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WMUM v°»fkÄ?EKÄ v»« scr-z-.-M7 »i»LüLL« kCUrLLLtw kL ounc» veuu^s SLK^K ^Li27SN.'>VLavLU „Aber La ist Loch ein Geschäft für Handarbeiten," neckte Milda ihn, die aus dem Blick, den er ihr zuwarf, erraten hatte, warum er sich in der Tür irrte. „Es gibt doch aber zwei Nebenan, gnädiges Fräulein," verteidigte er sich, „ich dachte natürlich nicht an das Geschäft für Handarbeiten, sondern an das Geschäft, das auf der andern Seite nebenan ist." „Aber dort gibt es doch nur Damenkorsetts," fiel sie ihm lachend in das Wort. Milda lachte, und die Verkäuferinnen, deren Interesse und Aufmerksamkeit durch das unerwartete Erscheinen eines jungen Leutnants erweckt war, kicherten und stießen sich gegenseitig an, so daß Platow wirklich ganz verlegen wurde. Jetzt galt es nur, sich einen Halbwegs guten Abgang zu verschaffen, und so meinte er denn nun: „Ich sehe es ein, ich bin vorhin auf der falschen Seite gegangen, ich wollte natürlich nicht in dieses Haus, sondern in das gegenüber liegende." „Aber dort ist doch ein Sargmagazin," meinte Milda abermals belustigt, „und dort rechts nebenan gibt es Kla viere und links nebenan ist dah beste Geschäft für Damen wäsche." „Dann muß der Laden, den ich aufsuchen wogte, verlegt worden seist," log er sich heraus, „da muß ich doch einmal Nachsehen." Und draußen war er. „Gott sei Dank," sagte er halblaut vor sich hin. Er hatte so die Empfindung, sich bis auf die Knochen der Unsterblich keit blamiert zu haben. Was mochten Milda und die Ver käuferinnen nur von ihm denken? Ob auch die den wahren Grund erraten hatten, warum er den Laden betrat? Wenn Milda das bemerkt hatte, schadete es ja nichts, im Gegenteil, das war sogar sehr gut, aber sehr angenehm war es ihr sicher vor den Verkäuferinnen nicht, wenn auch die es be merkten, wie er ihr nachstieg. Warum hatte er das über haupt getan? Jetzt fiel es ihm wieder ein, er wollte von ihr bemitleidet werden, und statt dessen hatte sie ihn nun durch seine eigene Schuld ausgelacht. Ganz geknickt stand er do, Und es dauerte eine geraume Weile, bis er sich endlich wieder faßte. Dann aber kam ihm ein rettender Gedanke. Er woflte in den Laden zurückkehren und dort erklären, er HM Ich nicht nur iN der Straßenseite, sondern sogar in der StWW sAbst geirrt.. Das würde und das mußte man ihm gWMn; das war er sich und dem Ansehen seiner Person schMig, d»ß er sich rehabilitierte. «Mr eF kam nicht dgzu, diesen Entschluß auszuführen, denst UMich öffnete sich die Tür und Milda trat heraus. Gänz UlMch bemerkte er, wie sie sich nach ihm umsch, und so Aar »r Mn nach wenigen Schritten an ihrer Seite. „Wo Wh/' neckte sie ihn, „ich habe es mir gleich gedacht, dH Sle auf mich warten würden und deshalb den beabsich tigten Esnkguf auf morgen verschoben," bis sie dann mit vorwurfsvoller Stimme zu ihm sagte: „Aber Herr von Pla tow, was machen Sie denn da nur für Geschichten? Ehe man esner Dame in einen Laden folgt, orientiert man sich doch durch einen Blick in das Schaufenster, es hätte nur noch gefehlt, daß Sie mir zu meiner Schneiderin gefolgt wären und daß Sie sich dort hätten Maß nehmen lassen." „Ich will es auch ganz gewiß nicht wieder tun, gnädiges Fräulein," bat er, „seien Sie mir nur nicht böse, das könnte ich wirklich nicht ertragen, wenn Sie mir Ihre Gunst ent zögen, noch dazu jetzt, wo ich ohnehin soviel Schweres durch- zunmchen habe." „Sy, nun tröste mich mal in meinem Kummer," dachte er, aber Milda tat ihm gar nicht den Gefallen, sondern meinte nur: „Wissen Sie, was ich an Ihrer Stelle täte? Ich wür e mir lieber heute als morgen dieses schwarzumränderte Mo nokel aus dem Auge nehmen, überhaupt, diese ganze Trauer kleidet Sie gar nicht." „ßlber Fräulein Lutti hat mir vor ein paar Tagen doch geMe das Gegenteil erklärt," entfuhr es ihm unwillkürlich. „Pas ist dann allerdings etwas anderes," meinte sie an- Minend gleichgültig, in Wirklichkeit aber etwas verstimmt UÄ verärgert, um dann fortzufahren: „Natürlich, wenn HM Ihnen das sagte, dann müssen Sie sa weiter trauern, ryM dann würde ich mich an Ihrer Stelle gar nicht dem «Metzen, daß andere Leute Ihnen etwas anderes erklären. vor allen Dingen würde ich dann nicht mir, sondern OMMn Lutti nachlaufen." W merkte es nur zu deutlich aus ihren Worten heraus bHDt auf die Freundin eifersüchtig war. Das erfüllte ihn W Diner gewissen stolzen Genugtuung, und auch schon des- hM mußte er sie schnell wieder versöhnen und so bat er denn jetzt: „Machen wir Frieden miteinander, gnädiges Fräulein, denn Sie wissen doch, wieviel mir an Ihrer Gunst liegt." „Ist das wirklich Ihr Ernst?" fragte sie nun schnell wieder versöhnt. „Ich schwöre es Ihnen, gnädiges Fräulein." „Das genügt mir nicht, ich will Beweise." „Und worin sollen die bestehen?" fragte er ein klein wenig verwundert, aber auch gekränkt, denn wenn er als Offizier eisten Eid schwor, so mußte ihr das doch genügen. Was konnte sie da noch weiter von ihm verlangen? Er war wirklich befriedigt, denn ehe er wußte, wie ihm geschah, hatte sie ihm mit einem blitzschnellen Griff das schwarzum- rKnderte Monokel aus dem Auge genommen, das, wie er stets behauptete, so fest saß, daß selbst zehn starke Männer es ihm nicht aus dem Auge nehmen konnten. Mit einem mehr als dummen Gesicht stand er ihr gegen über, so daß sie plötzlich hell auflachte, bis sie ihm zurief: „Hier, Herr von Platow, ist Ihr Trauerglas. Ich verlange vyn Ihnen, daß Sie es nie wieder tragen, ebenso müssen Sie den Trauerflor entfernen und auch wieder Ihren alten Gesichtsausdruck annehmen." „Wer das kann ich doch nicht, gnädiges Fräulein," stot terte er ganz verwirrt, „was würden die Leute wohl dazu sagen und nun erst meine selige Tante in ihrem Grabe? Tie würde sich ja fortwährend um sich selber drehen." „Die hört auch schon damit wieder auf," neckte sie ihn, bis sie dynn ernsthaft hinzusetzte: „Sie müssen ja selber wissen, chgs Sie zu tun haben. Das aber sage ich Ihnen gleich, mit meiner Gunst und mit meiner Freundschaft ist es vorbei wenn S:e meinen Rat nicht befolgen. Sie machen sich mit Ihrem jetzigen Adebaren ja einfach lächerlich. Bewahren Sie her Toten ein freundliches Andenken und halten Sie sich im übrigen an Lie Lebenden." Ole UQüdertreHHek« VoUc8sekreibirtLSÄr1ock Live vollwertig (jusUtLtsmasckckn« lüviverssttastLtur / Lsravtielvistvvx Lvrpreis RN. 165.— lcovllurrevLlos Leqvem« rellrsIUuvL «U 8, s «.14 tloosl« Oeralrlts Mete 'wird det kreizvLUIeem 8pLtorvü Laut voll angereednet* neue ölaZeküren letzter 8er8tei1nn§ UonalArnele INI. 10.— nadrträAlidr ratildar Relltelckbvus, Lütwvrlrt V Oeveivlveitteter cker OiM-krivst- 8<llielbwLschws kür clen breistvvt Lackisen uncl Übiirinxen Oieirmih, 8trn6e 4 WM- Z U Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig I I Z K Zu beziehen durch jede Buchhandlung 84 Reichsmarl »1 Reichsmark LSI Reichsmark Reichsmark In Leine» sebunLen. S» Kalbleder gebunden An Leinen gebunden . Sn Haldleber gebunden Brehms TierlebenL'lLL AnterMitarbeitbedeutender Zoologen herausgegeben von Professor Or. Otto zur Straffen. Mit 3231 Ab bildungen im Text und auf 346 schwarzen Tafeln sowie 279 farbigen Tafeln und 13 Karten. 13 Bände. Brehms Lisrleben UkLN und Schule. Dritte, neubearoeitete Auflage von vr. Walther Kahle. Mit SN Abbildungen im Text und 142 Tafeln in Farbendruck, Ätzung usw. 4 Bände. Kaufmännische u. gewerbliche Drucksachen jed.Nt i liefert schnell, ssuber unö billig, in ein- unS mehrfarbiger Nusführung Sie Buchöruckerei von Hermann Kükle, Mendorl-OKMa sind als hätte sie ihm mit ihren letzten Worten schon zu viel gesagt, ging sie schnell davon und ließ ihn ganz verdutzt stehen. 6. Fritz von Ziegeldach wußte selbst nicht, zum wievielten Male er setzt den Brief der Baronin zur Hand nahm, den er vorgefunden hatte, als er vor einer halben Stunde von dem Vormittagsdienst in sein Hotel zurückkehrte. Wie hatte er sich gefreut, als Herr Schlevogt ihm berichtete, der Diener der Baronin sei da gewesen, um persönlich einen Brief ab- zugsben. Mit welcher Ungeduld hatte er den Umschlag aus geschnitten. Sicher enthielt er eine frohe Botschaft. Viel leicht, daß die Baronin einmal wieder in der Stadt war und sich mit ihm treffen wollte, vielleicht, daß sie ihm eine Ein ladung sandte, oder noch lieber, daß sie ihn bat, ohne jede Förmlichkeit doch bald wieder zu ihr hinauszukommen, ob gleich er erst vor drei Tagen bei ihr war. Was der Brief gber auch immer enthalten mochte, er hatte, als er den zur Hand nahm, nicht nur den Glauben, sondern die felsenfeste Gewißheit, daß der ihm etwas Gutes brächte und statt tu a seinem großen Lehnstuhl mehr siegend als sitzend, M Kopf auf die rechte Hand gestützt, in -U " - " B -f haltend, las er jetzt abermals, was ihm die 'Baronin schri-b: „Mein lieber Freund! Wenn mein Diener, der mich zur Bahn begleitet hat, Ihnen auf dem Rückweg diese Zeilen überbringt, dann bin ich für lange Monate abgereist und das noch dazu, ohne Ihnen mündlich Lebewohl gesagt zu haben. Ich weiß, daß Sie das unbegreiflich finden werden, und ich Hofs?, daß Sie ein klein wenig traurig sind, aber glauben Sie mir, lieber Freund, es ist besser, daß wir so auseinandergshen. Als Sie das letztemal bei mir waren, hatte ich das Tele gramm schon erhalten, das mich Hals über Kopf die Kof fer vacken ließ. Der Graf hat mir depeschiert, seine Mut ter sit an ihrem alten Herzleiden ganz plötzlich so schwer e>m kt, daß ihr Leben wohl nur noch kurze Zeit währt. Aus die Bitten ihres Sohnes hin hat die Gräfin den Wunsch geäußert, mich noch vor ihrem Tode kennen zu lernen. So ist es keine leichte und keine frohe Fahrt, die ich antrete, und wahrscheinlich steht mir ein Winter der Trauer bevor, den ich sicherlich nicht in St. Moritz, sondern wohl in Nizza oder sonst irgendwo an der Riviera ver lebe, wenn ich nicht bis zum Frühjahr nach Aegypten geben sollte. Das alles muß die nächste Zukunft entschei- Fortsetzrmg folgt. s. 1929 schon er schiene«. 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