u-ue-er Z«,t machen uch Bestrebungen geltend, auch der WahrnehE von Straßenpassanten, uud Grabgestaltung Richtung zu g-b-n- Scho»^^» diese noch geringiügig sein sollten, soiort zu melde» di- Anlage muß mehr nach garntnerstch-n Gesichtspunkten hei Anbietung der wertvollen Pelzsache» etwaige Be- Sport. Mittwoch, 21. November 1928. Fußball. Guts Muts 2. — Jahn 1. 1:1 Radeberg 3, — Jahn 2. 4:3 Coswig Knaben — Jahn Knaben. 5:1