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Die Be ¬ nin der der München, 16. Juli. Am Sonntag abend zwi schen 9 und 16 Uhr, also zur Zeit des stärksten Aus- flüglerrückstromee, ereignete sich im Bereich des Mün chener Hauptbahnhofs ein schweres Eisenbahnunglück. Der an den Sonntagen zwischen München und Nürn berg verkehrende Verwaltungs-Sonderzug 52 841 stieg bei der Donnersberger Brücke mit einem Vorzug zu ¬ sammen. Dqbei gerieten zwei Wagen in Brand, gesamten Samtätskolonnen wurden alarmiert. 1V Tole. München, 16. Juli. Nach dem amtlichen Delegierte Eibaud für eine rasche Rhein landräumung ein, während der Parteisekretär Paul Fahre erklärte, über die Nheinlandräumung machten sich die Deutschen heute wichtig, weil sie keine Gegenleistungen anbieten wollten und weil die wirkliche i Räumung schon in zwei Jahren beginnen würde. Der dem linken Flügel der Partei stehende Delegierte Brake ersuchte die parlamentarische Gruppe einen Entschließ ungsantrag in der Kammer einzubringen, wonach die französische Völkerbundsdelegation im Verhältnis der Bedeutung der Parteigruppen gewählt werden soll. Ein Antrag Rainaudels verlangte dagegen die Aufrechter haltung des Mandats Paul Bomuours, um durch sozia listische Vertretung in der Völkerbundsdelegation den Völkerbund zu demokratisieren. Paul Faure erklärte sodann noch einmal, der Augenblick sei gekommen, Deutschland einen fühlbaren Beweis des Friedenswil len zu geben. Der Abg. Antiol war der Auffassung, es sei gefährlich, unvorbereitet zum Rheinlandprobleni Stellung zu nehmen. Beschlüsse über Rheinlandräumung, Revision der Friedensverträge usw. Paris, 16. Juli. Der Rationalrat der.sozialistischen Partei Frankreichs beendete am Sonntag seine Bera tung über die Stellungnahme der Sozialisten zu den schwebenden Fragen und nahm bei 1711 gegen 1266 Stimmen bei 62 Enthaltungen einen Antrag Paul Faures für die unmittelbare Räumung des Nheiulan- des und Revision der Verträge an. Zu den Friedens verträgen wird von neuem erklärt, daß der Sozialismus seine gesamte Tätigkeit für die Revision einzufetzen habe um die Ungesetzlichkeiten aus ihnen zu entfernen und die Achtung vor dem Selbstbestimmungsrecht der Völker zu wahren. Diese Revision dürste aber nur auf friedlichem Wege verfolgt werden. Zum Schluß heißt es, daß die sofortige und bedingungslose Räumung des Nheinlandes die unumgängliche Voraussetzung für jede wahre deutsch-französische Annäherung ist, ohne die der Frieden Europas und der Welt immer bedroht sein wird. gehörige kiimpfer sozialdei nisten h lassen a Astzug Festzug wurde, zialistcn wusste. Gewi Har >aq in s Cels. in hatte un gen kein gegen 9 'all ein, Die Bud Krad Le reicht. 2 besucht. Tonnens' Par nnvermii Sonntag sichen Hi >!t es zuz nahezu 4 bie nahe, ben Pari Kiihlvori nnter all Vor -er Anlerzeichnung -es AelwWpakles. Italiens Antwort. Paris, 16. Juli. Wie Neuyork Herald sich aus Rom berichten läßt, übergab Mussolini gestern dem amerikanischen Botschafter zur Weiterleitung an Was hington die italienische Antwortnote in der Kriegsver zichtpaktfrage. In dieser wird erklärt, daß die italie - nischeRegierung, die den Entwurf zur Aechtung des Krieges ernsthaft prüfe, dem Plan der amerika nischen Regierung zustimme in der Auslegung wie sie in der amerikanischen Note enthalten ist. Mit solchen Voraussetzungen kündigt die königliche Regierung ihre Bereitwilligkeit zur Unterzeichnung des Paktes an. Die französische Antwort. Paris, 16. Juli. Aus dem Inhalt der französischen Note, die im Laufe des Montags veröffentlicht werden wird, teilt „Echo de Paris" mit: Die französische Note nimmt Kenntnis von der Präampel, die Kellogg seinem Paktplan beifügte und von dem Begleitschreiben des amerikanischen Staatssekretärs vom 23. Juni, da in dieser Präampel und diesem Begleitschreiben die fran zösische Regierung das wesentliche der Vorbehalte findet, die sie früher in dem Vertrag aufnehmen wollte. Sie ist der Ansicht, daß sie durch die Kenntnisnahme dieser beiden Dokumente ihrem Inhalt den juri stisch e n W e r t eines Vertrages verleiht. Der Erfolg gesichert. Die französische Note an Staatssekretär Kellogg ist soeben veröffentlicht worden. Sie lautet in zusagendem Sinn. Nachdem auch Italien dem abge- änderten Vertrag zugestimmt hat. betrachtet man in Washington den Erfolg de r Kriegsverzicht paktvorschläge als gesichert. Zwar haben Großbritannien und Japan noch nicht schrift lich geantwortet, aber die Negierungen der beiden Länder haben durch die üblichen diplomatischen Kanäle ihre Zustimmung zum Ausdruck gebracht. den Münchener Hauptbahnhof gebracht. Infolge Sperrung und Verstopfung der Gleise vollzog sich Verkehr unregelmäßig und mit Verspätungen. Nun aber Schlutz mit den Eifenbahnunfällen! Paris im Zeichen -es NattonalssierlaMs. Paris, 16. Juli. Der Nativnalfeie r t a g München, 16. Juli. Die Münchener Telegramm- Zeitung schreibt zu dem Eisenbahnunglück: Diese stän digen Menschenopfer sind sicherlich eine Folge irgend welcher Systemfehler, und fordern energisch Taten, nicht aber nur amtliche Berichte/ Es wäre ein schweres wirt schaftliches Unglück, wenn die deutsche Reichsbahn in üblen Ruf geriete und man kann leider nicht leugnen, daß sie nach den katastrophalen Ereignissen der letzten Zeit auf döm besten Wege hierzu ist. Die Bahnbe amten beteuerten, daß auch dieses Unglück auf Ein sparungen z u r ü ck z u f ü h r e n sei. Mag dies richtig sein oder nicht, Regierung, Parlament und Volk können eine Wirtschaft, wie si e bei der Reichsbahn Platz gegriffen zu haben scheint, nicht dulden. Die Toten und Schwer verwundeten fordern das Ende dieses Systems. Ein zweites Kifenbahnunglück in Bayern München, 16. Juli. Infolge Ausdehnung der Schwellen durch die große Hitze entgleiste bereits am Sonnabend ein Zug auf der Waldbahn Reit im Winkel—Ruhpolding, wobei die Lokomotive und die bei den ersten Wagen über den Fahrdamm in einen Ge birgsfluß stürzten. Drei Fahrgäste wurden leicht ver letzt. Die Wagen wurden stark beschädigt. Die Ursache. München, 16. Juli. Zu dem Eisenbahnunglück auf der Waldbahnstrecke Reit im Winkel-Ruhpolding wird über die Ursache noch gemeldet: Infolge der außer gewöhnlich großen Hitze trat eine Schwellendehnung ein, die auch das Gleis in Mitleidenschaft zog. Der Zug konnte die betr. Stelle nicht passieren und ent gleiste. Dabei rissen sich die ersten Wagen und die Loko- inotivevon dem Zuge los und stürzten die Böschung hin ab in den Fluß. Der Lokomotivführer blieb unversehrt, obgleich die Lokomotive schwer beschädigt wurde. Der Zug war glücklicherweise nur ganz schwach besetzt. Die drei leicht verletzten Fahrgäste sind ein Schuhmacher- meister, ein Bahnangestellter und ein Sommerfrischler. Durch schnelle Hilfeleistung seitens der Bahn und der Bevölkerung konnten die Verletzten alsbald geborgen werden. LZbMM -es Msr-proZ-Ms Aein. 16 Juli In Coburg begann heute vormittag der ProM gegen den Posträuber Hein. Den Vorsitz führt Land- gerichtsdirektor Schack. Die Anklage wird durch den ersten Staatsanwalt Leiner vertreten. Die Verteidigung liegt in den Händen von Justizrat Fränkel (Berlin)- Gleich zu Beginn der Verhandlung kam es zu eine'" dramatischen Zwischenfall. Unter den 'd den Saal gerufenen Zeugen befand sich auch die Mutter des Angeklagten, die Jnvalidenrentnerin Maria He"^ Als sie ihren Sohn erblickte, weinte sie laut auf, bram auf einem Stuhl zusammen und rief laut weinend. „Jesus, Jesus, er wußte ja nicht was er tat." Die alb Frau mußte schließlich aus dem Saal geführt werden- Der Angeklagte Hein war durch den Auftritt sichtlich er schüttert worden und weinte. si ein Aie Mal leme d °Ne and hnwue .eine h Ziehen i Mmnien k Nun °°r als N Ul' das ! Jug« Aärljchei 'md dc »» Aus r ^"ßk eine Uzenden ^Nte Mä b" Duft t ^Mfnrbtg jemand iad ' tonn' Nie. ki Ijz, Trotz » 'bi H Reicht Keone Zollen w ik Nara ^Ndnislo« , Trib ^berichte Mung l Dhrers ! > Eisb ,7 J"sel klommen '""g des Di> auf 46 l Wi daß V« schieden« im Sep Wi bereit ß unterzie Die Rhemlan-räumung vor -em Nalionalrat -er sromzMchen wzialiWchen Partei. Paris, 16. Juli. Im Nationalrat der sozialisti schen Partei Frankreichs setzte sich in Frankreich der richt, der um 3 Uhr morgens ausqegeben wurde, hat das Eisenbahnunglück bei der Ausfahrt auf dem Mün chener Hauptbahnhof, bei dem der Stammzuq des Ver waltungs- Sonderzuges München—Augsburg—Nürn berg uip etwa LI"/? Uhr auf den Vorzug dieses Zuges auffuhr, 9 Tote, 6 Männer und drei Frauen, gefordert. Außerdem ist ein Geretteter bei der Ueberführung in die Kjiujk verstorben.Namentlichaufaeführtsind indem amtlichen Bericht lt.M. 13 Reisenden wegen leichter zum Teil gar nicht feststellbarer Verletzungen gemeldet. Auch hyben einige bei den Nettungsarbeiten beteiligte Angehörige der Eisenbahn und auch der Feuerwehr und Sanitätsmannschaft durch die Nauchwirkung Schaden genommen. Ueber die Ursache des Unglücks konnte bis her keine Klarheit geschaffen werden. Wie -as Unglück geschah München, 16. *Fuli. Das neue große Eisenbahn unglück in München hat in der Bevölkerung große Er regung hervorgerufen. Infolge des Alarmierens der Feuerwehr, der Sanitütskolonne sowie der gewaltigen Feuersäule, die man an der Donnersberger Brücke zum Himmel steigen sah, strömten große Massen von Neu gierigen in die Gegend der Unfallstelle. Dis Feuer säule stammte von dem Brand der anscheinend durch Heizgas der Lokomotive entzündeten beiden letzten Wagen des Vorzuges des Verwaltungs-Sonderzuges lSport-Zug) nach Augsburg—Nürnberg. Die Feuer wehr bemühte sich lange Zeit vergeblich mit der Löschung des Brandes. Man sah, wie die Lokomotive des Stamm-Zuges von dem brennenden Holzrahmen eines Personenwagens gewissermaßen umgrenzt war. Während die Feuerwehr am Löschwerk arbeitete, be mühte sich die Sanitätsmannschaft bei Scheinwerfer licht um die bereits geborgenen Zuginsassen. Glück licherweise waren die Fenster des angefahrenen Zuges geöffnet, so daß die Leichverletzten durch die Fenster ins Freie qelarrgen konnten, bevor die Wagen in Brand gerieten. Während der Arbeiten verbreitete sich plötz lich intensiver Gasgeruch, so daß die Gefahr einer Gas explosion befürchtet und die Unglücksstelle zu nächst schleunigst geräumt wurde, damit die Feuerwehr allein arbeiten konnte. Infolge der starken Hitzecntwick- lunq durch den Brand schmolz die elektrische Ober leitung in der Gegend der Unfallstelle ab, wodurch große Verkehrsstörungen eintraten. Der Neichsbahn- präsident von Völcker, der auf der Heimkehr von einem Ausflug den Brand an der Donnersberger Brücke ge sehen hatte, begab sich mit anderen Herren der Reichs bahndirektion und des Vetriebsamtes des Münchener Hauptbahnhofes sofort an die Unglücksstelle und leitete in umfassender Weise die Bergungs- und Rettungs arbeiten. Leider konnte ein großer Teil der in den brennenden Wagen befindlichen Personen nicht mehr herauvgebracht werden und hat in ihnen einen schmerz lichen Tod gefunden. Mehrere Leichen sind fast voll ständig verkohlt und bieten einen schrecklichen Anblick. Eine Reihe von Verletzten wurde durch die Fahrzeuge des Städtischen Rettungsdienstes in die Chirurgische Klinik eingeliefert. Es konnte bis jetzt nicht festgestellt werden, wer die Notbremse des Verwaltungs-Son derzuges gezogen und dadurch diesen Zug zum Halten gebracht hatte, und wie es kam, daß der Stamm-Zug auf den haltenden Zug auffuhr. Die ersten Hilfeleistungen. Auf die um 21 Uhr 37 Min. eingegangene Mel dung des Unfalles traf der Hilfszug um 21 Uhr 50 Min. an der Unfallstelle ein und es wurden sofort Versuche unternommen, unter Ansetzung von Schneidebrennern die eingeklemmten Reisenden zu befreien. Die hier bei entstandenen Brandstellen konnten durch die bahn seitig eingesetzten Löschmittel bekämpft werden. In zwischen war jedoch im letzten Abteil erster Klasse des Schlußwagcns des Vorzuges Feuer ausgebro chen, das sich schnell ausdehnte und auch den vorletzten Wagen erfaßte. Zur Bekämpfung wurden ca. 20 Handfeuerlöscher aus anderen Zügen entnommen und außerdem eine Schlauchleitung an die Lokomotive des Hilfszuges angelegt. Mit diesem Hilfsmittel gelang es bis,zum Eintreffen der städtischen Feuerwehr das Feuer soweit niederzuhalten, daß etwa um 22,50 Uhr der erste Reisende lebend aus dem Wagen herausgebracht werden konnte. Die städtische Feuerwehr löschte den Brand der beiden Wagen vollständig ab. . Aus dem gänzlich ausgebrannten Wagen wurden sodann neun Leichen geborgen. Außer den geborgenen Verletzten haben sich eine Anzahl von Reisenden wegen leichter z. T. garnicht feststellbarer Verletzungen so wie wegen in Verlust ge ratener Gepäckstücke gemeldet. Auch haben einige bei den Rettungsarbeiten Beteiligte der Eisenbahn und der Feuerwehr und Sanitütsmannschaft durch die Rauch wirkung Schaden genommen. Ueber die Ursache des Unglücks konnten die Erhebungen bisher keine Klar heit schaffen. staltete sich wieder zu einem Volksfest im wahren Sinne des Wortes. Vor größeren Plätzen spielten Musikkapel len Tanzweisen auf, zu deren Klängen sich die Paare auf der Straße drehten. Ein besonders festliches Bild bot der festlich beleuchtete und mit Fahnen geschmückte Platz vor dem Rathause, in dessen Mitte für die Musi' ker ein Pavillon ausgestellt worden wär. - Des Abends sanden auf der Seine und an anderen Stellen von Paris Feuerwerke statt, deren verschiedene Denkmäler, wie das des Vastillensturmes, bengalisch beleuchtet wurden. Die Sportvereine begingen den Na tionaltag durch Ausschrerben besonderer Wettbewerbe. Wenn die Pariser Bevölkerung auch zu HunderttauseM den mit Bahn und Autos aus der Stadt ins Freie zog. so war doch dafür die Landbevölkerung stark vertreten, um an dem prunkvollen Fest teilzunehmen. . Mar lache des letzt näh« ^beiten ais Vehö ^Völker! ' bekannt i Mächtige die Dikta Monden aegierun« Mien, w b'schofs r bnterrichi Auch M Unw Md ist g ^amm- l 14. Juli, der in ganz Frankreich mit großer Be- geisterunff gefeiert würde? "verlief, soweit bis' jetzt be kannt ist, ohne Zwischenfalle. Auch in den Garnison städten fanden große Paraden statt. Das Nationalfest, das sich über nicht weniger als drei Tage erstreckt, ge Schweres Eisenbahnunglück bei München. Noch kicke Feststellung der Ursache möglich. München, 16. Juli. Bis heute vormittag 10 Uhr waren der Reichsbahndirekiion München weder über die Ursache des Unglücks noch über die Personen der sechs noch nicht erkannten Todesopfer weitere Feststellung möglich. Die Leichen dieser sechs Opfer sind furchtbar verbrannt und verkohlt. Von der Kleidung sind nur noch Fetzen übrig geblieben, so daß die Erkennung nur durch Familienangehörige möglich sein wird. In früher Morgenstunde würden die Leichen zunächst in Der „Krassin" im Nebel. Oslo, 16. Juli. Wie aus Spitzbergen gemeldet wird, ist es jetzt vollkommen klargestellt, daß Malm- grsen auf eigenen Wunsch allein auf dem Eise zurück geblieben ist, um seine Kameraden zu retten. Sehr eigenartig bleibt natürlich die Tatsache, daß die beide" Italiener den edlen Vorschlag tatsächlich angenommen und ihn sterbend allein auf dem Eise zurückgelassen haben. Die letzten Meldungen voM Krassin besagen, daß er infolge starken Nebels nur sehr langsam vorwärts kommt. Sein Suchen nach der Ballongruppe werde da her wohl erst im Laufe einiger Tage von Erfolg ge krönt sein. Sowohl die schwedische wie die finnischen Flugzeuge befinden sich jetzt auf dem Wege nach der Heimat. Da die Motoren recht mitgenommen waren, glaubten die Führer einen Flug nicht mehr wagen z" können. Amundsen noch nicht gerettet. Berlin, 16. Juli. Wie aus Kinasbay gemeldel wird, gelang es gegen 2 llhr nachmittags eink Ver binduug mit dem russischen Eisbrecher herzusteilen. Die Malogin funkte, daß die Meldung von der Auffindung Amundsen auf ein Mißverständnis beruhe" müsse. Man suche Amundsen in der Nähe des König Karl Landes, habe aber noch keine Spur von ihm ge- funden. .