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WMMr «vnoki5ii5c«cir vo^ v°» scuucm viMt»Lii»eruiLrcnmr vvncn veai-Ls os^xa «cisien.^no^» „Liber gerade weil sie es tat, wird sie es nie und nimmer zugeben," tröstete sie ihn, „das ist meine gewissenhafte Ueberzeugung. Ich kenne Ihre sehr verehrte Frau Kom mandeuse doch auch persönlich, denn ich verkehre in ihrem Hause. Die Dame ist nicht gerade die klügste ihres Ge schlechts, aber trotzdem, so dumm ist sie doch nicht, daß sie öffentlich zugeben wird, daß auch sie sich täuschen ließ. Da macht sie sich ja lächerlich, und schon ihrer gesellschaftlichen Stellung wegen wird sie sich dem nicht aussetzen, daß sie ausgelacht wird. Und ich will Ihnen zu Ihrem Trost noch ein Weiteres sagen. Sollte es wirklich irgendwie bekannt werden, daß es sich nur um einen Scherz handelte, oder besser gesagt, darum, den Klatschbasen in der Stadt ein un persönliches Gesprächsthema zu liefern, dann hat überhaupt kein Mensch geklopft, nicht ein einziger. Die es da am meisten taten, werden es am meisten leugnen, nur um nicht ausgelacht zu werden. Sie haben also gar keine Ursache, den Kopf hängen zu lassen, und offen gestanden, es steht Ihnen auch gar nicht, es paßt nicht zu Ihnen." Ihre Worte und ihre sanfte, weiche Stimme hatten ihn schneller beruhigt, als er es geglaubt hätte, so meinte er denn jetzt mit dem Versuch, wieder zu scherzen: „Nehmen wir den schönen Kopf also wieder in die Höhe, Baronin, und zeigen wir uns der begangenen Tat würdig, indem wir allen Konsequenzen frei, offen und mutig in die Augen sehen." „So ist es recht, Herr von Ziegeldach," belobte die Ba ronin ihn, „so wie Sie jetzt denken, hätten Sie es in der letzten Zeit immer tun sollen." „Ich habe es versucht, Baronin," verteidigte er sich, „aber es ging nicht, und daran sind einzig und allein Sie schuld." Ganz verwundert blickte sie ihn an, um dann zu fragen: „Ich? Aber inwiefern denn? Wollen Sie mir das nicht erklären?" „Aber selbstverständlich, Baronin, und da brauche ich Sie nur daran zu erinnern, daß Sie mir den Rat gaben, ich solle nach Weihnachten Urlaub nehmen, qm Sie in St. Mo ritz zu begrüßen. Sie ahnen gar nicht, wie verlockend die ser Gedanke für mich ist, und gerade deshalb machte ich mir fortwährend Vorwürfe, denn ich sagte mir, wenn dem Streich herauskommt, dann bekommst du dafür Stubenarrest und dann gute Nacht. Dann ist es aus mit St. Moritz und das darf es nicht." „Unter gar keinen Umständen," stimmte sie ihm so lebhaft b«. daß er nun seinerseits ganz verwundert sie anblickte, um sie gleich darauf zu fragen: „Bitte, sagen Sie mal, Ba- roniv, ober so offen und wahr, wie Sie glauben, es verant- wr-rirn zu können, galt diese Begeisterung, mit der Sie eben „unter gar keinen Umständen" sagten, galt das mir oder galt das dir, ich meine natürlich Ihnen. Wünschen Sie mein Kommen meinetwegen oder Ihretwegen? Ich hoffe da» letztere, denn das wäre sehr schmeichelhaft für mich, aber eigentlich wäre das gegen die Abrede, denn das mit dem Hofmachen soll doch nur ein Scherz bleiben." „Das wird es auch," beruhigte sie ihn, „und das um so mehr, als Sie mit dem Hofmachen sa noch gar nicht an fingen." „Warten Sie es nur ab, Baronin, es wird schon noch kommen. Das geht nicht so, wie auf dem Kasernenhof mit dem Kommando: Gewehr über! Da muß erst der richtige Augenblick, die richtige Stimmung über uns kommen, viel leicht hier heute oder morgen, oder sonst oben in den Bergen." „So lange soll ich darauf warten?" fragte sie anscheinend ganz enttäuscht. „Wo ich mich doch schon so darauf gefreut habe? Nein, wenn schon, denn schon, da müssen Sie schon eher den richtigen Augenblick und die richtige Stimmung finden, denn da oben in den Bergen ," mitten im Satz hielt sie inne, während sie zugleich ein klein wenig verlegen wurde. Sollte sie ihm von dem andern erzählen, der da oben in St. Moritz alljährlich um ihre Gunst warb, sollte sie ihm sagen, daß sie trotzdem oder gerade deshalb sein Kom men wünschte? Natürlich, ihre geheimsten Gedanken mußte sie verschweigen, aber bevor sie überhaupt noch etwas Hütte sagen können, kam er ihr zuvor, indem er sie fragte: „Nicht wahr, Baronin, Sie wollten mir mitteilen, daß es in St. Moritz zu spät sei, dort erst mit dem Hofmachen anzu fangen, und das aus einem, sehr einfachen Grunde, weil Sie sich dort mit jemandem treffen, der dieses Geschäft gründ lich genug besorgt?" „Für einen Herrn haben Sie einen bemerkenswerten Scharfblick," neckte sie ihn übermütig, um ihre Verlegenheit zu verbergen, die sie auch jetzt noch nicht los wurde, dann Orr meinte sie: „Und wenn nun dem so wäre?" Seine Antwort bestand in einem langen Schweigen, wäh renddem er sich auf die Unterlippe biß und sich etwas ner- »v» den dichten Schnurrbart strich. Die Baronin merkte es Hm deutlich an; was er da teils erraten, teils aus ihrem Munde gehört hatte, verstimmte ihn mehr, als er zugeben wollte, und so rief sie ihm denn jetzt zu, halb ernsthaft, halb scherzend: „Es sollte doch nur ein Spiel bleiben zwischen uns." „Gerade deshalb," stimmte er ihr bei, „und ich weiß selbst nicht, wie es kommt, aber mir fällt da plötzlich eine kleine Geschichte ein, darf ich sie Ihnen erzählen?" „Mit Freuden, vorausgesetzt, daß sie lustig ist." „Mehr als das, Baronin, sie ist sogar stumpfsinnig," ver sicherte er. „Ich las die kleine Anekdote einmal in einem Witzblatt. Ein leidenschaftlicher Angler benutzt seine Fe rien, um in der Sommerfrische seinem Sport zu huldigen. Jeden Tag wirft er seine Angelrute in einem benachbarten Teiche aus, ohne auch nur das geringste zu fangen, aber zugleich auch, ohne sich dadurch in seinem Eifer bekümmern zu lassen. Bis dann eines Tages ein Einheimischer, der an ihm vorbeigeht, ihm zuruft: „Wissen Sie, lieber Herr, hier können Sie bis zum jüngsten Gericht angeln, hier fangen Sie doch nichts, denn in diesem Teiche gibt es gar keine Fische." Da wirft ihm der Angler einen wütenden Blick zu und ruft ihm nach: „Das hätten Sie mir lieber nicht sagen sollen, denn nun macht mir das ganze Angeln keinen Spaß mehr." Sehen Sie, Baronin, und wie es dem Angler ging, so geht es jetzt mir. Nun, da ich weiß, daß schon ein anderer Ihnen später den Hof machen wird, da macht es mir auch keinen Spaß, wenn auch nur zum Scherz damit enzufangsn, es müßte denn sein, daß auch der andere es nicht allzu ernsthaft damit meint." Bis er dann plötzlich und unvermittelt fragte: „Ich will natürlich nicht neugierig und indiskret sein, Baronin, aber man muß doch die Kon kurrenz kennen lernen. Natürlich verlange ich keinen Na» Verlag de« Bibliographischen Instituts in Leipzig Bb«. 8 Vas Mencke 7 8 8 8 1 7 S 18 10 ö 4 8W wX'LCl-H Otttzudort-Okrilla -8ää: LwM Olbriod. Scheffel ' Schiller, Kl. Ausgabe -Grohe Ausgabe. Shakespeare . . , Storm. vsnct 11 Lessing. . . . Ludwig . . . Luther. , , . Mörike . . . ^ Nibelungenlied Reuter. . . . , 11 neue, auch Umbau vemscheröauhilfsveM Vertreter: Alfred Stet«, Lausa. Fernruf Hermsdorf Nr. 1vö, Wieland. . . . , «dund», Marl, 7.» W«, «an» k »«k.» d» v->IbU»«r M»u»»«u «U , Jo ! AmalM-Men M Mol-gr«>pbien emMen empfiehlt von I SO Mk. au Meyers Klassiker. Ausgaben Ja Neudrucken auf holzfreiem Papier wieder lieferbar: Donnerstag,den LV.SePt Filmvorträge der Armeuiermissiou Nachmittags 5 Uhr Kindervorführnng: »Eine Reise in den Orient" Abends 8 Uhr: „ A r m e n i e r m i s s i o u " im Saale des Gasthofs zum Ring. Eintritt: für Kinder 10 Pfg., für Erwachsene 50 PfS- Hierzu wird herzlich eingeladen Das Pfarramt. (Mor »MüLsnivd dssoitist.) (Ein Urteil von Vielen): Ich möchte noch bemerken, daß Ich seit langen Jahren nur Chlorodont-Zahnpaste gebrauche, da mich keine andere Paste, mag sie noch einen so hoch klingenden Namen tragen, so befriedigt wie diese. Ich bin 48 Jahre, bis auf ein paar gezogene Backenzähne habe ich keinen einzigen schlechten Zahn. Trotzdem Ich sehr starker Raucher bin, wundern sich nieine Be kannten über das blendend weitze Aussehen meiner Zähne und über mein sonst noch volles tadelloses Eebitz, um welches ich viel beneidet werde. Seit über 28 Jahren kenne Ich keine Zahn schmerzen. Vielleicht interessiert sie dies. Flensburg. H. L. (Origtnalbrief bei unserem Notar hinterlegt.) Nr. 4 Ueberzeugen Sie sich zuerst durch Kauf einer Tube zu 60 Big-, große Tube 1 Mk. Lhlorodont-Zahnbürsten 1.25 Mk., für Kinder 70 Pfg. Lhlorodont-Mm.owasser Flasche 1.28 Mk. Zu haben in allen Chlorodont-Verkaufsstellen. Man verlange »ar evirt Lhloro dont und weise jeden Ersatz dafür zurück. cilchtigMum M folon geMt. Radeburgerstraße 24. Gasthof zum Teichhaus. Sonnabend, den 22. September WMLNMtzLGGtz Von nachm. 6 Uhr Wellfleisch und Wrat- wurfl später frische Kansschlachtene. Hierzu ladet freundl. ein Herm. Hausdorf u. Frau. in Otttzuäoi't-OklMs bei genüg. Beteiligung, für Ans. u. Fortgeschl. Konvers., Gramm., Handelskorrespond. Freitags von 17-19 u. 19-21. 6 Mk. monatl. pro Doppelst. Event. Privatstund, u. -zirkel. Anmeldung erb. an LztuÄner, Vetzsätzu-A. 6, Hauptstr. 34. Sonnabend Derkauf vs« Schweine- Fleisch Pfund von 1.— Mk. an WtMelsch zum Kochen Pfd. 90 Pfg- zum Braten P,d. 1.10 Mk. dauMachi. AW Pfund 1.20 Mk. Pzcllrr, Südstraße. Starke abgesetzte Fevkel gibt laufend ab. «mdrl- M'l Seifersdorf Nr. 86. «de. Arni« Dhron Shamiffo Geibel . g Grillparzer v«mff Hebbel g Heine, Kleine AuSa. 4 Hölderlin Kell« «leist Körner men, aber darf ich nicht der andere ist?" nistens erfahren, wer und Es lockte und reizte sie ch« . , seine Eifersucht, die er deutli^" klein wenig zu necken »ut, ZN entflammen, und so meint^r-^ Schau trug nockx hübscher, eleganter MeiM » nur: „Er ist jung, Mitte der Vierzig Gerdings nicht „u»d s-l« h-, - - -»- - « WM Fortsetzung folgt. X V ° X SlManailmg fi. Mir UMZ LMM 7 ^MbMwverreicbnisse d'tte gebracht. M M m.rg, lecke Muoilcsliew In-Ur.,»,-. Wellen ckureh