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MFWmiök ttimomLiisciEk vo^frciukst« v°» scuucm «S«L»LLLKwrLvLUÜ»^vULHj VSK^ö os^kr «eiS7eN,VL8v»Ü Fräule:,. Luin lachie fröhlich auf: „Seien Sie unbesorgt, Herr von Ziegeldach, im Gegenteil, ich habe Ihnen sogar zu Lanken/' „Weil Sie nun nicht allein nach Hause zu gehen brauchen und w^'l Sie in meiner Gesellschaft vor jeder Belästigung silier sind?" „Ach nein, das doch nicht," neckte sie ihn abermals, „hier in den Straßen ist man zu jeder Zeit sicher, hier passiert einem nichts, wir sind doch nicht in Berlin. Nein, deswegen hätten Sie ruhig bei dem Liebesmahl bleiben können, aber offen gestanden, bei der Frau Hauptmann von Mirbach war es zum Sterben langweilig. Sie müssen nämlich wissen, wenn die Herren im Kasino versammelt sind, ist es Sitte und Brauch, daß auch die Damen des Regiments sich irgendwo zum Abendessen Zusammenfinden. Heute war Frau Haupt mann von Mirbach an der Reihe, uns einzuladen, und zum Unglück mußte ich auch noch allein hingehen, da meine Schwester sich nicht ganz wohl fühlt. Wie gesagt, es war zum Sterben langweilig, und da dachte ich plötzlich an Sie. Nein, wirklich, Herr von Ziegeldach, Sie brauchen sich dar- »uf nicht das leiseste einzubilden," widersprach sie, als er sich mschickte, sich für diese gnädige Gesinnung zu bedanken, „ich dachte nur an Sie. um überhaupt an etwas zu denken, und da sagte ich mir, wenn Sie nicht nur dem Namen nach, sondern in Wirklichkeit ein Flitzmajor sind, dann würden Sie sicher heute abend die Gelegenheit benutzen, um Ihrer alten Leidenschaft zu huldigen." „Da tun Sie mir ober bitter unrecht, gnädiges Fräulein," verteidigte er sich, „und ich muß das selbst auf die Gefahr hin sagen, dadurch an Ansehen bei Ihnen zu verlieren, ich bin nur fortgegangen, um etwas frische Luft zu schöpfen." Fräulein Lutti lachte fröhlich auf, dann sagte sie vor wurfsvoll: „Aber Herr von Ziegelbach, ich bin doch kein Lehrer, vor dem Sie sich herauszulü^ brauchen, und Sie sind doch kein Schüler, den man *f einer Unart ertcvvt. Wenn es Ihnen Spaß macht, könn-M Sie ja selbst getrost glaub««, was Sie mir da Vorrede» dürfen nur nicht o« ach verlangen, daß ich es glaube" He ^te die Hand aufs Herz uu» s<O 'i* bittend an: „Ne* L», kein Engel ist so rein " „La scheinen die Engel ja gar nicht solche Tugendbolde zu sein, wie ich es bisher annahm," unterbrach sie ihn lustig. gleichviel, als ich vorhin glaubte, daß Sie heute flitzen wRrd«, bekam ich die größte Lust, Sie dabei zu ertappen, richtiger gesagt, ich wollte die Gewißheit haben, ob ich mich in Ihnen und in meiner Vermutung nicht täuschte. Das ließ mir keine Ruhe mehr. Du großer Gott, man erlebt ja hier ohnehin so wenig. So brach ich denn auf, an einem Vor wand dazu fehlte es mir ja nicht, ich mußte mich nach der Schwester umsehen, Lie nicht wohl ist. Und da ," aber ich unterbrechend, ergriff sie plötzlich mit ihrer linken Hand einen rechten Arm, als wollte sie bei ihm Schuß und Hilfe inden, und rief ihm ängstlich zu: „Um Gottes willen, was st denn da los?" Im Gespräch aus und ab gehend, hatten sie wieder kehrt gemacht und bemerkten nun am anderen Ende der schnur geraden Hauptstraße eine große, erregte Menschenmenge. Man hörte das laute Aufkreischen geängstigter Frauen, zwi schendurch das Fluchen der Männer und immer lauter den Ruf: „Schlagt den Hund tot, schlagt das Biest zu Boden." Wenn Friß von Ziegeldach den wahren Grund dieser Szene auch nicht erriet, so glaubte er troßdem, Fräulein Lutti beruhigen zu müssen, und meinte deshalb: „Aeng- stigen Sie sich nur nicht, gnädiges Fräulein, vielleicht haben sich da zwei liebevolle Gatten in den Haaren, oder zwei Be trunkene jagen sich gegenseitig die Wahrl-eit. Allerdings führt ihr Weg Sie ja dort vorbei, aber ich bringe Sie schon heil und unversehrt nach Hause." Aber kaum hatte er das gesagt, als die Menschenmenge mit lautem Kreischen, unter Fluchen und Schreien ausein anderstob, und gleich darauf sah er einen großen, starken Fleischerhund mit weil heraushängender Zunge in rasendem Lauf auf sie beide zukommen, ohne daß es wenigstens für Fräulein Lutti, die sich ängstlich an die Wand eines Hauses gedrückt hatte, einen Ausweg gegeben .Btte, denn auch der Hund stürmte unmittelbar an den Häusern entlang und hinter ihm her gellten die Rufe: „Schlagt das Biest tot." Friß von Ziegeldach ersah es auf den ersten Blick, hier hieß es handeln. So riß er denn schnell den Säbel aus der Scheide, stürzte dem Tier entgegen, erfaßte es mit einem blitzschnellen, geschickten Griff am Halsband riß es ein püur Schritte zur Seite und stieß ihm dann die glücklicherweiie geschärfte Spitze seines Säbels mit solcher Gewalt -n di" Kehle, daß d'° ^-cr gleich vorauf verendend zusammen brach. Das war am- Werr weniger Sekunden, und gleich darauf war er von der inzwischen herbeigestürmten Menge umringt, aus de, heraus ein Schlächtermeister, ein Hüne von Gestalt, mit aufgekrempelten Hemdsärmeln mit umge- hängter weißer Schürz-, ein Schlachtmesser in der sehnigen Rechten, das Wort ergriff, um ihm zu danken: „Es iü mein Hund, Herr Leutnant, Gott sei Dank, daß Sie ihn ab- aestochen haben, den ganzen Tag war das Vieh schon st sonderbar, daß nichts mit ihm anzufangen war, und als ich ihn vorhin an die Kette legen wollte, da meine Frau es mit der Angst bekam, da ging der Satan mir zu Leibe. Na, da kam er bei mir an den Rechten, aber festhalten konnte ich thn trotzdem nicht, und plötzlich raste das Biest davon, mit ten hinaus auf die Straße. Sicher war der HunÄ toll ge worden, na, glücklicherweise hat er keinen gebissen, hoffent lich auch Sie nicht, Herr Leutnant?" Unwillkürlich blickte Friß von Ziegeldach auf seine Hände, ober nein, er brauchte nichts zu fürchten, die Handschuhe waren heil und unversehrt, und ohne weitere Dankesworte abzuwarten, machte er sich aus der ihn umringenden Menge frei, um sich nach Fräulein Lutti umzusehen und um auch für diese freie Bahn zu schaffen, denn die war von der Menge so fest an die Wand gedrückt, daß sie sich nicht zu rühren vermochte. Endlich konnten sie beide ihren Weg forl- sstzen, und Fräulein Lutti duldete es. daß er ihr seinen Arin bot. um sie bei dem Gehen zu stützen. Sie zitterte und bebte am ganzen Körper, bis es ihm schließlich doch gelang, sie einigermaßen zu beruhigen: „Die Gefahr war wirklich nicht so groß, gnädiges Fräulein, im schlimmsten Falle hätte der Hund Sie über den Haufen gerannt und wäre dann weiter- gelaufen. Daß er Sie angegriffen hätte, glaube ich nicht." „Wie soll ich Ihnen jemals dafür danken, daß Sie mir so beistanden?" fragte sie mit bebender Stimme, „denn daß ich ohne Sie jetzt-zerbissen und blutend auf der Erde läge, ist dock rlurückAelceürt vom Grabe meiner lieben Gattin, unserer Anten dl utter, Leb Wiener in Grossmutter, Lcürvester u. Lcürva^eriu krW Lrvestivs LrvMre Avb. ärännt es uns, allen tür äie errviesene Teilnahme clureb Wort unä Lebritt, als auclr Lür äen scböuen LInmenscümuclc unä äas ^aülreicüe Geleit ?ur letzten R.uke- stätte unsern kerrUodsteL Dank aus2usprecben. Besonderen Dank Herrn klarier GräL Lür äie trostreichen Worte am Grabe, Herrn Lantor Lener mit äen Lüorscbülern Lür äen erüebenäen Gesang, sowie äen Llit- xUeäern äes vanärvirtscüaLtlicüen Vereins Lür äas LreiwiUi^e kraZen unserer lieben Verstorbenen. vir aber, liebe Gattin unä dlutter ruLen rvir ein »Habe Danh" unä »Lube sankt« in Vein stilles Grab nacb, Ottsväort'-OkriUu, 9. ^uli 1928. LwU Lrsvtre nebst allen Hinterbliebenen. M/'Hsks WLkl.WLKALA.-S. Der oberschleflsche Wanderer Verla«: Vt«tioitz, 1«O s Set wertem verbreitetste Tageszeitung Vderschlefien» erfolgreichstes klnzeigenblatt Das war auch seine Ueberzeugung, aber troß-em sagte er: „Sie brauchen mir wirklich nicht zu danken, aber es wäre mir eine Beruhigung, wenn Sie mir versprechen wollten, des Abends nie wiener allein so spät durch die Straßen zu gehen. Gewiß laufen hier nicht jeden Tag wütende Hunde herum, aber gleichviel, wollen Sie es mir versprechen?" „Ich verspreche « Ihnen." „Dann bin ich beruhigt," wollte er sagen, als er hörte, wie jemand schnell hinter ihnen beiden hergelaufen kam. Gleich darauf wurde er von einem kleinen, ärmlich und dürftig aussehenden Manne angesprochen, der während des Sprechens in tiefen Verbeugungen erstarb: „Ich bitte um Verzeihung, Herr Leutnant, daß ich mir die Ehre nehme — mein Name ist Bolz — mit meinem großen Kollegen aus den Journalisten habe ich nur den Namen gemeinsam und der hat mir noch nicht einmal viel Glück gebracht, ich bin Lokalreporter am hiesigen Tagesanzeiger." Friß von Ziegelbach ahnte nichts Gutes und so sagte er denn: „Sie haben doch nicht etwa die Absicht, etwas über den Vorfall in Ihr Blatt Zu bringen?" Der Reporter erstarb von neuem in Verbeugungen: „Ich Muß, Herr Leutnant, ich muß, ich habe eine Frau und sieben Kinder zu Hause, die wollen alle essen." Unwillkürlich griff Friß von Ziegelbach nach seinem Por temonnaie, ohne es jedoch vorläufig herauszuholen, dann fragte er: „Was bringt Ihnen die Notiz ein?" Fortsetzung folgt. LLetrvleu «Les Ist «IrenKsleu« ver- kmtvtzmMimK KHMols d. Löoix8brüvlr. 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