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WMMW ^vi^okrisiisc^e« v°». sc«umi vouraLLLecurLscmtTr vvac» vaar^o osx^a ttrisieu.v/Lkv^u Aber der schüttelte den Kopf: „Ich irre mich nicht, Fritze, Gott hat noch nie einen Menschen im Stich gelassen, der sich so voller Inbrunst an ihn wandte, wie ich es tat," und abermals die Hände faltend, sagte er mit ganz lauter Stimme: „Vater im Himmel, ich danke dir, das werde ich dir bis an mein Lebensende nicht vergessen, und wenn ich mich dir irgendwie dankbar erweisen kann, oder wenn du einmal einen Wunsch auf dem Herzen hast, den zu erfüllen in meiner Macht steht, dann rechne bitte jederzeit auf mich. Amen." Es war dem braven Tobias bitterer Ernst mit dem, was er da sagte, aber in seiner Erregung wußte er natürlich gar nicht, was er sagte. Einen Augenblick stand er noch in tiefer Ergriffenheit da, dann aber stürzte er sich wie ein Sioux-Indianer, der den verhaßten Feind nicht schnell genug beiseite bringen kann, auf die Kommode zu und zog und zog an der untersten Schublade. Aber da klemmte sich wirklich etwas, es war gerade, als ob die nicht aufgehen wollte, aber sie mußte. Und Leutnant Tobias zog und zog, daß ihm abermals der Schweiß auf die Stirn trat, daß er sich beinahe die Finger abriß. Mit seinen beiden Füßen stemmte er sich fest gegen dis Beine der Kommode, schon damit die nicht umfiel, und mit beiden Händen zog er an den beiden alten Messing griffen. Und endlich blieb der Erfolg auch nicht aus. Die Messing griffe gaben nach, und diese in den Händen haltend, fiel Leutnant Tobias aus seiner Hockstellung hinten über, die Beine dabei hoch in die Luft streckend. Ob Fritz von Ziegelbach wollte oder nicht, er mußte nun doch lachen, aber das nahm der Kamerad übel. „Na, sei so freundlich," schalt er, „anstatt dem Schauspiel zuzusehen, wie ich mich abquäle, als wäre ich ein Goldsucher in Kali fornien, hättest du mir lieber helfen sollen." „Dann lägen wir jetzt beide auf der Erde, du mit dem einen Mefsinggriff in der Hand, ich mit dem andern," ver teidigte Fritz von Ziegelbach sich. Aber als der Kamerad sich dann abermals an die Arbeit machte, nachdem er sich von dem Fußboden aufgerappelt hatte, da half er ihm doch, und die gemeinsamen Anstren gungen hatten diesmal wirklich Erfolg. Die Schublade gab nach, endlich war sie draußen, und nun sah Tobias auch, was sich da vorhin geklemmt hatte. Eine zusammengelegte dünne Unterjacke, die irgendwie zwischen die rechte Wand des Schubfaches und das Holzgestell der Kommode geraten war. „Da hast du deinen Schatz," wollte Fritz von Ziegelbach den Kameraden necken, aber er brachte das doch nicht über sein Herz, denn der andere stand da, einem Toten nicht un ähnlich. Jeder Blutstropfen war aus seinem Gesicht ge wichen, aber während er so dastand, faltete er ganz mecha nisch mit zitternden Händen die nun ganz zerknüllte Unter jacke auseinander, um aus dieser ganz plötzlich einen Geld brief hervorzuziehen. Und als wisse er nicht, ob er wache oder träume, strich er sich jetzt fortwährend mit der linken Hand über die nasse Stirn, während er zugleich mit zittern der Stimme vor sich hin las: „Einliegend Mark fünfhun dert, an Herrn Leutnant Tobias, per Adresse Herrn Buch händler Schmeckebier," und sich an den Kameraden wen dend und diesen wie geistesabwesend anblickend, fragte er endlich: „Sag mal, Fritze, aber tu mir die Liebe und be lüge mich nicht, der Leutnant Tobias, das bin ich doch, und bei Herrn Schmeckebier wohne ich doch auch?" „Beides kann ich mit gutem Gewissen beschwören," lau- tete die Antwort. Tobias konnte das Wunder immer noch nicht fassen, er drehte den Brief in seinen Händen hin und her, bis er plötzlich so laut und so gellend auflachte, daß Fritz von Ziegelbach zuerst glaubte, der arme Teufel sei vor Freude verrückt geworden. Bis er dann in diesem Glauben noch dadurch bestärkt wurde, daß Leutnant Tobias sich auf einen Stuhl niederfallen ließ und gleich darauf anfing, gar bitter lich zu weinen. „Aber Gustav, so beruhige dich doch," versuchte er den Freund zu trösten, „die fünfhundert Mark sind doch schließ lich keine Million, die wirst du schon bald wieder klein kriegen, und wenn du auch den verborgenen Schah n>cht gefunden hast, für dem? Verhältnisse sind diese fünfhundert Mark doch auch keine Kleinigkeit." Aber als er nun das dicke Leinenkuvert aufhob, das der Kamerad hatte fallen lassen, da erriet er den wahren Grund der Verzweiflung, in der Tobias sich befand. Das Kuvert war nicht oben, sondern unten mit einem haarscharfen Messer aufgeschnitten, so daß beide die Oeffnung zuerst gar nicht bemerkten, das Kuvert war leer. „Ach so," sagte er ganz kleinlaut vor sich hin, „das ist allerdings etwas anderes." Angesichts dieser Enttäuschung, die er dem Kameraden nachfühlte, fand er auch zunächst kein Wort des Trostes, bis es ihm dann endlich nach vieler Mühe doch gelang, den Freund zu beruhigen. Da erfuhr er denn auch, woher das Kuvert stammte. Als Tobias sich vor etwa dreiviertel Jahr in bitterster Not befand, da hatte er zum erstenmal in sei nem Leben seinen reichen Onkel mit Erfolg angepumpt. Der Postbote brachte ihm einen Geldbrief, der fünfhundert Mark enthielt, und um diesen Freudentag nie wieder zu vergessen und um sich von Zeit zu Zeit daran zu erinnern, daß es nicht nur Schulden, sondern auch bares Geld auf der Welt gäbe, hatte er das Kuvert wie ein Heiligtum aufbe wahrt und es vorsichtig eingewickelt, damit es nicht von rohen Burschenhänden beschädigt würde. Tobias hatte schon längst seine Tränen getrocknet, aber er saß immer noch da wie die lebendig gewordene Ver zweiflung, bis er dann endlich ausrief: „So. geht das nicht weiter, Fritze, das mußt du selbst einsehen, — aber halt," unterbrach er sich plötzlich, während ein neuer Hoffnungs schein über sein Gesicht huschte, „die alte Kommode — das Geheimfach — die Hauptsache habe ich ja vergessen." Aber der Freund hielt ihn zurück: „Hast du an der einen Enttäuschung, die du eben durchmachtest, denn noch nicht ge nug, willst du dich mit aller Gewalt einer zweiten aus- etzen? Denn oaß deine alte Kommode ihrer ganzen Kon- truktion nach kein Geheimfach enthalten kann, das sieht >och ein Blinder auf den ersten Blick." Tobias blickte ganz traurig und verzagt vor sich hin, dann meinte er: „Und dabei habe ich den lieben Gott doch so ge beten, mir zu helfen," Fortsetzung folgt. Was M Hmfl LH Sonntag, den 26. August - Musik Hierzu ladet freundlichst ein Arthur Hanta n. Frau Um zahlreichen Besuch bitten vorzügliche Speisen nnd GetrLn»e. Spezialität: Donnerstags Plinsen Sonntags Schinken in Brotteig. P kein». prmig u. frau. fMetVrenmWhleL P Lebünsisr LuskiuZsort E im Lsiksrsäorksr Isl. MllW - MEe! Lu bvsiokÜßM bei: Ku8lLv Liänsr radiMuedrmaiuns. 77 777DD O/.Hs/5S u/x/FAv -rO er r- O O WLil.Eirxez.-S. EMW UWiMM Ul bester Qualität prima ProLen-Batterien »on hervorragender Leuchtkraft sowie Metallfaden - Birnen empfiehlt Sicherst preiswert dermam Mir, Haßßof zum Airsch. Sonntag, den 26. August Tanzdielen Betrieb Bei ungünstigen Wetter Tanz im Saale. Um zahlreichen Besuch bittet Nodm Levnett u. flau. Sonntag, dr» 26. August »Lttl mit <Farl6nkon2ei1 u. u. ^aldskn Hierzu ladet freundlichstZein Kerman» Kausdorf u. Iran. Nr« »Mae« MKmoüMrn hr»«; 1.S0, tlllrtrl, 1.Z5, jNcheNll 1.6 empfiehlt Vuchdsnaiung Heman« Mir. Schönster Ausflugsort der näheren Umgebung. Herrliche Fernsicht. Erstklassige Speisen u. Hetränke. 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