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WMUK ttvl-royiLHscnkK scuucni v»»t»tLLL8irLSLMirL vv»c« ve«^a os^n ^c,L7Lk.v,Lkc^ Herr Schlevogt hielt Wache und vor ihm stand Leutnant Tobias, so laut auf ihn einredend, daß Friß Airgelbach, wenn auch nur, um da draußen auf dem Korridor die Ruhe wiederherzustellen, sich nun doch entschloß, den Besuch des Kameraden anzunehmen." So öffnete er denn setzt die nach außen führende Tür, aber er tat es in sehr mißvergnügter Stimmung und in sehr energischer Weise. Schon aus der Art, in der er seinem Gast die Pforten öffnete, sollte dieser merken, daß er ihm heute nickt lehr willkommen wäre. Mit einem so energischen Ruck machte er die Tür ausi dar diese mit aller Gewalt Herrn Schlevogt gegen den Rücke « flog. Das tat dem nicht nur verdammt weh, sondern Herr Schlevogt verlor dadurch auch das Gleichgewicht und kippte vornüber. Mit seinen ausgestrcckten Armen suchte er nack einem Halt, und unwillkürlich tat Tobias mit seinen Händen dasselbe, denn der sagte sich: „Wenn Herr Schlevogt dir jetzt plötzlich mit einem lauten Knacks an die Brust sinkt, dann fällst du hintenüber und schlägst womöglich mit dem Hinter kopf gegen die Wand," und um nicht nach hinten zu fallen warf er sich vornüber. Und so kam, was kommen mußte plötzlich standen die beiden in zärtlichster Umarmung da. Brust an Brust gelehnt, ein jeder den andern mit seinen Armen umschlingend, um nicht selbst hinzufallen. Fritz von Ziegeldach war gewiß in keiner lustigen Stim mung, aber über das Bild, das sich ihm da bot. mußte er doch unwillkürlich lachen, dann meinte er: „So ist es recht, io müßtet ihr euch beide photographieren und öffentlich aus stellen lassen, damit alle es sehen, ein wie zärtliches Verhält nis hier zwischen den Vorgesetzten und den Untergebenen herrscht. Nun aber laßt euch mal wieder los. und wenn du dich dann doch nicht fortschicken läßt, Tobias, dann komme nur herein zu mir in die gute Stube und erzähle, was dich zu mir führt." Wenig später saßen die beiden Freunde sich in dem Wohnzimmer gegenüber, und nachdem sie sich eine Zigarre angezündet hatten, sagte Tobias: „Ich komme mit einer Bot schaft zu dir, Fritze, die sicher auch dich, wenn auch nur in direkt, erfreuen wird. Aber vorher wollen wir das Ge schäftliche meiner Mission erfüllen." und in die Tasche grei fend, holte er ein großes Kuvert hervor: „Hier, Fritze, hier sind die Rechnungen. Ich habe deinen Rat befolgt und mich nicht nur auf den Hosenboden, sondern dabei sogar auf den Fußboden gesetzt. Das Ergebnis meines Fleißes lege ich nun vertrauensvoll in deine Hände und ick basse aui dein Lob und deine Anerkennung. Ich war wirklich sehr fleißig, denn es ist keine kleine Arbeit, eine Summe zusammenzu zählen, die als Endresultat den Betrag von 12 367 Mark und 48 Pfennig ergibt." Unwillkürlich fuhr Ziegelbach zusammen und sah den Freund erschrocken an: „Donnerwetter, ist es so viel ge- worden? Das hätte ich nicht gedacht." „Ich auch nicht," stimmte Tobias ihm bei, „aber ich bin bei der Gelegenheit wieder auf die merkwürdige Natur erscheinung gestoßen, daß die Passiva sich immer viel mehr zusammenläppern als die Aktiva. Aber das braucht uns ja nicht zu betrüben, der Onkel hat es ja dazu, und wenn du ihm schreibst, wie du es mir versprachst, wird er nicht zögern, dir das Geld zu schicken." „Bist du- dessen wirklich so sicher?" meinte Fritz von Ziegeldach, Her ja nun wußte, wer damals der Onkel ge- wesen war, als die erste Hilfe kam. „Sogar todsicher," meinte Tobias, „es ist mir ganz unbe- «reiflich, wie du in der Hinsicht irgendwelche Zweifel hegen kannst. Er hat mir doch schon einmal geholfen." „Das allerdings," erwiderte Fritz von Ziegeldach etwas kleinlaut, „aber da handelte es sich doch nur um einen ge ringen Betrag, und wenn ich dich richtig verstand, mußtest du selbst auf den sehr lange warten." Tobias konnte sich zwar nicht darauf besinnen, dem Ka meraden auch davon etwas erzählt zu haben, aber wenn der darüber Bescheid wußte, hatte er es doch wohl getan. So sagte er denn jetzt: „Vielleicht war der Onkel auch damals, ebenso wie jetzt, verreist. Aber davon ganz abgesehen, wenn ein Mensch auf den Geldpostboten wartet, werden ihm die Minuten zu Stunden, die Stunden zu Wochen und die Tage zu einer endlosen Ewigkeit. Die Hauptsache bleibt bestehen, der Onkel hat damals geholfen, noch dazu in vornehmster Weise, ohne ein Wort des Vorwurfes und ohne gleichzeitig einen Sack voller Ermahnungen mitzuschicken. Nicht einmal ein Wort des Dankes hat er verlangt, sondern den im vor aus in bescheidenster Weise abgelehnt. Ich glaube, man kann lange suchen, ehe man einen solchen Onkel wieder findet." „Das glaube ich selbst," stimmte Ziegelbach ihm bei, der an die Baronin dachte. „Na also," rief Tobias, „wenn du das selber sagst, warum zweifelst du da noch? Der Onkel berappt, denn wenn er es nicht täte, dann wäre er gar nicht der, als der er sich bisher gezeigt hat, und schon um seiner selbst willen muß ihm doch daran gelegen sein, den guten Eindruck, den er bisher aus mich machte, nicht zu verwischen. Du wirst sehen, ich irre mich nicht." Davon war Ziegelbach nun allerdings keineswegs über zeugt, aber um dem Freund nicht die Wahrheit gestehen zu müssen, ri-f er dem jetzt zu: „Schön, ich will mein Glück für dich versuchen, die Adresse wirst du mir später wohl noch mitteilen." „Die findest du bereits hier oben auf dem Kuvert ver- zeichnet, ich habe dir auch eine Freimarke hineingelegt, da mit dir durch deine Liebenswürdigkeit nicht noch Unkosten entstehen." „Na, auf die zehn oder zwanzig Pfennige wäre es nun auch nicht angekommen." meinte Ziegelbach belustigt. Doch Tobias widersprach: „Wer den Groschen nicht ehrt, ist den Taler nicht wert. Nee, wahrhaftig, Fritze, du brauchst mich gar nicht so anzusehen. Seitdem ich diese Rechnungen als bezahlt betrachte, ist ein ökonomischer Geist in mich gefahren, der nicht nur Früchte, sondern sogar Zin sen tragen wird. Allerdings wohl nur ideale, denn bis zu einem Sparkassenbuch werde ich es wohl nie bringen." „Das ist ja auch nicht nötig, wenn du nur keine neuen Schulden mehr machst." „Ausgeschlossen," beeilte Tobias sich, den Freund zu be ruhigen, „ich habe es mir mit der Rechten in die Linke ge- schworen und mit der Linken in die Rechte, denn du weißt doch, doppelt geschworen hält besser, das ist ebenso wie mit Ltr doppelten Naht. Nein, nein. Schulden aibt es nicht Sonnabend, der- 27. Oktober E" Schlacht-Fest "MI Von nachm. 6 Uhr an Wellfleisch, und Bratwurst, später frische hausschtachteue. Hierzu ladet freundlichst ein üsrmnnu ünusäork u. Prao. Vourev- u. 8portwoüvN 500 unä 600 eem Das Qualitäts-Produkt 30 jähriger Erfahrung. Drei! kmlm, üerlilsttarl. NmaiM-Men M i>ko!0Mpbirn eiMLrn empfiehlt von ISO Mk. au H. Nühle, Buchhandlung LcNSnstsr Ausflugsort H im Lsiksrsäorksr lut. R Vorzügliche Speise« und Getränke. « Spezialität: H Donnerstags Plinsen H A Sonntags Schinken in Brotteig. 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Ganz gelassen und gleichgültig sah Fritz von Ziegeldach -uf, um dann zu fragen: „Wer ist denn das, das Marie chen?" , Mier Fritze, Mensch, das weißt du nicht mehr? rief Tobias verwundert und gekränkt zugleich, „du hast alles ver gessen, was ich dir von der erzählte? Mariecken ist doch mein süßes Viehchen, ach fo," verbesserte er sich schnell, „das darf ich nun ja nicht mehr sagen, aber Mariechen ist dach mein Mariellchen." „Hieß das in der vorigen Woche n chl Berta und vor zwei Wochen Ida?" erkundigte sich Ziegclback, der sich im Augenblick wirklich nicht daraus besinnen konnte, auch ein mal etwas von einem Mariechen gehört zu haben. Tobias wurde unter dem fragenden Blick des Kameraden etwas verlegen, dann meinte e:: .,Got-, Fritze, das waier doch keine richtigen Mariellchen, di- w,.rsn doch nickt sü das Herz. Aber mit dem Matchenda» etwas gant anderes. Sieh mal. bei der h.ck? ick Trost gefunden, al > Lutti mir den Reisekorb gab, und als ms MarieH-n re Hier fortging, da habe ich mich doch bsr creu Verl s da durch getröstet, daß ich mich in die B ronin mrliebte." „Und wie wirst du dich jetzt zu deinem ^arlecken stell da du doch noch immer in di? Baronin ver iebt last?" Tobias kratzte sich nachdenklich Hinte, den Ogren, dann meinte er endlich: „Das ist es ja gerad», Fritze, wegschickeu kann ich das Mariechen nicht wieder, ganz abgesehen davon, daß die sich nicht schicken läßt. Dis will sich hier selbständi, machen, die hat eine ganze Menge Geld geerbt, so viel, daß sie sogar meine Schulden bezahlen wollte. Die ist jetzt so reich, daß sie drei preußische Leutnants auf einmal heiraten kann, wenigstens könnte sie für die das erforderliche Kom- mißvermöaen nachweisen." Fortsetzung folgt. Ein Waggon rott hiMoMltl wird ab Freitag nachm. am Bahnhok Ottendorf, Okrilla,Süd verkauft Lrnnm r.ro Mk. I, A. 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