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MWÄW 60^ scuucm v-ÄLSLL^cttrsscuvir vu»c»'veat.^s'osia».a k-wiS7ek.v^nvk0 i „Glauben Sie wirklich, D?ronin?" fragte er zweifelnd. „Todsicher," beruhige sie ihn, „ich kenne die -Leute in der Stadt doch schon seit vielen Jahren. Die klatschen nicht aus Oosheit, sondern lediglich aus Langeweile, und sobald dis sein neues Gesprächsthema haben, vergessen sie darüber das vlte und stürzen sich heißhungrig auf das neue, noch dazu, wenn sie Aussicht haben, Geld verdienen zu können. Und bei Zweck, den Sie verfolgen, wird um so eher erreicht, ie Mannender und je geheimnisvoller die neueste Neuigkeit ist. Piclleicht fällt Ihnen irgend etwas Originelleres ein." „Ich will mir Mühe geben, Baronin," versprach er, „aber Nur unter der Bedingung, daß Sie mir trotzdem erlauben, vhncn den Hof zu machen." „Schön, meinetwegen, denn es soll ja nur ein Spiel blei- hen zwischen uns," stimmte sie ihm zu, und mährend er ihr Heller Dankbarkeit die Hände küßte, dachte sie im stillen: Döer weiß, ob es wirklich nur ein Spiel bleiben wird. Es war spät, als Friß von Ziegeldach endlich an den Auf- ltrnch dachte, und während die Baronin noch lange wach saß Nnd an ihn dachte und ihn in Gedanken immer wieder mit Prem eifrigsten Courmacher in St. Moriß verglich, laß Friß hon Ziegelbach in dem Krümperwagen. der wieder auf der Uha issee dahinholperte, und zerbrach sich den Kopf, um durch eine möglichst originelle Idee die allgemeine Aufmerk samkeit von sich und Fräulein Lutti abzulenken. Und je länger er darüber nachdachte, desto mehr überfiel ihn die Lust, seinen lieben Mitmenschen einen übermütigen Streich zu spielen. Der Anschnauzer, den der Herr Oberst ihm er teilt hatte, bewies ihm zur Genüge, daß es für ihn hier in Zukunft nichts mehr zum Flißen gab. Seinem ganzen Na turell nach aber konnte er sich doch nicht entschließen, wirk lich jeßt schon ein langweiliger Philister zu werden, und so lockte und reizte es ihn immer mehr, irgend etwas Lustiges in Szene zu setzen. Bis er plößlich so vergnügt vor sich hin lachte, daß der SNdat auf dem Bock sich ganz verwundert nach ihm umsah. Er glaubte gefunden zu ha,ben, was er suchte. Nun galt es nur noch, das Inserat in die Zeitung zu lancieren, ohne daß sein Name als Auftraggeber bekannt wurde, ccher auch da kam ihm ein rettender Gedanke, er dachte an den Reporter m't seiner kranken Frau und seinen sieben Kindern. So ließ er sich denn den cm nächsten Nachmittag, nach dem er sich abermals alles reiflich überlegt hatte, in das Hotel kommen. Der Reporter hatte sich seinen besten An zug angezogen und sich eine weiße Krawatte umgebunden, weil er in der sicheren Erwartung erschien, er würde nun öffentlich Dank und klingende Anerkennung für seinen dis kreten Artikel finden, statt dessen überraschte ihn der Herr Leutnant gleich bei seinem Eintritt, nachdem er ihm die Hand gereicht hatte, mit der Frage: „Wie lange können Sie ehrenwörtlich für hundert Mark schweigen?" „Bis an mein Grab," beteuerte der Reporter, der den Grund der Frage gar nicht erriet, der aber trotzdem die weiß behandschuhte Rechte derartig beteuernd auf sein Herz schlug, daß es förmlich knallte. „Schön, das genügt mir," meinte Fritz von Ziegelbach, „aber zur Sicherheit noch eine andere Frage: wieviel soll ich Ihnen geben, wenn ich die tödliche Gewißheit haben will, daß Sie wenigstens drei Jahre schweigen?" Und ernannte gerade diesen Zeitraum, weil er nach dessen Ablauf nicht mehr hier zu sein glaubte. Der Reporter stand in tiefem Nachdenken da, dann meinte er endlich: „Drei Jahre sind eine lange Zeit, Herr Leut-- nant, mit dem Sterben geht es manchmal verdammt schnell, und ich mit meinen vierzig Jahren bin schließlich auch kein Konfirmandenjüngling mehr. Drei Jahre sind eine lange Zeit, und wenn ich für das Schweigen bis an mein Lebens ende hundert Mark erbat, dann müßte ich für die drei Jahre, ohne unbescheiden zu sein, doch wohl dreihundert haben." „Na, seien Sie so freundlich," rief Fritz von Ziegelbach ihm ganz erschrocken zu. So teuer hatte er sich den Spaß denn doch nicht gedacht,'und schließlich einigten sie sich da hin, daß er zweihundert Mark gleich bezahlte und sich ver pflichtete, den Rest nach Ablauf des dritten Jahres zu be gleichen. Da hatte er auch die Gewißheit, daß der Mann Nicht vorher sprechen würde, um des letzten Hundertmark scheines nicht verlustig zu gehen. „Und was soll ich für das Geld verschweigen?" erkundigte sich der Reporter, nachdem er mit zahllosen Verbeugungen und mit noch mehr Dankesworten die beiden Scheine in die lasche gesteckt hatte. „Hofsenttich nichts, was meinem An sehen und meiner Stellung als Journalist schaden kömmt" „Seien Sie gaNz unbesorgt," beruhigte Friß von Ziegel dach ihn, „es handelt sich lediglich darum, ein Inserat in Ihrer Zeitung erscheinen zu lassen, und zwar zunächst drei mal in möglichst auffallender Fassung, am besten wohl ganzseitig. Mir selbst ist das Inserat von einem befreunde ten Rechtsanwalt zugesandt worden, mit der Bitte, ich möchte es hier veröffentlichen lassen, da er, wenn man seinen Na men in der Expedition kennt, befürchtet, mit Zuschriften aller Art überflutet zu werden. Die etwa eingehenden Briese bitte ich Sie, später mir aushändigen zu wollen, damit ich sie dann weiterbefördere. Sie dürfen mir die Zuschriften aber nicht selbst bringen, damit Ihre Besuche bei mir nich: auffallsn, sondern Sie müssen mir die durch die Post zw stellen." Der Reporter, der da erwartet haben mochte, wichtiges» Dinge verschweigen zu müssen, erklärte sich mit allem eia verstanden: „Ich will ein Schuft sein, Herr Leutnant, wem auch nur eine Silbe über meine Lippen kommt. Wenn ia dann also um das Inserat bitten dürfte, damit ich es be rechnen kann. Allerdings, wenn wir jedesmal eine ganz Seite nehmen, ist die Rechnung sehr einfach, dann stellt üa der Preis, soviel ich weiß, pro Seite auf fünfzig Mark." Rechnete er die zweihundert Mark dazu, die er c Schweigegeld gegeben hatte, dann kostete ihn der Spaß drei hundertundfünfzig Mark. Das war viel Geld, aber wie ost hatte er nicht schon eine solche Summe und mehr in eine, einzigen lustigen Nacht ausgegeben, ohne darüber auch nm ein Wort zu verlieren. So erklärte er sich denn damit ein verstanden und holte aus einem Kuvert, das er vorher mi alten Briefmarken und zahllosen Siegeln versehen hatu um den Anschein zu erwecken, als sei ihm das Schreibe: Zsimtag, arn >-. MMt iyrs Krumtversteigerung Seglnn vorm. - Ubr im Schiommelch. ll. MWer h Moe, K-S, USNkR-DS l Bekanntmachung. Die Mitglieder der Jagdgeuossruschaft Otten dorf,Okrilla werden hiermit geladen Sonnabend, de» 18 Ang. dS. I. abends 8 Uhr im Gasthof zum schwarzen Roß im kleinen Saal recht pünktlich zu erscheinen. Tagesordnung: 1. Einigung mit den Jagdpachter Herrn Max Walther über die drei letzten Pachtjahre vom l. Se^t. dss. Js. bis zum 3i. August 193k lt Beschluß deI Verwaltungs-Aus schusses der Jagdgenossenschaft. 2. Auszahlung des Jagdpachtes für 1928/29. Ich bitte die Herrn Mitglieder recht zahlreich und pünktlich zu erscheinen, damit die Tagesordnung erledigt werden kann. Z)/6 v o Veiüv Laims (Msr UMäesraok dosvlüS.) (An Urteil von Bielen): Ich möchte noch bemerken, dah Ich seit langen Jahren nur Chlorodont-Zahnpaste gebrauche, da mich keine andere Paste, mag sie noch einen so hoch klingenden Manien tragen, so befriedigt wie diese. Ich bin 48 Jahre, bis auf ein paar gezogene Backenzähne habe Ich keinen einzigen schlechten Zahn. Trotzdem Ich sehr starker Raucher bin, wundern sich meine Be kannten über das blendend weihe Aussehen meiner Zähne und über mein sonst noch volles tadelloses Gebitz, uni welches ich viel beneidet werde. Seit über 28 Jahren kenne ich keine Zahn schmerzen. Vielleicht interessiert sie dies. Flensburg. H. L. tOriginalbrief bei unserem Notar hinterlegt.) dir. 4 lleberzeugen Sie sich zuerst durch Kauf einer Tube zu 80 Pfg., große Tube 1 MI. Lhlorodont-Zahnbürsten 1.25 Mk., für Kinder 70 Pfg. Chlorodont-Mm.owasser Flasche 1.28 Ml. Zu haben in allen CHIorodont-Verlaufssiellen. Man verlange nur vvNt Chlors» dont und weise jeden Ersatz dafür zurück, 80 mm wirklich von außerhalb zugegangen. Las Inserat hervor, um es dem Reporter einzuhändigen: „-".elleicht lesen Sie es mir einmal -vor, ob es auch klar und deutlich genug ge- schriebe^ ist, damit bei dem Druck keine Kehler entstehen." Und der las mit immer größer werdendem Erstaunen mit lauter Stimme: „Achtung! All mg! Achtung! Ausschneiden Aufbewahren! Nicht wegwerfen! ! ! ! Alte Kommoden ! I ! Aus dem Testament eines kürzlich verstorbenen alten Sonderlings scheint unzweifelhaft hervorzugehen, daß in eurem Geheimfach einer alten Kommode, die sich, soweit der Erblasser sich erinnert, in der hiesigen Stadt befinden muß, m alten Staatspapieren der Betrag von dreimalhunderttau- s:nd Mark verborgen ist. Die Besitzer von alten Kommoden werden hierdurch aufgefordert, baldmöglichst nach diesem Nelde zu suchen, und werden dem Finder außer dem gesetz- hth zustehenden Finderlohn weitere fünfzigtausend Mark als Belohnung zugesicherl. Etwaige Zuschriften in dieser An gelegenheit werden baldmöglichst an die Expedition dieses Vrattes unter der Aufschrift „Alte Kommoden" erbeten. Die Expedition wi.d die Briese au den mit der Erbschafts- -egulierung betrauten Notar durch einen Vertrauensmann weiterbesördern." Ob der Mann wohl glaubt, was er da liest? fragte sich Friß von Ziegelbach im stillen, dann aber sah er nur zu deutlich, daß der es wirklich glaubte, denn kaum Hane er ihm den Betrag für die Inserate ausg.chändigt, da stürmte der davon, wie er sagte, um gleich in die Expedition zu eilen, in Wirklichkeit aber, um zu Hause in seinen alten Kommoden als Allererster nachzusehen, ob sich dort vielleicht rin Geheimfach befände. Fritz von Ziegeldach war wieder allein, und vergnüglich vor sich hinlachend, zündete er sich eine Zigarre an. Es vor ja der reine Studentenstreich, den er da in Szene ge- htzt hatte, und mit seinen sechsundzwanzig Jahren war er «für eigentlich schon zu alt. Aber er redete sich ein, ledig- ßch die Langeweile habe ihn auf diese Idee gebracht, weil Vt sich nicht eingestehen wollte, daß eigentlich nur die Ba- n>ftn daran schuld war, wenn er sich solchen Unsinn aus- tzeckie. Aber die mußte ganz draußen verbleiben, denn wenn d irgendwie ein Unglück geben sollte, dann durfte die nicht Wr hineingszogen werden. Dazu war sie zu klein, zu fein Ad zu zart, der mußte man Rosen auf den Weg streuen, »er der durfte man keinerlei Unannehmlichkeiten bereiten, deshalb war es auch sehr gut, daß sie auf diesen Ausweg mit »r Annonce verfallen war, da konnte er ihr um so mehr »n Hos machen, ohne verwegen befürchten zu müssen, gleich Nit ihr in das Gerede Zu kommen. Fortsetzung folgt. Httevdorf-Hkrilla, am 10. August 1928, Wilhelm Hanta, Jagdvorstand, Vrumt - Sonnabend, dcu 18. August nachmittag 6 Uhl soll auf der Wiese die anstehende Grumt versteigert werden. rckiSl 1 r°d> 1.-8. Vsrlag öss Lldliogfapklseksn ln8tltuts, l,slprlg >uii,u»»„„,„,„„„»»„>»i,>iii>i»»»»ii»»iuii»iiui>»i»i>i>i»»»ii» In siobsntsr, nsubsarbsitstsr ^uklsgs srsebsint: MlN8 MW 12 t-talblsclsrbLncts üb»n isoooo »ui 21 ooo Sp-Usn r«»t, saoa ZbdUckung«» un<i «»vtsn Im r«»t, Vbsv 1000 ». r. i»»bls» SUösvtsIsIn un6 K»M»n, vbsn L00 r»x1bsll»zsn Sot /, //, S/L w/ koLlst/e Z0 Sck. /// ZZ Lis vsÄsbso ctas Work ciurcß jscts guts 8uekiian6Iung uaci srbsllsn ctort nuob kostsnkrsi Luskilbriieks ^nkUncüguogsn Kaufmännische u. gewerbliche vmckrgckenjed.flrt liefert schnell, sauber unö billig, in ein- unö mehrfarbiger Ausführung -ie Luchöruckerei von llermsnn kMle, Mendorf-Okrilla IZWM prima junges Lrlldüvisod empfiehlt KitWmiSOMtt Uchcuspitzell in Papier weiß und btau aus Krepp-Papier empfiehlt llsiwuum LM«, Sonnabend Perkauf Schweine- Fleisch , Pfund von 1.— M. ük siM-Ms» Kund I.w M bsmWsÄt. Ml* Pfund 1.20 M. Acker, Südst^ Schöne gesucht. Entbiete 5 di; MO M- auf t. Hypothek. Gefl. 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