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Ottendorfer Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Freitag, den 7. September (928 27. Jahrgang. Diese Zeitung veröffentlicht die des Gemeinderates Mit den Beilagen »Neue Illustrierte*, „Mode MAWlaN IkAM- amtlichen Bekanntmachungen zu Ottendorf-Okrilla. - L »» »Ms ßvtt dM U> und Heim* und „Der Kobold*, i» Mit. Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Gemeinde - Giro - Konto Rr. töL »Iiiriiriiirriiirii111111111111111111» ü Die »Otlendorser Zeitung- erscheint Dien»- " tag, Donner»!ag und Sonnabend. " D»r Dezugr-Preir wird mit Beginn jeden Monat» bekannt gegeben. - Falle höherer Geivait (Krieg od. sonst. - »» irgendwelcher Störungen de» Betriebes der " I Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung»- ü 2 Einrichtungen) hat der Bezieher keinen Än- - » spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der -» j» Zeitung od. Rückzahlung d. Bezugspreises. " »I1I1IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII1» Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Nummer ^05 Amtlicher Teil. Übstverpacbiung. DaS an den Gemeindestraßeu anstehende Obst soll Sonntag, den S. September d. I. vormittags 11 Uhr an di« Meistbietenden gegen Barzahlung versteigert werden. Ansammlung der Bieter an der Gastwirtschaft „Rödertal". Httendorf-Hkrilla, am 4. September 1928. Der Bürgermeister. Bekanntmachung. DaS Erntefest soll am 9. September 1928 durch einen vor 9 Uhr beginnenden Festgottesdieust gefeiert werden. Hier in werden alle, die Gott an diesem Tage die Ehre geben dollen, herzlich eingeladen. Um nun auch dem ehrwürdigen Gotteshause ein dem ^aralter deS Erntedankfestes entsprechendes äußeres Gewaud io geben, werden alle Kreise der Kirchgemeinde herzlich ge- ^ten, zur Schmückung an ihrem Teile mit beizutrageu durch Herdeibringen von Kränzen, Guirlanden, Blumen und Ernte- Süchten aller Art. Diese möchten bis Sonnabend, den °> September, nachm. 4 Uhr in der Kirche abgegeben werden können in der Woche nach dem Fest wieder abgeholt ^nden. Ferner ist auch die Mithilfe von Gemeindegliedern bet der Schmückung der Kirche erwünscht. Htteodorf-HkriTa, am 6. September 1928 Der Kirchenvorstand. Oertliches und Sächsisches. DttenLorf-Dkrilla, den s. September (928. — Gestern wurde einer im OrlSle-t Cunnersdorf Lohnenden Einwohnerin, welche iui Ralhaus zu tun hatte M neues Rad, welches sie kurze Zeil unv.-uufsichligl stehen "H, von unbekanntem Täler geflöhten. — 100-Jahrseier des Landstallamtes Moritzburg. Am w. September findet die 100-Juhr'eier des Laudstallamtes Moritzburg statt. Aus Anlaß der Feier veranstaltet das ^ndstaUumt eine Vorführung der Hengste am Wagen und dem Reiter unb weitere Voriühruugen einiger länd- "4er Reilervereine. DreSdeu. Am Sonntag fanden Pilzsammler im Forst« "vier Grtllendur^ eine bereits stark in Verwesung üverge- Azen« weibliche Leiche. Es dünte sich um ein jüngeres Mädchen handeln. Die Fäulnis war so weit vorgeschritten ,» ein Abtransport nach dem zuständigen Friedhöfe nicht vijam erschien. Am Montag wurden von der Gendarmerie Beamten der Krimiualabteilung Freiberg nähere Fest« jungen vorgenommen. Bei der Toten, deren Kleidung gut erhallen ist, wurde ein kleines Fläschchen mit dem einer Flüssigkeit vorgefundeu, was auf freiwilligen ^kusadschluß durch Vergiften schließen läßt. Nach Abschluß behördliche», Erörterungen wird der Leichnam durch Forst- weiter an der Fundstelle eiugegraben. , Schandau. Ein Unfall, der noch verhältnismäßig ^pflich abltef, ereignete sich am Montag in der neunten veudsinnde unweit vom Lichtenhainer Wasserfall. Auf der . laatSstraße von Bad Schandau nach Hiulerhermsdors fuhr »"Führer eines Autobusses der staatlichen Kraitwagenlinie ^4tenhainer Wasserfall—Hiuterhermsdors in der Nähe der ^Hienhaiuer Mühle auS noch nicht geklärter Ursache gegen /.Bachmauer, durchbrach diese und stürzte etwa drei Meter in das Bett der Kirnttzsch. Der Autobus war giücklicher- ^ nur mit drei Personen besetzt, die sämtlich mit Fleisch- 1-^° Quetschwunden davonkamen. Es waren das ei» elf» z^gts Mädchen aus Hinterhermsdorf, der Kirchschullehrer ^rnberger und dessen Tochter aus Saupsdorf. Der Kraft- ^üeusührer erlitt einen schweren Nervenschock und mußie tuS Einhaus Bad Schandau übergeiührt weide». Sanitäter - 0 Merzte aus Bad Schandau und andere hillsbereite Per- . v» waren rasch zur Stelle. Las Auto wurde am Dieus- ""ch Beendigung der polizeilichen Feststellungen wieder p°rgewundeu. ü»ck I" dem Autobusunfall im Kirnitzschtal wird uns tüv ^.^vudes berichtet: Der Kraftwagenführer, der als ein Fahrer bezeichnet wird, konnte Dienstagvormittag ""S dem Krankenhause entlassen und dann von den südlichen Organen vernommen werden. Die Erörterungen * die EntstehuugSursache des Unfalles dauerten gegen Abend noch fort. Hierzu waren Vertreter der Be triebsleitung, Sachverständige sowie Beamte der zu- tändigen Gendarmerie und Kriminalpolirei erschienen. Von den verletzten Fahrgästen dürste die elfjährige Dietrich aus liuterhermsdorf am glimpflichsten davon gekommen sein, kantor Nürnberger aus Saupsdorf, der in der Mitte der ünfziger Jahre steht, hatte u. a. eine Rückenverletzung er- ilten. Seine 28 Jahre alte Tochter erlitt, wie auch ihr Vater, verschiedene Schnittwunden und Quetschungen. Alle )rei Fahrgäste sowie der Kraftwagenführer waren überdies durch das sofort eindringende Wasser der Kirnitzsch völlig durchnäßt. Cölln b. Bautzen. Im Anwesen des Wirtschastsbe- ltzers Schramm brach ein Feuer aus, das sich mit rasender Schnelligkeit ausbreitete. Als die Cöllner Feuerwehr am Brandplatz erschien, hatten die Flammen bereits die am chließende Scheune, sowie das Dach des Stallgebäudes des »enachbarten Wiltschaftsbesitzers Henk- erreicht. Zahlreiche Lehren der Umgebung mit mehreren Motorspritzen erschienen nach kurzer Zeit am Brandplatz und beteiligten sich hervor- ragend au den Löscharbeiten. In beiden Anwesen verbrannten die gesamten Erntevorräte. Es konnte nur das Vieh beider Wirtschaften, sowie einiges Mobilar gereitet werden. Der Schaden ist nur teilweise durch Versicherung gedeckt. Die Ursache des Brandes ist noch vollkommen unbe- ännt. Es kam das Gerücht auf, daß ein zehnjähriger Schuljunge das Feuer vorsätzlich angelegt habe. Diese Be hauptungen erwiesen sich jedoch nach der sofortigen ein gehenden Vernehmung des Knaben als vollkommen haltlos. Zittau. Zwei neun und zehn Jahre alte Knaben hatten einem hiesigen Handwerksmeister aus einer Lade 300 Mark entwendet und waren damit geflüchtet. Jetzt ist es gelungen die beiden Diebe in Görlitz festzunehmen wo sie durch ihr Benehmen und große Geldausgaben aufgefallen waren. Die Ausreißer die von den unterschlagenen Gelde bereits 160 Mk. verausgabt hatten wurden nach Zittau zurückgebracht und der Polizei übergeben. Bernsdorf O. L' Hier erkrankten etwa vierzig Personen unter Vergiflungserscheinungen. Man nimmt au, das sie auf den Genuß nicht einwandfreien Hackfleisches zurückzusühren sind. In einer Familie erkrankten neun Prrsonen. Hochkirch. Am Sontag nachts ist der Knecht eines hiesigen Fleischermeisters von der Gendarmerie wegen Ver dachts der Brandstiftung verhaftet worden. Er hatte während der Nacht aus seiner Schlafkammer Sachen ausge räumt, während es in derselben Kammer bereits brannte, ohne Alarm zu schlagen. Durch das Gepolter auf der Treppe aufmerksam geworden ging der Fleischermeister hinauf und kam gerade noch recht, als das Jener auch bereits das Bett und andere Einrichlungsgegenstäude in der Kammer ergriffen hatte. Der Fleijchermeister konnte das Feuer gerade noch rechtzeitig löschen. Ob fahrlässige oder böswillige Brand stiftung volliegt, wird die Untersuchung ergeben. Meißen. Vor einigen Wochen hatte sich der Gärtnergehilfe^Seifert aus Weinböhla mit einer Gabel in den Fuß gestochen. Er hatte die Wunde nicht beachtet. Plötzlich stellten sich Schmerzen im Rückgrat sowie allge meine Lähmungserscheinungen ein. Der junge Mann mußte ins Landkrankenhaus Meißen übergeführt werden, wo der Arzt Wundstarrkrampf 'eststellte. Marbach b. Roßwein. Seine Neugier mit dem Leben bezahlt hat ein Fuchs (natürlich ein weibliche») in Niedermarbach. Er hatte irgendwo im Zellwald einen Kru; mit so leckeren Schmause entdeckt, daß er die Nase zu tie hineinsteckte, dann aber nicht wieder mit den Kopfe herauskonnte. Nun beißen ja Reinekes bekanntlich ihr eigenen Gliedmaßen ad, wen», sie in Not sind. Aber sich selbst den Kops abbeißen, das ging doch nicht. So jagt denn der Fuchs, den Krug über den Kopf gestülpt, blind lings irr die Welt, und kam so nach Marbach, wo er bei nahe die Pferde eines Geschirrs infolge seiner Raserei scheu gemacht hätte. Dabei gelang es, Reinecke zur Strecke zu bringen. Dem Befund nach war das Tier schon ziemlich entkräftet, denn niemand weiß wie lange es in seinem trau rigen Zustand zugebracht hat. Mühlberg a. d. Elbe. Zur Förderung des Planes bei Mühlberg eine Brücke über die Elbe zu erbauen und damit den unzulänglichen Fährverkehr zu beseitigen wurde jetzt ein Brückenbauverein gegründet. Mit den zuständigen Behörden sind die Verhandlungen bereits aufgenommen worden. Die Kosten werden auf etwa 3 Millionen Mark veranschlagt. Blumroda b. Borna. Der Telegraphenarbeiter iudolf Schnabel arbeitete an einer Telegraphenleitung in Flur Stünzhain. Plötzlich wurde er von seinen Kameraden )ie in der Nähe arbeiteten vermißt. Er wurde am Fuße der Eiseubahnböschung tot aufgefunden. Vermutlich ist ihm ls ein Schnellzug vorbeisauste, von einem hervorsteheuden Teile des Zuges wahrscheinlich der Maschine, der Kops zer- chmettert. Limbach. Schwer verunglückt ist in der Nacht zum Montag der in den 20er Jahren stehende Sohn des Fabri- kanuteu Wieland von hier, der mit seinem Motorrad auS noch nicht festgestellter Ursache mit voller Wucht am Aus lauf der Bahnhofstraße gegen die Mauer vor dem Ritter- utsgarten fuhr. Der junge Mann trug einen schweren Schädeldruch davon und mußte dem Krankenhaus zugeführt werden. Wie durch ein Wunder ist seine Soztusfahrerin mit dem Schreck davongekommen. Rochlitz. Beim Transport vom Zuchthaus Wald- )eim nach dem Amtsgericht Rochlitz ist der Stuhlbauer Rschof aus Hilmsdorf dem Aussetzer aus dem Zuge entsprungen. Bis jetzt fehlt von dem Flüchtling ede Spur. Brand-Erbisdorf. Eine seltene HochzeitSseier and hier statt. Der junge Ehemann ist 83 Jahre alt, seine unge Frau 79. Burgstädt. Auf dem Postplatz fuhr der Zollbe amte Zimmermann mit seinem Motorrad direkt in einen ent gegenkommenden Kraftwagen hinein. Zimmermann war auf der Stelle tot. Chemnitz. Nach hier eingetroffeuen telegraphischen Meldungen ist der seit 26. August vermißte, 48 Jahre alte Strickwarenfabrilannt Leopold Jacoby aus Chemnitz am 30. August in der Oeztaler Ache als Leiche gefunden und mit vieler Mühe geborgen worden. Jacoby war während eines Erholungsaufenthaltes spät abends von Gurgl nach Zwieselstein gegangen. In der Dunkelheit ist er offenbar vom Wege abgekommeu und in die Ache gestürzt und er trunken. Jacoby war der älteste Mitinhaber der seit zwanzig Jahren bestehenden Chemnitzer Strtckwarenfabrik Leopold Jacoby. — In der hiesigen Fürstenstraße wollte ein großer Lastkraftwagen der Kraftfahrgesellschast Sachsen mit An hänger in ein Grundstück eiufahren, was mißlang, so daß man zunächst das Auto allein in den Hof steuerte. Zwei Arbeiter versuchten mit dem Beifahrer Emil Lienert aus Leipzig, den etwa 100 Zentner schweren Anhänger in daS Grundstück zu schieben. Der Wagen rollte jedoch zurück. Lienert kam zwischen ihn und die Wand des Hauses zu stehen und wurde so auf der Stelle totgedrückt. Zwickau. Am Montagnachmittag explodierte in der Grube des Bürgerschachtes I bei Reparaturarbeiten ein Wind kessel. Dabei wurde der Grubenschlosser 'AloiS Hartel drei Meter fortgeschleudert und trug so schwere Schädel« und Gliederbrüche davon, daß der Tod sofort eintrat. Zwickau. Die Zwickauer Polizei unternahm am Sonntag früh eine Razia im größten Zwickauer Bergarbeiter heim au der Lengenfelder Straße. Schon seit Monaten bilden die Heime einen Unruheherd für Zwickau. Wüst« Schlägereien sind an der Tagesordnung, nicht selten kommt es auch zu Prügeleien mit Einwohnern. Vor allen Dingen besteht aber der Verdacht, daß stch in den Heimen Verbrecher aushalten. Es wurde denn auch ein von der Polizei Ge suchter verhaftet. Außerdem wurde», zahlreiche Waffen be schlagnahmt. Oberwiesenthal. Wer jemals vom „Neuen Haus" hinüber nach Gottesgab gewandert ist, der hat hart an der Grenze die wuchtigen Mauern gesehn, die einstmals den „Bund der Treue", ein Wahrzeichen der deutsch-oester- reichischen Waffenbrüderschaft bilden sollten. Der Bau ist durch den unglückliche», Ausgang des Krieges nie vollendet worden und seine halbfertigen Mauern waren das Symbol eines jäh zerrissenen Traumes. Jetzt ist das Mauerwerk von einer Zschopauer Firma erworben worden, die aus ihm eine D-K.W, Warte mache», will. Gleichzeitig soll es UnterkunftS« stelle für eine Zollnebcnstelle werden. Hierzu ri^r ^riluOe.