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MMWW »MiokiLnscnck scmrcm «r»t»i»Llr»rLS«ui7r vvnc»'vekt.^a osK-^n «c,S7Lk.v/Lkv/^ „Bitte sehr," verteidigte sie den abwesenden Freund, über seinen Aerger lachend, „er ist sogar sehr reich, er lebt in den glänzendsten Verhältnissen und besitzt in Schlesien ein großes, schuldenfreies Rittergut." „Warum heiratet er Sie da nicht?" fragte er abermals, seine Verstimmung verbergend. „Weil ich mir noch nicht ganz klar darüber bin, ob ich ihn nehmen soll, und vor allen Dingen, weil er noch eine Mutter hat, die mir mit zu großer Liebe an ihrem Sohne hängt. Die wohnt mit ihm zusammen aus seinem Gut und liebt ihn so abgöttisch, daß sie eines Tages von ihm das eid liche Versprechen verlangte, er solle nie heiraten, denn es gäbe keine Frau, die seiner würdig sei und die ihn wahr haft glücklich machen würde." „Verrückt," warf er ein, „die Mutter muß unbedingt Flöhe im Gehirn haben. Hat der Sohn das Versprechen gegeben?" „Das nicht, aber er hat gelobt, daß er nicht heiraten null solange sie noch lebt." Wieder schwieg er eine ganze Weile, dann fragte er' „Soll ich Ihnen wünschen, Baronin, daß die Mutter d*!» vierspännig in das Erbbegräbnis fährt?" „Das können Sie halten wie der Pfarrer Aßmann," ga ste zur Antwort, „ich persönlich bin nicht so schlecht, cimr alten Dame, die mir nichts zuleide tat. ein schnelles Ende zu wünschen." „Dann wollen wir sie also noch etwas leben lassen," stimmte er ihr bei, bis er dann plötzlich meinte: „Das habe ich bisher ja ganz vergessen, weiß der brave Tobias etwas von diesem Verehrer und haben Sie sich schon einmal über legt, was der tun und sagen wird, wenn Sie ihm eines Tages Ihre Verlobungsanzeige schicken?" „Der würde sich schon zu trösten wissen," meinte sie über mütig, „und wenn nicht, dann tröste ich ihn. Er ist schon manchesmal ganz verzweifelt zu mir gekommen und be ruhigt wieder von dannen gezogen, wenn ich auf ihn ein sprach," und wohl mehr, um dem Gespräch eine andere Wendung zu geben, als aus allzu großer Neugierde, fragte sie nun: „Wie geht es Ihrem Freund und was treibt er?" „Es geht ihm gut, Baronin, und er besaßt sich auf mei nen Rat hin mit sehr nützlichen Dingen: er ist damit beschäf tigt, seine Rechnungen zu ordnen und seine Schulden zu zählen." „Allmächtiger Gott," rief sie unwillkürlich so erschrocken aus, daß er sich beeilte, sie zu beruhigen: „Es ist damit nicht so schlimm, wie es aussieht, Baronin, wenn auch ein ganz gehöriger Posten zusammenkommen wird. Na, aber nach allem, was Tobias mir erzählte, hat der Onkel es ja dazu." „Und Sie und Tobias glauben wirklich, daß dieser Onkel von dem Tobias auch mir natürlich erzählte, helfen wird?" „Er muß, ob er will oder nicht, und daß er nicht unerbitt lich ist, hat er schon einmal dadurch bewiesen, daß er fünf hundert Mark sandte." Die Baronin lachte hell auf, dann meinte sie nach kur>-m Besinnen: „Es ist vielleicht ganz gut, daß das Gesprä darauf gekommen ist, und da will ich Ihnen, allerdings v Vertrauen auf Ihre strengste Verschwiegenheit, ein G siuw nis machen. Wissen Sie, wer der Onkel ist. der damal ^as Geld schickte und auf dessen weitere Hilfe er sich jetzt läßt? Wissen Sie, wer der Onkel ist?" Un nach e^r kleinen Pause setzte sie hinzu: „Der bin ich." Eine ganze Weile starrte er die Bi-ronin mit großm Augen verwundert an, dann sagte er endlich: „Nehmm S e cs mir nicht übel, Baronin, aber das ist m r zu hoch. J4 habe Sie bis zu diesem Augenblick immer für e-«e Dame gehalten, und daß Sie nun plötzlich ein Mann gewords" sind, das geht über meinen Verstand. Wie kommt Tobia dazu, Sie heiraten zu wollen, wenn Sie sein Onkel sind, und warum hat er mir von dieser Verwandtschaft nie etwas erzählt? Das ist mir ein Rätsel." „Und doch ist die Lösung so einfach," beruhte sie stn Ks. lustigt. „Tobias hat natürlich auch mir gegenüber kein Hehl daraus gemacht, daß seine Finanzen nicht die besten sind, und da erzählte er nzir eines Tages, er habe sich an seinen reichen Onkel mit der Bitte gewandt, ihm fünfhun dert Mark zu schicken, damit er wenigstens die drückendsten Schulden zum Teil bezahlen könne." „Na und?" erkundigte er sich voller Neugierde und Spannung. „Die Fortsetzung könnten Sie sich eigentlich allein den ken," meinte die Baronin. „Tobias hatte geschrieben, aber es kam und kam keine Antwort. Ich brauchte ihn gar nicht erst zu fragen, ob das Geld gekommen sei, ich sah es an sei nem verzweifelten Gesicht, ich merkte es an seiner trüben Stimmung, daß er immer noch vergebens wartete. Das rührte mich, der arme Mensch tat mir leid. Mehr als ein mal wollte ich ihn bitten, das Geld von mir anzunehmen, aber ich wollte ihn nicht kränken und verletzen. Da kam ich auf einen rettenden Ausweg, ich beauftragte meinen Ber liner Bankier, ihm im Auftrage seines Onkels, dessen Nome in dem Begleitbrief natürlich nicht genannt wurde und auch nicht genannt werden durfte, ihm den Betrag von fünfhun dert Mark zu übersenden, und knüpfte daran die Bedingung, daß er sich für das Geld nicht bedanken dürfe, denn sonst wäre der fromme Betrug ja sehr bald herausgekommsn. Das ist die ganze Geschichte, die selbstverständlich unter uns bleiben muß." „Selbstverständlich, Baronin," stimmte er ihr bei, nach dem er sich von seinem ersten Erstaunen erholt hatte, „na türlich darf Tobias nie etwas davon erfahren, aber ich danke Ihnen aufrichtig, daß Sie ihm halfen," bis er dann fragte: „Wollen Sie mir erlauben, Baronin, Ihnen den Betrag aus meiner Tasche zurückzuerstatten, denn ehe sie ihn von Tobias zurückbekommen " Aber die Baronin fiel ihm in das Wort: „Nein, unter gar keinen Umständen. Cs war mir eine Freude, dem armen Teufel zu helfen, und ich will auch gern nochmals den Onkel spielen." Doch dieses Mal widersprach Fritz von Ziegelbach: „Das ist ganz ausgeschlossen, Baronin, lieber will ich selbst " „Vielleicht könnten wir beide zusammen," ries sie ihm zu. Aber er schüttelte den Kopf: „Nein, Baronin, Sie dürfen auf keinen Fall Ihre wohltätige Hand zum zweitenmal auf- mcchen. Jetzt muß schon der wirkliche Onkel daran glau ben," bis er dann auflachend meinte: „Na, da habe ich mir in der Hinsicht ia auch 'ne nette Geschichte eingerübrt, der Himmel mag wissen, wie ich mit den: Onkel fertig werde." aus statt. kur' slls 6eg«n-HM W Zes >WM Oittzuttort-OkeulL-Süä: kLwiUck Olbrivst HWtztkn seit Mittwoch entlaufen- Näheres in der Geschäfts dieses Blattes. von S-rxmini, » Co., I„ v«l»« U,ut unü blrnäenck ----- neue, auch Umbau Deutscher öaubilttvereili Vertreter: Alfred Stein, Laufa. Fernruf Hermsdorf Nr. 100. 8V mit und ohne Firnreneindruck "WS , empfiehlt hält sich bestens empfohlen Bestellung bitte im Voraus. LeMMora in verschiedenen Preislagen am Lager. LdrLiLLÄ LLttuLe Littttxsbiüek Hintcrgasie Nr. 4. Starke abgesetzte FEVöel gibt laufend al>. Lutrbes. Mel Seisersdorf Nr. 8A DgMIib Uapier sowie katterdrot-kspier empfiehlt Leu »übte, LZuoUlliUiÜIuNK. keerN - Produktenbörse. 24. September. 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"w" etwas finden, auf „Um Gottes willen, Baronin - an die Wand," rief er erschrocken Teufel nicht Einfall mehr als genug und will' an dem einen dem wieder glücklich herausgefallen bm «'^ °us Für einen Augenblick überfiel etwas unbehagliches Gefühl aber wieder ein gute Laune zurück. Mochten die anders gewann er seine omel wie sie wollten, je mehr detw und klopfen, war die Sacka. ' "eyr, vesto besser, um so lustiger Fortsetzung folgt. zu vermiete». Näheres zu erfragen'.in d. Geschäftsstelle dss.Mattes. kiKl. dMMme in Ottknäort-OkriHa bei genüg. Beteiligung, für Ans. u. Fortgeschr. Könners., Gramm., Handelskorrespond. Freitags von 17-19 u. I9-2I. 6 Mk. monatl. pro Doppelst. Event. Privatstund. ». -zirkel. Anmeldung erb. an VH LilnÄuvr, Vrestlen-A. 6, Hauptstr. 34. X X V X Ä- X jMlner^ " _ MSI