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f ' IL rheit au! gesucht' agen i" ,^Bl^ M tlkk evs ,S;cd> mpks rbet mg. 'irtd 18. Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Z«d« «ns, d«r Anssis den Beilagen »Neue Illustrierte", »Mode Mit Schriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. Gemeinde - Giro - Konto N». UL ! »iiiiiiiiiiiiiiiiii«»«, Anzeigen werden an de» bi, spit« ft « n » »«Eaa j S§chSst,st.L<Äu vorher bekormtg sprach auf — Än,ets«n-Betratz h «erde« «mß oder vey M ÄMtK« amtlichen Bekanntmachungen zu Ottendorf-Okrilla. und Heim" und »Der Kobold". WWltWS Diese Zeitung veröffentlicht die des Gemeinderates Di« »Ottendorfer Zeitung- erscheint Dien,» tag, Donnerstag und Sonnabend. Der Bezug, »Preis wird mit Beginn jeden Monats bekannt gegeben. Im Falle höherer Gewalt sKrieg od. sonst. « n irgendwelcher Störungen de» Betriebes der H 8 Zeitung, d. Lieferanten od. d. Beförderung«» 8 8 Einrichtungen) hat der Bezieher keinen Än- - »» spruch auf Lieferung oder Nachlieferung der »» L Zeitung od. Rückzahlung d. Bezugspreises. - Postscheck-Konto Leipzig Nr. 29148. Nummer 9l Sonntag den 5. August js928 27. Jahrgang Oertliche- und Sächsisches. Gttendorf-Vkrilla, den s. August fS28 — Noch ertönen in unseren Ohren die Abschiedsklänge unserer Kölnfahrer. Viele hatten sich eingefunden um ihre Lieben nach dem Bahnhof zu begleiten. An den freudigen Gesichtern fand mau die Kölniahrer heraus. Mit schwer- bepackteu Rucksäcken stellten sie sich tm Hirsch um geschlossen mit Musikbegleitung nach dem Bahnhof zu marschieren. Minute um Minute verstrich und die Zeit verging zur Ab fahrt. Als schlichtes Zeichen des Abschieds beehrten die An gehörigen und Mitglieder die ihren mit Blumen. Turudrudei Arnold verabschiedete sich bei den Kölniahrern im Namen des Bertins. Der Wunsch aller sei, daß die Fahne und der Wimpel des Vereins allen Kölniahrern rin treuer Schirmherr sein möge, besonders der Turuschmester Frau Bähr, welche sich am Wettturnen beteiligt. Gut Heil! allen Kölnfahrern war der Abschiedsgruß. Seither sind 14 Tage verflossen und Unsere Kölnfahrer treffen Sonntag früh »/, 10 Uhr mit Auto- Omnibus hier wieder ein. Als Geschenk bringen sie dem Verein etwas aus Köln mit und zwar einen schlichten hart erkämpften Sieg der Turnschwester Frau Bähr Wacker I ! Allen Kölniahrern als EmpfangSgruß ein dreifaches Gut Heil. Wir hoffen, daß ihr die, die in der Heimat bleiben mußten, in kurzer Zeit um euch schart, um ihnen die Fest- und Reiseerlebnisse zu erzählen. Ach Tage der Freude, wie ent schwandet ihr meinen Blicken. — Wieder Hochsommerwälme in Sicht. Der Unter schied im Witterungscharakter zwischen dem nördlichen und südlichen Mitteleuropa hat sich auch während der vergangenen acht Tage erhalten, in denen das Wetter besonders im deutschen Küstengebiet sehr wechselvoll und iür die Jahreszeit meist recht kühl war. Die nordeuropäische Tiefdruckfurche wird aller Wahrscheinlichkeit nach auch weiter erhalten, wo gegen West- und Mitteleuropa nächster Tage wieder unter den Einfluß des nach dem Kontinent vorstoßenden Azoren maximums kommen werden. Es wird westostwärls fort schreitende Aufheiterung und Erwärmuna bringen, wobei sich alsbald auch in Norddeutfchland Temperaturen von hoch sommerlichen Ausmaßen einstellen werden, die im südlichen Mitteleuropa von Gewitterstörungen abgesehen, überhaupt keine wesentlichen Erniedrigung finden dürften. Königsbrück. Tie Reiterregimenter 8 und 9, die mehrere Wochen Exerzier- u. Schießübungen auf dem Truppen- übuugsplatz Königsbrück abgehalten haben, sind nach Be endigung dieser Hebungen nunmehr im Landmarsch in ihre Garnison zurückgekehrt, uud zwar das Reiterregiment 8 nach OelS und das Reiterregiment 9 nach Beeskow und Fürsten walde. Dresden. Die städtischen Körperschaften haben die Aushebung der hier tu jedem März, Juli und Oktober statt- findeuden Jahrmärkte beschlossen und um die dazu erforder liche Genehmigung beim Ministerium des Innern als der dusiäudigen Marklbehörde uachgesucht. Eine als Marktbe schicker Beteiligte, zumeist Fterautenverbände beschwerten sich bet den Ministerien über diesen Beschluß und beriefen sich ü. a. auf die wirtschaftliche Bedeutung der Dresdner Iahe» Märkte, auf ein gewisses Interesse der sächsischen Industrie au ihnen und auf die von ihnen behauptete Möglichkeit, diese Veranstaltungen auch ohne Verkehrsgesährlichkeit stattfinden -u lassen. Die Handelskammer Dresden konnte aber in ihrem von der KretShauptmannschaft Dresden eiugeforderten Gutachten die behauptete Bedeutung der Jahrmärkte für die Bevölkerung uud die Industrie ihres Bezirkes nicht bestätigen «rblickte vielmehr den entscheidenden GesichtSpunpunkt in den allgemeinen Verkehrsinteressen. Diese erheischten sowohl aus Gründen der Verkehrssicherheit wie solchen der Hebung des Ansehens Dresdens und seines Fremdenverkehrs unabweislich die Entfernung der Jahrmärkte von den derzeit benutzten stellen des Stadtilmern, die als ausgesprochene Verkehrs ünd Glanzpunkte Dresdens zu betrachten seien. In dieser Zweckbestimmung Härten Neumarlt, Neustädter Markt, Haupt- maße und Ring so vollständig aufzugeheu, daß sie nicht noch als Jahrmarkrsstätteu verwendet werten könnten. Zu Ver kehrszwecken insbesondere seien sie jederzeit unentbehrlich angesichts der ungünstigen, weil zu engen und winkligen Be bauung des an sie stoßenden Stadtkerns. Ls bedeute darum kmeu ganz ungewöhnlichen Zustand, wie er kanm in einer anderen vergleichbaren Groß-Stadt zu verzeichnen sei, daß die Jahrmärkte seither auf diesen noch zum Stadtinnern ge hörigen Stellen belassen worden seien, wo sie schon wegen der Verkehrsgeiahren und der vielen vorgelommeuen Verkehrs- IliMt nicht länger verreibe« küamen. Meißen. Freitag früh gegen 8 Uhr brach aus bis- her noch unbekannter Ursache in dem großen Ringoseugebäude der Dampfziegelet Neusörnewitz Feuer aus, das sich mit rasender Gefchwindigkeit über das ganze Haus verbreitete. Unheildioheud stieg eine ungeheure Rauchwolke zum Himmel empor und rief mit dem Fabriksirenen der in der donigen Gegend befindlichen zahlreichen Unternehmungen, aus allen Himmelsrichtungen die Feuerwehren herbei, die die Be kämpfung des Brandes energisch m Angriff nahmen. Gegen 20 Schlauchleitungen wurden gelegt. Die große Hitze des Feuers erschwerte die Löjchardeiteu ungemein. Das Rmgofeu- gebäude brannte vollständig aus. Die Wehren beschränkten sich mit Erfolg darauf die umliegenden Gebände zu retten, von denen die Plattenabteiluug bereits Feuer gefangen hatte. Auch wurde das Modilar der neben den Ringotengebäude ge legenen Wohnung zweier Betriebsbeamten in Sicherheit ge bracht. Menschen sind bet dem Feuer erfreulicherweise nicht zu Schaden gekommen. Bei den Abjperruugsmaßnahmeu wurde die Ortspolizet durch Laudespolizeibeamte unterstützt. Der Schaden ist durch Versicherung gedeckt. Infolge des Brandunzlücks muß der Ziegelei-Betrieb im weseniltchen ein gestellt werden. Dagegen ist die Plattenabteilung erhalten geblieben und wird ihren Betrieb in vollem Umfang aus- reckterhalten. Wilsdruff. DaS hier seit 1828 bestehende Zollamt Willsdruff ist mit 1. Augufl aufgelöst worden und damit )er seit 19t5 hier tätige Zolljekrelär Hermann Kuape nach 43 jähriger Tätigkeit in Halbpension gegangen. Stollberg. Vermutlich infolge Unvorsichtigkeit des Wagenführers bräunte auf dec hiesigen Chemnitzer Straße am Sonntag einen Personenkraftwagen während des Tankens vollständig aus. Wie sich herausstellte, trug der Wagen statt der vorschriftsmäßigen Eclennungsnummer nur eme mittels Draht befestigte Motorraonummer. Seltsamerweise ergriffen die Insassen mit verbrannten Kleidern die Flucht und konnten bisher nicht ermittelt werden. Mau nimmt des halb an, daß der Wagen gestohlen worden ist. Klingenthal. Ein schweres Kraftfahrzeugunglück ereignete sich gestern abend in Brundöbra. Der vierzigjährige seit einigen Tugen mit seinen Angehörigen im Klingenthaler Bezirk zu Besuch weilende Obermeister Heinrich Krückemeyer von den Stickstoffwerken in Piesteritz bet Wittenberge fuhr mit seinem Motorrad mit Beiwagen auf der alten Straße in Brunndöbra in eine am dem Fußweg stehende Kinder gruppe wodnich drer Knaben tm Aller von vier bis sechs Jahre» zum Teil fchwer verletzt wurden. Krückemeyer selbst wurde an eme steinerne Gartenjäule geschleudert und erlitt dabei so schwere Verletzungen, daß er sofort den Tod sand. Der Beifahrer blieb unverletzt. Krückemeyer hinterläßt außer seiner Wnwe noch drei Kinder im Alter von sieben bis siebzehn Jahreu. Mittweida. Während des Gewerkschaftsfestes kam es auf dem Tanzsaal zu Streitigkeiten. Bei der sich hieraus entwickelnden Schlägerei wurde der Fabrikarbeiter B. au^ Schönborn von dem Steiuardetler W. durch Stiche mit einem dolchartigen Messer schwer verletzt uud in besinnungs losen Zustande nach dem Krankenhaus gebracht. Der Messer held wurde verhaftet. H o h e n ste i u - Er n sthal. Werber für die Fremd- legion sind nun auch in unserer Gegend aufgetaucht. Gestern abeud in der 10. Stunde, wurde ein hier wohnhafter junger Mann in der Nähe des Gasthauses „Zum Fichtenthal" von Insassen eines Automobils angesprocheu und aufgefordert, m die französische Fremdenlegion eiuzutreten. Der junge Mann lehnte dies ab. Das Aulomobll fuhr nach Hohen- stein-Erusttal weiter uud nahm noch zwei junge Leute am, die aus dem in der Nähr sich befindlichen Waldungen heraus traten. Chemnitz. Am Miltwochuachmittag spielten mehrere Knaben an der Chemnitz in einem Pnvatgrundstuck an der Rochlitzer Straße. Sie beschäftigten sich damit, Steine, die an eine Schnur gebunden waren, in das Wasser zu wer en und wieder herauSzuziehen. Der eine von ihnen, der 13 Jahre alte Kurt Ulrich, hatte sich die Schnur um den Arm gebunden. Infolge des großen Schwunges riß der schwere Siein den Knaben nach sich über das Gitter in die Chemnitz die hier dicht vor dem Wehr zahlreiche vier bis fünf Meter liefe Stellen aufweist. Nachdem der Junge in die Chemnitz gestürzt war, liefen die anderen zwei Knaben davon, um ihre Elteru von dem Vorfall zu berichten. Ehe Hilte etutraf, war der Jang- erstickt — der Kops steckte im Schlamm — und konnte von der herbeigeeilten Feuerwehr nur als Leiche geborgen werden. Zittau. In einem Grundstück au der Grottauer Straße hatte die 20 jährige Hedwig Schönfelder in Abwesen heit ihrer Mutter ihren gleichaltrigen Liebhaber in ihrer Wohnung empfangen. Dabet muß ein Streit zwischen beiden entstanden sein; den man fand das Mädchen, aus Mund und Nase blutend, mit einem Selbstbinder um den Hals gewürgt auf. Der Bursche war in selbstmörderischer Absicht auS einen Fenster des zweiten Stockes auf die Straße gesprungen; da bet fiel er einer vorübergehenden Frau auf deu Rücken, so daß diese bewußtlos uiederstürzte. Hedwig Schönfelder uud >hr Geliebter mußten ins Krankenhaus gebracht werden. Die Ursache des verhängnisvollen Streites steht noch nicht fest da beide vernehmungsunfähig sind. Neukirchen i. Erzgeb. Auf der hiesigen Dorfstraße scheute das Pferd eines Reiters vor den Klängen einer tu einem GasthauSgarteu ausgestellten Luftschaukel > Drehorgel und übersprang glatt einen tn diesem Augenblick vorüber- lahrendeu Kraftradfahrer. Dabei wurde der Soziusfahrer von den Huien des erregten Tieres getroffen uud so schwer verletzt, daß er den Radensteiner Beztrkskraukeuhaus zugesührt werden mußte. Eingesandt. Für diese Veröffentlichung übernehmen wir nur die preßgesetzlich« aber nicht die ideelle Verantwortung. Wie in der Ottendorfer-Zeitung aus dem letzten Ge« meiudeverordnetensitzungsber-cht zu ersehen ist, hat die linke Mehrheit beschlossen, Gemeindegelder und zwar einige 100 Mk. an Privatvereinigungen zu verschenken, einen Teil für kommunistische, den anderen für sozialistische Glaubensgenossen. Der Gemeindeetat schließt aber mit einigen 30000 Mk. Fehlbetrag ab. Also Geldmangel I — Neue Steuern oder irgendwelche andre Einnahmen müssen gesucht werden, um allen Möglichkeiten, die in dieser Hinsicht in Erscheinung treten könnten, begegnen zu können. — Aus alle diese Sorgen und auf schwer erkämpfte Steuereinhebuugen nimmt man keine Rücksicht, sondern gibt mit vollen Händen allgemeine, öffentliche Gemeiudegelder zu Pcivatreisen und kommunistischer Propaganda. — Hier ist die Frage aufzuwerfeu: Mit welchem Rechte können Gemeiudeverordnete jo handeln? —- Wie muß es dem Steuerzahler zu Mute sein, der diese Gelder mit aufzubringen hat? — Vielen fällt es heute so bitter schwer, ihre Steuerpflichten zu erfüllen Gestundungen werden emgereichl, nm nach und nach die Steuerlasten abzu tragen. — Wo bleibt der Einspruch des Gemeinderates? — Warum wehren sich die bürgerlichen Gemeindeverordneten nicht und protestieren durch eine aufzurufende Einwohnerver sammlung? — Warum werden hier nicht Aufsichtsbehörden zum Emichreiten angerufen? Wie steht es mit der Geldbe willigung zu roten Fahnen? — Ist es wahr, daß mau Gelder zu Wohuungsverschönerungsvorrichtungen verlegt, um dann auf Zeiten ohne Termin zinslos zu gestunden? Mitbürger, Augen aufl ! . . . d. Sport. Sonntag, deu 5. August 1928. Fußball. Jahn I — Sebnitz I Austoß 1 Uhr in Sebnitz. Handball. Jahn Turnerinnen I — Dresden 1877 Turnerinnen l Anwurf nachmittag 2 Uhr in Dresden. Nach b wöchentlicher Ruhepause finden an diesen Sonn tag die ersten Spiele wieder statt. Gibt sich Ottendorf in Sebnitz einigermaßen Mühe, so dürfte der Sieg nicht auS- bleiben. Als Neuling treten im Handball Ottendorf Turne rinnen in Dresden an, zu diesen Spiel läßt sich im voraus wenig sagen. Doch ist es zu begrüßen, wenn Ottendorfs Turnerinnen den Mut besitzen, ihrem Körper auch durch Spiel zu pflegen. Sind selbige mit allem Ernst bei der Sache so mußte sich im Dresden ein schönes Spiel ent wickeln. Doch düifte es zu einen Sieg kaum langen, da Dresden die Spielerfahrenen sind. «trche»«achrichte» Sonntag, deu 5. August 1928. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. (Herr Pfarrer Fischer.)