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„Graf Zeppelin" am Ziel. 17. Oktober 1928 „Der Besiegte des Krieges ist zum Sie ger im friedlichen Wettstreit geworden. Ein Wunder wird zur Tatsache und bleibt doch ein Wunderbares, das für alle Zeiten im goldenen Ehren buchs der Hochleistung deutschen Erfindungsgeistes ver zeichnet ist." So preisen die Wiener Zeitungen die Großtat des Dr. Eckener und seines Werkes „Graf Zep pelin". Die Oesterreicher freuen sich über diesen Triumph der deutschen Technik mit allen Deutschen und grüßen Dr. Eckener als den Erneuerer des deutschen Ruhmes auf dem Felde friedlicher Arbeit. Sollen wir uns nicht auch freuen ob dieses neuen Beweises, daß deutsche Tatkraft, Ausdauer und Tüchtigkeit sich nicht unterkriegen läßt allen Fesseln und Hemmnissen, die man uns angelegt hat, zum Trotz? Sollte uns diese deutsche Tat nicht mit neuem Mut und neuer Zukunfts hoffnung erfüllen? Wir sind nicht unterzukriegen und aus aller Not und Bedrückung werden wir uns siegreich wieder emporringen, empor zum Licht. Uns alle Deut schen sollte in diesen Tagen der Erhebung dieser berech tigte Nationalstolz, der nichts mit Imperialismus zu tun hat, einen Hinweg mit allem Parteihader und aller Zerrissenheit! Wir wollen uns allen die Hände reichen und es denen nachtun, die uns gezeigt haben, was Aus dauer und Mut vermögen, den deutschen Männern Graf Zeppelin und Dr. Eckener! Lie Landung. Neuyork, 16. Oktober. Die Landung vollzog sich glatt. Gerade als die Dunkelheit hereingebrochen war, ging das Luftschiff auf 160 Fuß nieder. Dann wurden die Seile herabgeworfen, die von begeisterten Männern ergriffen wurden, um den Mannschaften beim Herab- gchen des Luftschiffes zu helfen. Vergebens hatten Soldaten versucht, die Menge zurückzuhalten, die immer wieder in Hochrufe ausbrach, vor allem, als sich kurz vorher Eckener am Kabinenfenster gezeigt hatte. Immer wieder ertönte der Nuf „Hoch Eckener". Eckener selbst leitete die Landung. Das Luftschiff war vor der Landung um die Luftschiffhalle herumgefahrcn, um dann genau vor der Halle halt zu ryachen. Dr. Eckener verließ als erster um 19,20 Uhr ame rikanischer Zeit s1,20 Uhr mitteleuropäischer Zeit) das Luftschiff. „Graf Zeppelins" Begrüßung in Lakehurst. Das Luftschiff stieg am Donnerstag um 7,60 Uhr in Friedrichshafen auf, ist also bis zur Landung in Lakehurst ungefähr 111 Stunden in der Luft gewesen. Die Eesamtflugstrecke beläuft sich auf etwa 11 000 Kilo meter. Das Luftschiff hatte nach der Landung noch Betriebsstoff für weitere 60 Flugstunden an Bord. Neuyork, 16. Oktober. Nachdem das Luftschisf „Graf Zeppelin" unter nicht endenwollendem Jubel der nach Tausenden zählenden Menge glatt gelandet war, wurde Dr. Eckener ein Brief des Präsidentschaftskandi daten Hoover überreicht, worin die herzlichsten Glück wünsche für den hervorragenden Erfolg des Fluges zum Ausdruck gebracht wurden. Seit dem Vallonfliegen des Grafen Zeppelin seien ungeahnte Fortschritte auf dem Gebiete der Luftschifsahrt gemacht worden. Dr. Eckener, so heißt es weiter, habe wieder einmal die Möglichkeit sicherer Ueberfliegung des Atlantischen Ozeans mit dem Zeppelinluftschiffes bewiesen. Der neue Flug eröffne nicht nur neue Wege für den Handel und Verkehr, son dern beweise auch, daß das Luftschiff für schnelle Hilfe leistung durch Katastrophen heimgesuchter Gebiete äußerst geeignet sei. In der Geschichte der Menschheit habe Dr. Eckener und damit die deutsche Energie wieder einmal einen großen Erfolg zu verzeichnen. Hoover gab der Hoffnung Ausdruck, Dr. Eckener und die Mannschaft des Luftschiffes persönlich in Washington begrüßen zu können. Wie -er „Graf Zeppelin" lan-ele. Neuyork, 16. Oktober. Ueber die Einzelheiten des Eintreffens des Zeppelins auf dem Flugplätze Lakehurst wird noch folgendes berichtet: Um die Zeit, zu der der Zeppelin eintreffen sollte, war es in Lakehurst bereits ziemlich dunkel, da der Himmel dicht bedeckt war. Die Aufregung der ungeheuren Menschenmassen, die von Stunde zu Stunde nervöser wurden, gab zu den wildesten Gerüchten An laß. So wurde immer wieder vorzeitig behauptet, daß der Zeppelin gesichtet worden wäre, obwohl auf Grund der Zeitberechnungen dies ganz unmöglich war. Wenige Minuten bevor der Zeppelin wirklich gesichtet wurde, brach die Menge bereits in Hochrufe aus, weil sie ein Großflugzeug der amerikanischen Marine für den Zeppe lin gehalten hatte. Als dann der Bug des Zeppelin tatsächlich um 23 Uhr mitteleurop. Zeit gesehen wurde, glaubte es zuerst kein Mensch, bis es sich herausstellte, daß dies tatsächlich der Zeppelin war. Dann aber brach ein Jubel und ein Lärmen los der hunvert- tausende versammelten Menschenmenge, wie man es noch kaum in Amerika gehört hat. Die Leute tobten, schrien, sangen und warfen ihre Hüte in die Luft, wäh rend gleichzeitig die vielen Autos ein ohrenbetäubendes Hupen anfingen. Der Zeppelin kam in langsamer Fahrt mafestätisch heran. Dann machte er über der großen Halle eine Schleife und ging weiter herunter. Unweit der Halle, vor die Vas Schiff ungefähr quer zu liegen kam, senkte sich zunächst auf dem Bug des Schiffes das erste große Landungstau, das im Nu von den Mann schaften ergriffen wurde. Dann senkte sich auch vom Heck ein Tau herab und die Mannschaften begannen, den Zeppelin herunterzuziehen. In diesem Augenblick war die Menschenmasse nicht mehr zu halten. Sie durch brach alle Absperrungen. Unter dem Luftschiff ballte sich ein Menschenknäuel. Trotzdem gelang es den sich mühsam durchkämpfenden Landungsmannschaften, die Taue zu befestigen und das Schiff gänzlich herunter zuziehen. Nachdem es um 23,41 Uhr an dem Landemast an gebracht war, dauerte es noch eine Weile, bis das Schiff von dem Landemast, der sahrbar ist, in die Halle ge zogen wurde. Inzwischen war es auf dem Flugfeld so dunkel geworden, daß beinahe nichts mehr zu sehen war. Trotzdem ließ die Menge immer wieder Eckener hoch leben bis die Passagiere das Schiff verließen und von den Behörden in Empfang genom men wurden. Bei der fortschreitenden Dunkelheit gab man es schließlich auf. das Schiff in die Halle zu ziehen. „Graf Zeppelin" in -ie Kalle gebrachl. Neu qork, 16. Oktober. Das Luftschiff „Graf Zeppelin ist am Dienstag morgens 9 Uhr mitteleurop. Zeit in die Halle gebracht worden. Die Ankuns; in Neuyork. Neuyork, 16. Oktober. Während in Neuyork Zehn tausende von Menschen geduldig der Ankunft der Zep pelinmannschaft harrte, verließen diese um 1,30 Uhr Lakehurst im Extrazug und kamen um 3,18 Uhr in Jersey-Stadt an. Unter nicht endenwollendem Jubel der Bevölkerung, die bis zum Häfen, wo das Neuyorker Empfangsboot „Maeon" bereitlag, Spalier bildete, durchschritt die Zeppelinmannschaft die Bahnhofshalle, vor der eine Musikkapelle aufgestellt war, die beim Erscheinen Dr. Eckeners das Deutschlandlied erklingen ließ. Unmittelbar nach Betreten des Empfangsbootes stieß es vom Ufer ab und durchkreuzte im Zickzack den Neuyorker Hafen, während Flugzeuge in den Lüften kreisten und die festlich geschmückten Schiffe ihre Sirenen ertönen ließen. Um 4 Uhr legte das Boot an der Battery an. Auch hier wurden Dr. Eckener und seine Mannschaft von einer unzähligen Menschenmenge mit tosendem Beifall empfangen. Ueberall auf den Wol kenkratzern standen die Menschen dicht aneinanderge- drängt und winkten den Bezwingern des Ozeans freu dig zu. Dr. Eckener, sein Sohn, Admiral Msffet und als Vertreter der Stadt Neuqor! Mister Whalen be stiegen ein Auto und erreichten in langsamer Fahrt, immer wieder von dem ungeheurem Jubel der Bevöl kerung begrüßt, die City Hall. Berittene Polizei er öffnete die Parade, denen eine Kompagnie Marine- Infanterie und eine Schwadron Kavallerie folgte. Die Automobile mit den Ehrengästen bildeten den Schluß des festlichen Zuges. Während Dr. Eckener die Ehren front ab fuhr, spielte die Kapelle, ohne, wie sonst üblich, vorher die amerikanische National hymne erklingen zu lassen, das Deutschlandlied. Ueber all, werden Fahnen in den Farben der Vereinigten Staaten und des Deutschen Reiches, worunter sich viele schwarz-weiß-rote Flaggen befinden, gezeigt. Von den Wolkenkratzern regnet es Konfetti, und, sich immer wie der nach allen Seiten verneigend, schreiten Dr. Eckener und seine Begleiter die große Freitreppe zur City Hall hinauf. Der Oberbürgermeister von Neuyork, Wal ker, mußte leider im letzten Augenblick eine wichtige Reise nach Washington antreten und ließ sich durch den stellvertretenden Oberbürgermeister Mac Kee vertreten, der Dr. Eckener nach herzlichen Elückwunschworten die Ehrenmedaille der Stadt Neuyork überreichte. Dr. Eckener dänkte mit bewegten Worten. Abends findet ein Bankett statt. Am Freitag werden Dr. Eckener und seine Mann schaft zum Frühstück als Eä st e Coolidges im Weißen Hause begrüßt. Sin seltsamer Empfang. Wie Schmuggler behandelt — Mit Püffen und Faustschlägen traktiert. Im sonderbaren Gegensatz zu diesen begeisterten Empfängen seitens des Publikums stehen die ersten Eindrücke der Passagiere, die überaus peinlich waren. Als die Passagiere ausgeladen werden sollten, wurde durch die amerikanische Zollabfertigung ein feier liches Veto eingelegt, daß die Passagiere vor ihrer Zollabfertigung mit niemandem in Berührung kommen dürften, — immer hin, eine seltsame Begrüßung für Passagiere, unter denen sich der preußische Innenminister befindet, und die angesichts ihrer von der ganzen Welt mit Anerken nung beobachteten Reise mit Recht haben erwarten dür fen, mit höflicher Rücksichtnahme behandelt zu werden. Aber es kam noch schlimmer. Die sprachlos erstaunten deutschen Passagiere wurden über das nachtschwarze Flugfeld zum Zollbüro in den Hangar geführt, denn schließlich hätten ja die Passagiere immerhin Schmugg lerware mit sich führen können. Das war also der erste Empfang in Amerika! Aber es kam noch besser. Die Passagiere wurden nunmehr in einer kleinen Bude, die sich „Office" nannte, stundenlang zurllckge- halten, während ihnen, wenn sie protestierten, gelegentlich Püffe und Stöße von Soldatenhand verabfolgt wurden. Minister Erzesinski gab in einer Pressekonferenz folgende Erklärungen ab: „Ich freute mich über die ungeheure Begeiste rung, als wir Amerikas Städte überflogen, änderte freilich meine Meinung, sobald wir das Schiss ver ließen. Wir wurden wegen der Zollangelegenheiten durch einen Kordon von Polizeibeamten nach der Zollabfertigung geführt, gerade als ob wir den Zoll behörden oder Paßbehörden etwas unterschlagen wollten. Dafür aber sollte doch der Name Dr. Ecke ner gut sein! Ich bin als Privatmann gekommen, sonst hätte ich als Polizciminister die Sache noch an demselben Tage geregelt. Ich mache Amerika und sein Volk nicht verantwortlich dafür. Ich sage nur, daß solche Vorkommnisse nicht wieder geschehen sollten!" Die Ausschreitungen der Marinesoldaten, von denen ich selbst und hundert deutsche und amerika nische Kollegen ein Lied singen könnten, gingen so weit, daß selbst der amerikanische Flottensekretär Warner von seinen eigenen Leuten angehalten und mit Arrest bedroht wurde. Ein höherer deutscher Beamter wurde von denr wachthabenden Blauen Jungen ins Gesicht gestoßen. Der Zeitungsvertreter Rolf Brandt erklärte ebenfalls, bei der Landung des Luftschiffes geschlagen worden zu sein, angeblich, weil er zu langsam gegangen sei. Der Zeichner Matejko erklärte, es sei sein erster Besuch der Vereinigten Staaten; aber er sei in Alba nien und Bulgarien gewesen und habe dort eine höf lichere Behandlung durch die Eingeborenen gefunden. Alle Passagiere zeigten das höchste Erstaunen über diese Vorfälle, da sie doch mit guten Gründen erwarten konnten, mit der gleichen Freundlichkeit empfangen zu werden, mit der Amerikaner bei ähnlichen Anlässen in Berlin empfangen werden. Die amerikanische Polizei legte Manieren an den Tag, die die Fahrgäste stark befremden mußten. Ver schiedentlich wurden die Reisenden geschuppst und häufig gestoßen. Ja, einer erhielt sogar einen Faustschlag ins Gesicht. Unter den derartig Behandelten befand sich auch der deutsche Generalkonsul Lewinski. Das Verhalten der amerikanischen Polizisten ver anlaßt mich zu der öffentlichen Erklärung, daß, wenn derartiges in Preußen vorkommen würde, die Beamten noch am gleichen Tage entlassen würden. Da adel meine Reise inoffiziell war, so werde ich von einer Be schwerde absehen. Wer Amerika kennt, wird das an sich zu verurtei lende Verhalten der Polizisten keineswegs auf böse Ab sichten zurückführen, sondern es durch die mangel hafte Schulung der amerikanischen Polizisten er klären, die, wie sich auch ständig bei der Landung del Seeschiffe zeigt, leicht geneigt sind, den ausländische» Einreisenden gegenüber die Rolle des überlegenen Vor gesetzten anzunehmen. Die Pariser Presse zum Flug -es „Graf Zeppelin". Paris, 16. Okt. Die Pariser Morgcnpresse widmet dem glücklichen Gelingen der Amerikafahrt des „Graf Zeppelin" ausführliche Betrachtungen, die Genugtuung über den Erfolg und Anerkennung für die Tat deutsche» Geistes und deutscher Arbeit durchblicken lassen. Viel leicht hat der Erfolg auch den „Matin" zu einer Aen- derung des gehässigen Tones, den er in den letzten Tage» anschlug, gebracht, denn selbst er bezeichnet den Flug als eine große sportliche Tat der deutsche» Luftfahrt. Was die Beförderung von Reisenden und Post zwischen Europa und Amerika anlange, so sei die Demonstration des „Graf Zeppelin" allerdings nicht seht beweiskräftig, und die Beförderungsart durch ein Lem- luftschiss müsse noch vervollkommnet werden, um praktisch zu sein. Auch der „Petit Parisien" warnt davor, du' praktische Bedeutung des Zeppelinfluges zu übertreibe^ da er keine nennenswerten Vorteile gegenüber der SchE Verbindung vorstelle (?). Das „Petit Journal" spricht von einer prächtigen Tat, die erneut beweise, daß dm deutsche Luftschiff außerordentlich präzise arbeite. Heldentaten der Zeppeline seien zahlreich. Die letzte sei keine der geringsten. Das „Journal" hebt die Langem und Dauerrekorde des „Graf Zeppelin" hervor um rühmt Dr. Eckener und seine tapfere Mannschaft. Heute müsse man, so führt das Blatt u. a. aus, den unleug baren Führereigenschaften Dr. Eckeners huldigen. „Graf Zeppelin" nach seiner Landung in Lakehurst. Wie 1 „Traf Z der Werst etwa 12 l Wie d rer der dei verhandlui Dienstag c Nach f entglei tzasejowitz Die Störu Perkehr w Von Pilsei Nach 3 Regier! »egen pol amnestiere gehen wüh »erden, dc Das bereitet, st osfentlichw lischen vor. Mar dieser Gell Am T delsminist« Weltpo Jahre in renz, die e tionen ver Berlii blatt aus! 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