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Du bist «e!u! Roman von H. v. Erkin. Copyrtghl by Greiner L Couch., Berlin W 3V NachdnM verböte*. 56. Fortsetzung. „Warte hrer auf mich." Damit hatte sie sich Plötzlich erhoben und schritt aus dem Zimmer. Draußen traf sie unerwartet mit ihrem Gatten zusammen; wortlos standen sie sich gegenüber. Modeleine war es, die jetzt die Stille unterbrach. „Es ist gut, daß ich dich treffe, Hartmut," sagte sie ruhig und freundlich, „ich hörte gern deine Meinung." „Bitte" — er machte eine höfliche kühle Handbe wegung, deren sie nicht achtete. „Ulla ist bei mir. Sie machte mir ein Geständnis, das mich, wenn es dir recht wäre, vielleicht veranlassen würde, Vetter Egon den Ankauf eines nutzbringenden Gutshofes für sich und seine zukünftige Frau zu ermög lichen. Wärest du damit einverstanden?" Ein bitterer, harter Zug grub sich um seine Mund winkel und seine Stimme klang gequält. „Du solltest mich um solche Dinge nicht befragen, Madeleine! Was du mit deinem Vermögen zu beginnen trachtest, ist ganz deine Sache." „Es ist gut," sagte sie kühl und schritt an ihm vorbei. „Vielleicht leistest du Ulla inzwischen ein wenig Ge- lellfchaft." Als Madeleine einige Minuten später wieder in den Salon zurückkehrte, fand sie Hartmut bei Ulla, die geniert Und verlegen schien. Mit Hellem Lächeln trat sie auf sie zu und überreichte ihr ein verschlossenes Kuvert. „So, du tapferer Anwalt du, dies für deinen Schütz ling." Ein Blick voll schwärmerischer Glut, ein flüsterndes: „Madeleine!" — als Antwort, dann wrang Ulla von ihrem Stuhle auf und stammelte, sie müsse sich nun ver abschieden. Hartmut war es, als müsse er ihr zuvor noch irgend- "eine Höflichkeit sagen, und so warf er lächelnd hin: „Nun, und ivas machen die Festlichkeiten des kom menden Winters, Fräulein Ulla? Was bereitet sich vcy sirr dem lieblichen Bornstadt, was gibt es Neues dort?' Ulla wurde verimrrt unter seinen Worten, wie faß immer, wenn er sprach, und so stotterte sie hastig her vor, was ihr gerade einfiel. „Das Neueste, nun, das wißt Ihr jedenfalls schon selbst. Angelikas merkwürdiger Unfall im Kurhaus See hof." Ein Laut wie ein erstickter Schrei klang durch das Zimmer. Hartmut lehnte weiß wie Schnee gegen dis Wand, indessen Madeleine mit raschem Schritte sich zwischen ihn und Ulla stellte und mit Selbstbeherrschung fragte« ,Mas sagst du? Wir haben nichts davon erfahren? „Nicht?" staunte die Kleine. „Es stand ja im Kreis blatt, und in der Stadt erzählt man sich davon. Weis doch Angelika auf dem Ulmenhofe zu kränkeln anfing, so hatten ihre Eltern sie zur Erholung nach Seehof ge bracht. Dort ist sie nun vor ein paar Tagen auf merk würdige, unerklärlich. Weise — so stand es in der Zei tung — in den See gestürzt und erst nach vieler Mühe wieder gerettet worden." „Und hat sic keinerlei Schaden genommen, befinde! sie sich noch im Kurhause oder bei ihrer Eltern?" unter srach Madeleine hastig. Ulla zuckte unsicher die Achseln. — „Ich weißt nicht, Ich hab's erst gestern gehört und mich dann nicht weiter >arum gekümmert — weil ich doch so viel anderes — > Und jetzt" — sie atmete hoch auf, ihre Erregung ver wischte alles andere Interesse — „jetzt muß ich nun wirk lich heim." Niemand hielt sie zurück. Im Zimmer war es un heimlich still geworden, als sie schwieg. Ein kurzer Abschied, und Ulla fuhr wieder nach Hölfen- stein zurück. Den Talisman des Glücks! Sie hielt ihn sorgsam und drückte ihn zärtlich an ihre Lippen. Madeleines Brief jür Egon! Tie übrige Welt um sie her versank vor jener eigenen, die ihr heute geboren worden war. Hatte Egon mit seiner Mutter gesprochen? — Wußte die Tante von dem. was geschehen war? Ulla fragte nicht danach, als sie im jubelnden Ungestüm jchramen- loser Seligkeit in das Zimmer stürzte und das weiße, kleine Kuvert hoch wie eine Siegesfahne über ihrem Haupte schwang. „Du Egon, wir kriegen uns! Ich hab' es erreicht!" Und damit ließ sie dem verständnislos sie Anstrrren- sen das Schreiben in die aufsangenden Hände fallen. „Verzeihung, Mama." — Eine Verbeugung gegen die Mutter und Egon las langsam und mit Ausdruck: „Komme morgen zu mir, lieber Vetter; ivenn es Dir ernst ist mit Deiner Liebe zu Ulla, jo will ich an ihr ist« an einer Schwester handeln. Madeleine." „Ullamädel —" . „Du, ich habe gebettelt für dich!" Jubelnd stürzte sie in Egons Arme, die sie zärtlich umfingen. Tante Klementine starrte eine Weile sprachlos auf die Gruppe, und mühsam stammelte sie: „Aber Kinder, das ist ja unerhört! Schämt ihr euch denn nicht? Ich Hütte doch wohl zuerst gefragt werden müssen!" Niemand hört auf den Vorwurf! Ueber dem jungen Paar rauscht mit mächtigen Fittichen das Glück! Abermals stehen sie einander gegenüber; regungslos und stumm. Und doch weiß Madeleine, was in ihm vor geht. Sie sieht, was seine Augen sehen, und hört, was unablässig in ihm klingt: „Auf merkwürdige, unerklär liche Weise in den See gestürzt." - — — Auf merkwüroige, unerklärliche Weise. Nein, nein uno tausendmal nein! Ihr ist'S, als müsse sie es ihm in das verstörte Ge sicht schleudern: „Nicht um deinetwillen geschah es. Ein Zufall hat verschuldet, was eine neue Schmerzensgloric um sie weben wird!" „Hartmut —" Ern Ausschluchzen und alles vergessend, was trennend zwischen ihnen lag, stürzt sie hin zu ihm, leidenschafUich seinen Arm umklammernd. „Was soll denn mit un werden, wenn du dich so vor mir verschließt? Ich sühb doch mit dir, weiß doch, was du jetzt denkst, sülchtest —" „Dann — schweige." (Fortsetzung folgt.) Operetten -Weater Ottendorf - Okrilla Gasthof Schwarzes Rotz Keule Sonnabend, den 14. April, abends 8 Ahr LEISTET GWETGttES-AtzESL Irr mir» liebe pli« M gelrenae SarSerobe. erstklassige MM. Vorverkauf: Buchhandlung Hermann Rühle und im Gast hof zum schwarzen Roß 1. Platz 1 Mk» 2. Platz 80 Psg. Es ladet herzlichst ein vis Direktion. Sonntag, den 15. April 1928. Großes Mlitnr-Nounert ausgeführt von der Kapelle des 1. (Jäger) Bataillons 10. (Sächs.) Jnfant.-Regt. — Leitung: Obermusikmstr. H. Thiele. EEMLLUEG kREMEW» Anfang V, 8 Uhr. Kintritt 0,80 RM. Nach Sem honrert r deiner 8 S 11. Schulgang-Karten in großer Auswahl viMZMiing Kerman« Mir. Oie Leeräigung knäet LooMag nackmittag 2 Okr vom Dranerkauss aus statt. IKacb kurzer «eklerer Lranlrbeit ver- sckieä xlötrllek unä unerwartet ara ll.^pril nackts kalb 12 Ukr mein lieber Nanu, nn8er Wirker Vater und Zebrvie^ervaier, äer äValäarbeiier Neri Nermuim IsmE im Hüter von 50 ^akren uuä 4 Normten. Ottsoäork-Okrilla, 13. ^xrii 1928. Vies reifen in tiefstem Lcbmerre an Lnns Ismms Liss Zrunnv als Doebier LrkurU vruunv als Lcbrviexersobn Statt Larisa UUr äie vielen Lerveise antricbii§er lUebe nnä Dellnabme sorvie äen kerrlicken Llumensckmucl- beim Heim^anIS unsrer lieben unverxesslicben Doebler verlrnü LItwruw saZen vär lüeräurcb allen unsern aut- rivktigstsa bsrrlivdstsa Dank. In tiekstem Lckmerss Älv Litern. Köllig MM-W Werkstatt s.fsistermöbel uns Innenaekoraii-n empfiehlt sehr billig rcbk M Müße Wel SSrib. leisr-V«» <KrLl«>, ÜM- LecU««. kinoiem. Mitgl. des Rabattsparvereins. Teilzahlung gestattet. EmmMe in großer Auswahl »uchbsvaiMg H. büdle- Posener Saal- KM-WN Frühe Rosen, Kaiserkrone, Industrie, Wohltmann eingetroffen. (Bitte abholen.) W. «MZ. Cunnersdorf. Mh- Karloffeln rot und weiße Rosen ver kauft. Max hinge, Grünberg. Ao sm niedere und Hochstämme sowie blüdenäe Lopsrosen empfiehlt Lärtnerel 6. baub^ korkst zu verkanfeu. Hermsdorf. 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Luckertüten, frübstüchstaschen, ?eüerWteN in Holz und Leder Schlesertasein, Schieserspiyer, SlelsMe, feaerbatter, öuntstitte Oei, a. mit H°iz, farbWien m.6-!8Farben, färben einzel. pinsel, kieistittspiyer, SleisMtveNSnger, baüiergummi, Zchuileaern l n.Cito Redis llinte, cusche, Schreibdette, Oktavbette, Kestumschiäge, Leicbenblochz, Lelchen- bette, Leichenbsgrn, Ainkei, beiß- schienen, Lineale, «eißreuge, Arkel- Hätten u. s. w. SNELkKLMNSZ Annakms Nan verlange kostenfreie ^usenäunA eines Prospekts Ocker Vertreterbesucb. Taklstelle: Hermann Rickter Ottenäork-OkrillL-Lüä, LLäebmxsrstr. 74. black sillmovatjASr Nit^Iieäsckatt unbedingten ksvdl8LN8pruvb auf kostenlose, pietätvolle Bestattung Leiv Lir6dsoaii8liit1 srtoräsrlivd! Ottsnaork-Okiilla: Lwalil Vlkrivk.